Jahresbericht 2007 - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
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V O R S T A N D<br />
H A U P T A U S S C H U S S A R B E I T S G E B I E T E R E G I O N A L E W E R K E A U F E I N E N B L I C K<br />
der Haushaltsführung haben, bei der Erziehung<br />
der Kinder und mit ihrer eigenen Lebensgeschichte“,<br />
erklärt Burger, die auch einen Abschluss<br />
als Diplom-Sozialpädagogin und als Schuldnerberaterin<br />
gemacht hat. Alle Bewohnerinnen erlernen<br />
eine selbstständige Lebensführung, bekommen<br />
Rat und Hilfe bei der hauswirtschaftlichen<br />
und finanziellen Haushaltsführung, bei der Pflege<br />
ihres Kindes und der Aufarbeitung ihrer persönlichen<br />
Situation. „Wir sind aus der Schwangerenkonfliktberatung<br />
des Paragrafen 218 entstanden“,<br />
erläutert Burger die Anfänge. Die Evangelische<br />
Kirche wollte auch für Frauen über der Volljährigkeit<br />
ein Angebot machen. Während die konventionellen<br />
Jugendhilfemaßnahmen beim Alter<br />
von 18 enden, finden hier selbst Frauen über<br />
Dreißig ein Zuhause. Immer dann, wenn ihre Kinder<br />
noch unter sechs Jahre alt sind.<br />
„Das Haus spielt in unserer Arbeit eine tragende<br />
Rolle“, urteilt der Leiter des regionalen<br />
Diakonischen <strong>Werk</strong>s Wiesbaden, Gustav Förster.<br />
Er ist froh, dass die „Stiftung für das Leben“ der<br />
EKHN sich in erheblichem Maß an der Finanzierung<br />
des Hauses beteiligt, zu einem überwiegenden<br />
Teil, wie er sagt. „Doch das Ganze würde<br />
nicht funktionieren ohne die zahlreichen Spender“,<br />
ist Förster sich sicher. Schon über Jahre haben<br />
sich Wohltätigkeitsvereine wie Rotary der<br />
Diakonieeinrichtung angenommen. „Es gibt ein<br />
Netzwerk um dieses Haus herum“, bestätigt Frau<br />
Burger. Viel hält sie selbst in Gang. Mit Sommerfesten<br />
oder Basaren. Frauen von Rotariern haben<br />
der Einrichtung ein besonders schönes Geschenk<br />
gemacht: Musikinstrumente für Mütter und Kinder.<br />
Das fördert die musische Erziehung, mehr<br />
aber noch die Erfahrung, dass Bildung ein selbstständiger<br />
Wert für ein Leben ist, gibt sich Frau<br />
Burger überzeugt. Dass diese diakonische Arbeit<br />
wirkungsvoll ist, bestätigt auch Diakoniechef Dr.<br />
Wolfgang Gern. „Das Haus ist dazu da, Hoffnung<br />
zu machen und werdenden Familien zu helfen“,<br />
sagt der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen<br />
<strong>Werk</strong>s in <strong>Hessen</strong> und <strong>Nassau</strong> (DWHN).<br />
Die bürgerschaftliche Unterstützung für die Einrichtung<br />
nennt er zu Recht „großartig“. Er bewundere<br />
den Pioniergeist im Hause, Menschen in<br />
schwierigen Lebenssituationen zu begleiten. „Wir<br />
müssen wieder mehr Familien und die Kinderrechte<br />
zusammenbringen“, meint Gern und sieht<br />
das durchaus als eine politische Herausforderung.<br />
In der Wohngemeinschaft für Mutter und<br />
Kind sind es mehr die alltäglichen Herausforderungen,<br />
die es zu bestehen gilt. Gertrud Burger<br />
wird immer wieder aus dem Gespräch gerissen.<br />
Ein Nachbar ruft wegen seiner Hilfe beim Sommerfest<br />
an und kurz darauf meldet sich am Telefon ein<br />
junger Mann, Koch von Beruf. Er wird den Kartoffelsalat<br />
für die Gäste zubereiten. „Ich freu’ mich“,<br />
sagt die gebürtige Bayerin zum Abschied ihren<br />
Anrufern und trifft damit den Ton des Hauses. ■<br />
Dr. Roger Töpelmann ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Dekanat Wiesbaden.<br />
Die Wohngemeinschaft für Mutter und Kind<br />
hat zum Ziel, die Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />
der Bewohnerinnen zu entwickeln,<br />
zu fördern und zu stabilisieren, um sie zu<br />
einer selbstständigen Lebensführung mit ihren<br />
Kindern zu befähigen. Sie wird gefördert vom<br />
Hessischen Sozialministerium, der Landeshauptstadt<br />
Wiesbaden und der „Stiftung für das Leben“<br />
der Evangelischen Kirche in <strong>Hessen</strong> und <strong>Nassau</strong><br />
(EKHN).<br />
Spendenkonto:<br />
<strong>Nassau</strong>ische Sparkasse Wiesbaden<br />
Kto.-Nr.:100 021 676<br />
BLZ 510 500 15<br />
Stichwort: Wohngemeinschaft für Mutter<br />
und Kind<br />
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