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Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes<br />
laufen derzeit Aktivitäten, die die Begleitung<br />
durch den Verband erforderlich machen.<br />
SAICM / CiP / GPS<br />
So ist die Geschäftsführung des Verbandes<br />
im November 2010 auf Aktivitäten der UNEP<br />
(United Nations Environment Programme)<br />
aufmerksam gemacht worden, welche im<br />
Rahmen des im Zusammenhang mit dem<br />
SAICM-Prozess (Erläuterung folgt) stehenden<br />
Projektes „Chemicals in Products“ (CiP) vier<br />
Anwendungsbereiche näher betrachtet und<br />
in Form von Studien untersucht hat: Spielwaren,<br />
Elektronik, Bauchemikalien und Textilien.<br />
Die Geschäftsführung des Verbandes<br />
<strong>TEGEWA</strong> hat im Zusammenhang mit diesem<br />
Projekt zusammen mit der ETAD (Ecological<br />
and Toxicological Association of Dyes and<br />
Organic Pigments Manufacturers) an zwei<br />
Workshops im Dezember 2010 und im März<br />
20<strong>11</strong> teilgenommen. Zentrales Thema war<br />
unter anderem die Kommunikation entlang<br />
der Lieferkette zu in den Produkten enthaltenen<br />
Chemikalien: Einzelhandel und Brands<br />
orientieren sich gerne an entsprechenden<br />
„Restricted Substances“-Listen (RSL) und<br />
betrachten sämtliche dort gelisteten Stoffe<br />
als unerwünscht oder nicht erlaubt. Begründet<br />
wird dies oftmals mit einer ungenügenden<br />
Kommunikation über die in den Endprodukten<br />
enthaltenen Stoffe. Tatsächlich ist<br />
es so, dass aufgrund der Komplexität und<br />
globalen Ausrichtung der textilen Kette –<br />
trotz aller Transparenz der (europäischen)<br />
Chemieunternehmen am Anfang der Kette –<br />
die chemikalienbezogene Kommunikation in<br />
vielen Produktketten „irgendwo in der Mitte“<br />
abbricht. Die weiteren Verwender dürften<br />
damit zwangsläufig keine vollständigen<br />
Informationen über die in den Komponenten<br />
enthaltenen kritischen Chemikalien erhalten,<br />
was die zuvor erwähnte Unsicherheit bei<br />
Handel und Brands verursacht und bestärkt.<br />
Diese Unsicherheit ist umso mehr verständlich,<br />
führt man sich die mediale Aufmerksamkeit<br />
vor Augen, der Verbraucherprodukte<br />
wie Textilien unterliegen. Um die gefürchteten<br />
Negativschlagzeilen im Vorfeld zu verhindern,<br />
orientieren sich die meisten Markenhersteller<br />
und Retailer an den bereits erwähnten<br />
Restricted Substances Lists und/<br />
oder einschlägigen Labels und geben entsprechende<br />
Ausschlusslisten an ihre Lieferanten<br />
weiter – oder erstellen ihre eigene<br />
Listen. Dies hat zur Folge, dass die Chemie-<br />
Unternehmen am Anfang der Kette mit<br />
unterschiedlichen, teils sogar widersprüchlichen<br />
Forderungen ihrer Kunden konfrontiert<br />
werden.<br />
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist das CiP-<br />
Projekt in engem Zusammenhang mit einer<br />
im Rahmen einer Konferenz der Vereinten<br />
Nationen in Dubai im Jahr 2006 ins Leben<br />
gerufenen Strategie zu einem weltweiten<br />
Chemikalienmanagement zu sehen. SAICM –<br />
Strategic Approach to International Chemicals<br />
Management – geht in seinen Ursprüngen<br />
auf einen Beschluss des Weltgipfels in<br />
Johannesburg im Jahre 2002 zurück. Ziel soll<br />
es sein, bis zum Jahr 2020 negative Wirkungen<br />
von Chemikalien auf die menschliche<br />
Gesundheit und die Umwelt auf das geringstmögliche<br />
Maß zu minimieren; in den Prozess<br />
sind unterschiedlichste Stakeholder und<br />
Interessengruppen eingebunden. Während<br />
SAICM sich vornehmlich an die chemische<br />
Industrie richtet, wendet sich CiP an deren<br />
Kunden – beide mit dem Anspruch, das Management<br />
von Chemikalien in der industriellen<br />
Herstellung und Verwendung weltweit zu