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Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart - Die Welt

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IIIAbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Industrieländer und Emerging Markets im Vergleich ........................................... 6Abbildung 2: Verschuldungsgrade Emerging Markets und Industrienationen .......................... 6Abbildung 3: Überblick der Chancen auf Emerging Markets .................................................... 8Abbildung 4: Reale BIP-Wachstumsraten von Industrieländern und Emerging Markets ......... 9Abbildung 5: Überblick der Risiken auf Emerging Markets .................................................... 12Abbildung 6: Chart des MSCI EM der letzten 10 Jahre .......................................................... 22Abbildung 7: Meinung zur ökonomischen Supermacht von Morgen ..................................... 25Abbildung 8: Derzeitige Kapitalanlage auf Länderebene ....................................................... 25Abbildung 9: Gründe für Nicht-Investitionen in internationale Anlagen .................................. 25Abbildung 10: Portfoliotheorie Markowitz ............................................................................... 30Abbildung 11: Prozessablauf .................................................................................................. 33Abbildung 12: Lokationen der Emerging Markets .................................................................. 38Abbildung 13: Emerging Markets Express ............................................................................. 39Abbildung 14: Beratungscluster ............................................................................................. 40Abbildung 15: Entwicklung MSCI Europe Index und MSCI Emerging Markets Index ............ 45Abbildung 16: "Magisches Dreieck" ....................................................................................... 45Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


IVTabellenverzeichnisTabelle 1: Risikoklassen ......................................................................................................... 34Tabelle 2: Risiken einer Kapitalanlage in Emerging Markets ................................................. 43Tabelle 3: Beispielhafte Mischungsverhältnisse der Emerging Markets und Europa ............. 47Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


42. Emerging Markets - Chancen und RisikenIm Vordergrund dieser Arbeit stehen die Emerging Markets. Um diesen Begriff und dessenBedeutung zu verstehen, ist es wichtig ihn genau zu erläutern und gegenüber anderen Begrifflichkeitenabzugrenzen. Deshalb wird in diesem Kapitel vorab eine Definition formuliert.Im Anschluss daran erfolgt eine Prognose, die einen Überblick über die mögliche Zukunftsentwicklunggeben soll. Um entscheiden zu können, ob eine Investition in die Emerging Marketssinnvoll ist, wird zudem vorausgesetzt, dass die Chancen und Risiken bekannt und damitabschätzbar sind. 4 Deshalb wird im zweiten Teil dieses Kapitels eingehend darauf eingegangen.2.1 Definitionen und BegriffsabgrenzungEmerging Markets bedeutet wörtlich übersetzt „aufstrebende Märkte“. <strong>Die</strong>ser Begriff entstandaus politischen Überlegungen, genauer gesagt wurde er 1982 durch die InternationalFinance Corporation, einer Tochter der <strong>Welt</strong>bank, eingeführt um den bis dorthin gebräuchlichen-eher negativ behafteten- Begriff „less-developed countries“, zu Deutsch „wenig entwickelteLänder“ abzulösen. 5Im Sprachgebrauch werden die Begriffe „Emerging Market“, „Entwicklungsland“ und„Schwellenland“ häufig synonym verwendet, was zu Unsicherheiten führt. Da diverse, sichdeutlich unterscheidende Stadien eines Entwicklungslandes unter den Begriff „EmergingMarket“ fallen, fällt die Differenzierung schwer. „Emerging Markets“ sind der wörtlichen Übersetzungnach alle Staaten, die noch nicht vollständig entwickelt sind. Von diesen Ländernverfügen lediglich ca. 40 bis 50 über entsprechende Kapitalmärkte, um für einen Investorüberhaupt interessant zu sein. 6 Gerade die „klassischen“ Entwicklungsländer fallen unter dieLänder in denen kein Finanzplatz vorhanden ist. Des Weiteren ist häufig kein Aufschwungerkennbar, weshalb sie für Investoren weniger geeignet sind. <strong>Die</strong> Schwellenländer hingegensind in ihrer Entwicklung schon deutlich weiter fortgeschritten, zumeist gibt es bereits freieMarktwirtschaften. <strong>Die</strong> Schwellenländer werden auch als „Newly Industrialized Countries“(NIC) bezeichnet, was übersetzt „neue Industrieländer“ bedeutet. 7 <strong>Die</strong> beiden bekanntestenGruppen innerhalb der Emerging Markets sind zum einen die „BRIC“-Staaten (Brasilien,Russland, Indien und China) und zum anderen die „Next Eleven“, die als Nachfolger der„BRIC“-Staaten gelten. <strong>Die</strong> „BRIC“-Staaten haben, seit der Begriff am 30.November 2001zum ersten Mal in einer Studie von Jim O´Neill, Chefvolkswirt der Investmentbank Goldman4 Vgl. Müller, L. (2008), S. 1325 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 156 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 167 Vgl. Müller, L. (2008), S. 40Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


5Sachs, verwendet wurde stark an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile tragen sie zusammeneinen Anteil von 25 % zur weltweiten Wirtschaftsleistung bei. 8 Auch der Begriff „Next Eleven“wurden von Jim O´Neill geprägt. 9 Beide Begriffe sind daher aufgrund von Investmentkriterienabgegrenzt, nicht nach politischen oder wirtschaftlichen Kriterien. <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong>bank definiertEmerging Markets allein durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, die politische oderkulturelle Situation bleibt hierbei unberücksichtigt. 10 Demnach gilt ein Staat mit einem BIP proKopf von weniger als 11.116 US-Dollar als Emerging Market; dies trifft auf 149 Volkswirtschaftenzu. Weiterhin unterteilt die <strong>Welt</strong>bank in vier Kategorien: Länder mit einem Bruttonationaleinkommenvon weniger als 905 US-Dollar gehören zur Gruppe der „low incomeeconomies“, die etwas weiter entwickelten Länder mit einem Bruttonationaleinkommen unter3.595 US-Dollar zählen zu den „lower/middle income economies“. Zur Gruppe der„upper/middle income economies“ gehören Staaten mit einem Bruttonationaleinkommen proKopf von unter 11.115 US-Dollar. Länder mit darüber liegenden Werten gehören zu den„high income economies“, den Industriestaaten. 11 Auch die Investmentbank Goldman Sachsunterteilt daher die Emerging Markets und bildet eine neue Gruppe, die Wachstumsmärkte.Als Wachstumsmarkt gilt ein Emerging Market wenn es 1% des <strong>Welt</strong>-Bruttoinlandsproduktsausmacht. 12 In dieser Arbeit werden die „Emerging Markets“ generell als aufstrebende Märktedefiniert.2.2 Entwicklungsprognosen<strong>Die</strong> Emerging Markets haben in den letzten Jahren eine beachtliche Entwicklung durchgemacht.Ob dies auch in Zukunft gilt, wird unter Finanzexperten diskutiert. Das vergangeneJahr 2011 war für die Inverstoren, die sich für Anlagen in die aufstrebenden Märkte entschiedenhaben, nicht allzu erfolgreich. Der Aktienindex MSCI Emerging Markets erzieltedeutliche Verluste in Höhe von 21,2 %. Im Vergleich dazu verlor der DAX „nur“ 15.6%. 13 Betrachtetman nun aber die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, dann lässt sich trotzdem einpositiver Entwicklungstrend feststellen. <strong>Die</strong>ser setze sich laut Experten auch in Zukunft fort.Des Weiteren sei das Wachstumspotenzial deutlich größer, als das in den Industrienationen.14 Vor allem „Schwellenländer wie Indien, Indonesien und Thailand zeigen ein deutlicheslangfristiges Wachstumspotenzial“, so Amit Lodha, Fondsmanager bei Fidelity. 15 Besondersauf lange Sicht bieten diese Märkte für Anleger große Chancen. Viele Parameter, die Auf-8 Vgl. Hoffmann, M. (2011), S. 519 Vgl. Müller, L. (2008), S. 5210 Vgl. Müller, L. (2008), S. 2111 Vgl. Müller, L. (2008), S. 3812 Vgl. Sparkasse Essen (2012)13 Vgl. Schwarzer, J. (2012)14 Vgl. Sommer, U. (2011), S.4115 Enthalten in: Sommer, U. (2011), S.41Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


6schluss über die Entwicklung von Märkten geben, sind in Bezug auf die Emerging Marketssehr positiv prognostiziert.Abbildung 1: Industrieländer und Emerging Markets im Vergleich 16Beim Betrachten des voranstehenden Diagrammes ist deutlich erkennbar, dass den EmergingMarkets ein höheres BIP Wachstum zugesprochen wird, als den Industrienationen. Dasbedeutet im Umkehrschluss, dass von einem durchweg positiven Wirtschaftswachstum ausgegangenwird.Abbildung 2: Verschuldungsgrade Emerging Markets und Industrienationen 17Auch die oben stehende Grafik zeigt recht eindeutig, welch positiven Markterwartungen herrschen.Den Industrienationen werden hingegen keine so optimistischen Zukunftserwartungenzugesprochen. Besonders im Bereich der Verschuldungsdaten sind die Prognosen fürdie Emerging Markets deutlich optimistischer als die der Industrieländer. Laut IWF werdendie Staatsschulden der aufstrebenden Märkte auf durchschnittlich 35% des BIP geschätztund es wird von einer voraussichtlichen Reduktion bis auf 30% bis 2016 ausgegangen. ImVergleich dazu belaufen sich die entsprechenden Daten für die Industrieländer auf 102% undbis 2016 auf sogar 107%. Des Weiteren erwartet die Citigroup für 2012 und 2013 in denEmerging Markets ein Haushaltsdefizit von 2,6% und 2,1% des BIP, während man bei den16 Datenquelle: Kalbhenn, C. (2011), S.2217 Datenquelle: Kalbhenn, C. (2011), S.22Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


9und des Europäischen Statistikamtes Eurostat aktuell bei 44,2 Jahren liegt 34 . Dahingegenweißt zum Beispiel Indien ein Durchschnittsalter von 26,2 Jahren auf. 352.3.2 Wachstumsdynamik<strong>Die</strong> Wachstumsdynamik ist von diversen Faktoren abhängig, die nachfolgend genauer erläutertwerden. Zu Beginn soll jedoch anhand der BIP Wachstumsraten ein kurzer Überblicküber das Wachstum gegeben werden.In den vergangenen Jahren waren die BIP Wachstumsraten der Emerging Markets im Vergleichzu den Industrienationen wesentlich höher und diese Entwicklung wird auch für 2012so prognostiziert, wie in Abbildung 4 ersichtlich ist. 36 <strong>Die</strong> wirtschaftliche Stärke dieser Märktehat an Bedeutung gewonnen und voraussichtlich werden einige Industrieländer in Zukunftvon sämtlichen Emerging Markets übertroffen werden. 37 Schon heute macht das BIP dieserLänder mit 46% nahezu die Hälfte des weltweiten BIP Anteils aus. 38Abbildung 4: Reale BIP-Wachstumsraten von Industrieländern und Emerging Markets 39Das Schaubild zeigt auch, dass sich die Emerging Markets nach dem Abschwung in denJahren 2008 und 2009, verursacht durch die Wirtschaftskrise, wieder schnell erholt 40 undbereits 2010 das Niveau vor der Krise nahezu wieder erreicht haben, woran die Dynamikdeutlich erkennbar ist. Das BIP Volumen und die Dynamik stehen in engem Zusammenhangzueinander. Sind beide Parameter hoch, so wirkt sich dies unverhältnismäßig stark auf dieBörsenchancen aus. 41<strong>Die</strong> Rahmenbedingungen für Unternehmen sind in vielen Emerging Markets unternehmensfreundlicherals auf den etablierten Märkten, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeitdieser Unternehmen erhöht und ebenfalls internationale Konzerne angelocktund somit Arbeitsplätze geschaffen werden. <strong>Die</strong>s wirkt sich einerseits positiv auf die ge-34 Vgl. El-Sharif, Y. (2011)35 Vgl. Statista GmbH (2012)36 Vgl. Germany Trade and Invest (2011a-v)37 Vgl. O’Neill, J. (2012), S. 104ff38 Vgl. Franklin Templeton (2011), S. 239 Datenquelle: Germany Trade and Invest (2011a-v)40 Vgl. Sonnenschein, H. (2011), S. 3; Vgl. Schrooten, M. (2011), S. 19; Vgl. Schwarzer, J. (2011)41 Vgl. Heese, V. (2009), S. 15Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


10samtwirtschaftliche Entwicklung des Landes, aber auch auf die Investition in einzelnen Unternehmenaus. Zu diesen Rahmenbedingungen gehören unter anderem niedrige Löhne,geringe Steuerbelastung und die Vernachlässigung von Umweltauflagen. Damit können Kostengeringgehalten und Gewinne gesteigert werden. <strong>Die</strong>s führt zu einer Kettenreaktion, denndurch hohe Gewinne wird den Unternehmen die Investition in technischen Fortschritt undBildung ermöglicht, was unter anderem dabei hilft die Produktivität und die Qualität zu optimieren.42Im Vergleich zu den Industriestaaten gibt es sowohl in der Produktivitäts- und Qualitätsoptimierung,als auch im Konsumverhalten noch erhebliches Potenzial. 43 Durch Qualitätsverbesserungenkönnen zunehmend die Exporte gesteigert und deren Preise erhöht werden. 44Gleichzeitig profitieren Unternehmen von der steigenden Binnennachfrage durch den zunehmendenWohlstand. 45 Für den Investor besteht in diesem sogenannten Zeitfaktor einegroße Chance. <strong>Die</strong>ser erfolgt aus der Tatsache, dass viele Unternehmen der Emerging Marketsweit vorn in ihrer Entwicklung stehen und bei einem frühzeitigen Einstieg kann der Anlegerdavon profitieren. 46Der Begriff Emerging Market steht für eine Vielzahl unterschiedlicher Länder. <strong>Die</strong>se besitzenunterschiedliche Investmentthemen oder spezielle Potenziale durch die sie sich auszeichnen.Solche Investmentthemen sind unter anderem Rohstoffe, Human Kapital oder auchTourismus. Da Potenziale die Attraktivität eines Landes erhöhen und gewinnfördernd sind,können sie auch als Gewinnreserven bezeichnet werden und sogenannte „Kursfantasien“hervorrufen. Ein weiteres Beispiel eines Potenzials sind weltberühmte Veranstaltungen, wiebeispielsweise die Fußballeuropameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Baukonzerneoder Hotelketten können von diesem Ereignis profitieren und somit die darin investiertenKapitalanleger. 472.3.3 PartizipationschancenFür den Investor bietet eine Investition in die Emerging Markets zusätzliches Gewinnpotenzialim Vergleich zu den Investitionen in Deutschland bzw. im europäischen Währungsraum.<strong>Die</strong> erste Möglichkeit, die in erster Linie aus der Tatsache resultiert, dass in eine fremdeWährung investiert wird, stellen Währungsgewinne dar. 48 <strong>Die</strong> wirtschaftliche Entwicklung und42 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 35f; Vgl. Müller, L. (2008), S. 123ff43 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 35f; Vgl. Müller, L. (2008), S. 123ff; Vgl. Süß, O. (2004), S. 4144 Vgl. Müller, L. (2008), S. 125f45 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 35f; Vgl. Müller, L. (2008), S. 124ff; Vgl. Süß, O. (2004), S. 4146 Vgl. Müller, L. (2008), S. 122f; Vgl. Süß, O. (2004), S, 4147 Vgl. Hesse, V. (2009), S. 65f48 Vgl. Hesse, V. (2009), S. 96Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


