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Thomas Kuhn Humanisierung der Arbeit: Ein Projekt vor dem ...

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352 <strong>Thomas</strong> <strong>Kuhn</strong>: <strong>Humanisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

king“, das sich definiert als ein bewusstes „<strong>Arbeit</strong>en“ am „Aufbau von vielen<br />

freundschaftlichen Beziehungen zu Personen, die eventuell über nützliche Informationen<br />

verfügen“ (Wun<strong>der</strong>er/Bruch 2000, 352) – wobei eine gewisse<br />

„Leichtigkeit“ beim Aufbau solcher Beziehungen als unverzichtbar angesehen<br />

wird (vgl. Wun<strong>der</strong>er/Bruch 2000, 352). Wettbewerbs<strong>vor</strong>teile können gleichwohl<br />

aber auch Ergebnis eines aggressiv ausgerichteten Sozialverhaltens sein, welches<br />

darauf abzielt, (a) jene („Konkurrenten“), mit denen man in Wettbewerb<br />

steht, „fertig zu machen“ (vgl. Stingelin-von Aesch 1999, 16) und/o<strong>der</strong> (b) jene<br />

(„Kollegen“), die eigentlich Teil des eigenen Leistungsverbundes (Team, Gruppe)<br />

sind, sich jedoch als mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> leistungsunfähig/-unwillig erweisen<br />

und insofern <strong>der</strong> eigenen Wettbewerbsposition schaden, aus <strong>dem</strong> <strong>Arbeit</strong>sprozess<br />

zu eliminieren. Letztgenannte Verhaltensorientierungen werden als „strukturelles<br />

Mobbing“ (vgl. Neuberger 1999, 67 ff.) bezeichnet.<br />

Abb. 3: „Dedication“, „networking“ und „mobbing“ als zentrale Wettbewerbsstrategien des Individuums<br />

„dedication“<br />

(Wettbewerbs<strong>vor</strong>teile gegenüber an<strong>der</strong>en infolge<br />

eines vergleichsweise grösseren <strong>Arbeit</strong>seinsatzes)<br />

Individuelle<br />

Wettbewerbsstrategien<br />

„networking“ / „mobbing“<br />

(Wettbewerbs<strong>vor</strong>teile gegenüber an<strong>der</strong>en infolge<br />

vergleichsweise besserer <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen bzw. einer<br />

vergleichsweise leistungsfähigeren/-willigeren Teamstruktur)<br />

Vor <strong>dem</strong> Hintergrund dieser individuellen Handlungsoptionen stellt sich die<br />

Frage, ob ein je<strong>der</strong> bzw. eine jede Beschäftigte zu solchen Verhaltensorientierungen<br />

fähig und/o<strong>der</strong> bereit ist. Unter <strong>der</strong> Annahme interpersonell divergieren<strong>der</strong> Persönlichkeitsmerkmale<br />

und Wertestrukturen kann diesbezüglich zwischen Wettbewerbsfähigen/-willigen<br />

und Wettbewerbsunfähigen/-unwilligen unterschieden (vgl. Thielemann<br />

1996, 338 ff.) und daraus folgendes idealtypisches (Mitarbeiter-)Portfolio abgeleitet<br />

werden (s. Abb. 4):<br />

� „Gewinner“ eines intensivierten Wettbewerbs wären <strong>dem</strong>nach die „complete<br />

competitors“, also jene, die zum „totalen <strong>Ein</strong>satz“, zum „professionellen networking“<br />

sowie letztlich auch zum „strukturellen Mobbing“ bereit und fähig<br />

sind.<br />

� <strong>Ein</strong>e „mittlere Wettbewerbsposition“ kann den „workaholics“ zugeschrieben<br />

werden, sprich jenen, die zwar zur „total dedication“ bereit und fähig sind, die

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