vbw aktuell - vbw - Baden-Württemberg
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<strong>vbw</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
„Der Wohnungspolitik fehlt es an einer<br />
Definition der großen Ziele“, sagte<br />
Burkhardt. Mit dem Blick auf die<br />
demografische Entwicklung ergäben<br />
sich nicht nur quantitative, sondern<br />
auch qualitative Probleme, besonders<br />
in einem veränderten wirtschaftlichen<br />
Umfeld. „Es müssen Antworten auf die<br />
Frage gefunden werden, wie sich die<br />
Ballungszentren als attraktiver Wohnort<br />
und Lebensmittelpunkt erhalten<br />
lassen“, so Burkhardt.<br />
„Bund und Land sind die Wegweiser<br />
der Wohnungspolitik. Diese Wegweiser<br />
zeigen derzeit in die falsche Richtung“,<br />
wies auch Christoph Palm,<br />
Oberbürgermeister des Tagungsortes<br />
Fellbach, mahnend in seinem Grußwort<br />
hin. Die Kappelbergstadt verhalte<br />
sich beim Bau dennoch antizyklisch<br />
und treibe den Wohnungsbau an.<br />
Unterschätzte Branche<br />
Dass die Wohnung in Deutschland ein<br />
bedeutendes Wirtschaftsgut und zentraler<br />
Vermögenswert ist, stellte GdW-<br />
Präsident Lutz Freitag in seinem Impulsreferat<br />
über die Branche dar. Wohneigentum<br />
zählt mit einem Anteil von<br />
42 Prozent zum zentralen Vermögenswert<br />
privater Haushalte. Vom gesamtwirtschaftlichen<br />
Anlagevermögen verkörpern<br />
die gegenwärtig knapp 39<br />
Millionen Wohnungen in Deutschland<br />
den größten Kapitalposten. „Milliardenschweres<br />
Aschenputtel“ titelte die<br />
Immobilienzeitung über die Branche<br />
der Immobilienwirtschaft. 12,7 Prozent<br />
der Bruttowertschöpfung, also 248,9<br />
Milliarden Euro, verantwortet allein<br />
die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />
in Deutschland. Und der Anteil<br />
ist in den vergangenen Jahren stetig<br />
gewachsen. „Es darf bei aller derzeitiger<br />
Negativ-Diskussion über den Wohnungsmarkt<br />
nicht übersehen werden,<br />
dass die Haushaltszahlen bis weit über<br />
das Jahr 2030 steigen werden“, so<br />
Freitag. Es existiere über die Leistungen<br />
der Wohnungswirtschaft in der<br />
„Nehmen Sie die Frage mit,<br />
welchen Preis Sie für das<br />
bezahlen möchten, was Sie<br />
vom Verband erwarten.“<br />
Günter Ramge, Vorsitzender des Verbandsrates<br />
„Der Gremienarbeit mangelt es<br />
an Transparenz.“<br />
Prof. Hansjörg Bach, Verbandsrat<br />
„Eine Gemeinde muss sich genau<br />
überlegen, was es für den<br />
Wohnungsmarkt und die Stadtrendite<br />
bedeutet, ein kommunales<br />
Wohnungsunternehmen zu verkaufen.“<br />
GdW-Präsident Lutz Freitag<br />
<strong>aktuell</strong> · DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT IN BADEN-WÜRTTEMBERG S EITE 2<br />
ZITATE<br />
Öffentlichkeit ein viel zu geringes<br />
Wissen. Die Branche<br />
werde verkannt und unterschätzt.<br />
Dies zu ändern, zähle<br />
zu den Aufgaben der Verbände.<br />
Dass der <strong>vbw</strong> in diesem Sinne<br />
einiges vorzuweisen hat,<br />
machte Verbandsdirektor Prof.<br />
Wolfram Mutschler in seinem<br />
Jahresrückblick deutlich. Er verwies<br />
auf die gute Zusammenarbeit der<br />
Landesverbände bei brisanten Gesetzgebungsverfahren<br />
und auf Gespräche<br />
mit Ministerien, Genossenschaftsverbänden<br />
und verschiedenen Kammern.<br />
„Gute Öffentlichkeitsarbeit vollzieht<br />
sich weitgehend abseits spektakulärer<br />
Auftritte“, betonte Mutschler. Entgegen<br />
aller Kritik an der öffentlichen<br />
Wahrnehmung der Wohnungswirtschaft<br />
konnte er vermelden, dass der<br />
<strong>vbw</strong> im vergangenen Jahr seine Medienpräsenz<br />
