Journal 02-2009 3637.77 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
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IM FOCUS<br />
INA - DIE INTERNISTISCHE-NOTAUFNAHMESTATION<br />
Schnellste Übermittlung von<br />
EKG-Daten dank modernster<br />
Defibrillator-Geräte<br />
Sie sind die häufigste Ursache für die<br />
Alarmierung der Notarzt-Einsatzfahrzeuge:<br />
Herzbeschwerden bis zum<br />
akuten Herzinfarkt. Auch im Kreis<br />
Aachen betreffen etwa ein Viertel aller<br />
Notrufe frische Herzinfarkte oder auftretende<br />
Herzrhythmusstörungen,<br />
welche ohne Einleitung sofortiger<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen oft zum plötzlichen<br />
Herztod führen. Gerade bei diesen<br />
Notrufen zählt jede Minute – umso<br />
wichtiger, dass nicht nur die Notärzte<br />
und Rettungsassistenten ständig auf<br />
dem aktuellsten <strong>St</strong>and der Notfall-<br />
Medizin sind, sondern analog auch die<br />
Geräte-Ausstattung auf die rasanten<br />
Fortschritte im medizintechnischen<br />
Bereich zum Wohle der Patienten abgestimmt<br />
ist. Mit der Übergabe und<br />
Indienststellung von EKG-Defibrillator-<br />
Geräten der neuesten Generation, mit<br />
denen Notärzte am Einsatzort dank<br />
einer Zusatzfunktion die im Elektrokardiogramm<br />
gemessene Herzstromkurve<br />
eines Patienten unmittelbar vom<br />
Einsatzort an die Notaufnahmestation<br />
des Krankenhauses senden können,<br />
konnte nun für die Versorgung von<br />
Notfallpatienten im Kreis Aachen ein<br />
weiterer Meilenstein gelegt werden.<br />
Wichtige Schritte zur effizienten<br />
Bündelung medizinischer Versorgung<br />
So war es kein Zufall, dass Dr. med.<br />
Joachim Habers, der Ärztliche Leiter<br />
des Rettungsdienstes im Kreis Aachen,<br />
in Abstimmung mit dem Dezernenten<br />
für Rettungswesen beim Kreis Aachen,<br />
Gregor Jansen, sowie dem Chefarzt der<br />
Klinik für Innere Medizin am <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong>,<br />
Professor Dr. med. Uwe<br />
Janssens, und dem Geschäftsführer<br />
des <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong>s, Elmar<br />
Wagenbach, ausgerechnet den 70.<br />
Geburtstag des 1985 tödlich verunglückten<br />
Dresdner Professors Dr. med.<br />
Andreas Grüntzig für die Übergabe<br />
neuester EKG - Defibrillator-Geräte<br />
wählte. Dieser hatte sich nicht nur<br />
schwerpunktmäßig der Erforschung<br />
der Herzkranzgefäße gewidmet, sondern<br />
gilt auch als einer der Pioniere<br />
in der Entwicklung der Herzkatheter-<br />
Technik. „Die Indienststellung dieser<br />
EKG-Defibrillator-Geräte der neuesten<br />
Technik ist ein weiterer enorm wichtiger<br />
Bestandteil im neuen Notfallkonzept,<br />
das bereits mit der Inbetriebnahme<br />
der INA, der Internistischen<br />
Notaufnahmestation, vor fast einem<br />
Jahr eine weitere richtungsweisende<br />
Verbesserung erfahren hat,“ freute<br />
sich Elmar Wagenbach hinsichtlich<br />
der Geräteübergabe in der INA, wo<br />
rund um die Uhr in zwei umfassend<br />
ausgestatteten Untersuchungsräumen<br />
eine optimale Erstversorgung und<br />
Diagnostik aller internistischen Notfallpatienten<br />
gewährleistet und auch<br />
die bettenführende Aufnahmestation<br />
2B in die erforderlichen Behandlungsabläufe<br />
bestens einbezogen ist.<br />
8<br />
9<br />
Kurze, aber optimale Wege<br />
sind das Ziel<br />
„Die Einrichtung der Internistischen<br />
Notaufnahmestation, die damit verbundene<br />