11der Fortschritt der aufstrebenden Länder wirken sich positiv auf deren Währungen aus, sodassdadurch eine zusätzliche Gewinnchance besteht. 49Es gibt jedoch im Vergleich zu Investitionen in den Industrienationen weitere Vorteile. Unternehmenin den Emerging Markets sind an den Börsen oftmals relativ günstig bewertet. <strong>Die</strong>Gründe dafür sind, dass sie klein sind und in der westlichen <strong>Welt</strong> keine Beachtung findenoder dass keine zuverlässigen Gewinneinschätzungen vorgenommen werden können. Zudemist in ihren Kursen in der Regel ein höheres Risiko enthalten, als bei den Unternehmender entwickelten Länder. 50 Viele Unternehmen dort weisen daher ein sehr günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis aus und gleichzeitig besteht großes Kurspotenzial. 51 <strong>Die</strong> günstige Börsenbewertungermöglicht zudem eine überdurchschnittliche Dividendenrendite, die in derVergangenheit, schon teilweise im zweistelligen Bereich liegen konnte. 522.3.4 DiversifikationDas Universum der Emerging Markets setzt sich aus einer Reihe inhomogener Staaten zusammen.53 Daher kann bei einer breiten Streuung der Kapitalanlage das Risiko reduziertwerden. Zusätzlich erfolgt eine Diversifikation, wenn der Anleger zu den herkömmlichen Investitionenin den Industrienationen Anlagen aus den Emerging Markets beimischt. 54 Hierbeikommt es jedoch darauf an, wie stark das jeweilige Land mit den Industrienationen oder anderenLändern durch die Außenwirtschaft verflochten ist. Je unabhängiger das Land ist, umsoweniger reagiert es auf globale Krisen. 55 Ein Beispiel dafür ist die letzte Wirtschaftskrisevon der sich die betroffenen Emerging Markets in der Regel schneller erholten, als die Industriestaaten.56<strong>Die</strong> Anlagen aus Emerging Markets weisen teilweise sogar eine negative Korrelation zu denender Industrienationen auf. Das heißt, wenn die Kurse der Industrienationen fallen, kannes in einigen Emerging Markets gleichzeitig zu Kurssteigerungen kommen. Besitzt ein Landbeispielsweise Rohstoffvorkommen, so profitiert es von steigenden Rohstoffpreisen, währendIndustrienationen, die diesen Rohstoff nicht selbst besitzen, aber dennoch benötigen,darunter leiden. 5749 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 61f50 Vgl. Müller, L. (2008), S. 128ff51 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 37f52 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 38f; Vgl. Müller, L. (2008), S. 131f53 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 1654 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 26ff55 Vgl. Heese, V. (2009), S. 14756 Vgl. Sonnenschein, H. (2011); Vgl. Schrooten, M. (2011), S. 19; Vgl. Schwarzer, J. (2011)57 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 29fBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


122.4 RisikenNeben der Vielzahl der Chancen gibt es in den Emerging Markets diverse Risiken, die Einflussauf die Investitionstätigkeit des Anlegers haben können. Deshalb ist es wichtig, dassder Investor diese Risiken kennt.Abbildung 5: Überblick der Risiken auf Emerging Markets2.4.1 Politische Risiken und IntransparenzDas für den Investor wohl schwerwiegendste Risiko ist das politische Risiko, 58 welches durchzahlreiche Ereignisse hervorgerufen wird und in den Emerging Markets besonders ausgeprägtist. 59 Ein investitionsgefährdendes politisches Ereignis sind Wahlen. <strong>Die</strong> Unsicherheitüber den Wahlausgang kann sich destabilisierend auf den Kapitalmarkt auswirken, weil unklarist, in welche Richtung das zukünftige Staatsoberhaupt das Land führen wird. 60 AuchRevolutionen, Putschversuche oder Staatskrisen können die Kurse negativ beeinflussen undzu enormen Kapitalabflüssen und Währungsabwertungen führen. 61 Außerdem haben VerstaatlichungenKonsequenzen für die Wirtschaft. <strong>Die</strong> Regierungen der Emerging Marketsführen nicht selten Verstaatlichungen wesentlicher Kernindustrien durch, wodurch diese vomfreien Kapitalmarkt verschwinden und der Investor im Zweifelsfall sein Geld nicht mehr zurückbekommt.62 Es gehören jedoch auch andere Maßnahmen, die sich auf das Wirtschaftslebenbeziehen dazu wie beispielsweise Eigentumsrechte, Gesetze oder Arbeitsmarktrichtlinien.<strong>Die</strong>se können das Ergebnis des Unternehmens 63 und damit auch des Investors maßgeblichbeeinflussen. Da Investoren meist langfristige Anlagemöglichkeiten suchen, ist für siedie wirtschaftliche Kontinuität von Bedeutung. Einen Risikofaktor stellt daher eine instabileWirtschaftspolitik mit häufigen Veränderungen dar, wodurch Verunsicherung entsteht, weil eskeine langfristige Kalkulationsbasis gibt. 6458 Vgl. Eisele, P. (2012), S. 2659 Vgl. Müller, L. (2008), S. 13360 Vgl. Müller, L. (2008), S. 133f61 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 41f62 Vgl. Müller, L. (2008), S. 135f63 Vgl. Heese, V. (2009), S. 2164 Vgl. Heese, V. (2009), S. 25; S. 27fBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


13Darüber hinaus ist das Risiko der Intransparenz in den Bereichen Politik, Sozialwesen, Wirtschaftund auf dem Kapitalmarkt in vielen aufstrebenden Märkten groß, während in denmeisten Industrienationen durch die Einführung konkreter Regelungen klare Verhältnissegeschaffen wurden. 65 Aufgrund der mangelnden Transparenz wird dem Investor einerseitsdie Einschätzung bezüglich der zukünftigen Entwicklung dieses Landes erschwert undgleichzeitig ist es sehr mühsam sich über potenzielle Firmen zu informieren bzw. diese mitanderen zu vergleichen, wenn keine fundierten Auskünfte vorliegen oder unterschiedlicheRechnungslegungsvorschriften angewandt werden. 66 Außerdem kann die Wirtschaftlichkeitdes Unternehmens nur beurteilt werden, wenn zuverlässige Zahlen vorliegen und die Bilanzierungspraxisnachvollziehbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. 67Mittlerweile haben jedoch viele Unternehmen aus den Emerging Markets dieses Risiko reduziert,indem sie eine aktionärsfreundlichere Informationspolitik, bei uns bekannt als „CorporateGovernance“, anwenden, um das Vertrauen der internationalen Investoren zu gewinnen. 68Unternehmen, deren Aktien beispielsweise an der Amerikanischen Börse gehandelt werden,sind darüber hinaus verpflichtet die international anerkannten Rechnungslegungsvorschriftenanzuwenden. Ein Restrisiko kann jedoch aufgrund von Sprachbarrieren und fehlender Kontrollmöglichkeitendennoch bestehen bleiben. 692.4.2 Wirtschaftliche RisikenMit dem dynamischen Wachstum der aufstrebenden Länder gehen häufig Preissteigerungeneinher und führen zu einer steigenden Inflationsrate. 70 Da hohe Inflationsraten zur Geldentwertungführen, ist dies ein bedeutender Risikofaktor für den Anleger. 71Zunehmendes Gefahrenpotenzial resultiert aus Spekulationsblasen und Überbewertungen,die durch stark steigende Kapitalzuflüsse in die Emerging Markets ausgelöst werden. Teilweisesind die Kapitalmärkte den hohen Kapitalströmen noch nicht gewachsen. <strong>Die</strong> betreffendenKurse steigen rapide an und es bilden sich übermäßige Spekulationsblasen. Sobaldsich herausstellt, dass die Bewertungen im Vergleich zum Risiko viel zu hoch sind, kommt esplötzlich vermehrt zu Verkäufen, wodurch die Kurse extrem schnell einbrechen. 72 Dabei sindEinbußen zwischen 20% und 50% in relativ kurzer Zeit in den aufstrebenden Volkswirtschaftennicht ungewöhnlich. 7365 Vgl. Heese, V. (2009), S. 1966 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 43ff67 Vgl. Heese, V. (2009), S. 8168 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 44f69 Vgl. Müller, L. (2008), S. 138ff70 Vgl. Sonnenschein, H. (2011), S. 471 Vgl. Süß, O. (2004), S. 4872 Vgl. Müller, L. (2008), S. 140f; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 4673 Vgl. Müller, L. (2008), S. 141Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


14<strong>Die</strong> aus einem hohen Leitungs- und Handelsbilanzdefizits resultierende Auslandsverschuldungmancher Emerging Markets, kann sich nach einiger Zeit zur Überschuldungsproblematikentwickeln. Ist der Staat nicht mehr in der Lage Zinsen bzw. Zins und Tilgung zu bezahlen,bekommt der Investor einer Staatsanleihe sein eingesetztes Kapital im schlimmsten Fallnicht mehr zurück. 742.4.3 WährungsrisikenWird ein Investment in fremder Währung getätigt, so ergeben sich daraus Währungsrisiken.Insbesondere in den Emerging Markets ist dies kritisch, da deren Währungen in der Regelvolatiler als die der Industriestaaten sind. 75 Da Schwankungen unter anderem von der gesamtwirtschaftlichenSituation eines Landes abhängen, können sie einen Hinweis auf instabilevolkswirtschaftliche und politische Entwicklungen geben. Eine Abwertung gegenüber derHeimatwährung wirkt sich somit auf die Rendite des Anlegers negativ aus. 762.4.4 Weitere RisikenTerroranschläge bzw. die Androhung eines Anschlages können Auswirkungen auf die Kursentwicklungenhaben 77 , denn infolge eines Anschlages werden die Konsumausgaben reduziertund ausländische Unternehmen holen ihre Arbeitskräfte aus dem betroffenen Land zurück.Investoren fühlen sich verunsichert, weil schwer abzuschätzen ist, inwieweit die Wirtschaftdurch einen Anschlag beeinträchtigt wird, weshalb betroffene Gebiete zeitweise gemiedenwerden. <strong>Die</strong>ser Risikofaktor betrifft die Emerging Markets und ihre direkte Umwelt imVergleich zu den Industrienationen häufiger. 78Naturkatastrophen können die Wirtschaft in den Emerging Markets ebenfalls erheblich beeinträchtigen.Insbesondere ist zu berücksichtigen, dass gerade in vielen sich entwickelndenLändern der Landwirtschaftssektor meist eine bedeutendere Rolle spielt, als die anderenSektoren und deshalb beispielsweise eine Dürre verheerende Folgen hat. Zudem könnenNaturkatastrophen aufgrund der noch häufig unterentwickelten Infrastruktur katastrophaleAuswirkungen haben. 79Ein weiterer Risikofaktor für die Kapitalanlage ist in einigen Emerging Markets die ungenügendeLiquidität der Märkte. 80 <strong>Die</strong>se führt dazu, dass bestimmte Finanzprodukte nicht jederzeitgehandelt werden können, weil es entweder keinen Käufer oder keinen Verkäufer gibt. 8174 Vgl. Müller, L. (2008), S. 4975 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 5876 Vgl. Müller, L. (2008), S. 137f; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 58ff77 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 41.;Vgl. Müller, L. (2008), S. 134f78 Vgl. Müller, L. (2008), S. 134f79 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 43; Vgl. Müller, M. (2008), S. 14180 Vgl. Eisele, P. (2012)81 Vgl. Süß, O. (2004), S. 28f; Vgl. Müller, L. (2008), S. 147fBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


15Ein in den Emerging Markets ebenfalls ausgeprägtes Risiko entsteht durch den erheblichenUnterschied zwischen dem Anteil der armen und der reichen Bevölkerung. Da ein großerAnteil am Existenzminimum lebt, kann es dort vermehrt zu Konflikten kommen. <strong>Die</strong>se reichenvon gesellschaftlichen Spannungen bis hin zu Bürgerkriegen oder Streiks in wichtigenIndustriezweigen, die die Produktion lahmlegen und auf die Kapitalmärkte schädlich einwirken.82 Zudem zählen Korruption, Betrügereien und Vetternwirtschaft, die in den EmergingMarkets weit verbreitet sind, zu den Risikofaktoren der Kapitalanlage. 832.5 Zusammenfassende BeurteilungObwohl es in den Emerging Markets zahlreiche Risiken gibt, die bei der Kapitalanlage berücksichtigtwerden sollten, steht trotzdem die hohe Chancenvielfalt im Vordergrund. <strong>Die</strong>seist vor allem im Hinblick auf die Vermögensdiversifikation entscheidend. Daher werden imFolgenden zunächst die verfügbaren Anlagemöglichkeiten vorgestellt. Im weiteren Verlaufwird die mögliche Diversifikation durch Anlagen in Emerging Markets quantifiziert und derentwickelte Kundenberatungsansatz umfassend erläutert.82 Vgl. Müller, L. (2008), S. 136f; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 42f83 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 45fBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


163. Vermögensanlage in Emerging Markets3.1 Grundlegende Rahmenbedingungen<strong>Die</strong> erste Voraussetzung, die vorliegen muss um eine Kapitalanlage im Ausland tätigen zukönnen, ist das Vorhandensein eines funktionierenden Kapitalmarktes an dem ein fairer undliquider Handel möglich ist. 84 Außerdem müssen ausländische Kapitalzuflüsse toleriert werdenund die Möglichkeit der Partizipation für ausländische Investoren bestehen. In einigenLändern gibt es sogenannte Investmentbarrieren zum Beispiel in Form von Kapitalverkehrsbeschränkungenoder Diskriminierung des internationalen Anlegers. 85 Des Weiteren ist auchauf das Vorhandensein, die Funktionsfähigkeit und die Ausgestaltung des Rechtssystems zuachten. Dabei geht es nicht nur darum, dass Gesetze von denen deutscher abweichen können,sondern auch um die Durchsetzbarkeit des Rechts. <strong>Die</strong> nicht existente Rechtssicherheitmancher Länder, sowie die teilweise vorhandene Instabilität staatlicher Institutionen zurDurchsetzung der Wirtschaftsordnung stellen für Investoren einen wesentlichen Kritikpunktdar. 86Auf die Frage welches Regierungs- bzw. Herrschaftssystem eines Landes für den Investorertragsmäßig gesehen am besten geeignet ist, lässt sich pauschal nicht beantworten, dasowohl Demokratien als auch autokratische Regierungsformen Bestand haben und wirtschaftlicheErfolge aufweisen. Stattdessen kommt es vielmehr auf die politische Stabilität,wirtschaftsfreundliche Gesetze und Kontinuität an. Bei dieser Betrachtung sind ebenfalls diesozialpolitischen Aspekte zu beleuchten. So haben beispielsweise Menschenrechtsverletzungenin einem Land nicht zwingend einen Einfluss auf dessen Wirtschaftlichkeit. 87 Hierbeispielt jedoch die ethische und moralische Einstellung des Investors eine Rolle.3.2 Aktien<strong>Die</strong> Investition durch Aktien ist die direkteste Anlageform in Emerging Markets. Dabei kannvom Wachstum eines Unternehmens unmittelbar profitiert werden und so hohe Renditenerwirtschaftet werden. Da dies eine Sachinvestition ist, bietet diese Anlageform einen gutenInflationsschutz. Allerdings ist das Risiko einer Einzelaktie dementsprechend deutlich höherals bei anderen Anlageformen. 88 Bei der Wahl der Einzelaktie sollte großen Wert auf die84 Vgl. Süß, O. (2004), S. 27ff85 Vgl. Süß, O. (2004), S. 36; Vgl. Müller, L. (2008), S. 20; Vgl. Kurm-Engels, M./Heilmann, D.(2010); Vgl. Heese, V. (2009), S. 83; Vgl. Auswärtiges Amt (2011a); Vgl. Wilhelmi, D. (2006),S. 4486 Vgl. Heese, V. (2009), S. 23f87 Vgl. Heese, V. (2009), S. 26ff88 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 143Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


