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(persistent, bioakkumulierend und toxisch<br />
oder sehr persistent und sehr bioakkumulierend)<br />
anzusehen ist, muss auch in Form von<br />
Expositionsszenarien geprüft und belegt werden,<br />
ob die vorgesehenen Verwendungen<br />
eines Stoffes „sicher“ (für Arbeitnehmer,<br />
Verbraucher, Umwelt) sind.<br />
Expositionsszenarien beschreiben die Bedingungen<br />
für die sichere Verwendung von<br />
Stoffen (als solchen, in einem Gemisch oder<br />
in einem Erzeugnis) und sollen insbesondere<br />
Aufschluss darüber geben, wie die Exposition<br />
von Mensch und Umwelt beherrscht werden<br />
kann – sie geben also Anwendungsbedingungen<br />
und Risikomanagement-Maßnahmen<br />
wieder.<br />
Die chemische Industrie arbeitet seit geraumer<br />
Zeit an einer einheitlichen Darstellung<br />
dieser Expositionsszenarien; viele Branchenverbände<br />
haben für ihre Mitgliedsunternehmen<br />
so genannte „Standard-Expositionsszenarien"<br />
erstellt. <strong>TEGEWA</strong> hatte bereits im<br />
Jahr 2007 im Rahmen eines Projektes des<br />
Umweltbundesamtes den Leitfaden „Textilveredler<br />
und REACH“ erarbeitet, in welchem<br />
auch ein beispielhaftes Expositionsszenario<br />
mit Schwerpunkt Umwelt-Exposition (Abwasser)<br />
aufgeführt ist. Dieses wurde gemäß<br />
den damaligen Entwürfen in den entsprechenden<br />
ECHA-Dokumenten erstellt. Des<br />
Weiteren war ein „Scaling Tool“ zur Verfeinerung<br />
der vom Registranten getroffenen Annahmen<br />
durch den nachgeschalteten Anwender<br />
entwickelt worden.<br />
Seit dem Jahr 2007 haben sich einige Veränderungen<br />
ergeben: Mit Hilfe der Kundenverbände<br />
wurden im Jahr 2009 die „textilen<br />
Verwendungen“ gemäß ECHA-Leitfaden zu<br />
„Informationsanforderungen und Stoffsicherheitsbeurteilung“<br />
über die Use Deskriptoren<br />
beschrieben. Seit Mai 2010 liegt in eben diesem<br />
Leitfaden, Teil D, auch ein überarbeitetes<br />
Standardformat für Expositionsszenarien<br />
vor.<br />
Gemeinsam mit dem Verband der Nordwestdeutschen<br />
Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
und dem IVGT (Industrieverband Veredlung –<br />
Garne – Gewebe – Technische Textilien) hat<br />
die <strong>TEGEWA</strong>-Geschäftsführung für die sechs<br />
als „Standard-Anwendungen“ identifizierten<br />
Anwendungen beim Textilveredler Expositionsszenarien<br />
erstellt. Die Arbeiten wie das<br />
Übertragen in das neue Format oder die<br />
Ergänzung fehlender Daten und Hinweise zur<br />
Verbraucher- und Arbeitnehmerexposition<br />
dauern noch an. Auch das Scaling-Tool wird<br />
aktuell in eine Form gebracht, aus der der<br />
Textilveredler die maximal einzusetzende<br />
Menge des Textilhilfsmittelgemischs leichter<br />
ablesen kann.<br />
Wichtig in diesem Zusammenhang ist insbesondere,<br />
dass die Arbeiten Akzeptanz auch<br />
außerhalb Deutschlands finden. Daher wurden<br />
den europäischen Branchenverbänden<br />
die Zwischenergebnisse, unter anderem über<br />
die Cefic Textiles Platform, regelmäßig vorgestellt<br />
und in diesem Rahmen auch das weitere<br />
Vorgehen diskutiert. Die Abstimmung auf<br />
europäischer Ebene ist Voraussetzung dafür,<br />
dass später branchenintern auf gleicher<br />
Basis kommuniziert werden kann und nicht<br />
zahlreiche unterschiedliche „Standards“ kursieren.<br />
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes<br />
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