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<strong>de</strong>utschen Fondsverband BVI vereinten<br />

Off enen Immobilienfonds aus allen Wolken,<br />

wollten sie diese Fonds doch weiter<br />

durch das <strong>de</strong>utsche Investmentgesetz<br />

geregelt wissen. „Die Europäer verstehen<br />

das <strong>de</strong>utsche Prinzip nicht“, beklagt<br />

konsterniert Bärbel Schomberg, Chefi n<br />

<strong>de</strong>r Fondsgesellschaft Degi, „die AIFM-<br />

Richtlinie bringt uns nicht <strong>de</strong>n Europapass,<br />

<strong>de</strong>n wir uns wünschen.“ Gleichwohl<br />

sei „nicht mehr zu vermei<strong>de</strong>n“, dass <strong>de</strong>utsche<br />

Immobilienfonds nach <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r Richtlinie in <strong>de</strong>utsches Recht<br />

mit Hedgefonds und Private Equity in<br />

einen Topf geworfen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ohne Rating keine Krise<br />

Wie wenig Deutschland sich von internationalen<br />

Entwicklungen abkoppeln kann<br />

und Vorschrift en zu akzeptieren hat, die<br />

ungewollte Eff ekte nach sich ziehen können,<br />

zeigt auch <strong>de</strong>r bisherige Krisenverlauf,<br />

in <strong>de</strong>ssen Gefolge <strong>de</strong>utsche Gesetze<br />

umgemo<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n müssen. Die Krise<br />

begann bekanntlich mit <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>s amerikanischen Häusermarkts<br />

im Jahr 2007, woraufh in massenweise<br />

verbrieft e Kredite platzten, obwohl sie<br />

zum Teil ein Top-Rating hatten. Das ließ<br />

die Ratingagenturen schlecht aussehen.<br />

„Ohne Rating hätte es die Finanzkrise<br />

nicht gegeben“, so Oliver Everling, Geschäft<br />

sführer <strong>de</strong>r Firma Rating Evi<strong>de</strong>nce.<br />

„Die Ratingkette war nicht geschlossen“,<br />

begrün<strong>de</strong>t er die verheeren<strong>de</strong> Wirkung<br />

<strong>de</strong>r Krise, in die zunehmend auch <strong>de</strong>utsche<br />

Banken verwickelt wor<strong>de</strong>n waren,<br />

weil sie verbrieft e Kredite von zweifelhaft<br />

em Wert in ihren Büchern hatten.<br />

Eine Folge: Laut EU-Verordnung gibt<br />

es nun einen Gesetzesrahmen für Ratings,<br />

<strong>de</strong>r sich indirekt auf weite Teile <strong>de</strong>r<br />

Immobilien- und Finanzwirtschaft auswirken<br />

wird, beispielsweise auf Immobilienobjekte<br />

und -portfolios, Off ene und<br />

Geschlossene Immoblienfonds, Banken<br />

und ihre Pfandbriefe. Wenn es nur dabei<br />

bliebe. Doch es wird noch zu weiteren<br />

Folgen kommen, die Bernhard Speyer,<br />

Referatsleiter bei <strong>de</strong>r Deutschen Bank, so<br />

zusammenfasst: „Die Fähigkeit <strong>de</strong>s Bankensystems,<br />

Kredit bereitzustellen, wird<br />

gedämpft . Die Refi nanzierungskosten <strong>de</strong>r<br />

51<br />

Banken steigen. Große Banken wer<strong>de</strong>n in<br />

ihrem Aktivgeschäft beschränkt.“ Üblicherweise<br />

bezeichnet man diese explosive<br />

Mischung als Kreditklemme. Damit nicht<br />

genug, Banken sind nebenbei zu unfreiwilligen<br />

Bestandshaltern von Immobilien<br />

gewor<strong>de</strong>n, „die noch nicht auf <strong>de</strong>n Markt<br />

gekommen sind“, betont Christian Ulbrich,<br />

Managing Director <strong>de</strong>s Immobilienmaklers<br />

Jones Lang LaSalle.<br />

Ganz gleich, ob Immobilien freiwillig<br />

o<strong>de</strong>r unfreiwillig zum Bestand gehören,<br />

sie müssen bewertet wer<strong>de</strong>n. Aber wie?<br />

Hier kommt eine weitere Komponente<br />

ins Spiel, die im Ausland erfun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>:<br />

Der Fair Value nach <strong>de</strong>m angelsächsisch<br />

geprägten Stufenkonzept IAS 40<br />

(IAS = International Accounting Standards).<br />

Dieses geht vom Marktwert aus.<br />

Lässt <strong>de</strong>r sich nicht ermitteln, soll ein aus<br />

Marktwerten abgeleiteter Vergleichswert<br />

her. Steht auch <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Sternen, wird<br />

ein Schätzwert zugrun<strong>de</strong> gelegt, <strong>de</strong>r aufgrund<br />

anerkannter Bewertungsmetho<strong>de</strong>n<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n soll. Der Freiburger<br />

Professor Heinz Rehkugler sieht hier „erhebliche<br />

Unsicherheiten und Ermessensspielräume“.<br />

Damit es aufgrund <strong>de</strong>ssen<br />

und wegen <strong>de</strong>r Marktentwicklung nicht<br />

zu ständigen Auf- und Abwertungen<br />

kommt, schlägt er zusammen mit einer<br />

aus Analysten bestehen<strong>de</strong>n Expertengruppe<br />

und <strong>de</strong>m Immobilienverband<br />

ZIA vor, Bewertungen in regelmäßigen<br />

Abstän<strong>de</strong>n vorzunehmen und <strong>de</strong>ren Ergebnisse<br />

erfolgsneutral in <strong>de</strong>r Neubewertungsrücklage<br />

auszuweisen, auf keinen<br />

Fall dagegen in <strong>de</strong>r Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Dieser Vorschlag dürft e in<br />

<strong>de</strong>r jetzigen Legislaturperio<strong>de</strong> auf fruchtbaren<br />

Bo<strong>de</strong>n fallen.<br />

Die neue Bun<strong>de</strong>sregierung muss jenseits<br />

<strong>de</strong>r Th emen – wie Zinsschranke,<br />

Erbschaft steuer, energetische Sanierung,<br />

Wohnungsbauför<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r Mietrechtsreform<br />

– eine ganze Reihe weiterer<br />

Vorhaben auf <strong>de</strong>n Weg bringen, die auf<br />

die EU, auf angelsächsisch geprägte Vorschrift<br />

en und auf die Folgen <strong>de</strong>r längst<br />

noch nicht ausgestan<strong>de</strong>nen Finanzkrise<br />

zurückzuführen sind. Wahrscheinlich<br />

wer<strong>de</strong>n diese Vorhaben die Immobilienwirtschaft<br />

stärker beschäft igen, als sie es<br />

zurzeit wahrhaben will. �|<br />

www.immobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 11 I 2009<br />

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