Thailand Reisemagazin 2011
Thailand Reisemagazin 2011
Thailand Reisemagazin 2011
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10<br />
| Facettenreiches Zentralthailand Bangkok<br />
Bangkok Facettenreiches Zentralthailand | 11<br />
Moderne Kunst im<br />
Bangkok Art and Culture Center<br />
© Wise Kwai<br />
Bangkoks Galerien<br />
In der Hauptstadt verteilen sich über 50 Galerien.<br />
Über aktuelle Ausstellungen informiert<br />
die Bangkok Art Map:<br />
www.bangkokartmap.com<br />
Zu den etablierten Galerien zählen:<br />
Bangkok Art and Culture Centre,<br />
939 Rama1 Rd. / Ecke Phayathai Rd.,<br />
www.bacc.or.th<br />
National Gallery, Chao Fa Road,<br />
www.national-gallery.go.th<br />
Thavibu Gallery, Silom Galleria Building,<br />
919/1 Silom Rd., www.thavibu.com<br />
H Gallery, 201 Sathorn Soi 12,<br />
www.hgallerybkk.com<br />
Kunstmetropole Bangkok<br />
Van Goghs Selbstporträt mit verbundenem Kopf aus dem Jahr 1889 zählt zu den bekanntesten<br />
Werken des niederländischen Genies. 120 Jahre später machte der thailändische<br />
Künstler Jirapat Tatsanasomboon das Motiv zur Grundlage seines Bildes „Heile die<br />
Wunde“. In ihm erhält der verletzte Van Gogh aus der Hand des Affengottes Hanuman<br />
sein abgeschnittenes Ohr zurück. Das<br />
Bild ist Teil der Serie „Camouflage“,<br />
in welcher Jirapat Gemälde bekannter<br />
westlicher Maler mit klassischen<br />
thailändischen Gestalten vermengt.<br />
Im Sommer 2010 widmete die renommierte<br />
Thavibu-Galerie dem 39-Jährigen<br />
eine Einzelausstellung. Schon seit<br />
„Heal the Wound“ Jirapat Tatsanasomboon<br />
Mit über fünfzig Galerien und dem<br />
neuen Bangkok Art and Culture Centre<br />
präsentiert sich die Hauptstadt als lebendiges<br />
Kunstzentrum.<br />
13 Jahren zeigt die Galerie in der Silom Road Werke bedeutender Künstler aus <strong>Thailand</strong>,<br />
Vietnam und Burma.<br />
Ist Jirapat ein west-östlicher Grenzgänger, so versucht der aus dem Landessüden stammende<br />
Chusak Srikwan, mit Schattenpuppen-Installationen eine Brücke zwischen Tradition<br />
und Moderne zu schaffen. Überlieferte Handwerkskunst und zeitgenössische<br />
Interpretation gehen bei ihm eine spannende Verbindung ein, wenn er etwa überdimensionale<br />
Schattenfiguren wie Mobilé von der Decke hängen lässt. Seine mehrfach gezeigte<br />
Ausstellung „Shadow Play“ stieß beim Publikum auf große Resonanz. Jirapat und Chusak<br />
sind nur zwei Beispiele zeitgenössischer Künstler, die sich mit ihrer thailändischen<br />
Herkunft auseinandersetzen.<br />
Heimat der Moderne<br />
Mit dem 2009 an der Siam Square eröffneten „Bangkok Art and Culture Centre“ (BACC)<br />
fand die thailändische Kunstszene im Herzen des Geschäftsviertels eine neue Heimat.<br />
Wechselausstellungen, Filmvorführungen und Konzerte sollen den Besuchern moderne<br />
© Thavibu Gallery<br />
Kunst aus <strong>Thailand</strong> nahe bringen. Dabei geht es immer wieder um die Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Identität.<br />
Ohne die renommierte Silpakorn-Universität gäbe es wohl kaum eine derart lebendige<br />
Kunstszene in <strong>Thailand</strong>. Fast alle führenden Künstler haben dort studiert. Und ohne den<br />
italienischen Bildhauer Corrado Feroci (alias Silpa Bhirasri) gäbe es möglicherweise keine<br />
Silpakorn-Universität. Auf Einladung von König Vajiravudh (Rama VI.) kam er 1923 nach<br />
<strong>Thailand</strong> und etablierte eine Akademie, aus der 1943 die Kunsthochschule hervorging.<br />
Vajiravudh steht damit in einer langen Tradition thailändischer Monarchen, die sich künstlerischen<br />
Einflüssen aus dem Ausland gegenüber sehr aufgeschlossen zeigten. Manche<br />
griffen selbst zum Pinsel: In der Nationalgalerie hängen Werke von König Bhumipol und<br />
Vajiravudh.<br />
Buddhismus und Kunst<br />
Als dominierende Religion <strong>Thailand</strong>s spielt für viele Künstler der Buddhismus eine große<br />
Rolle. Der aus dem Nordosten stammende Maler Santi Thongsuk etwa will als überzeugter<br />
Buddhist mit seinen Werken die Schönheit und Fähigkeiten der Menschen darstellen.<br />
Viele seiner Bilder kreisen um Themen wie Meditation, Licht oder Gebet. Das Spirituelle<br />
bringt der 42-jährige Künstler sehr ausdrucksstark durch verschwommene Menschendarstellungen<br />
zum Ausdruck.<br />
Doch kein Künstler <strong>Thailand</strong>s hat sich derart der Religion des Erleuchteten verschrieben<br />
wie Chalermchai Kositpipat. In strahlenden Farben illustriert Chalermchai bekannte buddhistische<br />
Themen, integriert darin aber auch aktuelle Bezüge. Mit dem Wat Rong Khun<br />
bei Chiang Rai hat sich der auch international bekannte Maler ein eindrückliches Denkmal<br />
gesetzt. Ob Buddhismus oder kulturelle Identität: Künstler greifen diese Themen immer<br />
wieder auf und bereichern damit die kulturelle Szene Bangkoks – wie einst die alten Tempelmaler.<br />
L Martin H. Petrich<br />
Bangkok Art and Culture Center<br />
© Stephane Megecaze<br />
Alte Meister<br />
Was heute für Künstler die Galerien sind,<br />
waren einst die Klöster. An den Tempelwänden<br />
schufen die Maler wahre Kunstwerke.<br />
Mit Abstand am bekanntesten ist<br />
die Ramakien-Darstellung im Wandelgang<br />
des Wat Phra Keo. Auch im Wat Pho kann<br />
man sich von der Meisterschaft überzeugen.<br />
Dort ist die Haupthalle vollständig<br />
ausgemalt.<br />
Der Wat Suthat am Sao Ching Cha birgt<br />
ebenfalls hervorragende Tempelmalereien.<br />
Kaum bekannt ist der Wat Suwannaram in<br />
Bangkok Noi, ein weiteres Beispiel hervorragender<br />
Malkunst.<br />
Wandgemälde im Wat Suthat Tempel<br />
© Martin H.Petrich