Journal 02-2009 3637.77 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
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AM PULS DER ZEIT<br />
KLINIK FÜR GEFÄSSCHIRURGIE<br />
Maximale Behandlungserfolge<br />
durch minimal invasive Therapien<br />
Die Anzahl der unterschiedlichen Gefäßerkrankungen<br />
hat durch die steigende<br />
Lebenserwartung in den letzten<br />
Jahren stetig zugenommen. Die arterielle<br />
Verschlusserkrankung ist zu einer<br />
Volkskrankheit geworden. Aber<br />
nicht nur ältere Menschen sind betroffen.<br />
Ungünstige Bewegungs- und<br />
Ernährungsgewohnheiten, genetische<br />
Veranlagungen und bestimmte weit<br />
verbreitete Grunderkrankungen wie<br />
Diabetes mellitus und Bluthochdruck<br />
bedrohen heute bereits auch jüngere<br />
Menschen durch Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
und Beindurchblutungsstörungen.<br />
Und dabei ist die „Gefäßkrankheit<br />
oft eine schleichende Gefahr“.<br />
Man spürt oft keine Schmerzen – und<br />
manchmal erst, wenn es zu spät ist.<br />
Floristik<br />
Garten &<br />
LandschaftsBau<br />
Zimmermann<br />
Friedrich <strong>St</strong>r. 20<br />
<strong>02</strong>403-21504<br />
Bereits jeder dritte Deutsche über 40<br />
Jahre weist erste Anzeichen einer Gefäßerkrankung<br />
auf. Um dem steigenden<br />
Bedarf von fachgerechter Diagnostik<br />
und Therapie gerecht zu werden,<br />
wurde vor acht Jahren eine<br />
Spezial-Abteilung für Gefäßchirurgie<br />
am <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong> gegründet.<br />
Die Gefäßklinik arbeitet nunmehr seit<br />
vier Jahren als eigenständige Klinik<br />
und hat optimale Bedingungen für die<br />
Diagnostik und Behandlung von<br />
Gefäßpatienten geschaffen.<br />
In speziellen Gefäßsprechstunden können<br />
die Eschweiler Experten dank<br />
modernster Ultraschall-Technik beispielsweise<br />
bei bestimmten Veränderungen<br />
im Bereich der Halsgefäße<br />
Anzeichen eines drohenden Schlaganfalls<br />
erkennen. Auch Durchblutungsstörungen<br />
der Arme und Beine können<br />
mit den verschiedenen Ultraschallverfahren<br />
ermittelt und umgehend entsprechende<br />
Behandlungen eingeleitet<br />
werden.<br />
Eine besonders gefährliche Erkrankung<br />
der Gefäße ist die Aufweitung der<br />
Bauchschlagader, ein sogenanntes<br />
Aneurysma. Albert Einstein ist beispielsweise<br />
an einer Zerreißung der<br />
Hauptschlagader gestorben. Heute ist<br />
sowohl die Diagnostik aber auch die<br />
Therapie der Aneurysmakrankheit<br />
zur Routine geworden.<br />
Viele Aneurysmapatienten werden mit<br />
einem sogenannten Farbsonographiegerät<br />
im Gefäßzentrum des Krankenhauses<br />
oder von niedergelassenen<br />
Fachärzten in der Umgebung regelmäßig<br />
kontrolliert, da nicht jede<br />
Erweiterung auch dringlich operiert<br />
werden muss.<br />
„Erst ab einem Durchmesser von 5,5 cm<br />
oder aber einer raschen Größenzunahme<br />
des Aneurysmas innerhalb von<br />
Monaten muss man ein solches Aneurysma<br />
operieren“, erklärt Chefarzt Dr.<br />
Rudolf Müller, der das Gefäßzentrum<br />
am <strong>St</strong>-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong> seit 5 Jahren<br />
leitet.<br />
Außer den oben genannten Erkrankungen<br />
der Schlagadern können auch<br />
die Arm- und Beinvenen krankhafte<br />
Veränderungen aufweisen. Die Untersuchung<br />
von Krampfadern und Venen-<br />
Thrombosen werden im Gefäßzentrum<br />
nach den neuesten medizinischen<br />
Erkenntnissen mit ungefährlichen<br />
und schmerzlosen Untersuchungsverfahren<br />
angeboten.<br />
Oft führen Durchblutungsstörungen zu<br />
chronischen Wunden vornehmlich an<br />
den Unterschenkeln. Für diese Patienten<br />
wird eine spezielle Wundsprechstunde<br />
eingerichtet, die sich nicht nur<br />
mit den Ursachen der Beingeschwüre<br />
befasst, sondern auch die neuesten<br />
Wundtherapien und Verbandsmittel für<br />