17Handelbarkeit gelegt werden, denn z.B. in Puncto Liquidität gibt es nicht zu vernachlässigendeUnterschiede. Des Weiteren sind die Aktien der Unternehmen zum Teil nur an derenHeimatbörsen notiert, was gleich mehrere Schwierigkeiten mit sich bringt. Zum einen sinddie Börsen in Emerging Markets meist anders reguliert und man sollte sich mit den jeweiligengesetzlichen Regelungen auskennen, zum anderen müssen Faktoren wie die Zeitverschiebungberücksichtigt werden, wodurch die Handelszeiten in den Emerging Markets häufigentgegengesetzt zu z.B. deutschen Handelszeiten stattfinden. Informieren sollte sich derAnleger auch über Gebühren. Nicht selten sind die Gebühren für die Eröffnung eines Depotsund für Transaktionen sehr hoch. Außerdem müssen die Kosten für Auslandsüberweisungenmit berücksichtigt werden. 89 Investiert der Anleger lediglich in Aktien so trägt er das volleWährungsrisiko. <strong>Die</strong>ses kann durch sogenanntes Hedging abgesichert werden. Dabei wirdein Teil der Investitionssumme in ein Derivat investiert, dessen Hebelwirkung die bei einerungünstigen Veränderung des Wechselkurses entstehenden Verluste ausgleicht. <strong>Die</strong>s geschiehtallerdings zu Lasten der Performance, da der in die Absicherung investierte Betragkeine Gewinne des ursprünglichen Investments erwirtschaften kann. 90Anstatt eine Aktie direkt zu erwerben gibt es auch die Möglichkeit sich das Recht auf eineAktie zu sichern. <strong>Die</strong>ses Investment heißt „Depository Receipts“ (DR), die amerikanischeVersion nennt sich „American Depository Receipts“ (ADR), die europäische „GlobalDepository Receipts“ (GDR). 91 <strong>Die</strong> ADRs werden in 3 Levels kategorisiert. 92 In Level 1 gibtes keine Regulierungen durch die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde „Securities andExchange Commission“ (SEC). <strong>Die</strong>se Aktien werden am Freiverkehrsmarkt „Over The Counter“(OTC) gehandelt. Für das Level 2 müssen Jahresabschlüsse nach US-GAAP in englischerSprache veröffentlicht werden. Dadurch dürfen Level-2-ADRs an den amerikanischenBörsen gehandelt werden. Von Vorteil ist dies für institutionelle Anleger, da diese nicht amOTC-Markt agieren dürfen. Für ADRs des Level 3 müssen zudem u.a. Quartalsberichte vorliegen.Da DRs keine Aktien sind kann die Anzahl der Aktien pro DR vom Emittenten festgelegtwerden. 93 Das Wechselkursrisiko besteht jedoch in gleicher Weise wie beim Direktkauf. 94In beiden Fällen wird in Einzelwerte investiert, die in vier Kategorien gegliedert werden können,die Titan-Aktien, Blue-Chips, Mid-Caps und Penny Stocks. 95 Zu den Titan-Aktien zählen<strong>Welt</strong>konzerne, sog. „Global Players“, ab einer Marktkapitalisierung von 10 Milliarden US-Dollar, die ihren Ursprung in einem „Emerging Market“ haben. <strong>Die</strong> Blue-Chips sind Unter-89 Vgl. Müller, L. (2008) S. 14790 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 138 f91 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 146 ff92 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 14893 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 14794 Vgl. Müller, L. (2008) S. 15095 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 148 ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


18nehmen in der Größenordnung von mindestens einer Milliarde US-Dollar Marktkapitalisierung.Es handelt sich dabei um Unternehmen, die in ihrem Herkunftsland führend, jedochnoch nicht international tätig sind. Etwas unbekannter sind die Mid-Caps. Mit einer Marktkapitalisierungvon bis zu einer Milliarde US-Dollar sind sie meist nur bei Experten bekannt. <strong>Die</strong>Chancen eines Mid-Cap-Unternehmens sind im Vergleich zu den ersten beiden Kategorienwesentlich höher, wenngleich auch riskanter. Ein wesentlicher Nachteil besteht in der Informationsbeschaffung.Da Mid-Caps zumeist in Level 1 der ADRs gelistet sind, besteht keinePflicht zur Erstellung eines Jahresabschlusses nach US-GAAP in englischer Sprache, weshalbes besonders wichtig ist die jeweilige Landessprache zu beherrschen. <strong>Die</strong>s gilt ebensofür Penny Stocks. Penny Stock notieren unter einem US-Dollar bzw. einem Euro. <strong>Die</strong>serniedrige Einstiegspreis sorgt für die enormen Gewinnchancen, gleichermaßen aber auch fürhohe Verluste, denn diese Werte sind extrem volatil. Mit Kursschwankungen von bis zu 50 %am Tag muss gerechnet werden.3.3 AnleihenAnleihen von Industriestaaten galten bis zur Euro-Schuldenkrise stets als konservatives undsicheres Investment. Ganz anders sieht es dabei in den Emerging Markets aus, denn dieseAnleihen sind definitiv als spekulativ einzustufen. 96 Anleihen bestehen aus den drei KomponentenLaufzeit, Nennwert und Zinskupon. <strong>Die</strong> Laufzeit wirkt sich vervielfältigend auf dasRisiko aus: je länger die Restlaufzeit desto weniger vorhersehbar sind die Eintrittswahrscheinlichkeitender Risiken. Der Nennwert wird, sofern der jeweilige Staat nicht zahlungsunfähigwird, am Ende der Laufzeit zu pari, also zu 100% zurückgezahlt werden. <strong>Die</strong> Wahrscheinlichkeitder Rückzahlung hängt von der Bonität des Schuldners ab, dabei ist das Ratingeine „nützliche Orientierungshilfe.“ 97 <strong>Die</strong> drei marktführenden Ratingagenturen Standard& Poor´s (S&P), Moody´s und Fitch bewerten von AAA (beste Bonität) bis C (Ausfallrisikosehr wahrscheinlich), wobei die Bewertungen BBB (S&P und Fitch) bzw. Baa (Moody´s) dieGrenze zur sogenannten „Investmentgrade“ darstellen. 98 Für die Bewertung der Zinszahlungenist die Inflationsrate entscheidend, denn der Nominalzins muss um die Inflationsrate korrigiertwerden um den Realzins zu erhalten. Ebenso ist die Inflationsrate bei dem erwartetenRückzahlungsbetrag zu berücksichtigen. Da die Anleihen in der jeweiligen Landeswährungbegeben werden, besteht des Weiteren ein Währungsrisiko.96 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 12397 Müller, L. (2008) S.162, Zeile 2398 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 121Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


193.4 FondsDurch die Investition in einen Fonds kann der Anleger schon bei geringem Kapitaleinsatzeine hohe Diversifikation erreichen. Denn ein Fonds investiert in durchschnittlich 100 odermehr Einzelwerte, 99 dies können je nach Fonds z.B. Aktien oder Anleihen sein. Aktienfondswiederum können in drei Kategorien gegliedert werden, in globale Aktienfonds, regionaleAktienfonds und Länderfonds. Wie bei jeder Anlage gilt auch hier: je spezieller die Anlage,desto höher sind sowohl Gewinnchancen als auch Verlustrisiken. 100Bei der Anlage in Aktienfonds entfällt die aufwendige Informationsbeschaffung über Einzelwerte,denn Informationen über den Fonds werden vom Emittenten zur Verfügung gestellt.Der wesentlichste Nachteil sind jedoch die hohen Gebühren wie z.B. die Performancegebührenoder der Ausgabeaufschlag. Außerdem besteht bei Fonds ein strukturelles Problem:Fondsmanager stehen unter starkem Druck, nicht schlechter als der Index anzuschneiden.Da es aber 80% der Fonds nicht schaffen die Benchmark zu schlagen, gehen viele Fondsmanagerdazu über den Index mehr oder weniger abzubilden. In diesem Fall bietet derFonds keinen Mehrwert mehr gegenüber einem Indexzertifikat, obwohl hohe Gebühren bezahltwerden. 101 Häufig gibt es bei Fonds die Möglichkeit einen Sparplan einzurichten. Dabeiwerden monatlich für einen bestimmten Betrag Fondsanteile gekauft. Da immer für den gleichenGegenwert eingekauft wird, wird bei schwankenden Kursen auch in rezessiven Phasendurch den günstigeren Einkauf profitiert, vorausgesetzt dies sei nur vorübergehend und dieKurse steigen wieder. Durch dieses sogenannten „Cost Averaging“ können überdurchschnittlicheKursschwankungen besser ausgeglichen werden. 1023.5 Zertifikate<strong>Die</strong> meistgenutzten Zertifikate sind Indexzertifikate, sie bilden Börsenindizes ab. Dabei istdarauf zu achten, ob das Zertifikat den Index exakt wiederspiegelt oder ob es sich nur andiesem orientiert. Zertifikate können aber auch auf Einzelaktien oder auf einen Korb von Einzelaktien,also auf Aktien zu einem bestimmten Thema bzw. einer bestimmten Branche, abgeschlossenwerden. 103 Alle drei Arten ermöglichen, ebenso wie beim Fonds, eine hohe Diversifikationschon bei geringem Kapitaleinsatz. Im Vergleich zu Fonds sind sie jedoch deutlichkostengünstiger. Nachteilig ist in diesem Fall aber, dass viele Zertifikate eine Laufzeitbegrenzungbesitzen. Zu diesem Zeitpunkt muss dann das Zertifikat verkauft werden auchwenn dadurch Verluste realisiert werden. Außerdem muss zum Laufzeitende erneut ein gu-99 Vgl. Müller, L. (2008) S. 156100 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 111101 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 114102 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 115103 Vgl. Müller, L. (2008) S. 126Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


20tes Investment gefunden werden in welches das freiwerdende Kapital investiert werdenkann. Bei Laufzeiten von unter einem Jahr besteht ein zusätzlicher Nachteil, denn in diesemFall müssen die Gewinne voll versteuert werden. 104 Das Währungsrisiko besteht zudem auchhier, es sei denn, es handelt sich um sogenannte „Quanto-Zertifikate“ bei welchen ein Teilder bezahlten Beträge in die Währungssicherung investiert wird. 1053.6 DevisenBeim Devisenhandel wird darauf spekuliert, dass eine Währung gegenüber einer anderenWährung auf- oder abwertet. <strong>Die</strong> Anlage ist grundsätzlich auf zwei Arten möglich, entwederüber ein Währungskonto oder über Derivate. Bei der Variante mit den Währungskonten könnengleich mehrere Vorteile entstehen. Dabei wird die entsprechende Währung zum Kassakursangekauft und auf dem Währungskonto deponiert. Steigt in dieser Zeit die ausländischeWährung im Wert, so entstehen Kursgewinne. Zusätzlich erhält der Anleger Zinsen, die inden meisten Emerging Markets deutlich höher sind als die in Deutschland üblichen Zinsen.Trifft die Spekulation nicht ein und die Währung entwickelt sich in die entgegengesetzteRichtung, so entstehen jedoch Verluste. Des Weiteren müssen auch bei den Währungskontendie erhöhten Gebühren berücksichtigt werden. 106 <strong>Die</strong> zweite Investmentstrategie setzt aufDerivate. Jedoch sind diese, besonders in Kombination mit Devisengeschäften, hochspekulativund deshalb nur für sehr risikofreudige Anleger geeignet.3.7 Der MSCI Emerging Markets Index als BenchmarkBeim MSCI Emerging Markets Index handelt es sich um einen Index, der sich aus Aktien deraufstrebenden Märkte zusammensetzt und dessen Entwicklung anhand seines Verlaufesrepräsentiert.<strong>Die</strong> Buchstabenkombination MSCI steht für ein amerikanisches Finanzdienstleistungsunternehmennamens Morgan Stanley Capital International. <strong>Die</strong>ses Unternehmen hat vor über 20Jahren den Aktienindex aufgesetzt. Er ist das Pendant zum MSCI World Index, welcher sichan der Entwicklung von Aktien aus aller <strong>Welt</strong> anlehnt. 107 <strong>Die</strong> Länder der Aktien, an denensich der MSCI Emerging Markets Index orientiert, sind über den ganzen Globus verteilt. Umin den Aktienindex aufgenommen zu werden, muss es sich um Papiere von aufstrebendenMärkten handeln. Nahezu alle Kontinente sind vertreten. Neben den oft analysierten BRIC-Staaten sind auch Länder einbezogen, die im ersten Moment nicht unbedingt mit EmergingMarkets in Verbindung gebracht werden oder solche, die momentan einen großen Entwick-104 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 131105 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 129106 Vgl. Wilhelmi, D. (2006) S. 136107 Vgl. ETF, Zertifikate und Fonds Magazin (2011)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


21lungsprozess vollziehen und auf dem Vormarsch sind; so zum Beispiel die Türkei oder aberSüdafrika. 108 Jedoch ist die genaue Zusammensetzung nicht ersichtlich. Das liegt unter anderemdaran, dass aufgrund der raschen Entwicklungen dieser Märkte die Gewichtung starkschwanken kann und somit eine ständige Anpassung der Aktien verschiedener Branchen,aber auch der diversen Länder notwendig ist. Allerdings lässt sich eine gewisse Konstanzerkennen. In den letzten Jahren war Asien mit einem Anteil von 50% am stärksten vertreten,gefolgt von den lateinamerikanischen Vertretern mit ca. 20% und den osteuropäischen undafrikanischen Aktienmärkten, die rund ein Viertel ausmachen. 109Hinsichtlich der Branchenzusammensetzung des MSCI Emerging Markets sind neben derTechnologie-, Grundstoff- und Rohstoffindustrie auch der Finanz- und der Energiesektorstark vertreten. Anhand diverser Exchange Traded Funds, die den MSCI Emerging Marketsals Benchmark zugrunde legen, lässt sich diese Struktur der verschiedenen Industriezweigeerkennen. 110 <strong>Die</strong> Top Holdings sind neben Samsung und Gazprom auch China Mobile undPetrobras. 111 <strong>Die</strong>se Aktienstruktur zeigt, dass der Index ein stark diversifiziertes Portfolio hat,das viele wichtige Industriezweige abdeckt. <strong>Die</strong>se Unternehmen sind in den meisten Fällenan der positiven Entwicklung dieser wachsenden Märkte unmittelbar beteiligt und tragen aufgrundihrer großen Marktstärke auch dazu bei.Der Chart des MSCI Emerging Markets der letzten zehn Jahre zeigt eine stetig nach obensteigende Kurve. Allein in den letzten fünf letzten Jahren legte er durchschnittlich etwa4,76% zu. 112 Einzig Ende 2008 und Anfang 2009 sind starke Einbrüche zu verzeichnen. Dasliegt vor allem an der global herrschenden Finanzkrise zu dieser Zeit. Auch die Schwellenländersind nicht verschont geblieben. Von 2003 bis zur besagten Finanzkrise konnte stetsein Wachstum verzeichnet werden. Nach dem starken Einbruch zeichnet sich jetzt wieder einpositiver Trend ab, sodass das ursprüngliche Niveau von ca. 1000 Punkten wieder erreichtwerden kann. Momentan geben die Experten eine positive Prognose für diesen Markt ab.Um als Anleger an dieser Entwicklung teilzuhaben, werden verschiedene Anlagemöglichkeitenangeboten. Exchange Traded Funds, kurz ETF, sind die wohl bekanntesten Papiere, diein Verbindung zum MSCI Emerging Markets Index stehen. Diverse Anbieter legen solcheAnlagen auf. So beispielsweise iShares oder auch die Deutsche Bank. Dabei handelt es sichum einen börsengehandelten Indexfonds, welcher den MSCI Emerging Markets Index alsBenchmark hat.108 Vgl. Tabelle Anhang S.1109 Vgl. ETF, Zertifikate und Fonds Magazin (2011)110 Vgl. OnVista Group (2012.)111 Vgl. BlackRock Institutional Trust Company, N.A (2012)112 Vgl. Rezmer, A. (2011), S.53Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


