AKTIONSBUCH - ju kreisverband berchtesgadener land
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Vizepräsident der Bundesbank begrüßt JU BGL<br />
Prof. Dr. Franz-Christoph Zeitler hält bei Besuch der JU Vortrag über Bundesbank<br />
BERCHTESGADENER LAND – Bei ihrer Fahrt in<br />
die Finanz- und Wirtschaftsmetropole<br />
Frankfurt (wir berichteten) besuchte die<br />
Junge Union (JU) Berchtesgadener Land unter<br />
anderem die Deutsche Bundesbank. Hier<br />
begrüßte der Vizepräsident Prof. Dr. Franz-<br />
Christoph Zeitler persönlich die Reisegruppe<br />
um den JU-Kreisvorsitzenden Maximilian<br />
Lederer. Neben einem Vortrag beantwortete<br />
Zeitler auch Fragen der JU-Mitglieder zur<br />
Bundesbank.<br />
In einem Vortrag mit dem Thema „Die<br />
Geldpolitik des Eurosystems – Strategie,<br />
Instrumente, aktuelle Entwicklungen“ wurde<br />
den JU-Mitgliedern die Aufgaben und die<br />
Arbeitsweise der deutschen Zentralbank<br />
näher gebracht. Die Deutsche Bundesbank ist<br />
die Zentralbank der Bundesrepublik<br />
Deutsch<strong>land</strong> mit Hauptsitz in Frankfurt am<br />
Main und seit einigen Jahren Teil des<br />
Europäischen Systems der Zentralbanken<br />
(ESZB) und damit der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) untergeordnet. Ihre<br />
Aufgabe ist in §3 des Bundesbankgesetzes<br />
eindeutig festgelegt. Das vorrangige Ziel ist<br />
die Preisniveaustabilität mit einer<br />
Inflationsrate in der Nähe von zwei Prozent<br />
pro Jahr. Ebenfalls verwaltet die Deutsche<br />
Bundesbank die Währungs- und Goldreserven<br />
der Bundesrepublik Deutsch<strong>land</strong>, sorgt für die<br />
bankmäßige Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />
im In- und Aus<strong>land</strong> und trägt zur<br />
Stabilität der Zahlungs- und Verrechnungssysteme<br />
bei. Die Bundesbank versorgt weiter als<br />
Notenbank die Wirtschaft mit Bargeld und<br />
sichert die physische Umlauffähigkeit des<br />
Bargeldes. Nicht nur deswegen kann man die<br />
Bundesbank als „Bank der Banken“<br />
bezeichnen, so Zeitler. Zum einen ist die<br />
Zentralbank Refinanzierungsquelle für<br />
Kreditinstitute und die Kreditinstitute können<br />
ihren Bedarf an Zentralbankgeld über die<br />
Bundesbank / EZB durch sogenannte<br />
Refinanzierungsinstrumente decken. Die<br />
72 � <strong>AKTIONSBUCH</strong> JU BGL 2009 � 2010 � 2011<br />
damit zusammenhängende Steuerung der<br />
Geldmenge war bis Ende 1998 wesentliche<br />
Aufgabe der Bundesbank. Seit dem 1. Januar<br />
1999 ist dies das vorrangige Ziel der EZB, die<br />
Preisniveaustabilität mit einer geldpolitischen<br />
Strategie zu gewährleisten. So können<br />
Kreditinstitute nicht benötigte Gelder<br />
kurzfristig bei der Bundesbank / EZB anlegen,<br />
was im Fachjargon als Einlagenfazilität<br />
bezeichnet wird. Darüber hinaus legt die EZB<br />
das Zinsniveau für den Euroraum fest,<br />
welcher u.a. für Geschäftsbanken bei<br />
Leihgeschäften mit den Zentralbanken fällig<br />
wird. Damit wird auch die sich im Umlauf<br />
befindliche Geldmenge geregelt. Vereinfacht<br />
theoretisch skizziert bedeuten höhere Zinsen<br />
weniger Geldumlauf kombiniert mit einer<br />
geringeren Inflationsrate. Hingegen hätten<br />
niedrigere Zinsen eine höhere Inflationsrate<br />
zur Folge hätten, weil Kredite für<br />
Geschäftsbanken günstiger würden und die<br />
günstigeren Konditionen im Idealfall an die<br />
Kunden weitergegeben werden könnten. Die<br />
Bundesbank unterstützt darüber hinaus den<br />
netzübergreifenden Zahlungsverkehr<br />
zwischen in- und ausländischen Geschäftsbanken.<br />
Eine weitere Aufgabe der<br />
Bundesbank ist die Bankenaufsicht, damit die<br />
Stabilität des Bankensystems in Deutsch<strong>land</strong><br />
sichergestellt ist. Die regelmäßigen Gewinne<br />
aus der Bundesbank, z. B. durch die<br />
Refinanzierung der Kreditinstitute und der<br />
Verwaltung der Währungsreserven, fließen im<br />
vollen Umfang dem Bundeshaushalt zu.<br />
Durch die Einführung des Euro hat sich auch<br />
die Arbeit der Deutschen Bundesbank<br />
verändert. Innerhalb der EZB müssen sich nun<br />
alle Präsidenten der Zentralbanken über die<br />
Arbeit und Ziele innerhalb des Euroraums<br />
abstimmen und im Sinne, sowie zum Wohl<br />
aller Europäer entscheiden. Auch wenn der<br />
Kompromiss zwischen nationalen und<br />
europäischen Interessen nicht einfach ist, so<br />
werden immer einstimmige Beschlüsse<br />
getroffen.