Therapie des Burnout-Syndroms - DIMDI
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<strong>Therapie</strong> <strong>des</strong> <strong>Burnout</strong>-<strong>Syndroms</strong><br />
ten dieser Interventionen auszugehen. Diese werden aber weder kontrolliert noch werden diesbezügliche<br />
Berechnungen der Einflussstärken durchgeführt.<br />
Bedenklich ist auch der Diskussionspunkt, dass bei den beobachteten Fortschritten zu diskutieren sei,<br />
ob die erzielten Verbesserungen bei einem der Einschlusskriterien (<strong>Burnout</strong>-Wert lt. SMBQ min<strong>des</strong>tens<br />
4,0) überhaupt klinisch relevant seien; denn nach der Behandlungsphase gibt es noch immer Patienten<br />
mit hohen Distress-Werten. Betrachtet man zudem die Werte der Hospital Anxiety and Depression<br />
Scale (HADS), dann müssten nach der Intervention etwa 25 % der Patienten als psychisch<br />
gestört klassifiziert werden. Hier stellt sich in der Tat die Frage, wer denn überhaupt von der Studie<br />
profitiert hat – viele Patienten offensichtlich nicht. Auch hier haben es die Autoren unterlassen, entsprechende<br />
Analysen durchzuführen. Schließlich werden beim Studien<strong>des</strong>ign mit Blick auf körperbezogene<br />
Parameter Fehler gemacht, die sich hätten vermeiden lassen.<br />
Die Studie hat den Evidenzgrad 1B.<br />
Tabelle 22: Studie Blonk et al. 18<br />
Autor Blonk RWB, Brenninkmeijer V, Lagerveld SE, Houtman ILD<br />
Titel Return to work: A comparison of two cognitive behavioural interventions in cases of<br />
work-related psychological complaints among self-employed<br />
Land; Jahr Niederlande; 2006<br />
Zielsetzung Vergleichende Untersuchung der Wirksamkeit einer KVT sowie einer CI (Arbeitsplatz<br />
+ Individuum) bei krankgeschriebenen Selbstständigen mit arbeitsbezogenen<br />
psychischen Beschwerden, wie Angst, Depression und <strong>Burnout</strong><br />
Stichprobe � 122 Selbstständige mit Anpassungsstörungen wie <strong>Burnout</strong> und arbeitsbezogenem<br />
Stress<br />
� 81 % männlich. 39 % sind Unternehmer in der Landwirtschaft, 18 % selbstständige<br />
Dienstleister, 12 % Bauwirtschaft, 8 % Gesundheitswesen, 8 % Handel, 15 %<br />
andere selbstständige Tätigkeiten<br />
� Durchschnittsalter: 42 Jahre<br />
� Intervention I (KVT): 40 Teilnehmer; Intervention II (CI): 40 Teilnehmer; Kontrollgruppe<br />
(keine Intervention): 42 Teilnehmer.<br />
� Teilnehmerzahl am Studienende: KVT(30), CI (30), Kontrollgruppe (29)<br />
Zeitraum Keine Angaben<br />
Setting Ambulante Behandlung<br />
Studientyp RCT (ohne Erläuterung der Randomisierung)<br />
Studienqualität 2B<br />
Vorgehen/Instrumente � Fragebogen vor (Prätest), nach Abschluss der 4-monatigen Behandlungsphase<br />
(Posttest) sowie 10 Monate nach dem Beginn der Behandlung (Follow-up): MBI,<br />
DASS<br />
� Rückkehr zur Arbeit<br />
Intervention � KVT: 4 Monate, 11 2-wöchentliche Sitzungen zu je 45 Minuten<br />
� CI: 4 Monate, 2-mal wöchentlich 5-6 etwa 1-stündige Sitzungen<br />
� Kontrollgruppe: 2 kurze Sitzungen bei Hausärzten<br />
Statistische<br />
Auswertungsmethodik<br />
� Überlebenszeit-Analysen (Cox-Regression)<br />
� MANOVA mit Messwiederholungen<br />
Ergebnis � Patienten mit kombinierter <strong>Therapie</strong>: kürzere Zeitdauer bis zur teilweisen und<br />
vollständigen Rückkehr zur Arbeit als KVT und Kontrollgruppe<br />
� Signifikanter Rückgang der psychischen Beschwerden auf den DASS-Skalen,<br />
aber keine signifikanten Haupteffekte der Gruppe und keine signifikanten Interaktionseffekte<br />
Gruppe x Zeit<br />
� Signifikanter Rückgang depressiver Beschwerden zwischen Prä- und Posttest<br />
(nach 4-monatiger Behandlung) und zwischen Prätest und Follow-up (10 Monate<br />
nach Behandlungsende)<br />
� Signifikanter Rückgang der <strong>Burnout</strong>-Werte über die Zeit, aber keine signifikanten<br />
Haupteffekte der Gruppe und der Interaktionseffekt Gruppe x Zeit<br />
� Besserung psychischer Beschwerden über einen Zeitraum von 10 Monaten unabhängig<br />
von der Art der Behandlung<br />
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