22FinanzkriseAbbildung 6: Chart des MSCI EM der letzten 10 Jahre 113Dessen Entwicklung bildet der ETF nach, indem in Aktien des Basisindexes investiert wird. 114Somit gibt die Indexzusammensetzung die Struktur des Wertpapieres vor 115 und dadurch hatder Anleger durch den Kauf einer solchen Anlage die Möglichkeit, direkt an der Entwicklungder Emerging Markets zu partizipieren. Da es sich bei ETFs um passiv gemanagte Investmentfondshandelt, schneiden diese kaum schlechter als die Benchmark ab. Jedoch bietetsich dem Anleger auch kaum die Chance auf eine Mehrrendite gegenüber dem Index. <strong>Die</strong>Anteile können jederzeit verkauft oder auch gekauft werden. 116 Auch im Hinblick auf die anfallendenKosten sind solche Investmentanteile für Kunden sehr lukrativ. Es fallen hier keineAusgabeaufschläge an und die laufenden Kosten sind geringer im Vergleich zu einem aktivgemanagten Fonds 117 , da hier keine aktiven Fondsmanager involviert sind, welche versuchen,die Benchmark zu schlagen. Auch ein Indexzertifikat macht es Anlegern möglich indirektin den MSCI Emerging Markets Index zu investieren. Der Anleger kauft hier jedoch keineAktien oder Fondsanteile sondern leiht dem Emittenten des Papieres Geld. 118 Dabei handeltes sich um eine Schuldverschreibung. Aus diesem Grund trägt der Investor auch dasEmittentenrisiko. Bei einer etwaigen Insolvenz droht dem Kunden der Totalverlust. 119 Exemplarischfür diese Anlagekategorie ist ein open-end Indexzertifikat der Royal Bank of Scotlandauf den MSCI Emerging Markets Index. 120 Das Wertpapier bildet eins zu eins die Kursentwicklungdes zugrundeliegenden, börsengehandelten Aktienindexes ab. 121 Der große Vorteilan diesem Zertifikat ist der geringe Kostenbeitrag, der für den Kunden anfällt. 122113 Datenquelle: MSCI Inc. (2012b)114 Vgl. BlackRock Advisors (UK) Limited (2012)115 Vgl. Narat, I. (2011), S.53116 Vgl. Narat, I. (2011), S.53117 Vgl. Narat, I. (2011), S.53118 Vgl. von Arnim, M. (2011), S.53119 Vgl. von Arnim, M. (2011), S.53120 Vgl. Schwarzer, J. (2011)121 Vgl. von Arnim, M. (2011), S.53122 Vgl. von Arnim, M. (2011), S.53Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


234. Empirische Untersuchung zur Portfoliodiversifikation durchEmerging MarketsDer erste Teil dieses Kapitel dient dazu einen Überblick über die aktuelle Situation in Europazu geben und zu analysieren, inwiefern die Problematik im Euroraum Auswirkungen auf dieEmerging Markets hat. Daran anschließend erfolgt eine Darstellung über das aktuelle Investitionsverhaltender Deutschen. Darin wird aufgezeigt, wo die Deutschen am meisten investierenund in welchem Ausmaß Anlagen aus den Emerging Markets bereits genutzt werden.Im Folgenden wird aufgezeigt inwiefern eine Portfoliodiversifikation durch Hinzunahme vonAnlagen aus den Emerging Markets erreicht werden kann, denn Anleger wollen in der Regeleine möglichst hohe Rendite bei geringem Risiko. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie dieverschiedenen Anlagen kombiniert werden müssen, um diese Ziele zu erreichen4.1. Aktuelle Situation im europäischen Währungsraum als AusgangspunktEines der derzeit zentralen Themen in Europa ist die stetige steigende Staatsverschuldungder Länder. Seit der Finanzkrise ist die Staatsverschuldung auf ein Niveau angestiegen, wiees sie seit dem zweiten <strong>Welt</strong>krieg nicht gegeben hat. Nach den Maastricht-Kriterien der EU-RO-Währungsunion soll die Gesamtverschuldung 60% des Bruttoinlandsprodukts nichtübersteigen. <strong>Die</strong>se 60% werden aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr eingehalten. 123<strong>Die</strong> Stabilität des Finanzsektors steht laut der Bundesbank unter hohem Druck. 124 Einerseitsdurch die stetig steigende Verschuldung der Euroländer und anderseits durch das wachsendeMisstrauen der Finanzmärkte untereinander. „<strong>Die</strong> Vertrauenskrise verlangt Antworten,sowohl auf Ebene der öffentlichen Finanzen als auch auf Ebene der Banken.“ 125 Um sektorenübergreifendeInfizierung zwischen Staat und Finanzsystem, sowie die Interdependenzenim europäischen Finanzsektor auch über die Grenzen hinaus zu minimieren, versucht dieeuropäische Politik mit Maßnahmen hierauf zu reagieren. <strong>Die</strong>se sind unter anderem 126 : höhereLiquiditätsanforderungen an große europäische Banken, stärkere Überwachung derHaushalte der einzelnen Länder und die Bereitstellung von öffentlichen Garantien für langfristigeBankverbindlichkeiten, um den Zugang zu den Kapitalmärkten weiterhin zu sichern.127 Jedoch nehmen derzeit drei Länder die Hilfe der europäischen Gemeinschaft wahr.Zuerst machte Griechenland (Mai 2010) vom Hilfspaket Gebrauch, kurz danach Irland (November2010) und zuletzt auch noch Portugal (Mai 2011). Und zwei weitere Euroländer, Ita-123 Vgl. Tabelle Anhang S.3124 Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.9125 Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.17126 Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.10127 Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.17Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


24lien und Spanien, sind vom Vertrauensverlust an den Kapitalmärkten und stetig steigendenSpreads bedroht. 128 Wegen den aktuell hohen Spreads haben hoch verschuldete Länder wiebeispielsweise Griechenland kaum noch eine Möglichkeit sich über den Kapitalmarkt zu refinanzieren.Dessen Spread liegt aktuell bei über 30%. Deutschland, das bei den Anlegern als„Safe Haven“ gilt, zahlt hingegen lediglich eine Rendite von 1,77%. 129Neben den schon erwähnten negativen Einflüssen auf das europäische Finanzsystem istdieses weiterhin von anhaltenden niedrigen Zinsen und hoher Liquidität geprägt. Durch den36-Monats-Tender der EZB erhalten die angeschlagenen Banken in den Peripherieländernein gewisses Maß an Planungssicherheit bezüglich ihrer Refinanzierung. Mit diesem Tenderkonnte auch die Liquiditätsversorgung dieser Banken sichergestellt werden. Insgesamt wurdeca. eine Billionen begeben.<strong>Die</strong> niedrigen Zinsen bergen jedoch weitere Risiken bezüglich beträchtlicher Fremdkapitalhebelund nachhaltiger Fristentransformation. Außerdem tragen sie zum „Aufbau globalerfinanzieller Ungleichgewichte bei. <strong>Die</strong>se treffen auf ein internationales Finanzsystem, dasstark kurzfristig orientiert ist und das seine Finanzmittel schnell zwischen verschiedenen Anlageklassenumlenken kann“. 130 Viele deutsche und europäische Investoren sind in der heutigenZeit durch die Schuldenkrise in den Industrienationen verunsichert. Sichere Anlagenwie die deutsche Bundesanleihe bringen kaum Rendite. Vielen Anlegern geht es zurzeit eherum Gelderhalt, als um Geldmehrung. Gelderhalt ist aber nur möglich, wenn eine Anlagerenditemindestens die Höhe der Inflationsrate einbringt. <strong>Die</strong>s ist aber zum Beispiel bei einerBundesanleihe nicht der Fall. Bei einer Inflation in Deutschland wie im Jahr 2011 von 2% undeiner Rendite von 1,77% für eine 10-jährige Bundesanleihe, macht ein Anleger keinen Gewinn.Im Gegenteil, er nimmt im Endeffekt eine Minusrendite von 0,23% hin. Daher ist eswichtig mindestens die erwartete Inflation an Rendite zu generieren, um ein gewisses Maßan Inflationsschutz für die Anlage zu erhalten.4.2. Untersuchung des Investitionsverhaltens der AnlegerDurch die erwähnten Unsicherheiten auf dem europäischen Markt liegt es nahe, dass dieAnleger nach Alternativen suchen, die außerhalb Europas liegen. Eine Studie von Schrodersim Oktober 2011 zeigt jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Das Paradoxe ist, dass die meistenBefragten China für die „ökonomisch Supermacht von Morgen“ 131 halten, jedoch dasGeld in Deutschland und Europa anlegen und dies obwohl 43% der Befragten das größte128 Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.18129 Vgl. finanzen.net GmbH (2012)130 Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.12131 Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S.2Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


25Risiko für Kapitalanlagen in dem Auseinanderbrechender Eurozone sehen. Im Vergleich zumVorjahr sind dies 23 % mehr. 132Abbildung 7: Meinung zur ökonomischen Supermacht von Morgen 133Abbildung 8: Derzeitige Kapitalanlage auf Länderebene 134Des Weiteren besagt diese Studie, dass von den Befragten, welche an die wirtschaftlicheVormachtstellung Chinas glauben, 44% eine Kapitalanlage in diesem Land nicht anstreben.135 Eine Begründung für dieses Verhalten ist einerseits das Risiko und andererseits auchdie mangelnden Kenntnisse über eine Anlage in Ländern außerhalb der bekannten Heimat.Abbildung 9: Gründe für Nicht-Investitionen in internationale Anlagen 136Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es aus verschiedenen Gründen noch eine großeZurückhaltung für die Investitionstätigkeit in den Emerging Markets gibt, obwohl einige davon132 Vgl. Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S.9133 Datenquelle: Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S.2134 Datenquelle: Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S.3135 Vgl. Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S.4136 Datenquelle: Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S.7Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


26als äußerst lukrativ angesehen werden. Gleichzeitig ist trotz der Verunsicherung im Euroraumdie Investitionsquote dort sehr hoch. <strong>Die</strong> Markowitzanalyse hat zudem ergeben, dassdurch ein sinnvolles Mischungsverhältnis der Anlagen aus Emerging Markets und der europäischenAnlagen das Risiko-Rendite-Profil optimiert werden kann. Im folgenden Beratungsansatzwird aufgezeigt, wie insbesondere vor dem Hintergrund der fehlenden Kenntnisseund der hohen Risikoeinschätzung für die aufstrebenden Märkte, die gewonnenen Erkenntnissevermittelt werden können.4.3. Zusammenhänge zwischen Emerging Markets und Industrienationen<strong>Die</strong> Herabstufung der US-Bonität von AAA auf AA+ durch die Ratingagentur Standard&Poorsund die Schuldenproblematik Europas haben auch auf die Emerging Markets Auswirkungen.Auch auf diesen Märkten waren vorübergehenden Turbulenzen, Misstrauen der Anleger undeine höhere Marktvolatilität zu beobachten. Nach der Einschätzung von Mark Möbius, ExecutiveChairman von Templeton Emerging Markets Group, „rückt die derzeitige fiskalischeund fundamentale Stärke der Schwellenländer aufgrund der Schuldenprobleme in den USAund Europa vielmehr verstärkt ins Blickfeld.“ 137 <strong>Die</strong> Frage, die sich nun stellt ist: Inwiefernsind die Emerging Markets wirklich noch von den Industrienationen abhängig?4.3.1 Gründe für das bisherige hohe WachstumLange Zeit waren Produkte wie Mineralien und Agrarerzeugnisse, die in die Industrieländerexportiert wurden die Hauptquelle für das Wachstum in den Schwellenländern. Basiskonsumgüter,die zu den sichtbaren Zeichen der Globalisierung gehören, folgten. 138 Ein weitererFaktor, der zu dem Wachstum der Schwellenländer beitrug, ist der Intrahandel dieser Länder.„In den letzten Jahren hat sich der Intrahandel der Schwellenländer beschleunigt unddabei eine größere geografische und sektorale Diversifikation erreicht“ 139 . Des Weiteren entwickeltsich dieser Handel rapide und dadurch nimmt gleichzeitig die Abhängigkeit derSchwellenländer von den traditionellen Exportländern, wie den USA oder Europa, stetigab. 140 Zum Beispiel investiert China in viele Teile Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Aufdiese Weise entwickelt sich China zu einem „Wachstumsmotor für den Rest der Schwellenländer.“141 Durch die hohen Investitionen in die Infrastruktur kann der Aufwärtstrend bei derInlandsnachfrage aufrecht erhalten bleiben, 142 weshalb die „Konjunktur in den Emerging137 Mobius, M. (2011), S.4138 Vgl. Ciret, P. (2011), S.2139 Ciret, P.(2011), S.2140 Vgl. Mobius, M. (2011), S.4141 Mobius, M. (2011), S. 4142 Vgl. Märkte und Zertifikate April 08 (2008), S.20Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


