Historische Alleen in Schleswig-Holstein - Landesamt für ...
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Abbildung 17:<br />
„Grund-Riß der<br />
Hoffelder des<br />
Hochgräflichen<br />
Haupthofes Kletkamp“,<br />
P. Ingwersen<br />
1792, Ausschnitt<br />
(Landesarchiv<br />
<strong>Schleswig</strong>)<br />
umgesetzt wurden. Die formale Struktur des<br />
Gartens wurde den landschaftsgärtnerischen<br />
Ideen der Zeit entsprechend, die sich durch<br />
den Kieler Professor <strong>für</strong> Schöne Wissenschaften<br />
Christian Cay Lorenz Hirschfeld auch <strong>in</strong><br />
Holste<strong>in</strong> durchsetzten, aufgegeben, um die<br />
umgebende Agrarlandschaft <strong>in</strong> die Landschaftsgartengestaltung<br />
e<strong>in</strong>beziehen zu können.<br />
Die Gartenwege führten nun h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong><br />
die Landschaft, zum Beispiel <strong>in</strong> das nahe gelegene<br />
Hahnenholz, e<strong>in</strong> forstwirtschaftlich genutztes<br />
Gehege, welches bereits Ende des<br />
18. Jahrhunderts nachgewiesen ist.<br />
1856 heißt es dann auch <strong>in</strong> den Quellen, dass<br />
sich um das Wohnhaus des Gutsherren e<strong>in</strong><br />
nicht unbedeutender Park erstreckt, an den<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gehegter „Thiergarten“ stößt. Die landschaftliche<br />
Lage des Gutes Kletkamp wird gepriesen<br />
als „unvergleichlich schön“. 13<br />
Das Waldgebiet des Hahnenholzes östlich des<br />
Haupthofs wird von Spazierwegen durchschnitten<br />
und, wie <strong>für</strong> das romantische Zeitalter<br />
nicht anders zu erwarten, liegt auf e<strong>in</strong>er<br />
Anhöhe <strong>in</strong> demselben e<strong>in</strong> Pavillon. Dieser<br />
dient dem Schutz des Spaziergängers vor<br />
wechselnder Witterung und der Rast nach anstrengender<br />
Wanderung, vor allem aber belohnt<br />
er mit e<strong>in</strong>er schönen Aussicht über den<br />
Rothenteich bis an das Ufer der Ostsee. Auch<br />
von der h<strong>in</strong>ter der Hölzung gelegenen „Koppel<br />
Dahldieksberg genießt man e<strong>in</strong>e prachtvolle<br />
Aussicht“. 14<br />
Wie das Preußische Messtischblatt aus dem<br />
Jahre 1879 zeigt, entstanden im Laufe des 19.<br />
Jahrhunderts nun auch östlich des Herrenhauses<br />
neue Nutzgärten, die mit der wachsenden<br />
Zahl der Gutsuntertanen notwendig wurden.<br />
Die im Tiergarten gelegene Allee ist heute<br />
nicht mehr erhalten, doch gibt es weitere <strong>Alleen</strong>,<br />
die um den Gutshof herum nach Norden<br />
führen.<br />
Die untersuchte Kastanienallee ist vermutlich<br />
im Zusammenhang mit der Errichtung der Eisenbahnl<strong>in</strong>ie<br />
Malente – Lütjenburg angelegt<br />
worden. Der Kletkamper Bahnhof wurde 1890<br />
fertig gestellt, doch der Weg nach Högsdorf<br />
bestand schon lange, so dass zum<strong>in</strong>dest der<br />
mit Aesculus hippocastanum bepflanzte längere<br />
Abschnitt zwischen dreieckiger Kreuzung<br />
und Gut früher angelegt worden se<strong>in</strong> könnte.<br />
Der Abschnitt von der Kreuzung zum Bahnhof<br />
aus rotblühender Aesculus x carnea „Briotii“<br />
ist erst im Zusammenhang mit dem Bau des<br />
Bahnhofs entstanden, denn diese Sorte wurde<br />
erst ab 1858 <strong>in</strong> Frankreich gezüchtet.<br />
20 <strong>Historische</strong> <strong>Alleen</strong> <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> – geschützte Biotope und grüne Kulturdenkmale