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vbw aktuell - vbw - Baden-Württemberg

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<strong>vbw</strong><br />

Interview Fortsetzung<br />

von Seite 3<br />

Angesichts schrumpfender Städte<br />

(und Kreise) ist es aber nicht mehr sinnvoll,<br />

mit der Förderung bundesweit den<br />

Neubau anzuregen. Vielleicht wäre die<br />

Eigenheimzulage ja eine Förderung,<br />

die beim Land besser aufgehoben wäre<br />

als beim Bund.<br />

<strong>aktuell</strong>: Seit 1999 gibt es in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> den Energiesparcheck.<br />

Nächstes Jahr soll bundesweit der<br />

Energiepass eingeführt werden. Ist er<br />

praxistauglich oder doch eher zu<br />

bürokratisch?<br />

Buch: Beim Energiepass müssen wir<br />

zunächst die Ergebnisse des Feldversuchs<br />

der dena (Deutsche Energie-<br />

Agentur) abwarten. Die Absicht, durch<br />

Transparenz über den Energieverbrauch<br />

und die CO 2 -Emissionen eines<br />

Gebäudes Anreize zur Verbesserung<br />

der Gebäudetechnik und Wärmedämmung<br />

zu bieten, ist angesichts des<br />

großen Anteils von Energie, der in<br />

Gebäuden verbraucht wird, grundsätzlich<br />

sinnvoll. Einen solchen Ausweis<br />

zu schaffen, verlangt ja auch die<br />

EU-Richtlinie von uns. Inwieweit der<br />

Pass, der jetzt entwickelt wird, sofort<br />

<strong>aktuell</strong> · DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT IN BADEN-WÜRTTEMBERG S EITE 4<br />

funktioniert, können wir beim derzeitigen<br />

Stand noch nicht beurteilen.<br />

Eine deutlich positive Wirkung wird<br />

von ihm allerdings frühestens in einigen<br />

Jahren ausgehen, denn mit der<br />

Transparenz wird der Energieverbrauch<br />

nicht automatisch zu einem<br />

wichtigen Entscheidungskriterium. Das<br />

sieht man ja auch bei den Pkw.<br />

<strong>aktuell</strong>: Noch sind Sie zwar keine 100<br />

Tage im Amt, aber vielleicht können<br />

Sie jetzt schon abschätzen, ob Sie mit<br />

der neuen Ausrichtung des IAW – weg<br />

von ökonomischen Theorien hin zu den<br />

Auswirkungen auf einzelne Unternehmen<br />

und Haushalte – richtig liegen?<br />

Buch: Mein Ziel ist es nicht, ökonomischen<br />

Theorien weniger Raum zu<br />

geben. Das Gegenteil ist der Fall. Ich<br />

glaube, dass wir viele für Unternehmen,<br />

die Bevölkerung und nicht zuletzt<br />

die Wirtschaftspolitik wichtige<br />

Fragen besser beantworten können,<br />

wenn wir unsere Analyse an theoretischen<br />

Überlgungen orientieren. Mein<br />

Ziel ist es vielmehr, die Rolle der<br />

Globalisierung für wirtschaftliche Entwicklungen<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> zu<br />

betonen. Ich denke, dass wir durch die<br />

Untersuchung einzelwirtschaftlicher<br />

Entscheidungen auf regionaler Ebene<br />

viel darüber lernen können, was die<br />

Globalisierung beeinflusst und welche<br />

Effekte wir erwarten können. Ich bin<br />

sehr optimistisch, dass wir diese Fragen<br />

in Zukunft im IAW erfolgreich angehen<br />

können. Das IAW ist mit seiner<br />

Verknüpfung institutioneller und methodischer<br />

Kompetenz hervorragend<br />

aufgestellt, um die genannten Themen<br />

zu bearbeiten. Viele laufende und geplante<br />

Forschungsprojekte beinhalten<br />

bereits internationale Aspekte.<br />

<strong>aktuell</strong>: In der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