27Markets heute deutlich robuster gegenüber Nachfrageschwankungen in den Industrieländernals in der Vergangenheit“ 143 ist.Viele Ökonomen sprechen von der Abkoppelung der Emerging Markets von den „alten“ Industrienationen.<strong>Die</strong> Theorie der Abkoppelung beruht darauf, „dass der Aufschwung in denbeiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde, China und Indien, eine Eigendynamik entwickelt.<strong>Die</strong> Konjunktur in diesen aufstrebenden Ländern könnte sich dann von der Nachfrageaus den USA abkoppeln und selbst zum eigenständigen Wachstumsmotor der <strong>Welt</strong>wirtschaftwerden.“ 144 Tatsächlich sind diese Länder in der Lage über den Binnenmarkt auch beischwachem Export in die Industrienationen aus eigener Kraft Nachfrage zu schaffen. Zudemwird die Konjunktur auch von steigendem Einkommen und einhergehendem steigen derKonsumnachfrage und dem Ausbau der Infrastruktur gestützt. <strong>Die</strong> Verschuldungskrise inEuropa und der USA ging jedoch auch an dem Emerging Markets nicht spurlos vorbei. Einerder wesentlichen Punkte, warum diese nicht unabhängig von den Industrienationen sind, istdie wachsende Verflechtung der Geld-und Kapitalmärkte. Hinzu kommt die gestiegene Risikoaversionder Investoren. 145 <strong>Die</strong> negativen und verunsicherten Aussichten auf den Märkender Industrienationen haben auch Auswirkung auf die Entwicklung des Kurses der sich entwickelndenLänder.4.3.2 Auswirkungen auf die Emerging MarketsWie stark die Auswirkungen der Ereignisse auf den europäischen und amerikanischen Märktenfür die Volkswirtschaften der Emerging Markets sind, hängt jedoch immer vom konkretenEreignis ab. Dabei kann es eine Rolle spielen inwiefern eine krisenhafte Situation als „systemisch“angesehen wird und wie es um die Stabilität der aufstrebenden Märkte steht. Beispielsweisehatte der Bankrott der Lehman Brothers diese Märkte stärker tangiert, als dieSchuldenkrise in Europa. 146Für die krisenbedingte Infizierungsbedrohung sind zwei Arten von Faktoren maßgeblich: diefundamentalen und die marktbedingten. <strong>Die</strong> fundamentalen Faktoren machen eine Aussagedarüber, wie stark die einzelnen Länder über Handels- und Finanztransaktionen miteinanderverbunden sind, während die marktbedingten Faktoren Auskunft darüber geben, inwiefernein Land auf ein steigendes Risikobewusstsein internationaler Investoren reagiert. Ein Landist von der marktbedingten Infizierung umso mehr betroffen, je höher der Bedarf nach ausländischemKapital ist oder wenn eine große Anzahl inländischer Wertpapiere von internationalenKapitalanlegern gehalten wird und deshalb die Kurse stark einbrechen, wenn die In-143 Märkte und Zertifikate April 08 (2008), S.20144 Märkte und Zertifikate April 08 (2008), S. 18145 Vgl. Märkte und Zertifikate April 08 (2008), S.20146 Vgl. Deutsche Bank Research (2011b)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


28vestoren krisenbedingt ihr Kapital abziehen. Länder wie unter anderen die Türkei und Polensind aufgrund ihres hohen Bedarfs nach Auslandskapital und des dazu verhältnismäßig geringenDevisenbestands einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt. In etwa 20 EmergingMarkets sind internationale Anleger mit über 10% an der Aktienmarktkapitalisierung beteiligt,wodurch sich das Ausmaß der daraus resultierenden Gefahr verdeutlichen lässt. Ähnlichverhält es sich am Anleihenmarkt. In Ungarn, Mexiko, der Türkei und anderen Ländern sindzum Teil über 18% der Anleihen in ausländischem Besitz. 147Von der derzeitigen Griechenlandmisere sind aufgrund des ausgeprägten Warenverkehrsund der Finanztransaktionen zwischen Griechenland und Mittel- bzw. Osteuropa sind besondersdiese Staaten betroffen. Für die Emerging Markets außerhalb Europas ist die Ansteckungsgefahr,die von Griechenland ausgeht, eher gering, wohingegen eine potenzielle KriseSpaniens oder Italiens dort starke Auswirkungen haben könnte. Ein Grund dafür ist, dassbesonders in Lateinamerika spanische Banken stark vertreten sind und insgesamt zwischenden CDS-Spreads Spaniens und bestimmter Emerging Markets eine höhere Korrelation besteht,als zwischen denen Griechenlands und diesen Märkten. 148Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass sich ein Zusammenbruch der Industrienationenauch auf die Emerging Markets auswirken kann. Der Auswirkungsgrad hängt jedochvon diversen Faktoren ab. Zudem werden nicht alle Emerging Markets immer und von gleichemAusmaß betroffen sein.4.4 Risiko-Rendite-Analyse nach Markowitz<strong>Die</strong>ses Kapitel beschäftigt sich mit der Diversifikation eines Portfolios. Es wird erläutert wiehoch die Beimischung der Emerging Markets zu einer Anlage in europäische Finanzinstrumentesein sollte, um das Portfolio zu optimieren. Für diese Analyse wird das Modell derPortfolioanalyse von Markowitz herangezogen.4.4.1 Das Modell von Markowitz (1952)Für die Moderne Portfoliotheorie wurde Harry M. Markowitz 1990 mit dem Nobelpreis fürWirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Das erste Mal wurde die „Portfolio SelectionTheory“ 1952 in „The Journal of Finance“ erwähnt. Das Ziel von Markowitz ist es Handlungsanweisungenzur bestmöglichen Kombination von alternativen Anlagen zu finden undso ein optimales Portfolio zu kreieren, bei dem das Risiko bei gleicher Rendite minimiertwird, bzw. bei dem eine bestimmte Rendite unter möglichst wenig Risiko generiert werden147 Vgl. Deutsche Bank Research (2011b)148 Vgl. Deutsche Bank Research (2011b)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


29kann. 149 <strong>Die</strong>ser Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko wird im Risiko-/Performance-Diagramm dargestellt. Dabei beschreibt die Performance die Renditechancen und das Risikodas mathematische Verlustrisiko einer Investition in ein bestimmtes Portfolio. Als Indikator fürdieses Verlustrisiko wird die Volatilität des Kurses verwendet. 150 Einer der wesentlichen Aspekteder Modernen Portfoliotheorie ist, dass die Korrelation der einzelnen Anlagen bei derZusammenstellung des Portfolios Beachtung findet. „<strong>Die</strong> Portfoliotheorie erkannte, dass dasRisiko eines Depots nicht gleich dem durchschnittlichen Risiko der im Depot enthaltenenWertpapiere ist, da die Einzelrisiken sich zum Teil gegenseitig kompensieren. Gemäß denGrundsätzen der Asset Allocation, besteht die Grundlage des Risikomanagements in derAuswahl von verschiedenen Anlageformen. <strong>Die</strong> Portfoliotheorie stellte heraus, dass eineRisikosenkung durch Risikostreuung nur erreicht werden kann, wenn sich diese Anlageformenmöglichst unabhängig voneinander entwickeln.“ 1514.4.2 ModellannahmenIn dem folgenden Modell zur Berechnung des effizienten Portfolios aus europäischen Anlagenund Anlagen in den Emerging Markets werden folgende Annahmen getroffen:− Der Kapitalmarkt ist vollkommen bei Unsicherheiten.− Das Volumen aller am Markt gehandelten Wertpapiere ist gegeben; das heißt, dassjedes Wertpapier unendlich teilbar ist.− <strong>Die</strong> Marktteilnehmer handeln rational und vermeiden unnötiges Risiko, das heißt,dass der rational handelnde Investor sich das Risiko der Kapitalanlage vergütenlässt. 152Bei gegebenem Risiko und gegebener Rendite für die Anlage hat ein Investor folgende dreiHandlungsalternativen:1. Anlage des gesamten Vermögens in die Emerging Markets2. Anlage des gesamten Vermögens in Europa3. Bildung eines Portfolios aus den beiden ersten HandlungsalternativenEine höhere Rendite erkauft sich der Investor durch ein höheres Risiko. <strong>Die</strong> Sicherheit beigemindertem Risiko erkauft er sich durch eine geringere Rendite. <strong>Die</strong>se berechnet sich mitdem gewogenen arithmetischen Mittel der einzelnen Renditen. Das Risiko des Portfolioslässt sich dagegen nur mit dem gewogenen arithmetischen Mittel berechnen, wenn die Anlageneine vollständige positive Korrelation aufweisen. 153 Ist dies nicht der Fall muss der Korre-149 Vgl. VSP IT & Marketing Services GmbH (2012)150 Vgl. VSP IT & Marketing Services GmbH (2012)151 VSP IT & Marketing Services GmbH (2012)152 Vgl. Wöhe (2010), S.679153 Vgl. Wöhe (2010), S.678 ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


30lationskoeffizient berechnet werden. Für den Investor stellt sich nun die Frage, ob er die beidenAnlagen mischen sollte, um eine optimale Rendite-Risiko-Struktur zu erreichen undwenn ja in welchem Verhältnis.4.4.3 Optimale Portfolien mit Anlagen in Europa und Emerging MarketsIm folgenden Fall ist davon auszugehen, dass ein Investor sein gesamtes Kapital in Aktienanlegt. Risikofreie Anlagen werden dabei außer Acht gelassen. Als Anlagealternativen wurdender MSCI Emerging Markets Index und der MSCI Europe Index gewählt. Des Weiterenwurden die stetige Rendite und deren Standardabweichung verwendet um das Risiko derAnlagen zu berechnen.EffizienzgeradeAbbildung 10: Portfoliotheorie Markowitz 154Das Ergebnis der Berechnung ist in der oben dargestellten Grafik zu erkennen. <strong>Die</strong> Effizienzgeradezeigt das optimale Mischungsverhältnis, die effizienten und die dominiertenMischvarianten. <strong>Die</strong> Grafik zeigt deutlich, dass es von Vorteil ist, wenn ein Investor sein Anlagekapitalnicht nur in ein Investitionsobjekt anlegt, sondern sich diversifiziert. Legt dieserInvestor das gesamte Kapital in den MSCI Europe Index an, so erzielt er eine Minusrendite154 Datenquelle: MSCI Inc. (2012b)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


31von 4,89 %. Legt er jedoch sein gesamtes Kapital in den MSCI Emerging Markets Index, sohat er die Chance eine Rendite von 104,54% zu generieren. Hingegen ist das Risiko bei dieserAnlage mit 7,32% auch am größten.Mischt der Investor 15% MSCI Emerging Markets Index zu seiner Anlage in den MSCI EuropeIndex, so reduziert sich das Risiko deutlich auf 5,343% und es kann gleichzeitig eineRendite von 11,52% erreicht werden. <strong>Die</strong>ser Punkt ist aber ein dominiertes Mischungsverhältnis,da bei gleichem Risiko und einem Mischungsverhältnis von 35% MSCI Europe Indexund 65% MSCI Emerging Markets Index sogar eine Rendite von 66,42% in den letzten 10Jahren generiert werden konnte. Wenn der Fokus auf Risikominimierung liegt, beträgt dasoptimale Verhältnis zwischen beiden Alternativen 40% MSCI Emerging Markets Index und60% MSCI Europe Index. Dabei erzielt der Anleger eine Rendite von 38,88% bei einem Risikovon 4,789%.Als Fazit lässt sich aus der empirischen Betrachtung schließen, dass die Hinzunahme vonAnlagemöglichkeiten im Bereich Emerging Markets zu einem bestehenden Portfolio mit AnlagehorizontEuropa sowohl das Risiko deutlich reduziert als auch die Rendite wesentlichgesteigert werden kann. <strong>Die</strong>se Ergebnisse stellen eine zentrale Motivation des Beratungsansatzesim nächsten Kapitel dar, der geeigneten Kunden die Potenziale nahebringen soll.Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


325. Emerging Markets Express – Beratungsansatz zur VermögensdiversifikationIn diesem Kapitel wird ein spezifischer Beratungsansatz entwickelt, der geeigneten Kundendie Chancen einer Portfoliodiversifikation durch Anlagen in Emerging Markets nahebringt.Ausgehend von der Zielgruppe des Ansatzes wird zunächst der Prozessablauf im Überblickdargestellt. Anschließend wird das gesamtheitliche Beratungskonzept „Emerging MarketsExpress“ einschließlich des haptischen Modells ausführlich erläutert.5.1 Zielgruppe des BeratungsansatzesEine Investition in Emerging Markets ist generell für jeden Anleger mit einer entsprechendenRisikoneigung möglich. Der nachfolgend beschriebene Beratungsansatz zielt jedoch vorrangigauf vermögende Privatkunden ab, deren individuelle Vermögensverhältnisse auch potenzielleVerluste in einzelnen Anlageklassen tragen können.Neben dem effektiv angelegten Vermögen müssen auch Transaktionskosten berücksichtigtwerden. Beim vermögenden Kunden fallen diese weniger stark ins Gewicht und so bleibtausreichend Kapital zur Investition übrig. Je mehr Anlagekapital zur Verfügung steht, destomehr Anlagevarianten können in Betracht gezogen werden. Dadurch können vermögendeKunden ihre Anlage auch besser diversifizieren. 155 <strong>Die</strong> Erfahrung des Kunden bezüglich dieserAnlage ist zunächst nachrangig, da anhand des Modells eine Beratung sowohl bei erfahrenenals auch bei unerfahrenen Kunden durchgeführt werden kann.5.2 Prozessablauf des BeratungsgesprächsIn Abbildung 11 wird der Prozessablauf des Beratungsgesprächs im Überblick dargestellt.Dem eigentlichen Gespräch geht eine intensive Vorbereitung des Beraters vorweg. Nacheinem lockeren Einstieg ins Beratungsgespräch werden zunächst die Wünsche und Vorstellungendes Kunden ermittelt. Anschließend erfolgt die Risikotypisierung des Kunden, aufderen Basis der Berater gemeinsam mit dem Kunden entscheidet, ob die Anlage in EmergingMarkets in Frage kommt. Falls der Kunde dies ausschließt oder aufgrund seiner Risikoeinstellungnicht auf diesen Märkten investieren darf, sollte der Berater alternative Produktemit geringeren Risiken zur Auswahl haben. Auf die einzelnen Prozessschritte wird im Nachfolgendendetailliert eingegangen.155 Vgl. Müller, L. (2008), S.179ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


33K u n d e n b e r a t u n g s g e s p r ä c hVorbereitungGesprächseinstiegKundenwünscheFolgegesprächund ÜberwachungEmerging Markets ExpressHinführung undChancenvielfaltNachbereitung /ProtokollierungRisikoaufklärungÜberzeugungsstrategieProduktauswahl undProduktabschlussJaGeeignet nachRisikotypisierung?NeinAlternativeProduktauswahlAbbildung 11: Prozessablauf5.2.1 VorbereitungFür ein erfolgreiches Gespräch ist in erster Linie von Bedeutung, dass sich der Kundenberaterintensiv vorbereitet. <strong>Die</strong> Vorbereitung umfasst sowohl die fachliche als auch die persönlicheEbene. Zur fachlichen Vorbereitung gehört die Informationsbeschaffung über die verschiedenenMärkte sowie die zur Verfügung stehenden Anlageprodukte. Hierbei ist ebenfallswichtig, dass der Berater aktuelle Entwicklungen verfolgt und auf Fragen des Kunden vorbereitetist.Bereits im Vorfeld sollte der Berater das Obligo des Kunden prüfen, um Rückschlüsse aufdas bisherige Investitionsverhalten des Kunden zu ziehen. Weiterhin ist es wichtig, sich aufden Charakter des Kunden einzustellen und im Gespräch bereits vorhandene Erfahrungenmit ihm zu reflektieren. Vor allem der letzte Gesichtspunkt ist bedeutend, um dem Kundenauf einer positiven zwischenmenschlichen Ebene zu begegnen und so eine angenehme Atmosphärefür das Beratungsgespräch zu schaffen. Wenn sich der Berater bereits im Vorfeldmit dem Kunden beschäftigt hat, findet er auch einen leichteren Gesprächseinstieg.5.2.2 GesprächseinstiegVor der eigentlichen Beratung ist es vorteilhaft ein ungezwungenes Gespräch zu führen. Dadurchwird das Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Berater intensiviert. Zusätzlichkann der Berater weitergehende Informationen über den Kunden erhalten, die ihm bei deraktuellen Beratung und möglicherweise in zukünftigen Gesprächen helfen. Während demEinstiegsgespräch kann der Berater bereits die ersten Vorstellungen des Kunden im Hinblickauf die Vermögensanlage in Erfahrung bringen.Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