personelle und effiziente<br />
Patientenversorgung mit modernster<br />
Technik und kurzen Wegen sowie die<br />
beiden Herzkatheter-Messplätze im<br />
<strong>Hospital</strong> haben das <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<br />
<strong>Hospital</strong> zu einer bevorzugten Adresse<br />
für Notfälle mit Herzerkrankungen in<br />
der Region gemacht.<br />
Dank der neuen EKG-Defibrillator-Geräte<br />
können wir den weiterbehandelnden<br />
Kollegen im <strong>Hospital</strong> nun schon vom<br />
Einsatzort mit den übermittelten EKG-<br />
Daten wertvolle Informationen vorab<br />
liefern, so dass die Kollegen im Krankenhaus<br />
schnellstmöglich alle notwendigen<br />
Maßnahmen vorbereiten<br />
können,“ erläutert Dr. med. Edmund<br />
Kruse, der Leiter des Notarzt-<strong>St</strong>andorts<br />
Eschweiler. Zur höchstmöglichen<br />
Sicherheit tragen auch die Monitor-<br />
Überwachung auf der INA sowie die<br />
sogenannte „Chest-Pain-Unit“ im<br />
<strong>Hospital</strong> bei, die speziell für Patienten<br />
mit akuten Thorax-Beschwerden ausgerichtet<br />
wurde.<br />
Was bedeutet Chest-Pain-Unit?<br />
Gemäß aktueller, internationaler Leitlinien wissen einweisende Notärzte<br />
bei einer Chest-Pain-Unit – einer speziellen Behandlungseinheit für Thorax-<br />
Schmerzen – dass hierbei rund um die Uhr speziell geschulte Mitarbeiter<br />
mithilfe hochwertigster medizintechnischer Ausrüstung zur sofortigen<br />
Weiterbehandlung der Patienten zur Verfügung stehen. Dabei berücksichtigt<br />
die Behandlung in einer Chest-Pain-Unit sowohl die Schwere der<br />
Erkrankung als auch das persönliche Risiko des Patienten.<br />
„Gerade Patienten mit einem akuten Myokard-Infarkt können so nach den<br />
internationalen Kriterien schnellstmöglich einer optimalen Therapie – in<br />
der Regel im Katheterlabor – zugeführt werden. Auch potentiell akut<br />
lebensbedrohliche Erkrankungen, beispielsweise Lungenembolie oder<br />
Aortendissektion, werden hier diagnostiziert. Einen wesentlichen Vorteil<br />
stellt die rasche Verfügbarkeit der kardialen Bilderstellung mittels Echokardiographie<br />
dar“, erläutert Prof. Dr. med. Uwe Janssens die Diagnose- und<br />
Behandlungsmöglichkeiten in der Chest-Pain-Unit am <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<br />
<strong>Hospital</strong>, die derzeit im Zertifizierungsverfahren der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kardiologie begutachtet wird. Bei erhöhtem Risiko erfolgt eine Verlegung<br />
auf die nächsthöhere Überwachungsstation, beispielsweise die Internistische<br />
Intensivstation, bei geringem Risiko wird der Patient baldmöglichst auf<br />
<strong>St</strong>ation verlegt. Zur Vermeidung von Fehlbelegungen und zum optimalen<br />
Umgang mit den medizinischen Ressourcen werden Patienten ohne<br />
erkennbares Risiko bei dieser neuen Versorgungsstruktur im Einzelfall nach<br />
der ambulanten Versorgung wieder unmittelbar in die Behandlung<br />
des Hausarztes übergeleitet.<br />
Entscheidende Faktoren für die Chest-Pain-Unit am <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<br />
<strong>Hospital</strong> sind neben der gebündelten medizinischen Fachkompetenz und<br />
der hochwertigen Geräte-Ausstattung vor allem die kurzen Wege dank<br />
optimaler räumlicher Voraussetzungen und die damit verbundene Nähe<br />
zu den beiden Herzkatheter-Laboren.<br />
Prof. Dr.<br />
Uwe Janssens,<br />
Dr. Joachim<br />
Habers<br />
Gregor Jansen