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Therapie des Burnout-Syndroms - DIMDI

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<strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong>-<strong>Syndroms</strong><br />

Tabelle 15: Studie Isaksson-Rø et al. 70 – Fortsetzung<br />

Ergebnis<br />

� Neurotizismus; tendenzielle Senkung zwischen T1 und T2 und signifikant zwischen<br />

T2 und T3<br />

Fortsetzung<br />

� Abhängigkeit der Veränderungen in emotionaler Erschöpfung zu T2 und zu T3<br />

von Veränderungen im emotionsfokussierten Coping, im Arbeitsstress und in den<br />

Dimensionen sozialer Arbeitsstress und Arbeitsstress aus Angst vor Rechtsstreitigkeiten<br />

� Abhängigkeit der Veränderungen im Neurotizismus zu T2 und zu T3 von Veränderungen<br />

in der emotionalen Erschöpfung<br />

� Ärzte mit Psychotherapie in T3 höhere Werte bei der emotionalen Erschöpfung<br />

und beim Neurotizismus im Vergleich zu Ärzten ohne Psychotherapie in T1<br />

� Keine Unterschiede bei Arbeitsstress und Coping-Strategien zu T1 zwischen mit/<br />

ohne Psychotherapieinanspruchnahme<br />

� Reduktion <strong>des</strong> emotionsfokussierten Coping zwischen T1 und T2 bei beiden Ärztegruppen,<br />

zwischen T2 und T3 jedoch nur die therapierte Gruppe<br />

� Bei emotionaler Erschöpfung, Arbeitsstress, aktiven Coping bzw. Neurotizismus<br />

keine Messzeitpunkt-Psychotherapie-Wechselwirkungen<br />

Limitationen Von den Autoren genannte Limitationen:<br />

� Zusammensetzung der Stichprobe (Stresswerte der Teilnehmer liegen über Norm)<br />

� Fehlende Kontrollgruppe<br />

Weitere Limitationen:<br />

� Keine Kontrolle der Confounder-Einflüsse auf Stress- und <strong>Burnout</strong>-Kriterien<br />

� Keine differenzierende Auswertung für die beiden Interventionsansätze<br />

� Eingeschränkte Vergleichbarkeit und Validität der Studie<br />

Schlussfolgerung der � Dauerhaft (3 Jahre) geringere Werte bei emotionaler Erschöpfung, Arbeitsstress<br />

Autoren<br />

und emotionsfokussierten Coping für Ärzte mit Beratungsintervention<br />

� Veränderung im Arbeitsstress und im emotionsfokussierten Coping bewirkt Veränderung<br />

in der emotionalen Erschöpfung<br />

Finanzielle<br />

Isaksson-Rø erhält eine Aufwandsentschädigung für die Präsentation vorläufiger<br />

Unterstützung<br />

Studienergebnisse bei einem internen Meeting der Norwegian Medical Association<br />

ANOVA = Varianzanalyse. MBI = Maslach <strong>Burnout</strong> Inventar.<br />

Isaksson-Rø et al. 70 gehen in einer Längsschnittuntersuchung der Frage nach, inwieweit eine Stressund<br />

<strong>Burnout</strong>-bezogene Beratungsintervention bei Ärzten nach einem Jahr (T2) bzw. nach drei Jahren<br />

(T3) eine Reduzierung der emotionalen Erschöpfung, <strong>des</strong> Arbeitsstresses, <strong>des</strong> (dysfunktionalen) emotionsfokussierten<br />

Copings sowie <strong>des</strong> Neurotizismus bewirkt bzw. zu einer Steigerung (funktionaler) aktiver<br />

Coping-Strategien beiträgt. Die weiteren explorativen Forschungsfragen gelten den sequenziellen<br />

Beziehungen zwischen den Veränderungen in den genannten Kriterien sowie dem Einfluss einer Psychotherapie<br />

im Anschluss an die Beratungsintervention. Dabei stützen sich die Autoren auf Befunde<br />

aus der Stress- und <strong>Burnout</strong>-Forschung sowie auf theoretische Überlegungen. Die Wahl der Intervention<br />

begründen sie mit früheren eigenen Studien 124, 125 , wonach das Beratungsangebot bedürftige Ärzte<br />

erreicht und innerhalb von einem Jahr zu einer erheblichen Reduzierung emotionaler Erschöpfung<br />

beiträgt.<br />

Die Studie wird in einer Rehabilitationsklinik mit einer Kohorte von ursprünglich (T1) 242 Ärzten<br />

durchgeführt, wovon sich 185 bzw. 184 Ärzte auch an den Folgebefragungen ein (T2) bzw. drei Jahre<br />

(T3) nach der Intervention beteiligen. Die psychodynamisch, kognitiv und lerntheoretisch fundierte Intervention<br />

besteht wahlweise aus einer Einzelberatung bzw. einem fünftägigen Gruppenkurs.<br />

Für die Befragung setzen die Autoren Standardfragebögen ein, modifizieren diese jedoch nach Bedarf<br />

(Änderungen beim Antwortformat, bei der Skalenbildung, Ergänzung eigener Items, Auswahl spezifischer<br />

Items bzw. Skalen aus dem Instrument). Veränderungen im Längsschnitt, d. h. in den Kriterien,<br />

analysieren sie je nach deren Messniveau mit Messwiederholungs-ANOVA, mit t-Tests für verbundene<br />

Stichproben, mit dem Wilcoxon-Rang-Test bzw. mit dem McNemar-Test. Die Stärke der Effekte<br />

geben sie mit Cohen’s d an. Vergleiche zwischen den Kohorten werden anhand von t-Tests bzw. Chi²-<br />

Tests untersucht. Zur Analyse sequenzieller Zusammenhänge werden Cross-lagged- und synchrone<br />

Panel-Modelle gerechnet. Dabei stellen die Autoren sicher, dass die statistischen Voraussetzungen<br />

für die jeweiligen Analysen erfüllt sind bzw. ermitteln die Güte der Modellanpassung. Außerdem erläutern<br />

sie den Stichprobenausfall und führen statistische Drop-out-Analysen durch.<br />

DAHTA 56 von 108

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