AKTIONSBUCH - ju kreisverband berchtesgadener land
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Beheizung sowie Energieverbrauch auf<br />
Neubaustandard hoben. Durch den Einsatz<br />
modernster Technik, wie Gasblockheizkraftwerke,<br />
Pelletsheizungen und Solaranlagen,<br />
sowie neuer Fenster und Wärmedämmverbundsystemen<br />
sank der Verbrauch um rund<br />
60 bis 80 %. Einige Wohnungen belässt man<br />
ausstattungsmäßig allerdings auf einem<br />
niedrigen Niveau, um auch Wohnungen mit<br />
sehr günstigen Mieten anbieten zu können.<br />
Wolfgang Meier fragte nach, ob ein Trend zu<br />
„Billigwohnungen“ im Landkreis bestehe.<br />
Florian Brunner sieht im Berchtesgadener<br />
Land keinen Trend zu „Billigwohnungen“,<br />
erklärte aber, dass Mieten im Preisniveau von<br />
vier bis sechs Euro pro qm immer sehr<br />
gefragt seien. Die Mieten des Wohnbauwerks<br />
reichen von besagten vier bis sechs Euro im<br />
Sozialwohnungsbereich bis hin zu 6,50 Euro<br />
im freien Mietmarkt. Die höheren Mieten<br />
werden auch mit einem höheren Standard<br />
der Wohnungen gerechtfertigt, wie Florian<br />
Brunner der CSU-Jugendorganisation mitteile.<br />
Stephanie Kunz wollte wissen, ob die<br />
ständige Anpassung und Erneuerung der<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV) dem Unternehmen<br />
Probleme bereite, da die Kosten-<br />
Nutzenrechnung sich mit jeder Anpassung<br />
weniger rentiere. Manchmal sehe er keinen<br />
Sinn mehr in den Anpassungen der EnEV, so<br />
Brunner, der nicht verstehe, warum teilweise<br />
ständige Änderungen der EnEV erfolgen und<br />
die immer steigenden Anforderungen und<br />
Kosten kaum noch weitere nennenswerte<br />
Energieeinsparungen bewirken. Viel besser<br />
wäre mit geringeren Anforderungen und<br />
Baukosten eine stärkere Breitenwirkung zu<br />
erzielen und somit den CO2-Ausstoß viel<br />
stärker zu senken. Das Wohnbauwerk spart<br />
durch die Modernisierungen der letzten Jahre<br />
rund 5.400 Tonnen CO2 pro Jahr.<br />
Der Schwerpunkt Bevölkerungsentwicklung<br />
in Bezug auf die Zukunft des Wohnens<br />
erstaunte die Mitglieder der JU. Laut Studien,<br />
die bis zum Jahr 2030 gehen, wird die<br />
Einwohnerzahl des Landkreises um 4.000 auf<br />
106.500 steigen und der Anteil der über 75-<br />
Jährigen um knapp 50 % auf 15.700<br />
68 � <strong>AKTIONSBUCH</strong> JU BGL 2009 � 2010 � 2011<br />
zunehmen. So werde den Studien zufolge<br />
Bischofswiesen in einigen Jahrzehnten die<br />
Gemeinde mit dem höchsten Durchschnittsalter<br />
im Landkreis sein. Diese Entwicklungen<br />
haben auch Auswirkungen auf den<br />
Wohnraum im Berchtesgadener Land. Laut<br />
Brunner wird der barrierefreie Umbau von<br />
Wohnungen unumgänglich sein. Der<br />
Landkreis entwickelt gerade ein Seniorenpolitisches<br />
Gesamtkonzept für das Berchtesgadener<br />
Land. Die Generation der Senioren<br />
werde immer rüstiger und wolle ihr Leben<br />
auch im Alter noch in gewohnter Umgebung<br />
und Nachbarschaft selbst bestimmen können.<br />
Deshalb sei es wichtig möglichst viel<br />
barrierefreien Wohnraum zu schaffen. Je<br />
länger Menschen durch barrierefreie<br />
Wohnungen in ihren eigenen vier Wänden in<br />
weitest gehender Eigenständigkeit oder<br />
Unterstützung durch Dritte leben können,<br />
desto mehr Pflegeplätze in Heimen können<br />
eingespart werden, so der JU-Kreisvorsitzende<br />
Maximilian Lederer.<br />
Gehe es nach Florian Brunner, so müsste der<br />
Gesetzgeber noch mehr Anreize für einen<br />
barrierefreien Umbau schaffen, vor allem im<br />
Hinblick auf den von Lederer erklärten<br />
Sachverhalt. Derzeit gebe es zinsgünstige<br />
Förderkredite, jedoch sei an bestehenden<br />
Gebäuden der Umbau teilweise sehr<br />
schwierig und kostenintensiv, so Brunner.<br />
Verschiedene Studien prognostizieren einen<br />
Wohnungsbedarf von 2.000 bis zu höchstens<br />
15.000 Wohnungen. Bei aktuellen etwa 49.400<br />
Wohneinheiten im Landkreis erscheint die<br />
Zahl von 15.000 zusätzlichen Wohnungen als<br />
unrealistisch. Brunner hielt den Bedarf von<br />
bis zu 5.000 neuen Wohnungen für<br />
realistischer. Im Moment sei die Nachfrage<br />
nach 1- und 2-Zimmerwohnungen sehr stark<br />
und werde zukünftig noch steigen, so Florian<br />
Brunner. Das gleiche Bild zeige sich bei den 1-<br />
und 2-Personenhaushalten, die zunehmen,<br />
wohingegen 4-Personenhaushalte laut<br />
Studien abnehmen, ergänzte der<br />
Geschäftsführer. Max Schirmer fragte nach,<br />
wie sich dann die Bevölkerungsentwicklung<br />
in konkreten Zahlen im Landkreis