Notizen zur Zahlentheorie
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3. LÖSEN VON KONGRUENZEN 19<br />
“⊆”: Wir fixieren x1 ∈ L. Um zu zeigen, dass x1 ∈<br />
{x0 + k · kgV (m1, m2) | k ∈ Z} , zeigen wir, dass x1 − x0 ein Vielfaches<br />
von kgV (m1, m2) ist. Wir wissen ja, dass<br />
x ≡ a1 (mod m1)<br />
x ≡ a2 (mod m2)<br />
Daher gilt (x1 − x0) ≡ 0 (mod m1) und somit m1 | (x1 − x0). Ebenso zeigt man,<br />
dass m2 | (x1 − x0) gilt.<br />
Da das kgV jedes gemeinsame Vielfache teilt, gilt kgV (m1, m2) | (x1 − x0).<br />
Übungsaufgaben 1.25.<br />
1. Lösen Sie folgendes System von Kongruenzen!<br />
x ≡ 22 (mod 26)<br />
x ≡ 26 (mod 37)<br />
2. Seien m1, m2 ∈ N. Wieviele Lösungen in {0, 1, . . . , m1 · m2 − 1} hat das System<br />
x ≡ a1 (mod m1)<br />
x ≡ a2 (mod m2)?<br />
Die folgenden Sätze zeigen uns, wie man das Lösen von Systemen aus mehr<br />
als zwei Kongruenzen auf das Lösen von Systemen aus zwei Kongruenzen<br />
<strong>zur</strong>ückführen kann. Der erste Satz zeigt, dass man ein System von Kongruenzen<br />
durch eine einzige Kongruenz ersetzen kann – vorausgesetzt, man kennt<br />
zumindest eine Lösung des Systems.<br />
Satz 1.26. Seien r ∈ N, m1, m2, . . . , mr ∈ N und a1, a2, . . . , ar ∈ Z. Falls das<br />
System<br />
(3.2)<br />
x ≡ a1 (mod m1)<br />
x ≡ a2 (mod m2)<br />
.<br />
x ≡ ar (mod mr)<br />
eine Lösung x0 hat, dann ist (3.2) äquivalent zu<br />
x ≡ x0 (mod kgV (m1, m2, . . . , mr)) .<br />
Beweisskizze: Falls x0 eine Lösung ist, dann ist auch jedes<br />
x0 + k · kgV (m1, m2, . . . , mr)<br />
eine Lösung. Andererseits haben zwei verschiedene Lösungen die gleichen Reste<br />
modulo jedem mi, ihre Differenz ist daher ein gemeinsames Vielfaches der mi und<br />
somit ein Vielfaches des kgV .