um 35 Prozent steigern<br />
konnte. Von den Tochterunternehmen<br />
des <strong>vbw</strong> hob Mutschler besonders die<br />
AWI hervor, die eine solide und qualifizierte<br />
Bildungsarbeit leiste und in der<br />
Verbindung zu den Hochschulen ebenfalls<br />
ein Beispiel guter Öffentlichkeitsarbeit<br />
des <strong>vbw</strong> sei.<br />
Wir-Gefühl stärken<br />
Zu den Kernkompetenzen des <strong>vbw</strong> zählten<br />
Prüfung, Beratung und Dienstleistungen,<br />
die es zu erhalten und zu stärken<br />
gelte. Das gaben sowohl der Vorstand<br />
als auch der Verbandsrat als gemeinsames<br />
Ziel vor. „Wir wollen ein moderner<br />
Dienstleistungsverband sein“, so<br />
Burkhardt. Die Mittel dazu nannte Verbandsratsvorsitzender<br />
Günther Ramge:<br />
Kontinuität, Offenheit, Transparenz und<br />
eine enge Bindung der Unternehmen<br />
an den Verband. Dann gelinge eine<br />
noch bessere Positionierung des Verbandes<br />
– auch in der Öffentlichkeit.<br />
Mit der Einrichtung von vier Arbeitsgruppen<br />
innerhalb der Strukturkommission<br />
hat der Verbandsrat gemein-<br />
„Wir müssen die Kommunikation<br />
mit Ihnen über die nachweislich<br />
geleistete Arbeit intensivieren.“<br />
Prof. Wolfram Mutschler, Verbandsdirektor<br />
„Ich überlege, ob ich im Gemeinderat<br />
nicht vorschlage, Herrn Burkhardt<br />
zum Ehrenbürger zu ernennen.“<br />
OB Palm als Antwort auf die Lobesworte auf<br />
Fellbach des <strong>vbw</strong>-Präsidenten Burkhardt<br />
„Wer nach außen auftreten will,<br />
braucht auch ein Programm,<br />
eine Strategie.“<br />
Robert an der Brügge, Verbandsrat<br />
sam mit dem Vorstand des <strong>vbw</strong> die<br />
ersten Schritte zur Neuausrichtung<br />
getan. Die Mitglieder wurden im vergangenen<br />
Winter mittels Fragebogen<br />
über ihre Zufriedenheit und Wünsche<br />
befragt, die Satzung des <strong>vbw</strong> wurde<br />
überarbeitet und beim Verbandstag<br />
zur Abstimmung gebracht, die Wirtschaftlichkeit<br />
des Verbandes wurde<br />
untersucht und ein Leitbild ist in der<br />
Gestaltungsphase. Um noch mehr Geschlossenheit<br />
zu demonstrieren und<br />
die Wege zu verkürzen, wird derzeit<br />
nach einem geeigneten Gebäude gesucht,<br />
bei dem alle Töchter gemeinsam<br />
mit dem Verband unter einem<br />
Engagierte Vorträge: Günter Ramge, Wolfram<br />
Mutschler, Bruno Ruess, Gerhard A. Burkhardt (v.l.)<br />
Unten: Geballte Prüfungserfahrung: nach mehr als<br />
drei Jahrzehnten Tätigkeit im Dienste der<br />
Prüfungsabteilung verabschiedete sich Bereichsleiter<br />
Gerhard Kuttler zum Januar 2005 in den<br />
Ruhestand. (Gerhard Kuttler ganz links neben dem<br />
ehemaligen Prüfungsdirektor Franz-Josef Lücker<br />
und dem ehemaligen Oberprüfer Helmut Breitenbücher).<br />
Prüfungsdirektor Wilfried Wibusch dankte<br />
Gerhard Kuttler für sein Engagement, sein Knowhow<br />
und Fingerspitzengefühl in allen Prüfungsund<br />
Verbandsangelegenheiten, seine Kollegialität<br />
sowie seine langjährige Treue zum Verband.<br />
Dach untergebracht sind – dem Haus<br />
der Wohnungswirtschaft.<br />
Prüfungsdirektor Wilfried Wibusch berichtete<br />
vom erfolgreichen Bestehen<br />
des Peer Reviews, dem sich alle Prüfungsgesellschaften<br />
und Prüfungsverbände<br />
im dreijährlichen Rhythmus stellen müssen.<br />
Durch die erlangte Bescheinigung<br />
ist der Verband bis Ende 2007 berechtigt,<br />
zu prüfen. „Auf diesen Lorbeeren<br />
wird sich die Prüfungsabteilung nicht<br />
ausruhen. Vielmehr werden wir die<br />
Dokumentation der Prüfungshandlungen<br />
verstärken und die EDV-System-<br />
Prüfung vertiefen“, so Wibusch.