WORTE DER PFARRERNach einem turbulenten Sommer,in dem zu guter Letztunser polnischer KaplanMarek sang- und klanglos am 24.7. verschwundenist, h<strong>at</strong> jetzt das Arbeitsjahrwieder normal begonnen. Seit dem 1.September 2011 leiten wir beide, PfarrerBernhard Preiß und Pfarrer AndreasLechner, gemeinsam den PfarrverbandAssach – Haus – Schladming – Pichl. Zusätzlich wird mit 1. Oktober– überraschend weil ohne Vorgesprächvon Seiten der Diözesanleitung– Schwester Eva MariaLechner das Hauser Team derSchulschwestern verstärken undfür uns als pastorale Mitarbeiterinangestellt. So werden wir ein 5 köpfigesPastoralteam bilden (PfarrerKobilka, Pfarrer Lechner, PfarrerPreiß, Schwester Eva Maria undDiakon Hannes Stickler). Das Arbeitstreffender PGR Vorstände ist dann derPfarrverbandsr<strong>at</strong>. Mit den uns unterstützendenPfarrern i. R. Johannes Glawoggerund Gerhard Mach<strong>at</strong>a, sowie denPfarrgemeinderäten, wie den dankenswerterweisevielen Menschen, die sich indie Pfarren einbringen, ist das eine bunteVielgestalt von Kirche, die im Verbandmit der Weltkirche und den Betern undWohlgesinnten, auch denen die (bloß)den Kirchenbeitrag zahlen, den Weg indie Zukunft ermöglichen. Im Ringenum manche neue Formen und Gestaltenwerden wir uns immer wieder auch inDiskussionen einbringen. Besonderes Augenmerk werdenwir auf die im kommenden Jahr st<strong>at</strong>tfindendenPGR Wahlen legen, bei derKlausur im Oktober werden die Eckpunktedafür markiert. Denn eines istsicher: ohne die Mitarbeit von vielenMenschen ist Kirche nicht möglich, weildie Kirche wesentlich „Volk Gottes“ ist,mit dem in der Taufe grundgelegtenFundament: Jesus Christus!So ergeht an Euch alle ein Dank unddie Bitte um ein gutes Miteinander.Eure Pfarrer Bernhard Preißund Andreas LechnerBest<strong>at</strong>tungskulturDie Anfänge der menschlichenKulturgeschichte lassen sich nichtvon religiösen Vorstellungen überein Weiterleben nach dem Todtrennen.Schon in den Höhlenzeichnungenvon Lascaux in Südfrankreichwird dies zum Ausdruck gebracht. Diealtchristliche Begräbnisfeier lehnte sichweitgehend an die Bräuche der heidnischenAntike an, soweit diese mitdem christlichen Auferstehungsglaubenvereinbar waren: z.B. das Totenmahl alsGedenken an Verstorbene wird übernommenund schon im 2. Jh. mit derEucharistiefeier verbunden. Anstelle dermonotonen Gesänge der Klageweibertreten christliche Hymnen und Psalmenund das Halleluja! Und schon frühtritt nach dem Vorbild des BegräbnissesChristi st<strong>at</strong>t der üblichen Verbrennungdie Erdbest<strong>at</strong>tung als einzige und ältesteForm! Erst im 19. Jh. kommt auch dieLeichenverbrennung mit z.T. antichristlichenParolen ausgest<strong>at</strong>tet, wieder auf!• Die große Verehrung der Heiligenund Märtyrer, die ja ihr Leben fürChristus hingaben, führte in der FolgeFoto: medienkiste.<strong>at</strong>auch zur Verehrung der Grabstätten alsirdisch sichtbare Zeichen und der Errichtungvon Kirchen über den Gräbern.(der Petersdom ist wohl das bekanntesteBeispiel dafür)! Schon im frühen Mittelalterging man dazu über, die Friedhöfeum die Kirchen zu errichten: ein solcherKirchhof (Friedhof l<strong>at</strong>: coemeterium)meinte einen umfriedeten Ort mit Asylrecht!Der Wunsch der Gläubigen, in derNähe der Märtyrer bzw. des Altares (derseinerseits wieder mit einer Reliquie, alsoeinem sichtbaren Überbleibsel einesHeiligen z.B. einem Knochen ausgest<strong>at</strong>tetwar) war nachvollziehbar, wird docham Altar der Tod und die AuferstehungJesu Christi gefeiert!• Mit dem Wachsen der Gemeindenund der Städte sah man sich nun miteinem anderen Phänomen konfrontiert:die Friedhöfe mussten erweitert werden,was zumeist nicht möglich war, alsoging es darum, die Gräber zu leeren,d. h. die Gebeine zu exhumieren undfür die Gebeine einen eigenen Pl<strong>at</strong>z zuschaffen. Auf diese Weise entstandenim Mittelalter die romanischen undgotischen KARNER, übersetzt: „Beinhaus“(Ossuarium). Diese waren auchoft zweigeschossig, im Untergeschoß(Keller) wurden die Gebeine, die ausden Gräbern entfernt wurden, zumeistin kunstvoller Schlichtung aufbewahrt,im Obergeschoß entstanden Kapellen, indenen für die Verstorbenen die Hl. Messegefeiert werden konnte.• Für Schladming wie auch für Hausist fest zu halten: „Der Friedhof und diegotische Totenkapelle setzen ein altesBegräbnisrecht für die Kirche … voraus.Das im Jahr 1304 erteilte Marktrechtund das später an Schladming verlieheneStadtrecht wird zeitlich mit einem eigenenFriedhof zusammenfallen, und auchdie Errichtung eines Karners veranlassthaben“ (R. Höfer 81). In Haus ist durchdas Weihesiegel des Chiemseer BischofsE. Kräl, der von 1399 bis 1422 wirkte,Umbau- und Weihezeit belegt, sodassdie Bauzeit auch hier um die selbe Zeitanzusetzen ist! Pfarrer Bernhard PreißQuellen: „Der Markt Haus“(W. Stipperger) und „SchladmingGeschichte und Gegenwart“(G. Cerwinka und W. Stipperger)2Oktober 2011