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Abschlussbericht zum Projekt Nutzung ökologischer ... - Index of

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<strong>Abschlussbericht</strong> multifunktionale Bewirtschaftung von Buchenwäldern4.1 Waldwachstum4.1.1 Hintergrund und ZielsetzungNaturschutz und Forstwirtschaft stehen seit Jahrzehnten im Spannungsfeld derwissenschaftlichen Diskussion. Dabei reicht die Spanne der erarbeiteten Konzepte von derKielwasser-Theorie 1 über den integrativen Naturschutz im Wirtschaftswald (Winkel & Volz2003) bis hin <strong>zum</strong> Gedanken der „segregativen Integration“ (Knapp 2008). Seit der 9.Konferenz der Parteien zur Convention <strong>of</strong> Biological Diversity (CBD) im Mai 2008 sindBuchenwälder noch stärker im Fokus der Wissenschaft und die Diskussion um den Schutzund die <strong>Nutzung</strong> dieser Systeme wird gegenwärtig besonders intensiv geführt (vgl. Meyer &Schmidt 2008). Durch die Bedeutung der europäischen Buchenwälder als „spezifisches,weltweit einzigartiges Naturerbe Europas und insbesondere Deutschlands“ (BfN 2008)unterliegt die Bundesrepublik einerseits einer globalen Verantwortung für den Schutz dieserÖkosysteme, andererseits zeichnet sich in jüngerer Zeit aufgrund der weltweit langfristigprognostizierten steigenden Holznachfrage ein verstärkter <strong>Nutzung</strong>sdruck auf die Wälder ab(FAO 2007, 2008, Spellmann et al. 2008). Vor diesem Hintergrund ist die Umsetzung einerökologisch und ökonomisch verantwortbaren Buchenwirtschaft von großer Relevanz. DieRot-Buche ist in Deutschland die wichtigste Laubbaumart in der Forstwirtschaft. Mit einemFlächenanteil von 14.8 % und dem größten jährlichen Laubholzeinschlagvolumen besitzt sieeinen hohen sozio-ökonomischen Stellenwert (BMVEL 2004). Auch aus dem Blickwinkel derÖkologie gewinnt sie in der Forstwirtschaft eine immer größere Wertschätzung (Dittmar et al.2003, Mantey et al. 2007, Sperber, & Hatzfeld 2007, Sutmöller et al. 2008). Die aufgeführtenZusammenhänge verdeutlichen, dass naturgemäßen Managementstrategien eineSchlüsselrolle bei der Bewältigung des aufgeführten Zielkonflikts zukommt.Das Verständnis der natürlichen Dynamik von Waldökosystemen ist eine entscheidendeVoraussetzung zur Ableitung von naturgemäßen Managementstrategien. NatürlicheWaldentwicklung wird auf Referenzflächen sichtbar. Referenzflächen sind schon seit langerZeit (z.T. >100 Jahre) in Durchforstungsversuche der Waldwachstumsforschung integriert.Seither haben viele Forstwissenschaftler das Wachstum von Buchenbeständen inAbhängigkeit der Durchforstungsintensität, -stärke und -art, einschließlich der Null-Varianteohne jeglichen Eingriff, untersucht (Rot-Buche: u.a. Wiedemann 1932, Assmann 1950,Mitscherlich 1954, Bryndum 1987, Schober 1972, G<strong>of</strong>f & Ottorini 1993, Utschig 2000,Guerike 2002, Utschig & Küsters 2003, Pretzsch 2005, Pretzsch 2006). Die Vergleichebeschränken sich in der Regel aber auf vergleichsweise kleine Dauerflächen1 Siehe hierzu u.a. die Diskussion in Scherzinger (1996), S. 236-240.30

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