40Abbildung 14: Beratungscluster<strong>Die</strong> demografische Entwicklung setzt sich aus den beiden Komponenten Bevölkerungswachstumund Altersstruktur zusammen. Dem Kunden ist zu erläutern, dass die Bevölkerungin den Emerging Markets verglichen mit Europa stark wächst und zudem eine jüngere Altersstrukturaufweist. Von dieser wachsenden Bevölkerung können viele Branchen und somitdie Wirtschaft profitieren. 169 Das Wachstumsvolumen und die Dynamik dieser Märkte lassensich auf die günstigen Rahmenbedingungen für Unternehmen und die in den Emerging Marketsvorhandenen Potenziale zurückführen. <strong>Die</strong> steigende Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmenund das daraus resultierende Wachstum hängen einerseits mit dem niedrigenLohnniveau und der geringen Steuerbelastung, 170 aber auch mit den Potenzialen, wie beispielsweiseden Rohstoffvorkommen oder besonderen Großveranstaltungen, wie der Fußballeuropameisterschaftzusammen. 171 Unter den Partizipationschancen sind die Möglichkeitenfür den Kunden zu verstehen, die sich aus einer Investition in diese Länder aufgrund vonWährungsgewinnen und hohen Dividendenzahlungen ergeben. 172 Außerdem ist dem Kundenzu erklären, dass durch eine Investition in den aufstrebenden Ländern eine Risikodiversifikationseines Portfolios erreicht werden kann, weil das Risiko durch eine Beimischung zu denAnlageklassen der Industrienationen weiter gestreut wird. 173169 Vgl. Schroeder, H. (2010)170 Vgl. Müller, L. (2008), S. 123ff; Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 33ff171 Vgl. Hesse, V. (2009), S. 65f172 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 38; S. 61f ; Vgl. Müller, L. (2008), S. 131173 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 30Beitrag zum Postbank Finance Award 2012
41Bei Kunden die bereits Erfahrungen in dem Bereich der aufstrebenden Märkte haben, müssenzwar die einzelnen Module nicht mehr detailliert erklärt werden, jedoch können sie inihrer Entscheidung für eine Investition in die Emerging Markets nochmals bestärkt werdenund bei Bedarf kann auf einzelne Aspekte gezielt und detailliert eingegangen werden. BeiKunden mit wenig bis keiner Erfahrung bieten jedoch das Modell und diese Übersicht eineneinfachen und schnellen Einblick in die Chancenvielfalt der Emerging Markets.Im Zusammenhang mit den aufstrebenden Märkten wird häufig das Bild des Zuges herangezogen.174 Da bereits in der Vergangenheit die Grundlagen für die positive Entwicklung gelegtwurden und bisher schon in mehreren Ländern erhebliches Wachstum stattgefunden hat, 175eignet sich besonders das Bild eines fahrenden Zuges. In diesem Beratungsmodell wird dieLokomotive verwendet, da sie Parallelen zu den Emerging Markets aufweist. Einerseits stehtsie für Bewegung und Dynamik, da sich die Emerging Markets in einer Entwicklungs- undWachstumsphase befinden, d.h. diese Märkte kommen voran. 176 Eine weitere Parallele derLokomotive ist die Industrialisierung. In den Emerging Markets sind in diesem Hinblick nochFortschritte notwendig, denn in vielen Bereichen gibt es dort noch Nachhol- und Optimierungsbedarf.177 Deshalb eignet sich das Symbol der Lokomotive. Dem Kunden ist die Begründungfür die symbolische Darstellung durch die Lokomotive während des Gesprächs zuerläutern. Dank der bildhaften und plausiblen Darstellung kann ihm der Zugang zum Themaerleichtert werden. Damit der Kunde sich noch mehr mit der Thematik identifizieren kann,bietet es sich an, die Emerging Markets mit den Industrienationen zu vergleichen. <strong>Die</strong> sichentwickelnden Volkswirtschaften haben im Vergleich zu den Industrienationen noch mehrPotenzial, da der Entwicklungsprozess in der westlichen <strong>Welt</strong> bereits stattgefunden hat. Sowohldas Wachstumsvolumen, als auch die Dynamik ist in den Emerging Markets hoch. 178So kann schon bald aus der Lokomotive ein Schnellzug werden, der aufgrund seiner bereitsgenannten Chancen verglichen mit den Industrienationen immer noch eine Menge „Treibstoff“hat, um noch lange weiterzufahren.Goldman Sachs verwendet das Modell mit dem Zug in etwas anderer Form, um aufzuzeigen,wann das BIP der Emerging Markets, speziell das der BRIC Staaten, das der Industrienationenübertreffen wird. Dabei stellt jeder Zug jeweils einen der BRIC-Staaten dar und es istanhand der Zeitachse zu erkennen, zu welchem Zeitpunkt bestimmte Industrienationen„überholt“ werden. 179174 Vgl. Müller, L. (2008), S. 130; Vgl. Hoffmann, M (2011), S. 51175 Vgl. Germany Trade and Invest (2011a-v); Vgl. Eisele, P. (2012), S. 24176 Vgl. Müller, L. (2008), S. 122f; S. 130177 Vgl. Wilhelmi, D. (2006), S. 35f178 Vgl. Müller, L. (2008), S. 122f; Süß, O. (2004), S. 40f; Vgl. Heese, V. (2009), S. 15; Vgl. Wilhelmi, D.(2006), S. 33f179 Vgl. Anhang 5, S.5Beitrag zum Postbank Finance Award 2012