punkt Blickpunkt
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43 2004 Blick<strong>punkt</strong> <strong>punkt</strong><br />
Das Bad war bei vielen Völkern<br />
ein wichtiger kultureller Faktor<br />
Im Mittelalter gab es wenig entscheidende Veränderungen im europäischen Badewesen. Die Bäder<br />
waren einfach ausgestattet. In den meisten Fällen handelte es sich um Wannen- und Schwitzbäder.<br />
Öffentliche Bäder gab es nur dort, wo Klöster ihre Bäder der Bevölkerung zur Verfügung stellten<br />
Auch Burgherren ließen hin<br />
und wieder ihre armen Untertanen<br />
in ihren Bädern baden.<br />
Genutzt wurden sie jedoch gar<br />
nicht oder ganz selten: z. B. vor<br />
Kirchenfesten oder nach langer,<br />
ermüdender Reise. Die<br />
spanischen Bäder nahmen in<br />
dieser Zeit eine Sonderstellung<br />
ein. Die Araber eroberten im 8.<br />
Jh. weite Teile der iberischen<br />
Halbinsel. Dort bürgerte sich<br />
weitestgehend der orientalische<br />
Badestil ein. Das bekannteste<br />
und prächtigste Bauwerk<br />
ist das 1231 errichtete Schwitzbad<br />
im maurischen Stil in der<br />
Alhambra in Granada. Das gesellige<br />
Baden war zu dieser<br />
Zeit nicht völlig verloren gegangen.<br />
Karl der Große ließ<br />
sich 778 in Aachen in seinem<br />
Palast ein luxuriöses<br />
Bad einbauen. Zum Baden<br />
lud er seine Söhne, Große<br />
des Reiches, fremde Gesandte,<br />
Hofleute und Diener<br />
ein. Mit ihnen verbrachte er<br />
dann vergnügliche Stunden<br />
mit Musik, Gesang und<br />
Festmahl. Von ihm wissen<br />
wir auch, dass er ein guter<br />
Schwimmer war. Schwimmen<br />
gehörte im Mittelalter<br />
zu den sieben ritterlichen<br />
Tugenden.<br />
Kirche und Bad<br />
Die Kirche hatte zum Badewesen<br />
in dieser Zeit eine<br />
geteilte Meinung. So lehnte<br />
sie z. B. den Badbesuch<br />
nach griechisch-römischen<br />
Sitten mit seinen ausschweifendenVergnügungen<br />
grundsätzlich ab und<br />
diese Art des Badens wurde<br />
von ihr auch bekämpft. Kaiser<br />
Augustinus und seine<br />
zeitgenössischen Theologen<br />
waren der Meinung,<br />
dass ein Bad einmal im Monat<br />
ausreichend sei und gerade<br />
noch mit dem christlichen<br />
Glauben vereinbar<br />
sei. Er (Augustinus) schuf<br />
auch grundlegende Normen<br />
für das klösterliche Leben.<br />
Bekannt wurden sie als<br />
„Aachener Regeln“. Hierin<br />
stellte er den Badgebrauch<br />
ins Ermessen des Priors.<br />
Nur zweimal im Jahr durfte gebadet<br />
werden. Und zwar vor<br />
Weihnachten und vor Ostern.<br />
Erst mit der Entstehung der<br />
Städte und dem engeren<br />
Nebeneinander der Einwohner<br />
sollte sich eine stärkere Entwicklung<br />
des Badewesens anbahnen.<br />
Angesichts der sich<br />
immer weiter ausbreitenden<br />
gefährlichen Epidemien und<br />
der Primitivität der sanitären<br />
Anlagen wurde Waschen und<br />
Baden immer mehr zu einer<br />
dringenden Forderung.<br />
Aus dieser Notwendigkeit heraus<br />
entwickelte sich der Beruf<br />
des Baders und es entstanden<br />
ganz allmählich öffentliche Ba-<br />
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und Italien, im l2.Jahrhundert<br />
auch bei uns in Österreich, im<br />
westlichen und südlichen<br />
Deutschland. 1150 gab es<br />
schon in Köln und Fulda gewerbsmäßige<br />
öffentliche Badestuben,<br />
die urkundlich als „balnea“<br />
bezeichnet wurden. Mehr<br />
und hat die Einrichtung „Bad“<br />
an Bedeutung zugenommen.<br />
Das dokumentiert die Tatsache,<br />
dass in nord- und ostdeutschen<br />
Städten ebenfalls Badestuben<br />
entstanden. So gab es<br />
in Hamburg und Lübeck um<br />
1240 bereits Badestuben. In<br />
Friesach bestand eine um<br />
1255, die älteste in Kärnten.<br />
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nicht darum etwas neu zu machen,<br />
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einzuhauchen, sie zum Strahlen zu<br />
bringen. Dabei ist der Tischler voll<br />
gefordert: Er muss erkennen, ob<br />
das alte Möbelstück echt oder ein<br />
Nachbau ist, er muss Kenntnis über<br />
die verschiedenen Stilrichtungen haben<br />
und er muss beurteilen, ob eine<br />
aufwändige Restaurierung Sinn<br />
macht. Außerdem muss er wissen,<br />
wo er die verschiedenen Hölzer,<br />
Beschläge, Scharniere und Griffe,<br />
die er zur Restaurierung benötigt,<br />
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