ist der IAW-Wohnungsmonitor<br />

ein wichtiger Indikator<br />

bei Entscheidungen für Investitionen.<br />

Warum erscheint er seit letztem Jahr<br />

nur noch jährlich statt vierteljährlich?<br />

Buch: Der Name L-Bank-IAW-Wohnungsmonitor<br />

steht ja sowohl für ein Magazin<br />

als auch für eine Internetpräsenz.<br />

Das Magazin erscheint seit 2004 zwar<br />

nur noch einmal jährlich, es erreicht<br />

jedoch fast den Umfang der früheren<br />

vier Quartalshefte zusammen. Die Entwicklung<br />

der wohnungswirtschaftlichen<br />

Indikatoren können wir im Jahresverlauf<br />

durch das Internet wesentlich<br />

<strong>aktuell</strong>er nachzeichnen, als es bei<br />

einem gedruckten Medium möglich<br />

wäre. Die Leser haben beides: einmal<br />

Wettbewerbsvorteil durch energetische Sanierung<br />

Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ geht in die 2. Phase<br />

Wer den Energiebedarf seines<br />

Hauses um bis zu 80 Prozent<br />

senken möchte, kann sich jetzt<br />

für das Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus<br />

im Bestand“ der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) bewerben. Die<br />

zweite Phase des Modellvorhabens<br />

wurde Anfang Mai gestartet. Bundesweit<br />

werden bis zu 110 vorbildliche<br />

Sanierungsvorhaben gesucht, die sich<br />

an dem Projekt beteiligen wollen.<br />

Ob Eigenheimbesitzer oder großes<br />

Wohnungsbauunternehmen – das Projekt<br />

steht erstmals für alle Eigentümer<br />

offen, deren Wohngebäude vor 1979<br />

errichtet wurden. Ziel ist es, den Weg<br />

für innovative Energiespartechnologien<br />

bei der Sanierung von Wohngebäuden<br />

zu ebnen. Ein Netz von regionalen<br />

Partnern steht für Beratung und<br />

Hilfestellung zur Verfügung (siehe<br />

Quelle: Verband der Privaten Bausparkassen e.V.<br />

unten). Durch die Sanierungsmaßnahmen<br />

soll der Energiebedarf eines vergleichbaren<br />

Neubaus um mindestens<br />

30 Prozent unterschritten werden. Die<br />

KfW bietet vorbildlichen Sanierungsvorhaben<br />

neben einer Basisförderung<br />

zusätzliche zinsgünstige Darlehen. So<br />

kommen je Quadratmeter Wohnfläche<br />

50 bis 250 Euro an Fördergeldern<br />

zusammen.<br />

Erfahrungen mit Mehrwert<br />

20 Wohnungsbauunternehmen hat die<br />

dena in der ersten Projektphase in den<br />

Jahren 2003 bis 2005 gewonnen. In 36<br />

Gebäuden mit insgesamt 800 Wohnungen<br />

wurden umfangreiche Sanierungsvorhaben<br />

durchgeführt. Der Primärenergiebedarf<br />

konnte durch innovative<br />

Anlagentechnik im Bereich Heizung,<br />

Lüftung und Warmwasserbereitung<br />

sowie durch stark reduzierte<br />

Klimaschutz- und<br />

Energieberatungsagentur<br />

Heidelberg gGmbH (KliBA)<br />

Herr Dr. Klaus Keßler<br />

Telefon: 06221/6038-08<br />

E-Mail: nehb@kliba-heidelberg.de<br />

Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />

Herr Rainer Schüle<br />

Telefon: 0761/791770-10<br />

E-Mail:<br />

schuele@energieagentur-freiburg.de<br />

Energieberatungszentrum Stuttgart e.V.<br />

Herr Ulrich König<br />

Telefon: 0711/6156555-11<br />

E-Mail: info@ebz-stuttgart.de<br />

Wärmeverluste der Gebäudehülle auf<br />

40 kWh bis 60 kWh pro Quadratmeter<br />

und Jahr gesenkt werden. Den Immobilienbesitzern<br />

bringen die energetisch<br />

sanierten Bestandsimmobilien einen<br />

echten Wettbewerbsvorteil. Die Erfahrung<br />

zeigt, dass energetische Sanierungen<br />

ein gutes Mittel gegen Leerstand<br />

und damit verbundene Mietausfälle<br />

sind. Die dena ist überzeugt,<br />

dass die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie<br />

ab dem Jahr 2006 dies weiter<br />

unterstützen wird. Denn sie sieht vor,<br />