345.2.3 KundenwünscheZentrale Bedeutung für eine erfolgreiche Beratung und einen langfristig zufriedenen Kundenkommt den konkreten Wünschen und Vorstellungen des Kunden zu. Nur wenn der Beraterdie Wünsche des Kunden ausführlich mit ihm bespricht, kann ein individuelles und passendesBeratungskonzept entwickelt werden.<strong>Die</strong> Bestandsaufnahme der Kundenwünsche sollte der Berater gegebenenfalls auch nutzen,um unrealistische Vorstellungen des Kunden mit ihm zu besprechen. Beispielsweise ist einehohe Rendite niemals ohne gleichzeitig hohes Risiko erzielbar. Der Berater sollte dem Kundenden Trade-off zwischen Risiko und Rendite direkt erläutern. Hierfür kann das Modell desNobelpreisträgers Markowitz dienen, das in Kapitel 4 bereits für die empirische Untersuchungzum Einsatz kam.5.2.4 Risikotypisierung des KundenEine Anlageberatung für Emerging Markets kommt grundsätzlich nur in Frage, wenn dasRisikoprofil des Kunden dies erlaubt. Nach §31 Wertpapierhandelsgesetz müssen Erfahrungenund Kenntnisse des Kunden im Hinblick auf die verschiedenen Finanzinstrumente eingeholtund dokumentiert werden. Weiterhin sind dem Kunden Informationen über die einzelnenProdukte bereitzustellen. Kreditinstitute teilen die verschiedenen Anlageformen in einzelneRisikoklassen ein. Da keine detaillierte gesetzliche Einteilung existiert, kann diese zwischenden Instituten differieren. 156 Eine exemplarische Risikotypisierung abhängig von verschiedenenAnlageklassen wird in Tabelle 1 dargestellt.RisikoklasseRisikoklasse 1AnlageprodukteEuropäische Geldmarktfonds, TagesgeldRisikoklasse 2Europäische Anleihen und RentenfondsRisikoklasse 3Fremdwährungsanleihen, Aktienfonds in EuroRisikoklasse 4Aktienfonds in Fremdwährung, High Yield BondsRisikoklasse 5Tabelle 1: Risikoklassen 157Aktien exotischer Märkte, Optionsscheine, Optionen,Futures156 Vgl. BMW Bank GmbH (o.J.)157 In Anlehnung an BMW Bank GmbH (o.J.)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


35<strong>Die</strong> in Tabelle 1 aufgeführten Risikokategorien lassen sich wiederum in verschiedene Anlegermentalitätenzusammenfassen. Beispielsweise gibt es sicherheitsorientierte Anleger, fürdie der Kapitalerhalt im Vordergrund steht. Anleger, die gerne wiederkehrende Erträge erzielenmöchten, gehören der Gruppe der ertragsorientierten Anleger an. WachstumsorientiertenAnlegern ist eine überdurchschnittliche Rendite wichtig und sie sind bereit, dafür erhöhteRisiken einzugehen. <strong>Die</strong> chancenorientierten Anleger sind sich bewusst, dass sie zur Erzielungattraktiver Renditen bei ihren Anlagen das Risiko von Kurs- und gegebenenfalls Währungsschwankungenin Kauf nehmen müssen. Ein spekulativer Anleger tätigt dagegen sehrriskante Anlagen und ist sich darüber im Klaren, dass seine Investitionen sogar zum Totalverlustführen können. 158Wie bereits erwähnt können passende Äußerungen des Kunden bereits frühzeitig zum Anlassgenommen werden, um das Thema Risiken anzusprechen. Hierzu zählen beispielsweiseBemerkungen des Kunden in Bezug auf Verunsicherung wegen der Eurokrise oder derWunsch nach einer Anlage mit einer höheren Rendite. Der Berater sollte darüber hinausKlumpenrisiken im bestehenden Portfolio des Kunden erkennen und ihm entsprechendeVorschläge unterbreiten können, wie diese reduziert werden können. Wie die Ausführungenin Kapitel 4 gezeigt haben, können Anlagen in Emerging Markets erheblich zu einer besserenDiversifikation des Portfolios beitragen. 159Abhängig vom Risikoprofil des Kunden können diesem aus der entsprechenden RisikoklasseProdukte angeboten werden. Aus der Übersicht in Tabelle 1 geht hervor, dass für Investitionenin den Emerging Markets eine gewisse Risikoneigung vorhanden sein muss. Auf denEmerging Markets gibt es Produkte unterschiedlicher Risikoklassen. Beispielsweise ist dieInvestition in eine Fremdwährungsanleihe eines Emerging Markets der Risikoklasse 3 zuzuordnen.<strong>Die</strong>s entspricht der wachstumsorientierten Anlegermentalität. Für den Kauf einesEmerging-Markets-Aktienfonds muss der Anleger hingegen mindestens Risikoklasse 4 zugeordnetsein und damit eine chancenorientierte Mentalität mitbringen. Durch die Einteilungwird deutlich, dass das Risikoprofil des Anlegers maßgeblich für eine potenzielle Investitionstätigkeitist und je nach Risikoneigung unterschiedlich viele Produktvarianten mit Bezug zuden Emerging Markets zur Verfügung stehen.5.2.5 Alternative Produktauswahl bei fehlender EignungSollte sich aufgrund der Risikotypisierung oder aufgrund persönlicher Vorbehalte des Kundenergeben, dass Anlagen in den Emerging Markets nicht in Frage kommen, muss der Beraterfür den Kunden alternative Produkte mit entsprechend geringeren Risiken für den Kun-158 Vgl. BMW Bank GmbH (o.J.)159 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 30Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


36den bereit haben. Allerdings sind risikoarme Produkte, wie z. B. deutsche Staatsanleihen, imaktuell unsicheren Marktumfeld mit sehr niedrigen Renditen versehen.5.2.6 Emerging Markets ExpressWenn die Risikotypisierung eine Anlage in Emerging Markets zulässt und sowohl Kunde alsauch Berater diese als Investitionsmöglichkeit in Betracht ziehen, kann die zielgerichteteBeratung beginnen. Zur Hinführung zum Thema kann dabei das speziell für diesen Zweckentwickelte Beratungsmodell „Emerging Markets Express“ herangezogen werden. <strong>Die</strong>seswird in Abschnitt 5.3 detailliert beschrieben.Der Berater muss dabei in erster Linie die Kenntnisse des Kunden bezüglich der Thematik„Anlage in die Emerging Markets“ berücksichtigen. <strong>Die</strong> Kunden können hierbei grob in zweiKategorien eingeteilt werden: Den „erfahrenen Kunden“ und den „unerfahrenen Kunden“.Zwischen beiden Kategorien können diverse Abstufungen je nach Kenntnisstand des Kundenvorgenommen werden. <strong>Die</strong> konkrete Einstufung muss durch den Anlageberater erfolgen,um eine optimale Beratung und Betreuung des Kunden zu gewährleisten.Im weiteren Gesprächsverlauf werden das Anlagethema allgemein sowie die Chancen erläutert.Nach Erläuterung der verbundenen Risiken erfolgt abschließend die konkrete Auswahlgeeigneter Produkte. Der Berater hat dabei darauf zu achten, dass der Kunde das empfohleneProdukt versteht und dass er sich auch damit identifizieren kann. <strong>Die</strong>s wird durch gesetzlicheVorschriften, wie die Risikoaufklärung und das Einholen von Kundenangaben, sowiedurch das Beratungsprotokoll unterstützt.5.2.7 Nachbereitung und ProtokollierungWie bereits erwähnt sind Banken und Finanzdienstleistungsinstitute nach §31 Wertpapierhandelsgesetzvor der Ausführung von Wertpapierdienstleistungen dazu verpflichtet dieseauf Angemessenheit und Eignung für den Kunden zu überprüfen. Dafür sind unter anderemKundenangaben bezüglich der Kenntnisse und Erfahrungen mit den einzelnen Produktenund Finanzinstrumenten, sowie über die finanzielle Situation und den Anlagezweck einzuholenund zu dokumentieren und dem Kunden sind ausreichende Informationen bezüglich derAnlage zur Verfügung zu stellen. 160Das Beratungsprotokoll ist seit 2010 verpflichtend zu erstellen, sobald eine Anlageberatungmit Empfehlung für bestimmte Wertpapiere oder Finanzinstrumente durchgeführt wird. 161Wichtige Bestandteile des Beratungsprotokolls sind neben den Personalien des Kunden, derBeratungsanlass, die persönlichen Verhältnisse des Kunden, dessen Anlageziele, sowie160 Vgl. §31 Wertpapierhandelsgesetz161 Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2010); Vgl. §34 Abs.2a WertpapierhandelsgesetzBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


37Informationen über die angesprochenen Produkte und Gründe für die diesbezügliche Empfehlung.162 <strong>Die</strong> Pflicht zum Protokollieren richtet sich nach dem §34 Abs. 2a des Wertpapierhandelsgesetzes.1635.2.8 Folgegespräch und ÜberwachungEs versteht sich von selbst, dass die Betreuung des Kunden über das erstmalige Beratungsgesprächhinausgeht. <strong>Die</strong> regelmäßige Überwachung des Obligos und der Anlageempfehlungenist eine wichtige Komponente der Kundenberatung und die Basis für langfristigenErfolg im Anlagegeschäft. Eventuelle Fehlentwicklungen auf den Märkten können so frühzeitigerkannt werden und der Kunde hat die Möglichkeit, seine Anlagestrategie in enger Begleitungdurch den Kundenberater anzupassen. <strong>Die</strong>se <strong>Die</strong>nstleistung zeichnet einen guten Anlageberateraus. Gleichzeitig honorieren Kunden in der Regel eine solche vertrauensvolleBegleitung in Vermögensfragen durch Treue gegenüber Berater und Bank.5. 3 Emerging Markets Express – Investition in Emerging MarketsIn diesem Abschnitt wird das Beratungskonzept des „Emerging Markets Express“ ausführlicherläutert. Nach der Hinführung zum Thema zeigt der Berater dem Kunden die zahlreichenChancen für Anleger in den Emerging Markets auf. Da aus psychologischen Gründen dererste Eindruck einer Sache besonders bedeutend und einprägsam ist, wurde für diesen Beratungsansatzdas spezielle Modell des „Emerging Markets Express“ in Form einer Lokomotiveentwickelt. <strong>Die</strong>se eignet sich somit auch zur visuell-haptischen Begleitung des Beratungsgesprächs.Der Emerging Markets Express dient zum einen zur vereinfachten Erklärungdes äußerst umfassenden Themas und zum anderen kann dadurch die Aufmerksamkeitdes Kunden leichter gewonnen werden.<strong>Die</strong> Aufklärung über die Risiken von Anlagen in Emerging Markets ist ein notwendiger undsehr wichtiger Bestandteil des Beratungsgesprächs. Wenn der Berater zu diesem Zeitpunktweiterhin von der Eignung des Kunden für Investments in Emerging Markets überzeugt ist,kann der nächste Teil ihm noch einige gute Argumente zur Überzeugung des Kunden liefern.Im letzten Schritt wird der Anlagebetrag vereinbart und es erfolgen die konkrete Auswahlpassender Produkte und der Produktabschluss.Der im Prozessablauf bereits erläuterte Aspekt „Kundenwünsche“ wird im gesamten Verlaufder Beratung immer wieder aufgegriffen. Außerdem werden durchgängig die unterschiedlichenKenntnisse der Kunden berücksichtigt, um die Beratungsleistung so individuell wiemöglich auf den Kunden zuzuschneiden.162 Vgl. §14 Abs. 6 Wertpapierdienstleistungs-Verhaltens- und Organisationsverordnung (WpDVerOV)163 Vgl. §34 Abs. 2a WertpapierhandelsgesetzBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


385.3.1 Hinführung und haptisches ModellErfahrungsgemäß fordern immer mehr Kunden eine attraktive und zukunftssichere Anlagestrategie.Dabei spielt das aktuelle Thema der Schuldenkrise in Europa eine zunehmendbedeutende Rolle. <strong>Die</strong> Verunsicherung nimmt aufgrund derzeitiger Entwicklungen zu und dieAngst vor Kapitalverlusten in größerem Umfang sowie Fragen zur Beständigkeit des Eurosdrängen immer mehr in den Vordergrund der Kundengespräche. Der Kunde erwartet deshalbvon seinem Bankberater adäquate Ratschläge, wie er sein Kapital sichern und darüberhinaus eine angemessene Rendite erzielen kann. Da die europäischen Industrienationeneine prekäre Situation zu bewältigen haben, 164 ist es wichtig neben den herkömmlichen Finanzproduktennach globalen Alternativen zu suchen. Eine dieser Anlagemöglichkeiten sindInvestitionen in Emerging Markets.Bei „unerfahrenen Kunden“ ist zunächst das Thema „Emerging Markets“ und dessen Definitionzu klären. Dabei bietet sich der Einsatz einer <strong>Welt</strong>karte in der Beratung an, um die Lokationendieser Märkte ansprechend zu visualisieren. Anhand der Karte ist auch deutlich zuerkennen, dass die aufstrebenden Märkte geographisch über die ganze <strong>Welt</strong> verteilt liegen.Darüber hinaus kann dem Kunden auch ein Informationsblatt ausgehändigt werden, auf demkurz und prägnant die wichtigsten Fakten über die Emerging Markets stehen. Das entwickelteInformationsblatt findet sich im Anhang dieser Arbeit. 165Abbildung 12: Lokationen der Emerging Markets 166Mit „erfahrenen Kunden“, die sich bereits mit Anlageformen in die Emerging Markets befassthaben oder sogar dort bereits investiert haben, kann auf einer anderen Ebene kommuniziertwerden. <strong>Die</strong> Basisinformationen sind diesen Kunden bereits bekannt und es muss ermitteltwerden, wo gegebenenfalls noch weiterer Informations- oder Aufklärungsbedarf besteht. <strong>Die</strong>bisherigen Erfahrungen können in diesem Fall zwischen Kunden und Berater ausgetauscht164 Vgl. Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2011, S.9 ff165 Vgl. Anhang 4, S4166 Vgl. Portland Investment Counsel Inc.Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


39werden und es kann direkt über die weitere Vorgehensweise bezüglich der konkreten Anlagestrategieberatschlagt werden.Abbildung 13: Emerging Markets Express 167Um den Kunden an die Thematik heranzuführen und die Vorzüge der Emerging Marketsbestmöglich zu erklären, bietet sich das Modell des Emerging Markets Expresses an. <strong>Die</strong>Lokomotive stellt die Emerging Markets dar, welche zugleich der Motor des Zuges sind. <strong>Die</strong>einzelnen Waggons enthalten den „Treibstoff“ für die Lokomotive und stellen damit derenAntriebskraft dar. Sie setzen sich aus den besonderen Chancen dieser Märkte zusammen:Demografie, Wachstumsdynamik, Partizipationschancen und Diversifikation. 168Während des Beratungsgesprächs soll die Lokomotive als plastisches Modell eingesetztwerden, um anhand der einzelnen Waggons des Zuges die Vorteile einer Anlage in denEmerging Markets aufzuzeigen. So kann der Berater im Gespräch mit dem Kunden die einzelnenWaggons gezielt erklären. Wenn der Kunde signalisiert, dass er ein Modul verstandenhat, kann er den Waggon an den Express hängen. So bildet sich ein roter Faden durchdas Gespräch, der Kunde kann gut folgen und der Berater kann das Gespräch systematischaufbauen. Zudem wird verhindert, dass ein wichtiger Aspekt vergessen oder nicht ausreichenderklärt wird.5.3.2 Chancenvielfalt der Emerging MarketsAls ergänzendes Hilfsmittel kann zudem die unten stehende Abbildung verwendet werden,an der erkennbar ist, aus welchen Bestandteilen sich die Chancen im Detail zusammensetzen.168 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 30; S. 33ff; Müller, L. (2008), S. 122ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


