Die Konzerte 2010 - Musikalische Sommer
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Einblicke, die bewegen: Bei einer Reise nach Kambodscha besuchten<br />
Mitglieder des Freundeskreises auch ein medizinisches Zentrum und<br />
das Dorf Lveatea Village.<br />
wurde ein kleines Medienzentrum mit Computern und<br />
Büchern, oftmals in englischer Sprache, errichtet.<br />
»<strong>Die</strong> wurden bisher kaum angerührt, weil die Schüler<br />
einfach kein Englisch sprechen«, weiß Frank<br />
Hentschel. Mit dem Erlös des Benefizkonzertes soll<br />
nun der Englischunterricht an der Schule aufgebaut<br />
werden. Bislang spricht lediglich einer der Lehrer die<br />
Weltsprache. Für die Schüler ist die Fremdsprache<br />
jedoch unverzichtbar, um in der Berufswelt später Fuß<br />
fassen zu können. Der Freundeskreis möchte nun die<br />
Ausbildung weiterer Lehrer unterstützen.<br />
Mit einem ganz anderen, aber mindestens genauso<br />
wichtigen Thema befasst sich das zweite geförderte<br />
Projekt. Der Auricher Pathologe und Mitglied des<br />
Freundeskreises, Dr. Gerhard Stauch, hat im Jahr<br />
2008 ein Institut in der kambodschanischen Hauptstadt<br />
gegründet – das Phnom Penh Institute of<br />
Pathology (PIP). Neben der routinemäßigen Untersuchung<br />
von Gewebeproben, etwa um bösartige<br />
Tumore zu erkennen, widmet sich das PIP vor allem<br />
der Ausbildung von Studenten. In dem 14 Millionen<br />
Einwohner zählenden Land gibt es derzeit lediglich<br />
fünf Pathologen. Mit dem Erlös des Benefizkonzertes<br />
sollen drei Studenten die Möglichkeit erhalten, einen<br />
Teil ihrer Ausbildung in Deutschland zu absolvieren<br />
und so eine qualifizierte Facharztausbildung zu erhalten.<br />
Pro Student entstehen Kosten von rund 20.000<br />
Euro. Eine Menge Geld, das wissen auch die Organisatoren<br />
des Benefizkonzertes. Doch Frank Hentschel,<br />
der das Elend, aber auch den Lebensmut vor Ort<br />
erlebt hat, weiß auch, dass man bereits mit kleinen<br />
Gesten und Summen helfen kann. »Wenn die kleinen<br />
Hilfen angenommen werden und die Menschen selbst<br />
mit anpacken, dann bewegt sich etwas.«<br />
Tickets für das Benefizkonzert<br />
am 4. August um 20:00 Uhr in der<br />
Auricher Sparkassen-Arena kosten<br />
zwischen 15 € und 35 €.<br />
Erhältlich bei der<br />
Ostfriesischen Landschaft<br />
Telefon: 04941 179967<br />
www.musikalischersommer.net<br />
Schüler und Studenten zahlen die Hälfte.<br />
DAS KÖNIGREICH<br />
KAMBODSCHA<br />
liegt am Golf von Thailand und ist gut 181 Quadratkilometer<br />
groß (Deutschland: 357 Quadratkilometer). Allein<br />
in der Hauptstadt Phnom Penh leben rund 1,5 Millionen Menschen, im gesamten<br />
Land sind es rund 14 Millionen. <strong>Die</strong> Staatsform ist heute die einer<br />
konstitutionellen Monarchie mit Staatsoberhaupt König Norodom Sihamoni<br />
und einem Zwei-Kammer-Parlament. <strong>Die</strong> jüngere Geschichte des Landes ist<br />
eine blutige: Nach der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich im<br />
Jahre 1953 litt das Land unter jahrzehntelangen Bürgerkriegen, die viele<br />
Opfer unter der Bevölkerung und schwere Schäden in der Wirtschaft hinterließen.<br />
Auch der Vietnamkrieg und die Diktatur der Roten Khmer von 1975<br />
bis 1979 brachten dem Land Leid und Elend. Insgesamt forderte die Regierung<br />
des Diktators Pol Pot zwischen 1,4 und 2,2 Millionen Opfer, vor<br />
allem Beamte, Intellektuelle und buddhistische Mönche, die in etwa 100<br />
Vernichtungslagern gefoltert und hingerichtet wurden.<br />
DER FREUNDESKREIS<br />
KAMBODSCHA<br />
Der Freundeskreis Kambodscha wurde 2002 gegründet und dem Kirchenkreis<br />
Aurich der Evangelisch-lutherischen Kirche angegliedert. Er besteht<br />
aus Ärzten, Lehrern und Künstlern, die gemeinsam medizinische und soziale<br />
Projekte in dem Land unterstützen. Mitglieder selbst sind vor Ort und<br />
arbeiten in ihrem Urlaub in Krankenhäusern, Schulen und sozialen Einrichtungen.<br />
Unter anderem unterstützt der Freundeskreis das Schulprojekt im<br />
Dorf Lveatea Village sowie ein Projekt in der Hauptstadt Phnom Penh, das<br />
Aidswaisen eine möglichst gute Schulbildung ermöglichen soll. Außerdem<br />
fördert er unter anderem die medizinische Ausbildung von Studenten. Mehr<br />
Informationen gibt es bei Herbert Müller unter Tel.: 04942 912557 oder<br />
E-Mail: awilts-mueller@t-online.de<br />
<strong>Die</strong> Tafelidee stammt ursprünglich aus den USA. Durch das dort mangelhafte<br />
soziale Netzwerk leben viele Menschen am Rande des Existenzminimums.<br />
1983 gründete sich die Organisation »City-Harvest” (städtische<br />
Ernte). <strong>Die</strong> Grundidee war, den Überschuss der Lebensmittelproduktion,<br />
der ansonsten vernichtet würde, an Bedürftige weiterzugeben. <strong>Die</strong>se gute<br />
Idee setzte sich schnell durch und breitete sich schließlich nach Europa<br />
und auch Deutschland aus. <strong>Die</strong> Auricher Tafel wurde 2006 ins Leben<br />
gerufen, seit <strong>2010</strong> gibt es eine weitere Zweigstelle in Großefehn.<br />
Organisiert und initiiert wurde die Auricher Tafel vom Diakonischen Werk.<br />
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