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Therapie des Burnout-Syndroms - DIMDI

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<strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong>-<strong>Syndroms</strong><br />

spruchnahme beruflicher und individualspezifischer Interventionen von Bedeutung. Die Berücksichtigung<br />

mehrerer Confounder-Variablen in der statistischen Auswertung ist positiv hervorzuheben. Die<br />

Kategorisierung von <strong>Burnout</strong>-Schweregraden anhand <strong>des</strong> MBI-GS ist kritisch zu betrachten, da die<br />

klinische Validität <strong>des</strong> MBI nicht bewiesen ist. Die Validität der Verlässlichkeit der Selbstangaben der<br />

Studienteilnehmer zur Prävalenz mentaler, depressiver und Angststörungen wird auch von den Autoren<br />

kritisch hinterfragt.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> Studien<strong>des</strong>igns hat die Studie den Evidenzlevel 4.<br />

Tabelle 7: Studie Awa et al. 6<br />

Autor Awa WL, Plaumann M, Walter U.<br />

Titel <strong>Burnout</strong> prevention: A review of intervention programs<br />

Land; Jahr Deutschland; 2010<br />

Zielsetzung Evaluation der Wirksamkeit von Interventionsprogrammen zur Prävention <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong><br />

Stichprobe 25 Studien aus den Datenbanken MEDLINE, PsycINFO, PSYNDEX<br />

Zeitraum 1995–2007<br />

Setting Verschiedene Settings<br />

Studientyp Systematisches Review<br />

Studienqualität 1A<br />

Intervention (A): Personenorientierte Interventionen (N = 17)<br />

(B): Organisationsorientierte Interventionen (N = 2)<br />

(C): Kombination aus A und B (N = 6)<br />

Ergebnis � <strong>Burnout</strong>-Reduktion durch 80 % der Programme<br />

� Signifikant anhaltende Wirkung (> 12 Monate) durch kombinierte Programme<br />

Limitationen � Berücksichtigung von nur 3 Datenbanken<br />

� Fehlende Beschreibung <strong>des</strong> Studien<strong>des</strong>igns, der Interventionsdauer und von Posttestintervallen<br />

in einigen Fällen<br />

� Starke Unterschiede in Stichprobe, Settings, Interventionen etc. zwischen den<br />

Studien<br />

� Keine detailliertere Zusammenhangsanalyse<br />

Schlussfolgerung der<br />

Autoren<br />

Finanzielle<br />

Unterstützung<br />

� Nachweislicher Nutzen von <strong>Burnout</strong>-Interventionen<br />

� Auffrischungskurse stabilisieren den Interventionserfolg<br />

� Mehr und bessere Evaluationsstudien der <strong>Burnout</strong>-Intervention sind notwendig<br />

Keine Angabe<br />

Awa et al. 6 untersuchen die Wirkung von personenorientierter Intervention, organisationsorientierter<br />

Intervention und der Kombination aus beiden Interventionsformen auf die Prävention und Reduzierung<br />

von <strong>Burnout</strong>. Personenorientierte Interventionen sind KVT zur Verbesserung der persönlichen Coping-<br />

Strategien oder Entspannungsübungen. Organisationsorientierte Interventionen sind Änderungen in<br />

den Arbeitsabläufen, Verbesserung der individuellen Kontrolle am Arbeitsplatz und <strong>des</strong> Mitwirkungsgrads<br />

an Entscheidungsprozessen.<br />

Für das Review wird eine systematische Suche in den Datenbanken MEDLINE, PsycINFO und<br />

PSYNDEX für den Zeitraum Januar 1995 bis Dezember 2007 durchgeführt. Einschlusskriterien sind<br />

Studien mit min<strong>des</strong>tens zwei Messzeitpunkten (vor und nach der Intervention), die das Outcome<br />

<strong>Burnout</strong> messen. 25 Studien entsprechen den Einschlusskriterien, 14 Studien davon sind RCT.<br />

Die Studien decken verschiedene Berufsgruppen ab (z. B. Zahnärzte, Sozialarbeiter, Polizisten,<br />

Schwesternschüler etc.) und unterschiedlich lange Studiendauerzeiträume (von zwei Tagen bis zu<br />

2,5 Jahren). Die Stichproben bewegen sich zwischen N = 19 und N = 574. Die Interventionszeiträume<br />

reichen von zwei Tagen bis zu zehn Monaten. <strong>Burnout</strong> wird überwiegend durch das MBI gemessen.<br />

In 21 Studien (84 %) wird eine Reduktion <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong> festgestellt, in 17 Studien (68 %) ist die Reduktion<br />

signifikant. Von den beiden organisationsorientierten Interventionen berichtet eine Studie einen<br />

signifikanten Rückgang <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong>, eine zweite Studie keinen Effekt. Alle sechs kombinierten Studien<br />

zeigen einen signifikanten Rückgang <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong>.<br />

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