dass bei Vermietung oder Verkauf<br />

einer Wohnung oder eines Hauses ein<br />

Energieausweis vorgelegt wird. Reduzierte<br />

Energiekosten werden bei steigenden<br />

Energiepreisen ein wichtiges<br />

Argument für viele Mieter werden.<br />

Ansprechpartner für die Region Süd-West:<br />

Energieagentur Ravensburg gGmbH<br />

Herr Walter Göppel<br />

Telefon: 0751/3541570<br />

E-Mail:<br />

info@energieagentur-ravensburg.de<br />

EnergieEffizienzAgentur Rhein-<br />

Neckar-Dreieck gGmbH (E 2 A)<br />

Herr Albrecht Göhring<br />

Telefon: 0621/60-47272<br />

E-Mail: info@e2a.de<br />

Weitere Informationen und Antragsunterlagen<br />

zum Download unter:<br />

www.neh-im-bestand.de<br />

pro Jahr erhalten sie ein ganz <strong>aktuell</strong>es<br />

Magazin, das die Kennzahlen zum<br />

<strong>aktuell</strong>en Stichtag ausführlich interpretiert.<br />

Über das Jahr hinweg können<br />

sie dann die weitere Entwicklung<br />

der Indikatoren im Internet verfolgen.<br />

<strong>aktuell</strong>: Sie haben aufgrund Ihrer Arbeit<br />

ein profundes Wissen über Wohnungsbau,<br />

Mobilität und Dienstleistungssysteme.<br />

Welche Rolle spielt der<br />

Wohnungsmarkt in Ihrer Forschung?<br />

Buch: Eine zunehmende nationale und<br />

internationale Mobilität von Produktionsfaktoren,<br />

die Ansiedelung neuer<br />

Unternehmen und die hiermit verbundene<br />

Bedeutung der regionalen Infrastruktur<br />

stellen auch Anforderungen<br />

an den Wohnungsmarkt. Meines Erachtens<br />

sind diese lokalen Faktoren in<br />

der bisherigen Forschung zur Globalisierung<br />

nur unzureichend berücksichtigt<br />

worden. Gerade hier setzt unser<br />

neuer Forschungsbereich „Auswirkungen<br />

der Globalisierung auf Haushalte<br />

und Unternehmen“ an, denn wir wollen<br />

uns verstärkt der Frage zuwenden,<br />

welche Rolle lokale Gegebenheiten<br />

für die Auswirkungen der Globalisierung<br />

spielen.<br />

Das Interview führten Dagmar Lange<br />

und Marion Schubert<br />

KURZ<br />

NOTIERT<br />

Mehr Wohnungsneubau, weniger<br />

Gewerbebauten<br />

Sowohl private Bauherren als auch<br />

Wohnungsunternehmen haben im vergangenen<br />

Jahr mehr gebaut als in 2003.<br />

Es entstanden 34.300 bezugsfertige Neubauwohnungen,<br />

das sind neun Prozent<br />

mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des<br />

Statistischen Landesamtes errichteten<br />

die privaten Bauherren 20.700 Wohnungen<br />

und die Wohnungsunternehmen<br />

12.800 Wohnungen neu. Auf die<br />

öffentlichen Bauherren und Organisationen<br />

ohne Erwerbszweck entfallen<br />

ca. 800 Wohnungen. Mit den Baumaßnahmen<br />

im Bestand und den Wohnungen<br />

in Nichtwohngebäuden wurden<br />

insgesamt rund 38.200 Wohnungen<br />

neu bezugsfertig. Dabei stieg die<br />

Fertigstellungszahl sowohl im Einfamilienhausbau<br />

als auch im Zwei- und<br />

Mehrfamilienhausbau. 2004 wurden<br />

annähernd 16.800 Einfamilienhäuser,<br />

rund 5.500 Wohnungen in Zweifamilienhäusern<br />

und knapp 11.900 Wohnungen<br />

in Mehrfamilienhäusern neu<br />

bezugsfertig.<br />

Das Fertigstellungsergebnis im Nichtwohnungsbau<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

war das schlechteste seit 1987, vermeldete<br />

das Statistische Landesamt. Mit<br />

3.667 neu errichteten Betriebs- und<br />

Bürogebäuden sowie Hochbauten der<br />

öffentlichen Hand blieb der Wert um<br />

19 Prozent hinter dem Vorjahreswert<br />

zurück. Sowohl das Genehmigungsvolumen<br />

als auch der Bauüberhang nahmen<br />

2004 ab und lassen auch für 2005<br />

einen weiteren Rückgang des Fertigstellungsvolumens<br />

erwarten.

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