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„Materialien zu Kebab Connection“ [PDF-Datei ... - GRIPS Theater

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»kebab connection«Gleichwohl ist daran <strong>zu</strong> erinnern: Im inner-­familiären, aber auch im interkulturellen Alltag handeln wir vielfach eher routiniert und sind selten darauf kapriziert, <strong>zu</strong> schau-­en, welche Werte wir in unserem Handeln verwirklichen. Dies machen Intellektuelle, Journalisten, Feuilletonisten und Politiker. Werte sind unseren Handlungen inhärent. Sie werden vielmehr indirekt, manchmal sogar den Beteiligten völlig unbewusst, ver-­‐ und übermittelt. Und sie werden als Werte <strong>zu</strong>meist erst dann aktualisiert, wenn es Kon-­flikte gibt und nicht, wenn das Zusammenle-­ben konfliktfrei und reibungslos abläuft. Deshalb sind gerade Differenzen im Alltag gute Anlässe, Werte <strong>zu</strong> thematisieren und so die unbewusste Wertevermittlung auf die Ebene des Bewusstseins <strong>zu</strong> heben. (...) Wann, so ist am Ende <strong>zu</strong> fragen, hört diese »Verfremdung«, das Gefühl der Fremdheit bei allen auf? Eine alte jüdische Geschichte hat ähnliche Erfahrungen von Menschen sehr plastisch verdichtet: »Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde be-­stimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt. Ist es, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann, fragte einer der Schüler. Nein, sagte der Rab-­bi. Ist es, wenn man von weitem einen Dat-­tel-­‐ von einem Feigenbaum unterscheiden kann, fragte ein anderer. Nein, sagte der Rabbi. Aber wann ist es denn, fragten die Schüler. Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns.« aus: Politik und Zeitgeschichte, (APUZ 43/2001), 50 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei. Darin: Haci-­‐Halil Uslucan, Wie fremd sind uns »die Türken«? – Essay Hiller, Rummel36

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