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Fachzeitschrift des Verbandes Deutscher Schullandheime e. V.

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8<br />

Verständnis, dass ich mich nicht<br />

mehr wiederhole und alle Honoratioren<br />

einzeln begrüße. Seien Sie von<br />

mir genauso recht herzlich gegrüßt!<br />

Bevor ich mich an die erwachsenen<br />

Gäste wende, darf ich mich bei den<br />

nun leider schon abwesenden Schülerinnen<br />

und Schülern <strong>des</strong> Goethe-<br />

Gymnasiums und den Begleiterinnen<br />

und dem Begleiter herzlich für die<br />

musikalische Umrahmung bedanken.<br />

In <strong>Schullandheime</strong>n gibt es viel Zeit<br />

und Raum für Musisches, sei es Theater,<br />

Basteln oder eben Musizieren,<br />

mehr als in der Schule.<br />

Im Namen <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> <strong>Deutscher</strong><br />

Schullandheim e.V., dem Veranstalter<br />

dieser BAT, darf ich mich<br />

bei Ihnen, Frau Landtagspräsidentin<br />

Bretschneider, für Ihre Grußworte<br />

recht herzlich bedanken.<br />

Dass Sie sich spontan bereit erklärt<br />

haben zusammen mit Herrn Minister<br />

Tesch die Schirmherrschaft für unsere<br />

Tagung zu übernehmen, hat uns<br />

angenehm überrascht und ich möchte<br />

Ihnen hiermit beiden herzlichst<br />

danken. Ich werte dies als Ihre Wertschätzung<br />

für unsere Bildungs- und<br />

Erziehungsarbeit, die wir für Kinder<br />

und Jugendliche in den <strong>Schullandheime</strong>n<br />

bun<strong>des</strong>weit und speziell hier<br />

in Mecklenburg-Vorpommern durch<br />

Ehrenamtliche und Hauptamtliche<br />

leisten. Diese Wertschätzung brauchen<br />

wir genauso dringend wie Sie<br />

als Politiker. Alle kennen <strong>Schullandheime</strong>,<br />

aber nur wenige tun etwas<br />

dafür, vor allem in Zeiten knapper<br />

Kassen.<br />

Es gab noch keine Tagung unseres<br />

Verban<strong>des</strong>, bei der so viel hochkarätige<br />

politische Prominenz und Kompetenz<br />

uns die Ehre ihrer Anwesenheit<br />

erwiesen hat wie hier in Schwerin.<br />

Siegmund Freud sagte:<br />

„Gegen Angriffe kann man sich wehren,<br />

gegen Lob nicht“.<br />

Ich kann die „political correctness“<br />

der Lan<strong>des</strong>regierung in Mecklenburg-<br />

Vorpommern hier offen loben, denn<br />

entgegen anderen (alten) Bun<strong>des</strong>ländern<br />

können wir unsere Rollups im<br />

Schloss ausstellen, ohne einen Cent<br />

dafür bezahlen zu müssen. Und wir<br />

können entspannt Gespräche mit<br />

den Ministern führen, die umsonst,<br />

nein, die gratis sind.<br />

Es sei mir gestattet ein zweites Lob<br />

hier auszusprechen, noch bevor es<br />

die Presse veröffentlicht hat:<br />

Herr Minister Tesch hat heute Morgen<br />

in der Lan<strong>des</strong>pressekonferenz<br />

verkündet, dass ab dem neuen<br />

Schuljahr die Reisekosten für die<br />

Lehrkräfte, die zu außerschulischen<br />

Lernorten fahren, zu hundert Prozent<br />

– in Höhe von 400.000 € abgedeckt<br />

werden.<br />

Unser Verband führt turnusmäßig<br />

solche Tagungen jeweils in einem<br />

anderen Bun<strong>des</strong>land durch. Wir sind<br />

das erste Mal mit solch einer Tagung<br />

gerne in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ihre Gäste. Schon im Vorfeld durften<br />

wir vor Ort große Unterstützung<br />

durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

erfahren.<br />

Jeder Tagungsort hat zwar seinen<br />

besonderen eigenen Charme, Ihr<br />

über Jahrhunderte gewachsenes<br />

Schloss in dem wir zu Gast sein dürfen,<br />

bietet uns allen ein einmaliges<br />

Ambiente. (…)<br />

Unsere Bun<strong>des</strong>arbeitstagung steht<br />

unter dem Motto. „<strong>Schullandheime</strong><br />

stellen sich der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung“. <strong>Schullandheime</strong><br />

erfüllen in der Tat eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe, weil sie als<br />

Stätten der Erziehung und Bildung<br />

die Arbeit der Schulen aller Schularten<br />

und Schulstufen ergänzen. Sie<br />

sind zugleich auch ein nicht unerheblicher<br />

Wirtschaftsfaktor für die jeweilige<br />

Region, weil hier Arbeitsplätze<br />

bestehen, regional eingekauft wird<br />

sowie örtliche Handwerker beauftragt<br />

werden.<br />

Gerne haben wir den Wunsch<br />

unseres Mitgliedslan<strong>des</strong>verbands<br />

aufgegriffen, das Thema „Demokratie<br />

und Toleranz im Schulalltag“,<br />

morgen am Samstag in einer unserer<br />

fünf Arbeitsgruppen zu bearbeiten.<br />

Rechtsradikalismus ist nicht nur<br />

ein Thema hier im Land, wir sind<br />

uns bewusst, dass es ein gesamtdeutsches<br />

Problem ist, gegenüber<br />

dem wir die Augen nicht verschließen<br />

dürfen.<br />

Auch in Stuttgart, wo ich lange Jahre<br />

eine Schule geleitet habe, versuchen<br />

Rechtsradikale auf den Schulhöfen<br />

junge Leute mit Musik CDs (Titel:<br />

Anpassung ist Feigheit – Lieder aus<br />

dem Untergang) für ihre verquerten<br />

Vorstellungen zu gewinnen. Jeder<br />

weiß inzwischen, dass es nicht mehr<br />

die Glatzen mit Springerstiefel sind.<br />

Sie versuchen als Wolf im Schafspelz<br />

in gediegenen Klamotten die benachteiligten<br />

Jugendlichen zu ködern,<br />

die persönlich wie beruflich wenig<br />

oder keine Chancen für ihre Zukunft<br />

sehen.<br />

Ich weiß, dass hier im Land viel<br />

gegen das Problem von rechts getan<br />

wird. Die <strong>Schullandheime</strong> hier haben<br />

sich gedacht, dass durch die verstärkte<br />

Jugendarbeit der rechtsextremen<br />

Szene in Mecklenburg-Vorpommern<br />

es von Nöten ist, ein Schullandheim<br />

bezogenes Konzept „Demokratie<br />

und Toleranz“ zu entwickeln.<br />

Dadurch wollen sich die <strong>Schullandheime</strong><br />

dem Kampf für Demokratie<br />

und Toleranz anschließen. Durch das<br />

geschichtlich und sozial geprägte<br />

mangelnde Demokratieverständnis<br />

ist es wichtig, gerade hier jungen<br />

Menschen demokratisches Verständnis<br />

und Toleranz zu vermitteln.<br />

Im Alltag konsequent Nein zu sagen<br />

gegenüber menschenverachtenden<br />

Ideologien muss geübt werden. Es<br />

muss gelernt werden, der vermeintlichen<br />

Stärke <strong>des</strong> Unmenschlichen

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