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Weitere kriselnde Mitgliedsstaaten sind im<br />
Gespräch.<br />
In Deutschland nahmen die im September<br />
2010 beg<strong>innen</strong>den – und zum aktuellen<br />
Zeitpunkt noch nicht beendeten – Proteste<br />
rund um den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs<br />
schnell unerwartete Dimensionen<br />
an. „Stuttgart 21“ wurde zum bundesweit<br />
diskutierten Thema, ja neben Fukushima<br />
zum vermutlich entscheidenden Gewicht auf<br />
der Waagschale für die baden-württembergischen<br />
Landtagswahlen im Frühjahr 20<strong>11</strong>.<br />
Indirekt reichten die Auswirkungen dieses<br />
schwäbischen Streitfalls somit bis nach<br />
Berlin. Im Mai 20<strong>11</strong> öffnete Deutschland seinen<br />
Arbeitsmarkt für Arbeitskräfte aus<br />
Osteuropa – ein wichtiger, wenn auch später<br />
Schritt in die richtige Richtung, führt man<br />
sich den auch im <strong>TEGEWA</strong>-Bereich deutlich<br />
spürbaren Fachkräftemangel vor Augen.<br />
Die wirtschaftliche Situation in den Mitgliedsunternehmen<br />
hat sich, verglichen mit<br />
der Lage noch vor einem Jahr, weitestgehend<br />
stabilisiert. Nach der Krise in den Jahren<br />
2008 und 2009 erlebte die deutsche Chemieindustrie<br />
– wie auch der Chemiemarkt weltweit<br />
– einen Aufschwung, der erst Mitte des<br />
Jahres 20<strong>11</strong> langsam an Fahrt verlor. Mit<br />
dem anhaltenden Wachstumsprozess geht<br />
auf der anderen Seite eine Verteuerung<br />
und Verknappung wichtiger Rohstoffe für<br />
die Herstellung chemischer Erzeugnisse wie<br />
z.B. Erdöl und seine Folgeprodukte einher.<br />
Während sich die Geschehnisse auf gesellschaftlicher,<br />
umweltpolitischer und wirtschaftlicher<br />
Ebene überschlugen, nahm die<br />
europäische Chemikaliengesetzgebung ihren<br />
vorgesehenen Lauf und bestimmte mit ihren<br />
zahlreichen Implementierungsfragen maßgeblich<br />
die Verbandsarbeit.<br />
Am 30. November 2010 endete die erste<br />
REACH-Registrierfrist. Allen Unkenrufen zum<br />
Trotz hielt das IT-System der europäischen<br />
Chemikalienagentur ECHA dem Ansturm der<br />
Registranten stand, auch wenn, wie befürchtet,<br />
der Großteil aller Registrierungen sehr<br />
spät eingereicht wurde. Die Zahl der eingereichten<br />
Dossiers jedoch blieb unter den<br />
Erwartungen: Sowohl ECHA als auch Industrie<br />
hatten mit deutlich mehr Registrierungsdossiers<br />
für mehr Substanzen gerechnet, als<br />
letzten Endes tatsächlich registriert wurden.<br />
Der Aufwand, den die Unternehmen der chemischen<br />
Industrie betreiben mussten, war<br />
dennoch enorm: Insbesondere begründet<br />
in der kurzfristigen Bereitstellung notwendiger<br />
IT-Tools durch die ECHA konnten die<br />
Dossiers nur unter immensen Anstrengungen<br />
fristgerecht, oft wortwörtlich in letzter<br />
Sekunde, eingereicht werden. Auch wenn<br />
mit dieser ersten Registrierfrist ein weiterer<br />
Meilenstein – der zweite nach der Vorregistrierung<br />
– hinter uns liegt, gibt es kein Aufatmen:<br />
Sowohl die Folgearbeiten im Hinblick<br />
auf die Verwendungskommunikation als auch<br />
die Vorbereitungen auf die nächste Frist<br />
2013 halten Firmen und Verbände in Atem.<br />
Für 2013 sind nicht nur deutlich mehr Stoff-<br />
Registrierungen zu erwarten, sondern auch<br />
eine Vielzahl „neuer“, d. h. noch unerfahrener<br />
Registranten, vielfach aus dem mittelständischen<br />
Umfeld. Der Verband <strong>TEGEWA</strong><br />
stellt Mitgliedsfirmen gemeinsam mit dem<br />
VCI in diesem Zusammenhang den aktualisierten<br />
„REACH Cooperation Service“ zur<br />
Verfügung, welcher auch im Hauptteil dieses