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Rote Liste Fische - LUGV - Land Brandenburg

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24 ROTE LISTE FISCHE UND RUNDMÄULER; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 20 (3) 2011müssen durch einen strengen Biotopschutz gesichertwerden. Eine uneingeschränkte ökologischeDurchgängigkeit der Gewässer sowieSchutz, Erhalt oder Neuschaffung von Kieslaichplätzenund die Vermeidung von Feinsedimenteinträgenkönnten eine Ausbreitung der Elritzein <strong>Brandenburg</strong>er Gewässern unterstützen.Obwohl die Art in der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> Deutschlandsinzwischen als ungefährdet eingestuft ist(FREYHOF 2009), muss die Elritze für <strong>Brandenburg</strong>aufgrund der lokal stark begrenzten Vorkommenin der Vorwarnliste geführt werden.Europäischer Stör – Acipenser sturioDas ursprüngliche Verbreitungsgebiet des EuropäischenStörs erstreckte sich im Atlantik vonder skandinavischen Halbinsel bis nach Portugal.Ebenso kam er in der Nordsee, im Mittelmeereinschließlich der Adria und des TyrrhenischenMeeres und im Schwarzen Meer vor.Vereinzelt wurde die Art auch an der isländischenKüste, im Weißen Meer und an den nordafrikanischenKüsten nachgewiesen. Heute existiertweltweit nur noch eine Restpopulation imGironde-Becken in Frankreich.In <strong>Brandenburg</strong> wanderte der Europäische Störnoch bis Ende des 19. Jahrhunderts relativ zahlreichdurch die Elbe bis in die Nebenflüsse undhatte fischereiwirtschaftlich große Bedeutung.Mit dem Ausbau der Elbe um die vorletzteJahrhundertwende nahm die Zahl der Störeaber drastisch ab. Heute ist die Art in Deutschlandausgestorben. Hauptverantwortlich dafürAbb. 14Die Elritze (Phoxinus phoxinus)kommt in <strong>Brandenburg</strong> nur inder Prignitz (Stepenitz, Dosse)vorFoto: S. Zienertsind Verbauungen und Verschmutzungen derGewässer, die zu Verlusten der Laichhabitateführten, sowie die Überfischung der laichreifenTiere.Inzwischen wurden Programme zur Wiedereinbürgerungdes Europäischen Störs in seine historischenHeimatgewässer erstellt. In diesemZusammenhang werden seit 2009 EuropäischeStöre aus Nachzuchten in die Elbe gesetzt. Solangehier aber noch keine eigenständige Reproduktionnachgewiesen wurde, gilt die Art weiterhinals verschollen bzw. ausgestorben.Finte – Alosa fallaxHistorischen Angaben zufolge stiegen Finten inder Elbe nachweislich bis zur Estemündung(nördliches Niedersachsen) auf und wurdennoch in der Stör und Bramau (Schleswig-Holstein)beobachtet. Als Hauptlaichplatz der Fintewird heute der Bereich unterhalb der StadtgrenzeHamburgs genannt, wo sie die zweithäufigsteFischart nach dem Stint ist. WidersprüchlicheAngaben existieren allerdings bezüglichder Länge der Fintenwanderungen in derElbe und damit auch zum Erreichen <strong>Brandenburg</strong>erTerritoriums. Aufklärung verspricht mittelfristigdie erheblich verbesserte Fischpassierbarkeitdes Wehres Geesthacht. Sofern es einhistorisches Verhaltensmuster gab, ist zu erwarten,dass künftig Finten aus der Unterelbe auchwieder weiter stromauf wandern. Anderenfallskann angenommen werden, dass die historischenNachweise aus der Elbe in Sachsen,

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