Biosynthese von 4-Hydroxy-2 5-dimethyl-3 - Bina
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B Kenntnisstand<br />
Wie aus den vorgestellten Ergebnissen ersichtlich wird, ist es nahezu unmöglich, den typischen<br />
Erdbeergeschmack an einzelnen Substanzen festzumachen. So kommen verschiedene Arbeitsgruppen<br />
selbst bei der Untersuchung derselben Erdbeersorte zu verschiedenen Ergebnissen.<br />
Auffällig ist hierbei die Tatsache, dass in nahezu allen Studien entweder HDMF oder DMMF<br />
als eine der wichtigsten Aromabestandteile genannt werden. So sind die beiden Furanonderivate<br />
zweifellos als Schlüsselkomponenten des Erdbeeraromas zu betrachten.<br />
4 2,5-Dimethyl-3(2H)-furanone<br />
4.1 Entdeckung, Vorkommen und Bedeutung<br />
4-<strong>Hydroxy</strong>-2,5-<strong>dimethyl</strong>-3(2H)-furanon (Furaneol ® , HDMF) wurde erstmals <strong>von</strong> Hodge<br />
(1960) bei dessen Untersuchungen zur Maillard-Reaktion nachgewiesen. Die Erhitzung der<br />
6-Desoxyhexose Rhamnose in Gegenwart <strong>von</strong> Piperidinacetat lieferte HDMF als ein Reaktionsprodukt.<br />
Die isolierte Verbindung vermittelte den Autoren einen ausgeprägten karamellartigen<br />
bis fruchtigen Geruchseindruck. Angaben zu spektroskopischen Daten wurden<br />
jedoch nicht veröffentlicht (Hodge und Mitarbeiter, 1963). Rodin und Mitarbeiter (1965)<br />
isolierten eine intensiv nach „verbrannter Ananas“ riechende Verbindung aus dem Diethyletherextrakt<br />
<strong>von</strong> frisch gepresstem Ananassaft. Diese auch als „Ananasketon“ bezeichnete<br />
Hauptaromakomponente der Ananas konnte anhand <strong>von</strong> NMR-, UV-, Infrarot-, sowie Massenspektren<br />
als HDMF (Abb. B-2) identifiziert werden. Noch im selben Jahr wiederholten Willhalm<br />
und Mitarbeiter (1965) die <strong>von</strong> Hodge beschriebene Synthese und bestätigten durch<br />
eigene Messungen die <strong>von</strong> Rodin und Mitarbeitern vorgeschlagene Struktur. Durch Derivatisierung<br />
der <strong>Hydroxy</strong>lgruppe (Methylierung und Acetylierung) konnte zudem das Vorliegen des<br />
Moleküls in der Enol-Struktur aufgezeigt werden. In den folgenden Jahren wurde HDMF vor<br />
allem im Zuge der raschen Entwicklung auf dem Gebiet der Kapillargaschromatographie gekoppelt<br />
mit der Massenspektrometrie auch in zahlreichen anderen Früchten nachgewiesen wie<br />
etwa: Erdbeere (Ohloff, 1969; Sundt, 1970), arktische Moosbeere (Kallio, 1976), Himbeere<br />
(Honkanen und Mitarbeiter, 1980), Weintraube (Rapp und Mitarbeiter, 1980), Mango<br />
(Pickenhagen und Mitarbeiter, 1981) und Tomate (Buttery und Mitarbeiter, 1994). In vielen