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Jahresbericht 2007 - Diakonisches Werk Hessen-Nassau

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V O R S T A N D<br />

„Sonnentag“<br />

von Katharina Öhlschläger,<br />

entstanden im Psychosozialen<br />

Zentrum des regionalen<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong>s Bergstraße,<br />

Wald-Michelbach<br />

81<br />

H A U P T A U S S C H U S S A R B E I T S G E B I E T E R E G I O N A L E W E R K E A U F E I N E N B L I C K<br />

Leistungen für die Kinder sind beispielsweise<br />

die Förderung der altersgemäßen Entwicklung<br />

und Unterstützung bei der schulischen und<br />

beruflichen Ausbildung. Gleichzeitig sollen notwendige<br />

medizinische und therapeutische Maßnahmen<br />

frühzeitig eingeleitet und kindgerechte<br />

Informationen über psychische Erkrankungen vermittelt<br />

werden.<br />

Durch die Struktur des Betreuten Wohnens<br />

ist der diakonische Grundsatz, nach Möglichkeit<br />

Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, in dem neuen<br />

Projekt in besonderem Maße gegeben: Studien<br />

haben bewiesen, dass Kinder, die ein Elternteil mit<br />

psychischer Erkrankung haben, weniger Risiko<br />

tragen, selbst zu erkranken, wenn sie nicht von<br />

ihren Eltern getrennt aufwachsen. Durch das betreute<br />

Wohnen werden Heimaufenthalte einzelner<br />

Familienmitglieder vermieden. Vielmehr werden<br />

die Familien in die Lage versetzt, mit ihren<br />

Kindern so selbstständig wie möglich zu leben.<br />

Dabei ist das wichtigste Ziel, die Erziehungskompetenz<br />

der Eltern so weit zu fördern, dass sie auf<br />

Dauer auch ohne professionelle Unterstützung<br />

die Verantwortung für die Kinder wahrnehmen<br />

können.<br />

Auch für die allein lebenden Menschen mit<br />

psychischer Erkrankung bietet die betreute Wohnform<br />

viele Vorteile. Die Vorzüge der eigenen<br />

Wohnung, wo Privatsphäre und Selbstständigkeit<br />

gegeben sind, werden mit denen der Wohngemeinschaft<br />

kombiniert: gleichzeitig sind soziale<br />

Nähe und intensive Unterstützung möglich.<br />

F I N A N Z I E R U N G N U R D U R C H<br />

G R O S S Z Ü G I G E S P E N D E N M Ö G L I C H<br />

Die Kosten des Bauvorhabens belaufen sich<br />

auf 1.024.000 Euro. Die Finanzierung der beiden<br />

Wohnhäuser basiert auf Geldmitteln, die von verschiedenen<br />

Stiftungen eingebracht worden sind:<br />

400.000 Euro von der DESTAG-Stiftung, 350.000<br />

Euro von der Aktion Mensch und 80.000 Euro von<br />

der Stiftung Orbishöhe. Der Rest wurde vom Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong> aufgebracht.<br />

Dass es erstmals gelungen ist, in <strong>Hessen</strong><br />

Leistungen der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe<br />

zu vernetzten und den individuellen Bedürfnissen<br />

von Familien Rechnung zu tragen, ist der<br />

sehr guten fachlichen Kooperation und der gemeinsamen<br />

Konzeptentwicklung mit dem Jugendamt<br />

und dem Sozialpsychiatrischen Dienst des<br />

Kreises Bergstraße zu verdanken. Die gemeindlichen<br />

Gremien und der Bürgermeister der Gemeinde<br />

Rimbach haben über die Jahre parteiübergreifend<br />

viel Überzeugungsarbeit geleistet.<br />

Nach anfänglichen Vorbehalten aus der Bevölkerung<br />

konnten die Anwohner und das Umfeld von<br />

dem Projekt überzeugt werden. Dazu waren viele<br />

Gespräche nötig. Ausschlaggebend waren letztlich,<br />

so Ursula Thiels, die konsequente jahrelange<br />

Unterstützung durch die evangelische Kirchengemeinde<br />

und dass viele Menschen im Ort und in<br />

der Region davon überzeugt waren, dass die<br />

Wohnprojekte nachhaltig zu einer Verbesserung<br />

der Lebensqualität von Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung und ihrer Kinder beitragen.<br />

Bei der Grundsteinlegung brachte Pfarrer<br />

Dr. Wolfgang Gern, der Vorstandsvorsitzende des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>s in <strong>Hessen</strong> und <strong>Nassau</strong>, das<br />

Besondere dieses Wohnprojektes auf den Punkt:<br />

„Der Charme des Rimbacher Modells besteht darin,<br />

dass wir der Familie wirklich etwas zutrauen<br />

– und zwar, dass sie gerade in Schwierigkeiten<br />

tragfähig ist. Sie ist der Ort, wo verschüttete<br />

Fähigkeiten wieder entdeckt und persönliche<br />

Grenzen angenommen werden können.“ ■<br />

Doris Willenbrock ist Fachreferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

im DWHN.

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