Hiltruper Monatshefte - bei den Hiltruper Missionaren!

Maria Struffert-Dupp
Semere aus Eritrea
Semere kam als 15-Jähriger aus dem
afrikanischen Eritrea (Asmara) nach
Deutschland, da er in seinem Heimatland
während des Krieges zwischen Eritrea
und Äthiopien gefoltert wurde. Er
hoffte, hier schnell operiert zu werden,
um wieder zurück in seine Heimat gehen
zu können. Man hatte hier verschiedene
Operationen durchgeführt, jedoch
die aufgrund der Folterung eingetretene
Querschnittslähmung nicht beheben
können; außerdem stellte man fest,
dass etliche Organe aufgrund der Folterungen
sehr krank und beschädigt
waren.
Eine Rückkehr in seine Heimat war
aus medizinischer Sicht nicht möglich,
Semere und Katharina feierten am gleichen Tag Geburtstag
da die Versorgung in seiner Heimat
nicht gewährleistet war. Auch war es
unmöglich, sich dort in einem Rollstuhl
auf den Straßen, die zum größten Teil
nicht asphaltiert waren, zu bewegen.
Er erzählte, dass seine Mutter während
des Krieges unauffindbar gewesen sei.
Erst später fand sie zum Wohnhaus
zurück und lebt seitdem wieder dort
(über die Nachbarn der Mutter konnte
er regelmäßig mit ihr telefonieren).
Semere kam dann nach diversen
Krankenhausaufenthalten ins Kölner
Kinderheim.
Zu dieser Zeit lernte ich Semere über
eine Tante meines Mannes kennen,
die regelmäßig den Gottesdienst im
Kinderkrankenhaus besuchte. Schon
bald gehörte er zu meiner Familie.
Er besuchte uns regelmäßig, kam zu
allen Feiertagen und Ereignissen dazu
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