Jahresbericht 2007 - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
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V O R S TA N D<br />
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H A U P T A U S S C H U S S A R B E I T S G E B I E T E R E G I O N A L E W E R K E A U F E I N E N B L I C K<br />
kung auf Kooperations- oder Fusionsgedanken.<br />
Viel wichtiger jedoch sind die erstgenannten<br />
Punkte: Im Rahmen unserer Kooperationsgespräche<br />
ist deutlich geworden, dass wir klare Absprachen<br />
mit unseren Landeskirchen brauchen –<br />
in rechtlicher, struktureller und finanzieller Hinsicht,<br />
aber nicht zuletzt auch aus theologischen<br />
Gründen. Dass Diakonie Lebens- und Wesenszeugnis<br />
von Kirche ist, soll ja lebendig bleiben<br />
und auch bei sich wandelnden Strukturen erkennbar<br />
werden. Auch die Kirchen haben sich<br />
miteinander auf den Weg gemacht und sondieren<br />
– in einem eigenen Kooperationsprozess, an<br />
dem wir beteiligt sind – ihre Zusammenarbeit in<br />
ausgewählten Bereichen. Wir sind froh und dankbar<br />
darüber, dass beide Kirchen kürzlich noch<br />
einmal bestätigt haben, dass sie den gemeinsamen<br />
Weg der Diakonischen <strong>Werk</strong>e nicht nur<br />
begleiten, sondern auch tatkräftig unterstützen<br />
wollen.<br />
V I I M I L I E U U N T E R S C H I E D E<br />
A L S B E R E I C H E R U N G W A H R N E H M E N<br />
In der EKHN bewegt sich derzeit viel – durch<br />
das Perspektivpapier 2025, durch Kooperationsgespräche<br />
mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck<br />
und durch die Stärkung der Dekanate.<br />
Wir alle in der Diakonie verstehen uns als<br />
lebendiger Teil unserer Kirche – und es tut gut,<br />
wenn wir auch so wahrgenommen werden. Gerade<br />
im letzten Jahr haben wir gespürt: Es reicht<br />
nicht, durch gemeinsame Kommissionen und Gremien<br />
verbunden zu sein. Die unterschiedlichen<br />
Milieus von Kirche und Diakonie müssen wechselseitig<br />
ernstgenommen werden. Eine Kirchengemeinde<br />
im bürgerlichen Milieu arbeitet eben anders<br />
als ein Gemeinwesenprojekt im sozialen<br />
Brennpunkt. Der im Juli verstorbene frühere Propst<br />
von Rheinhessen, Hermann Petersen, der sich so<br />
glaubwürdig für das ethische Profil seiner Kirche<br />
engagierte, hat diesen Milieuunterschied einmal<br />
positiv gewendet, indem er sagte: Ein Kirchenvorstand<br />
könne viel lernen von einem Arbeitslosen<br />
in seinen Reihen. Bereits der alte Bodelschwingh<br />
wusste: Die Schwestern und Brüder<br />
von der Landstraße gehören nicht unbedingt zur<br />
Kerngemeinde. Zu den Milieuunterschieden zwischen<br />
verfasster Kirche und unternehmerischer<br />
Diakonie gehören natürlich auch die unterschiedlichen<br />
Formen des Wirtschaftens. Auf dem Sozialmarkt<br />
und in der Unternehmensdiakonie gibt<br />
es andere Risiken und Sorgen als in einer Kirche,<br />
die freilich langfristig auch mit zurückgehenden<br />
Kirchensteuereinnahmen rechnen muss. Dabei<br />
lässt mich eine Frage nicht los: Haben wir in Kirche<br />
und Öffentlichkeit nicht laut genug gesagt,<br />
dass die Kürzungen, die Budgetierungen und ➙