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Tegewa_innen_11 - TEGEWA eV

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22<br />

Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes<br />

Tenside/Grenzflächenchemie potenziell zur<br />

Verfügung stehen, um entsprechende Kontakte<br />

zu knüpfen und gemeinsam Kriterien<br />

für die Ausbildung an den Hochschulen zu<br />

entwickeln.<br />

...im Bereich Leder<br />

Eine, wenn nicht die erste Adresse für die<br />

Ausbildung zum Ledertechniker war bis zum<br />

heutigen Tag das Lederinstitut Gerberschule<br />

Reutlingen (LGR), früher: Westdeutsche Gerberschule.<br />

Das Institut, das eine Grundförderung<br />

durch das Land Baden-Württemberg<br />

und die Stadt Reutlingen erhielt, wurde auch<br />

durch den Lederverband (VdL) und die lederhilfsmittelherstellendenMitgliedsunternehmen<br />

des Verbandes <strong>TEGEWA</strong> gefördert.<br />

Herzstück des Instituts stellte seit 1954 die<br />

Lehr- und Versuchsgerberei dar, mit deren<br />

Produktions- und Versuchsprogramm nicht<br />

nur Gerber ausgebildet wurden: Auch Ledertechniker<br />

aus rund 75 Ländern wurden hier<br />

beruflich qualifiziert, Forschungs- und Beratungsaufträge<br />

bearbeitet sowie verschiedene<br />

Schulungsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Seit einigen Jahren gab die stetig abnehmende<br />

Schülerzahl den Trägern Anlass, die Zukunft<br />

des Instituts zu diskutieren. Bereits im<br />

Jahr 2007 drohte der Gerberschule die Insolvenz,<br />

die jedoch durch solidarische Unterstützung<br />

insbesondere seitens der Industrie<br />

noch abgewendet werden konnte. Im Jahr<br />

der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

2009 erlitt das Institut weitere Einbrüche<br />

infolge eines starken Rückgangs der Schülerzahlen.<br />

Trotz aller Bemühungen seitens der Verbände<br />

und deren Mitgliedsunternehmen, die<br />

für die Industrie so wichtige Institution aufrechtzuerhalten,<br />

konnte im April 20<strong>11</strong> der<br />

Weg zum Amtsgericht nicht mehr verhindert<br />

werden. Ein Insolvenzverfahren wurde bean-<br />

tragt, das zum 1. August 20<strong>11</strong> eröffnet<br />

wurde. Gemeinsam mit dem Verband der<br />

deutschen Lederindustrie, dem Land Baden-<br />

Württemberg (Kultus-, Wirtschafts- und<br />

Finanzministerium) und der Stadt Reutlingen<br />

erörtert die <strong>TEGEWA</strong>-Geschäftsführung seit<br />

geraumer Zeit, welche weiteren Optionen<br />

für die zukünftige Ausbildung der sowohl für<br />

die Gerbereibetriebe als auch für die Hilfsmittelhersteller<br />

wichtigen Nachwuchskräfte<br />

bestehen.<br />

Künftig, so das Ergebnis, das im Mai 20<strong>11</strong><br />

offiziell verkündet wurde, wird das Forschungsinstitut<br />

für Leder und Kunststoffbahnen<br />

(FILK) in Freiberg/Sachsen das<br />

berufliche Weiterbildungsangebot des LGR<br />

integrieren und dessen Entwicklungsprojekte<br />

und Forschungskapazitäten übernehmen.<br />

Das FILK wurde 1889 als Deutsche Gerberschule<br />

gegründet und hat sich zwischenzeitlich<br />

zu einem Kompetenzzentrum für flächenhafte<br />

polymere Werkstoffe insbesondere im<br />

Zusammenhang mit Kunststoffbahnen und<br />

Leder entwickelt. Es betreibt ausgedehnte<br />

Forschungsaktivitäten im Rahmen der Grundlagen-,<br />

der Innovations- und Auftragsforschung.<br />

Das FILK ist gleichzeitig ein Allround-Anbieter<br />

von Dienstleistungen, insbesondere<br />

im Prüf-, Normungs- und Beratungswesen.<br />

Es ist geplant, dass der Ausbildungsgang<br />

zum Ledertechniker einen von mehreren<br />

Schwerpunkten im Rahmen einer Ausbildung<br />

zum Werkstofftechniker polymerer Flächengebilde<br />

darstellt. Die Industrie – und damit<br />

auch der Verband <strong>TEGEWA</strong> sowie dessen von<br />

der Thematik betroffene Mitgliedsunternehmen<br />

– wird weiterhin alle Anstrengungen für<br />

ein fundiertes Ausbildungsprogramm im<br />

Bereich der Lederherstellung unternehmen,<br />

um die Perspektiven in der Lederausbildung<br />

zu sichern.

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