für Ihre Balkon- und Grabbepflanzung - Gemeinde Bischofsgrün

Ausg. 5
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Mitteilungs-- Mitteilungs und Informationsblatt Bischofsgrün
Bischofsgrün
Didgeridoo
Didgeridoo-Musik Didgeridoo Musik auch im Gesundheitswesen
BISCHOFSGRÜN. Fremde Völker
und ihre Musikinstrumente genießen
hohe Aufmerksamkeit,
das gilt auch für das „Didgeridoo“
der australischen Urbevölkerung.
Dass ein solches Instrument
in Deutschland nachgebaut
wird, schulmäßig unterrichtet
und vor allem als physiotherapeutisches
Mittel angewendet
wird, ist eine Besonderheit.
Jürgen Breuninger und seine
Didgeridoo-Schule wurden in
Bischofsgrün zum zweiten Mal
vorgestellt im Großen Kurhaussaal.
Gezeigt wurde eine seltsam lange,
unregelmäßige Röhre, flötenartig,
dicklich, die angeblasen wird wie ein
Blechblasinstrument, mit Flattern
der Lippen, und einen runden Wohllaut
abgibt: dunkel, leicht dröhnend,
zwischen Alphorn und Weidenflöte.
Das Original der Aborigines wird
hergestellt aus dem Schaft der Herkulesstaude
- er ist innen hohl und
lässt sich leicht mit Wachs oder Lack
glätten. Jürgen Breuninger erklärte
in seinem Workshop die verschiedenen
Holzarten, die zum Bau des Instruments
verwendet werden: Eukalyptus,
leicht, bereits ausgehöhlt
und leergefressen von Termiten, die
kleine Treppen bauen aus dem benagten
Stoff - ein gerader Ast aus
solchem Holz wird durch Klopfen am
Baum ermittelt. Termiten nagen von
unten nach oben - sie höhlen ganze
Bäume aus, bauen darin ihre Burgen.
Auch andere Hölzer können
verwendet werden, Eichenarten, die
ausgebohrt werden, Esche, Ulme,
Agave - die Ausbreitung des Instruments
in Länder wie Bali oder Mexiko
hat die Technik der Bearbeitung
beeinflusst, und gebaut wird aus
dem Holz, das im entsprechenden
Lande wächst.
Wirkung liegt in der Vibration
Die Wirkung des Didgeridoo liegt in
der Vibration, die durch den Luftstrom
im Rohr erzeugt wird. Was
ursprünglich rituell angewendet
wurde, ist in die Medizin übernommen
worden: die Vibrationen werden
zur Behandlung von Mukoviszidose,
Asthma, psychosomatischer
Krankheiten und Verhaltensstörun-
Jürgen Breuninger am Didgeridoo.
gen verwendet. Jürgen Breuninger
ist Sozialpädagoge und unterrichtet
in Workshops sowohl die musikalische
als auch die therapeutische
Verwendung des Didgeridoo. In Bischofsgrün
bleibt unvergessen der
Besuch von Christiane Herzog, die
für ihre Mukoviszidose-Stiftung warb
- für diese Kranken gibt es Linderung
durch Didgeridoo, das beim
Blasen die lockernden Vibrationen
erzeugt. Zweifach behinderte Kinder
(Helen Keller) die blind und taub
sind, gewinnen Kontakt mit der Außenwelt
durch das Didgeridoo.
Dazu Jürgen Breuninger: „Eigentlich
ist es noch immer das Lied von der
Traumzeit, hineingesungen ins Didgeridoo
bei den Stammestreffen,
das uns heute befähigt, ähnlich zu
wirken.“ Nie könne man erlernen,
was „Das Lied“ ausmache, aber singen
kann man immer: „Ich singe
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Mai 2008
meine Sprachgewohnheiten - bilde
meine Silben, stufe sie ab im Luftstrom,
und bringe das Didgeridoo
zum Klingen“. Damit sei das Instrument
ein durchaus modernes, rhythmisch
tragendes Partyinstrument,
Begleiter für einen Sänger, Stimmungsmacher
und Hintergrund.
Begleiter in Leben und Tod
Musik als Begleiter in Leben und Tod
- vielleicht ist hier der Grund für das
tiefe Schnurren der Katze zu sehen,
die ihre Wunden im Verborgenen
damit heilt; die Heilwirkung von Vibrationen
ist längst bekannt, wird
vielfältig genutzt. Die Kenntnis vom
Didgeridoo könnte dazukommen.
Text + Foto:
Jasorka