40Abbildung 14: Beratungscluster<strong>Die</strong> demografische Entwicklung setzt sich aus den beiden Komponenten Bevölkerungswachstumund Altersstruktur zusammen. Dem Kunden ist zu erläutern, dass die Bevölkerungin den Emerging Markets verglichen mit Europa stark wächst und zudem eine jüngere Altersstrukturaufweist. Von dieser wachsenden Bevölkerung können viele Branchen und somitdie Wirtschaft profitieren. 169 Das Wachstumsvolumen und die Dynamik dieser Märkte lassensich auf die günstigen Rahmenbedingungen für Unternehmen und die in den Emerging Marketsvorhandenen Potenziale zurückführen. <strong>Die</strong> steigende Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmenund das daraus resultierende Wachstum hängen einerseits mit dem niedrigenLohnniveau und der geringen Steuerbelastung, 170 aber auch mit den Potenzialen, wie beispielsweiseden Rohstoffvorkommen oder besonderen Großveranstaltungen, wie der Fußballeuropameisterschaftzusammen. 171 Unter den Partizipationschancen sind die Möglichkeitenfür den Kunden zu verstehen, die sich aus einer Investition in diese Länder aufgrund vonWährungsgewinnen und hohen Dividendenzahlungen ergeben. 172 Außerdem ist dem Kundenzu erklären, dass durch eine Investition in den aufstrebenden Ländern eine Risikodiversifikationseines Portfolios erreicht werden kann, weil das Risiko durch eine Beimischung zu denAnlageklassen der Industrienationen weiter gestreut wird. 173169 Vgl. Schroeder, H. (2010)170 Vgl. Müller, L. (2008), S. 123ff; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 33ff171 Vgl. Hesse, V. (2009), S. 65f172 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 38; S. 61f ; Vgl. Müller, L. (2008), S. 131173 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 30Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


41Bei Kunden die bereits Erfahrungen in dem Bereich der aufstrebenden Märkte haben, müssenzwar die einzelnen Module nicht mehr detailliert erklärt werden, jedoch können sie inihrer Entscheidung für eine Investition in die Emerging Markets nochmals bestärkt werdenund bei Bedarf kann auf einzelne Aspekte gezielt und detailliert eingegangen werden. BeiKunden mit wenig bis keiner Erfahrung bieten jedoch das Modell und diese Übersicht eineneinfachen und schnellen Einblick in die Chancenvielfalt der Emerging Markets.Im Zusammenhang mit den aufstrebenden Märkten wird häufig das Bild des Zuges herangezogen.174 Da bereits in der Vergangenheit die Grundlagen für die positive Entwicklung gelegtwurden und bisher schon in mehreren Ländern erhebliches Wachstum stattgefunden hat, 175eignet sich besonders das Bild eines fahrenden Zuges. In diesem Beratungsmodell wird dieLokomotive verwendet, da sie Parallelen zu den Emerging Markets aufweist. Einerseits stehtsie für Bewegung und Dynamik, da sich die Emerging Markets in einer Entwicklungs- undWachstumsphase befinden, d.h. diese Märkte kommen voran. 176 Eine weitere Parallele derLokomotive ist die Industrialisierung. In den Emerging Markets sind in diesem Hinblick nochFortschritte notwendig, denn in vielen Bereichen gibt es dort noch Nachhol- und Optimierungsbedarf.177 Deshalb eignet sich das Symbol der Lokomotive. Dem Kunden ist die Begründungfür die symbolische Darstellung durch die Lokomotive während des Gesprächs zuerläutern. Dank der bildhaften und plausiblen Darstellung kann ihm der Zugang zum Themaerleichtert werden. Damit der Kunde sich noch mehr mit der Thematik identifizieren kann,bietet es sich an, die Emerging Markets mit den Industrienationen zu vergleichen. <strong>Die</strong> sichentwickelnden Volkswirtschaften haben im Vergleich zu den Industrienationen noch mehrPotenzial, da der Entwicklungsprozess in der westlichen <strong>Welt</strong> bereits stattgefunden hat. Sowohldas Wachstumsvolumen, als auch die Dynamik ist in den Emerging Markets hoch. 178So kann schon bald aus der Lokomotive ein Schnellzug werden, der aufgrund seiner bereitsgenannten Chancen verglichen mit den Industrienationen immer noch eine Menge „Treibstoff“hat, um noch lange weiterzufahren.Goldman Sachs verwendet das Modell mit dem Zug in etwas anderer Form, um aufzuzeigen,wann das BIP der Emerging Markets, speziell das der BRIC Staaten, das der Industrienationenübertreffen wird. Dabei stellt jeder Zug jeweils einen der BRIC-Staaten dar und es istanhand der Zeitachse zu erkennen, zu welchem Zeitpunkt bestimmte Industrienationen„überholt“ werden. 179174 Vgl. Müller, L. (2008), S. 130; Vgl. Hoffmann, M (2011), S. 51175 Vgl. Germany Trade and Invest (2011a-v); Vgl. Eisele, P. (2012), S. 24176 Vgl. Müller, L. (2008), S. 122f; S. 130177 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 35f178 Vgl. Müller, L. (2008), S. 122f; Süß, O. (2004), S. 40f; Vgl. Heese, V. (2009), S. 15; Vgl. Wilhelmi, D.(2006), S. 33f179 Vgl. Anhang 5, S.5Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


42In einem klassischen Gespräch zwischen Kunden und Berater werden hauptsächlich zweiSinne angesprochen – die Akustik und die Optik. Über die Akustik nimmt der Kunde das Gesagtwahr und meistens wird über die Optik dem Kunden das Produkt mit Bildern oderCharts erklärt. Für eine nachhaltige Beratung ist es empfehlenswert den Kunden noch übereinen weiteren Sinnesreiz anzusprechen – die Haptik. 180 Da im alltäglichen Leben gerade dieWahrnehmung über die Ohren und die Augen sehr ausgereizt ist, sollte die Beratung übereinen weiteren Wahrnehmungskanal an den Kunden herantreten. Das Ziel einer solchenBeratung ist, dass der Kunde sich an das Produkt besser erinnert, da er es auch „fühlen“kann. Vor allem bei Finanzprodukten besteht die Problematik, dass sie nicht greifbar sindund der Kunde nach Abschluss eines Vertrags keinen konkreten Gegenstand in den Händenhält. Das Erfolgserlebnis wie beispielsweise nach dem Kauf eines elektronischen Gerätesbleibt somit aus. Um dem Kunden daher den Nutzen des Produktes näher zu bringen, ist essinnvoll ihm etwas in die Hand zu geben. Daher macht die Beratung mit einem Modell, dashaptisch ist und somit für den Kunden greifbarer Sinn.5.3.3 Risikoaufklärung des KundenNachdem dem Kunden anhand des Modells der Lokomotive die Chancen aufgezeigt wurden,müssen anschließend die Risiken erläutert werden. Dafür kann folgende Tabelle im Gesprächdienen.Risiken einer Kapitalanlage in Emerging MarketsRisikoartErläuterungPolitische Risiken - Unsicherheiten (Wahlen, Revolutionen,Staatskrisen, etc.)- Ineffizienz (Verstaatlichung, instabileWirtschaftspolitik, wirtschaftshemmendeRahmenbedingungen)Wirtschaftliche Risiken - Inflation- Auslands- oder Staatsverschuldung- Spekulationsblasen- Außenwirtschaftliche Abhängigkeit- Infrastruktur180 Vgl. Schmitz, K.W. (2010), S.230Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


43Intransparenz - Mangelnde Einschätzungsmöglichkeit/Kenntnisse im politischen und wirtschaftlichenBereichWährungsrisiken - Hohe Volatilität- WährungsabwertungRechtsrisiken - Mangelnde Rechtssicherheit- Unbekannte GesetzgebungSonstige Risiken - Gesellschaftliches Risiko- Illiquide Märkte- Terroristische Akte- Naturkatastrophen- Mangelndes Gesundheits- und Bildungssystem- Korruption, Betrug, VetternwirtschaftTabelle 2: Risiken einer Kapitalanlage in Emerging Markets 181Viele Kunden hinterfragen die Risiken zu Recht sehr kritisch. Das geht von der Funktionsweisevon Produkten über Kosten bis hin zur Plausibilität der vorgegebenen Rendite. Bei derAnsprache von Risiken nimmt die Skepsis darüber hinaus häufig zu. Dennoch ist es wichtigdie Risiken offenzulegen, weil der Kunde das Produkt und dessen Gefahren kennen sollte,durch die Offenheit des Beraters das Vertrauen gestärkt werden kann und der Kunde beiEintreten eines Risikos nicht unerwartet überrascht wird.5.3.4 ÜberzeugungsstrategieDamit der Kunde nicht durch die Risiken abgeschreckt wird und sich so vielversprechendeChancen entgehen lässt, benötigt der Berater Argumentationshilfen. Durch einfache undplausible Erläuterungen lassen sich die Risiken häufig relativieren. Dem Kunden ist klarzumachen,dass nicht alle Risiken in jedem Emerging Market gegenwärtig sind. Darüber hinaussollte der Kunde sich darüber bewusst sein, dass viele der genannten Gefahren ebenfallsKapitalanlagen in den Industrienationen betreffen und auch dort starke Kursschwankungenmöglich sind. 182 Um dem Kunden zu zeigen, welchen Gefahren er in den Industrienationenebenfalls ausgesetzt ist, sind die entsprechenden Risiken in der Tabelle farblich gekennzeichnet.<strong>Die</strong> rote Markierung deutet darauf hin, dass das Risiko ebenso in den Industriena-181 Vgl. Wilhemi, D. (2006), S. 40ff; Vgl. Müller, L. (2008), S. 132ff; Vgl. Eisele, P. (2012), S. 26; Vgl. Heese,V. (2009), S. 23f182 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 26ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


44tionen vorzufinden ist. Orange bedeutet, dass es teilweise Überschneidungen mit den entwickeltenLändern gibt, während die grün markierten Gefahren in den Industrienationen entwedergar nicht bestehen oder nur bei Auslandsinvestitionen relevant sind. So bekommt derKunde sehr schnell einen Überblick und erkennt, dass es auch in der westlichen <strong>Welt</strong> nichtausschließlich Sicherheit gibt. 183 Anhand von Tabelle 2 kann zudem genau auf die Bedeutungder Risikoarten eingegangen werden. Ist dem Kunden nicht klar, was unter den einzelnenRisiken zu verstehen ist, so können diese anhand der Erläuterung detailliert erklärt werdenund möglicherweise erkennt der Kunde dann selbst, dass viele dieser Risiken auch inseiner unmittelbaren Umgebung vorhanden sind.Teilweise sind Industrienationen sogar stärker von einem Risiko betroffen, als einige EmergingMarkets. So ist beispielsweise die Staatsverschuldung einiger europäischer Staatenwesentlich höher, als die mancher aufstrebender Nationen. 184 Während die deutsche Staatsverschuldungetwa 82% des BIP ausmacht, hat die Türkei eine Verschuldungsquote vonunter 40% des BIP, 185 was somit weniger als die Hälfte ist. Solche Beispiele sind im Kundengesprächsinnvoll einzusetzen. Der Kunde erhält dadurch einen konkreten Vergleich undzudem sind die Fakten und Tatsachen nicht wegzudiskutieren, wodurch der Kunde überzeugtwerden kann.Besonders wenn ein Kunde große Angst um den Euro hat und er eine Alternative zur Kapitalanlagein Euro möchte, muss er bereit sein, außerhalb dieses Währungsraumes zu investieren.Das damit verbundene Währungsrisiko betrifft nicht ausschließlich die Investition deraufstrebenden Märkte, sondern ist ebenfalls bei Investitionen in den USA von Bedeutung,wenngleich die Volatilität in der Regel geringer ist. 186 Hierbei kommt es jedoch wiederum aufdas konkrete Land an. Jedenfalls sind bei diesem Anlageziel bestimmte Risiken unumgänglichund der Kunde muss sich ohnehin für ein Risiko entscheiden.Entwicklungen aus der Vergangenheit können bei der Kundenberatung ebenfalls herangezogenwerden. Dabei geht es darum dem Kunden aufzuzeigen, wie sich eine Investition indie Emerging Markets in der Vergangenheit im Vergleich zu einer Anlage in Europa entwickelthätte.183 Vgl. Müller, L. (2008), S. 132184 Vgl. Schwarzer, J. (2011); Vgl. Speidel-Walz, E., Kaiser, H. (2011)185 Vgl. Germany Trade and Invest (2011b/d)186 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 58Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


45Abbildung 15: Entwicklung MSCI Europe Index und MSCI Emerging Markets Index 187Der Verlauf des Charts unterstützt die bisher genannten Chancen der sich entwickeltenMärkte. Der Kurs der Emerging Markets ist in den letzten 10 Jahren um insgesamt ca.168,95% gestiegen, während die europäischen Märkte ein Minus von etwa 5,29% hinnehmenmussten. 188 Auch die Wirtschafts- und Finanzkrise haben die Märkte der Emerging Marketsbesser verkraftet, als die Märkte in Europa. Das Niveau vor der Krise wurde, wie dieAbbildung 15 zeigt, fast wieder erreicht. Hingegen haben die europäischen Märkte eine geringereErholung verzeichnen können. 189 Anhand einer Vergangenheitsbetrachtung lässt sichzwar nicht vorhersagen, wie sich die Zukunft entwickelt und deshalb wird dieser Aspekt auchvon skeptischen Kunden teilweise eingewendet. Jedoch lässt sich daran zeigen, dass insgesamteine bessere Entwicklung bereits möglich war und diese nicht wesentlich durch dieRisiken beeinflusst wurde.Das Renditestreben des Kunden steht oftmals im Vordergrund des Gesprächs. Bei diesemKundenwunsch kann dem Kunden anhand des „magischen Dreiecks“ erklärt werden, dasseine sehr hohe Rendite bei absoluter Sicherheit und Liquidität unerreichbar ist. 190Abbildung 16: "Magisches Dreieck" 191Je mehr Gewinn der Kunde durch seine Anlage erzielen will, umso mehr muss er bereit seinRisiken in Kauf zu nehmen und auf unendlich schnelle Verfügbarkeit zu verzichten. Der Kundemuss für die Anlage, egal ob im Euroraum oder in den Emerging Markets ein möglichst187 Datenquelle: MSCI Inc. (2012b)188 Datenquelle: MSCI Inc. (2012b)189 Vgl. Sonnenschein, H. (2011), S. 3; Vgl. Schrooten, M. (2011), S. 19; Vgl. Schwarzer, J. (2011)190 Vgl. Steiner, A. (2010), S. 32f191 In Anlehnung an Steiner, A. (2010), S. 32fBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


