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Rote Liste Fische - LUGV - Land Brandenburg

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ROTE LISTE FISCHE UND RUNDMÄULER; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 20 (3) 2011 29Abb. 20Junger Lachs im „Jugend(Parr)-Farbkleid“ Foto: S. Zienertund den Bau von Stauwehren setzte jedoch einstetiger Rückgang der Bestände ein. Ab Mittedes 20. Jahrhunderts galt der Lachs in <strong>Brandenburg</strong>als verschollen bzw. ausgestorben.Seit 1994 existieren Bestrebungen zur Wiedereinbürgerungder Art im Elbegebiet und 1997startete das Wiederansiedlungsprojekt „Lachsein <strong>Brandenburg</strong>“. In diesem Zusammenhangwerden seit 1999 umfangreiche Besatzmaßnahmenim Stepenitz-System durchgeführt. ImJahr 2002 tauchten dort die ersten Laichfischeauf und bis 2010 wurden insgesamt 204 Rückkehrerregistriert. Ferner konnten Laichplätzelokalisiert und durch Jungfischfunde die erfolgreicheFortpflanzung bestätigt werden (ZAHNet al. 2009). Auch im Flussgebiet der SchwarzenElster/Pulsnitz werden seit 2004 Besatzmaßnahmenmit Junglachsen durchgeführt. Der ersteRückkehrer wurde hier 2007 nachgewiesen.Regelmäßiger Besatz im polnischen Odergebietseit 1996 hat auch zum Fang einiger markierterLachse in <strong>Brandenburg</strong> geführt. Derzeit wirdder Lachs in der <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> <strong>Brandenburg</strong>s alsstark gefährdet geführt, während er bundesweitnoch als vom Aussterben bedroht gilt(FREYHOF 2009).Maifisch – Alosa alosaVon 1820 bis 1870 kamen Maifische in der Elbehäufig vor. Sie wurden bis Dresden bzw. in Böhmenbis oberhalb der Moldaumündung und inder Moldau bis Prag gefangen. In <strong>Brandenburg</strong>waren Maifischfänge in der Elbe oberhalb desKreises Genthin selten, häufiger hingegen imBereich unterhalb Wittenberge. Um 1900 wardie Art bereits drastisch zurückgegangen undwurde nur noch sehr selten nachgewiesen(DUNKER 1960). Unterhalb der Havelmündungwurden bis in die 1950er Jahre Einzelexemplaregefangen. Danach galt der Maifisch für <strong>Brandenburg</strong>als verschollen bzw. ausgestorben. AlsHauptursachen des Bestandszusammenbruchswerden Ausbaumaßnahmen und Querbauwerkein den Flüssen angesehen. Verschmutzungen derGewässer und ausbaubedingte Versandungendürften zusätzlich zur Degradierung der Laichplätzeund Nahrungsareale beigetragen haben.Darüber hinaus standen die Laichfische untereinem hohen Fangdruck durch die <strong>Fische</strong>rei.Nachdem es aber bereits 1991 für die Elbe eineEinzelmeldung aus dem benachbarten BundeslandSachsen gab, folgte 1997 eine weitere ausSachsen-Anhalt und schließlich gelang 2001der Fang eines Maifischs in der Unteren Havel.Damit kann aktuell von einem sporadischenVorkommen aufwandernder Maifische in <strong>Brandenburg</strong>ausgegangen werden. Zu dieser Entwicklunghaben mit hoher Wahrscheinlichkeitdie gestiegene Wasserqualität und die verbesserteökologische Durchgängigkeit der Gewäs-

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