Therapie des Burnout-Syndroms - DIMDI
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<strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong>-<strong>Syndroms</strong><br />
Ausgangspunkt <strong>des</strong> Reviews von McCray et al. 100 ist die Tatsache, dass <strong>Burnout</strong> bei Ärzten mit Fehlzeiten,<br />
geringer Berufszufriedenheit und Fehlbehandlungen assoziiert ist.<br />
Die Autoren führen eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE und Pub-<br />
Med durch. Es werden englischsprachige Studien aus dem Zeitraum 1966 bis 2007 gesucht, die unter<br />
anderem die Begriffe <strong>Burnout</strong>, Interventionsstudie, Arzt und Medizinstudent enthalten. <strong>Burnout</strong> wird<br />
konventionell als oberstes Drittel der Dimension „Emotionale Erschöpfung“ <strong>des</strong> MBI definiert. Die Studienqualität<br />
wird mit der Strength of Evidence Taxonomy (SORT) bewertet, die drei Evidenzlevel und<br />
drei Empfehlungslevel aufweist, die von A1 (Metaanalyse, Review, RCT mit hoher Evidenz) bis C3<br />
(Richtlinien, Fallserien, Meinungen auf Konsensusbasis) reichen. Neun Studien von 190 gefundenen<br />
Publikationen erfüllen die Einschluss- und Qualitätskriterien. Sechs Studien behandeln Interventionen<br />
bei Ärzten und drei bei Medizinstudenten.<br />
Die untersuchten Stichproben variieren von N = 24 bis N = 302. Bei den Ärzten handelt es sich um<br />
niedergelassene Hausärzte, Pädiater oder Internisten. Zwei Studien sind RCT, drei Studien nichtrandomisierte<br />
kontrollierte Studien, drei Studien sind nicht-experimentelle Kohortenstudien und eine<br />
Studie ist eine Vorher-Nachher-Studie. Die Interventionen sind in jeder Studie anders. Sie reichen von<br />
Selbsthilfegruppensitzungen über eintägige Stressmangementworkshops bis hin zu neun wöchentlichen<br />
Workshops unter der Leitung von Psychiatern/Psychotherapeuten oder der Teilnahme an<br />
einem Fort- und Weiterbildungsprogramm für niedergelassene Ärzte (Florida Resident Assistance<br />
Program [RAP]).<br />
Keine Studie erhält von McCray et al. 100 den Evidenzlevel A. Fünf Studien werden mit B-2, drei Studien<br />
mit B-3 und eine Studie mit C-3 beurteilt. In fünf Studien werden Verbesserungen in der Dimension<br />
„Emotionale Erschöpfung“, in der Selbstakzeptanz oder in der Bereitschaft, Gefühle auszudrücken,<br />
festgestellt. Zwei Studien 116, 126 erreichen diese Verbesserungen durch den Einsatz von Meditationstechniken.<br />
Den potenziellen Nutzen von Supervisions- oder Balint-Gruppen bestätigen andere Veröffentlichungen<br />
13, 76 .<br />
Aufgrund der schwachen Studienlage sprechen sich McCray et al. 100 für die Durchführung von Studien<br />
mit größeren Fallzahlen, standardisierten Verfahren und validierten Outcome-Messparametern aus.<br />
Kommentar und Bewertung<br />
Das Review konzentriert sich auf Ärzte und Medizinstudenten und kann für diese Gruppen die Wirksamkeit<br />
von Selbsthilfegruppen, von Meditationstechniken und von Weiterbildungsprogrammen belegen.<br />
Alle berücksichtigten Studien kranken jedoch an kleinen Fallzahlen. Selbst die beiden RCT sind<br />
bei Medizinstudenten mit sehr kleiner Fallzahl (< 54) durchgeführt worden. Das Review weist auf eine<br />
Reihe weiterer methodischer Schwächen hin. Dazu gehören die Rekrutierungen über freiwillige Teilnahmen,<br />
die fehlende Beschreibung standardisierter Interventionshandbücher und die zweifelhafte<br />
Validität der Outcome-Parameter. Aufgrund der Limitationen bewerten die Autoren die Evidenz der<br />
von ihnen analysierten Studien im mittleren Bereich.<br />
Der Evidenzlevel <strong>des</strong> Reviews ist 2A.<br />
Tabelle 17: Studie Olsson et al. 114<br />
Autor Olsson EM, von Scheele B, Panossian AG.<br />
Titel A randomised, double-blind, placebo-controlled, parallel-group study of the standardised<br />
extract SHR-5 of the Roots of Rhodiola rosea in the treatment of subjects<br />
with stress-related fatigue<br />
Land; Jahr Schweden; 2009<br />
Zielsetzung Untersuchung der Wirksamkeit von Rhodiola rosea bei stressbedingter Erschöpfung<br />
Stichprobe � 60 Teilnehmer mit Erschöpfungssyndromen gemäß ICD-10 F43.8 (54 Frauen,<br />
6 Männer)<br />
� Testgruppe (Durchschnittsalter: 41 Jahre), Kontrollgruppe (42,1 Jahre)<br />
� Test- und Kontrollgruppe: Je 30 Teilnehmer<br />
� Rekrutierung der Probanden mittels Zeitungsanzeigen<br />
� Ausschlusskriterien: Schwangerschaft oder stillende Probandinnen, Komorbidität<br />
(Herzerkrankungen, Schlaganfall, insulinabhängige Diabetes, Krebs, Magengeschwüre,<br />
Lebensmittel- oder Medikamentenallergien, Asthma, Psychosen), bei<br />
Vorliegen depressiver Episoden, Drogenabhängigkeit sowie bei hohem Alkoholoder<br />
Nikotinkonsum<br />
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