46optimales Chance-Risikoverhältnis gemäß seiner Präferenz finden. Auch durch dieses Argumentkönnen die Bedenken des Kunden bezüglich der Vermögensanlage in den aufstrebendenNationen relativiert werden, denn überall wo er eine sehr hohe Rendite erzielen will,besteht in der Regel ein dementsprechendes Risiko. 192 Außerdem kann er die Kapitalanlagein den sich entwickelnden Ländern auch als Chance sehen. Sie bieten ihm die Möglichkeithohe Renditen zu generieren bei gleichzeitiger Verbesserung des Risikoprofils, was unteranderem an den Ratingsteigerungen der letzten Jahren deutlich wird, während es bei vielenIndustrienationen zu Herabstufungen kam. 193<strong>Die</strong> Verbesserung des Risikoprofils bezieht sich allerdings nicht nur auf die Risikoverbesserunginnerhalb der aufstrebenden Märkte im Vergleich zu den Industrienationen. Es kannebenfalls das Risikoprofil des Kundenportfolios durch Beimischung von Investitionsanlagenin den Emerging Markets verbessert werden. Zwischen den einzelnen Industrienationen, z.B.Deutschland und Amerika, besteht eine hohe positive Korrelation. Das heißt, dass sich derenMärkte gleichgerichtet entwickeln. Dadurch kann es bei einer sehr einseitigen Investmentstrategiezu Klumpenrisiken kommen, welche durch Beimischung von Anlageprodukten derEmerging Markets reduziert werden können und somit zur Vermögensdiversifikation desAnlegers beitragen. 194 Als Beispiel kann an dieser Stelle wieder auf die Berechnung aus demKapitel 4.4 verwiesen werden.Wegen der geringen Korrelation der beiden Indices, des MSCI Emerging Markets und desMSCI Europe, die lediglich 0,0472 beträgt, ist es von Vorteil die Emerging Markets mit in dasPortfolio zu nehmen, um eventuelle Verluste in der einen Anlageklasse mit der Alternativeausgleichen zu können. Durch eine solche Beimischung lassen sich somit Verluste kompensierenund man erzielt eine höhere Risikodiversifikation des Portfolios. Des Weiteren wurdeaufgezeigt, dass schon bei geringer Beimischung eine deutlich höhere Rendite generiertwerden kann. Gerade im Kundengespräch kann aufgezeigt werden wie sich die Rendite unddas Risiko entwickeln, wenn beispielsweise nur 10% Emerging Markets dem Portfolio hinzugefügtwerden. Anhand der folgenden Tabelle soll beispielhaft gezeigt werden, wie sichRendite und Risiko bei unterschiedlichen Mischungsverhältnissen verhalten. Wie deutlich zuerkennen, lassen sich sowohl das Risiko, als auch die Rendite durch Beimischung derEmerging Markets Anlagen verbessern. Je höher der Emerging Markets Anteil, umso geringerwird das Risiko und umso höher die Rendite.192 Vgl. Steiner, A. (2010), S 32f193 Vgl. Bieker, C. (2011), S. 12; Vgl. Schwarzer, J. (2011); Vgl. Eisele, P. (2012), S. 24ff194 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 26ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


47Mischungsverhältnis Rendite Risiko100% Europa -4,89% 6,09%90% Europa/ 10% Emerging Markets 6,05% 5,57%80% Europa/ 20% Emerging Markets 16,99% 5,15%60% Europa/ 40% Emerging Markets 38,88% 4,79%Tabelle 3: Beispielhafte Mischungsverhältnisse der Emerging Markets und Europa 195Bei dieser Betrachtung ist dem Kunden jedoch zu erklären, dass es sich dabei um historischeWerte der letzten 10 Jahre handelt. Es können lediglich Vermutungen gemacht werden,wie die Entwicklung in der Zukunft aussieht. Der Kunde muss sich über die Tatsache, dassdie oben stehenden Werte keine Garantie für die Zukunft sind, im Klaren sein.Da es in Beratungsgesprächen häufig zu Fragen oder auch Einwänden durch den Kundenkommen kann, ist es umso wichtiger, dass der Berater gut vorbereitet ist. Dabei geht es darum,dass dem Kunden mehrere Blickwinkel gezeigt werden. Gerade beim Thema EmergingMarkets gibt es trotz der hohen Chancen noch sehr viel Zurückhaltung. Vielen Anlegern isteine Investition in solche Märkte zu unsicher. 196 Jedoch muss dem Kunden klargemachtwerden, dass es nicht nur in den aufstrebenden Märkten Gefahren für die Vermögensanlagegibt. Deshalb ist es wichtig, dem Kunden verschiedene Perspektiven zu zeigen und ihn aufzuklären,damit er auch die positive Seite erkennt und nutzen kann. Besonders bei den häufiggenannten Kundenwünschen der hohen Rendite und möglichst geringem Risiko mussdem Kunden durch verschiedene Argumente aufgezeigt werden, dass beide Ziele konträrzueinander sind und er einen Kompromiss eingehen muss. <strong>Die</strong>s kann ihm insgesamt sogarhelfen Klumpenrisiken in seinem Portfolio zu reduzieren. Es gehört zur Aufgabe des Beratersden Bedarf des Kunden zu erkennen und wenn er eine Investitionsmöglichkeit anbietet mitÜberzeugung dahinter zu stehen. Fehleinschätzungen und Unwissenheit können vom Beraterwährend des Gesprächs beseitigt und Bedenken durch Aufklärung relativiert werden,wenn dies sachlich und plausibel möglich ist. Ansonsten bleibt viel Potenzial ungenutzt, wasaufgrund der bestehenden Prognosen bedauerlich wäre.5.6 Produktauswahl und ProduktabschlussFür eine Investition in den Emerging Markets stehen vielfältige Produkte zur Verfügung. 197Obwohl sich die einzelnen Anlageformen kaum von denen der Industrienationen unterschei-195 Datenquelle: MSCI Inc.(2012b)196 Vgl. Schroders, Studie zu Kapitalanlagen in Deutschland (2011), S. 3; S. 7197 Vgl. Müller, L. (2008), S. 144ff; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 111ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


48den, müssen bei der Portfoliozusammenstellung einige Punkte beachten werden. 198 In diesemAbschnitt soll daher genau auf die Anlagestrategie eingegangen werden.Unabhängig von den Erfahrungen und Kenntnissen des Kunden ist bei der Depotstrukturierungdarauf zu achten, dass die Kundenwünsche sowie die Risikopräferenzen berücksichtigtwerden und gleichzeitig eine möglichst hohe Risikodiversifikation erreicht wird. In den vorherigenKapiteln wurde bereits mehrfach aufgezeigt, dass durch Beimischung von Anlagen ausden Emerging Markets das Portfolio des Kunden optimiert werden kann, indem das Risikoreduziert und die Renditechance erhöht wird.Bei ausreichendem Kenntnisstand des Kunden ist es möglich, eine Anlagestrategie zu entwickeln,bei der in mehrere konkrete Einzelmärkte investiert wird, in die ausreichend Vertrauenbesteht. <strong>Die</strong>se Vorgehensweise kann ebenfalls kundeninitiiert sein. Kunden, die sichschon sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt und dadurch ihre eigene Meinung undErwartung entwickelt haben, können ganz gezielt in bestimmte Märkte investieren, die sie fürlukrativ halten. Jedoch sollte der Berater darauf achten, dass der Kunde keine falschen Vorstellungenhat. Kunden, die noch sehr wenige Vorkenntnisse haben, sind hingegen mehr aufdie Empfehlung des Beraters angewiesen. Für den unerfahrenen Kunden bietet es sich anmöglichst umfassende Anlageformen zu wählen, wie beispielsweise Fonds, die in mehrereMärkte investieren. Dadurch kann das Risiko breit gestreut und von zahlreichen Chancenprofitiert werden. Ein wichtiger Aspekt ist allerdings auch, dass der Kunde sich hierfür nichtüber einzelne Märkte im Detail informieren muss.Vor der Investition in den aufstrebenden Märkten ist jedoch trotzdem auf die einzelne Anlagemöglichkeitund die Depotzusammensetzung zu achten. Investiert man zum Beispiel gezieltin Unternehmen, sollte auf deren Solidität und Transparenz geachtet werden. Wichtig istzudem sich verschiedene Anlageklassen aus unterschiedlichen Regionen und Branchen insPortfolio zu nehmen, um das Risiko zu streuen. Selbst, wenn ein Anleger in bestimmte Märkteinvestieren möchte, sollte er sich mehrere Märkte aussuchen, die sich regional unterscheiden,denn allein durch die Investition in verschiedene Unternehmen einer Region istdas Portfolio nicht ausreichend diversifiziert. Das liegt daran, dass beispielsweise eine Kriseoder politische Unruhen sich auf ein ganzes Land oder sogar auf ganze Regionen ausweitenkönnen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl von Produkten ist die Korrelation. Esbietet sich an Anlageklassen zu wählen, die sich entweder unabhängig voneinander odersogar gegenläufig entwickeln. 199 Der Vorteil besteht darin, dass sich eine negative Entwicklungder einen Investition nicht auf die andere auswirkt oder dass Verluste einer Anlagedurch Gewinne einer anderen Anlage kompensiert werden. Als Beispiel einer branchenspezi-198 Vgl. Müller, L. (2008), S. 178199 Vgl. Müller, L. (2008), S. 178ff; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 156ffBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


49fischen negativen Korrelation gelten der Pharmasektor und die Telekommunikation, derenEntwicklungen sich nicht gegenseitig beeinflussen. 200 Darüber hinaus ist es sinnvoll verschiedeneAnlageklassen zu wählen und einen Anteil an liquiden Mitteln zu halten, damitjederzeit die Möglichkeit besteht lukrative Anlagen hinzuzukaufen. 201Zum Schluss ist die Höhe des Investments zu klären. <strong>Die</strong> Investitionsquote kann ebenfallsindividuell je nach Anlegermentalität erfolgen. Anhand der Portfoliotheorie von Markowitzkann das optimale Mischungsverhältnis von Anlagen der Emerging Markets und der Industrienationenberechnet werden. Es ist jedoch wichtig darauf zu achten, dass der Kunde sichmit der Investitionsquote und der Anlagestrategie wohl fühlt. Das ideale Depot sieht dahernicht für jeden Anleger gleich aus, weil verschiedene Anleger in der Regel verschiedene Zieleverfolgen und daher verschiedene Investitionen durchführen. 202200 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 156201 Vgl. Müller, L. (2008), S. 186ff202 Vgl. Müller, L. (2008), S. 185fBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


506. FazitInsbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Staatsschuldenkrise in Europa sind Investorenauf der Suche nach Anlagealternativen, um durch eine breitere Streuung Konzentrationsrisikenzu reduzieren. <strong>Die</strong> detaillierte Analyse von Anlagen in Emerging Markets als Ergänzungzu bestehenden Investitionen im Euroraum hat aufgezeigt, dass Emerging Marketstrotz bestehender Risiken eine enorme Chancenvielfalt für die Vermögensanlage bieten. ImGegensatz zu den Industrienationen zeichnen Prognosen weiterhin ein positives Bild überihre zukünftigen Entwicklungschancen. In den westlichen Industrieländern bietet sich Investorendagegen nur ein Bruchteil des Potenzials, das ihnen die Emerging Markets bieten können.<strong>Die</strong> aufstrebenden Märkte weisen in der Regel geringere Verschuldungsquoten auf alswestliche Industrieländer und dokumentieren somit ihre wirtschaftliche Stabilität. EinzelneMärkte sind dabei sogar negativ zu den wirtschaftlichen Entwicklungen der Industrienationenkorreliert und können somit Risiken aus Portfoliosicht reduzieren.Für interessierte Investoren stehen diverse Anlagemöglichkeiten zur Verfügung, um amWachstum dieser aufstrebenden Märkte zu partizipieren. Neben Direktinvestitionen in Unternehmenfür risikobewusste Investoren bietet sich zur Risikostreuung die Investition in EmergingMarket Indizes an, z. B. den MSCI Emerging Markets Index. Da die hierbei einbezogenenLänder sehr inhomogen und zudem über die gesamte <strong>Welt</strong> verteilt sind, ergeben sichzusätzlich sehr gute Möglichkeiten zur Diversifikation.<strong>Die</strong> empirische Analyse auf Basis des Markowitz-Modells hat ergeben, dass eine reine Investitionin Emerging Markets aufgrund erheblicher Risiken genauso wenig empfehlenswertist wie ausschließliche Investitionen in europäische Werte. <strong>Die</strong>se letztgenannte Erkenntniswurde in verschiedenen Studien unter dem Thema „Home Bias“ wissenschaftlich bestätigt.Durch Mischung beider Anlageklassen lässt sich allerdings eine vorteilhafte Vermögensallokationerreichen, bei der geringeren Risiken eine deutlich gestiegene Renditeerwartung imVergleich zu einer rein auf Europa fokussierten Anlagestrategie gegenübersteht.Auf Basis der Analysen wurde der Beratungsansatz „Emerging Markets Express“ für Privatkundenentwickelt, der diesen das große Potenzial von Anlagen in Emerging Markets aufzeigensoll. Im Sinne einer bedarfsgerechten Beratung werden dabei zunächst die Risikoneigungund das Vorwissen des Kunden bewertet. Nur Kunden mit entsprechendem Risikoappetitwird eine Anlage auf diesen Märkten überhaupt empfohlen. Der konzipierte Ansatz gibtdem Anlageberater einen fundierten Leitfaden an die Hand, um den Kunden umfassend überdie Anlagemöglichkeiten zu informieren. Wie es gesetzlich gefordert wird, werden dabei nebenden Chancen auch die Risiken der Anlagen transparent gemacht.Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


51Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass die Emerging Markets einen erheblichen Beitrag zurVermögensdiversifikation von Privatanlegern in Deutschland leisten können. Gleichwohl zeigenStudien auf, dass noch große Zurückhaltung bei der Investitionstätigkeit in diesen Märktebesteht. Viele Anleger sehen diese Märkte dennoch als durchaus lukrativ an, da siegleichzeitig die aktuell zunehmenden Risiken innerhalb Europas erkennen. <strong>Die</strong> Hauptgründefür die Investitionszurückhaltung – die Wahrnehmung eines vergleichsweise hohen Risikosund mangelnde Kenntnisse der Märkte – können durch gezielte Aufklärung durch den Bankberaterrelativiert werden.Der entwickelte Beratungsansatz bietet eine umfassende Möglichkeit, das fehlende Hintergrundwissenzu dieser Thematik zu vermitteln und den Bedenken und teilweise auch Vorurteilender Kunden im Hinblick auf die Risiken entgegenzuwirken. Besonders bei Finanzproduktendie ohnehin schwer greifbar und komplex sind, verspricht die Haptik des „EmergingMarkets Express“ einen Vorteil bei der Kundenberatung. Sie dient einerseits dem Berater alsHilfestellung zur Erklärung und soll andererseits dem Kunden den Zugang zum ThemaEmerging Markets erleichtern.Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


VAnhangSeiteAnhang 1: Emerging Markets und Industrieländer im Vergleich 1Anhang 2: Länder des MSCI Emerging Markets Index 2Anhang 3: Schuldenstand des Gesamthaushaltes in % des BIP 3Anhang 4: Informationsblatt 4Anhang 5: Wann überholen die BRICs die Industrienationen 5Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


1Anhang 1: Emerging Markets und Industrieländer im Vergleich 203203 Enthalten in: Kalbhenn, C. (2011)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


2Anhang 2: Länder des MSCI Emerging Markets Index 204204 Datenquelle: MSCI Inc. (2012a)Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


3Anhang 3: Schuldenstand des Gesamthaushaltes in % des BIP 205* Prognoseund vorläufigeWerte205 WKO (2012), Tabelle 23, S.1Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


4Anhang 4: InformationsblattBeitrag zum Postbank Finance Award 2012


5Anhang 5: Wann überholen die BRICs die Industrienationen 206206 Goldman Sachs Economic Resaerch (2008), Folie 01Beitrag zum Postbank Finance Award 2012


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