jeden Patienten anwendet.<br />
regiohotline: 0800 3981000 www.ewv.de<br />
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Zukunftweisende Methoden<br />
zum Wohle der Patienten<br />
In den letzten Jahren hat sich im<br />
Bereich der Diagnostik und Therapie<br />
von Gefäßerkrankungen ein Wandel<br />
vollzogen. Zum einen können heute<br />
durch die sogenannten minimal invasiven<br />
Katheterverfahren mit Ballon<br />
und <strong>St</strong>ents bei vielen Patienten große<br />
Operationen vermieden werden. Zum<br />
anderen werden die Gefäßpatienten<br />
heute von verschiedenen Spezialisten<br />
gleichzeitig behandelt.<br />
Am <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong> arbeiten im<br />
Euregio-Gefäß-Zentrum drei medizinische<br />
Fachrichtungen eng miteinander<br />
zusammen. Die Ärzte der Gefäßchirurgie,<br />
Radiologie und Inneren Medizin<br />
beraten täglich zusammen, welcher<br />
therapeutische Weg für jeden einzelnen<br />
Patienten der Beste ist. Hierdurch<br />
wird vermieden, dass dem Patienten<br />
bestimmte Therapieverfahren vorenthalten<br />
werden, die eventuell nur eine<br />
Abteilung beherrscht. So wird der<br />
beste therapeutische Weg interdisziplinär<br />
für jeden Patienten gefunden.<br />
Die Gefäß-Spezialisten stehen im Notfall<br />
– beispielsweise bei einer akuten<br />
Arterienverstopfung oder geplatzten<br />
Bauchschlagader rund um die Uhr zur<br />
Verfügung. Sie sind stets bemüht,<br />
durch die Anwendung der minimal invasiven<br />
Techniken wie Ballonkatheter-<br />
Angioplastie und <strong>St</strong>ent-Verfahren möglichst<br />
vielen Patienten größere Operationen<br />
zu ersparen. Wenn auch nicht<br />
bei jeder Diagnose und Vorgeschichte<br />
ein sogenannter endovaskulärer Eingriff,<br />
<strong>St</strong>entoperation in Frage kommt,<br />
bilden diese minimal invasiven Eingriffe<br />
besonders bei Patienten mit<br />
erhöhtem Narkose-Risiko oder fortgeschrittenem<br />
Lebensalter enorme Vorteile.<br />
„Dank einer sehr schonenden und<br />
wenig belastenden Operationsmethode<br />
konnten wir so beispielsweise<br />
bei einem 59-jährigen Patienten, mit<br />
einem Bauchaortenaneurysma, der<br />
bereits mehrfach am Bauch voroperiert<br />
war und aufgrund seiner Herz-<br />
Lungenerkrankung als nicht mehr operabel<br />
galt, erfolgreich über zwei kleine<br />
Leistenschnitte eine neu entwickelte<br />
Aortenprothese einsetzen. Bis vor wenigen<br />
Jahren wäre hier nur eine offene<br />
und langandauernde, meist sehr blutige<br />
Operation mit entsprechend hohen<br />
Risiken möglich gewesen, bei der<br />
die entsprechende Gefäßerweiterung<br />
mit einer Prothese bis kurz vor der<br />
Leistenbeuge überbrückt werden mußte,“<br />
erklärt Dr. Peter Wallraff die rasante<br />
Entwicklung in der Gefäßchirurgie und<br />
ergänzt: „Da bei der früheren Operationstechnik<br />
die Gefahr bestand, dass<br />
kleinere Gefäßabgänge – etwa zur<br />
Durchblutung des Darmes und anderer<br />
Bauchorgane – verschlossen wurden<br />
und dies zu erheblichen Beeinträchtigungen<br />
führte, wurde in den letzten<br />
vier Jahren eine neue Generation von<br />
sogenannten gefensterten Aortenprothesen<br />
entwickelt. Diese werden über<br />
die Leistenarterien in die erkrankten<br />
<strong>St</strong>ellen implantiert, so dass zwar die<br />
Aneurysmen ausgeschaltet, aber die<br />
wichtigen Arterienzugänge dennoch<br />
erhalten bleiben.“<br />
Ein weiterer Vorteil der zwar sehr aufwändigen<br />
jedoch schonenden minimal<br />
invasiven Techniken ist die kurze Verweildauer<br />
der Patienten. Mussten sich<br />
die Patienten mit einer Erweiterung der<br />
Bauchschlagader bei der herkömmlichen<br />
Operationsmethode auf 12 bis<br />
20 Tage Verweildauer einrichten, können<br />
viele Patienten mit Aortenstents<br />
bereits nach sechs Tagen das <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong><br />
als geheilt verlassen.