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Wir bringen Glas in Form! - Metall

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EN 1090<br />

Die Zeit drängt<br />

Die Mehrheit der <strong>Metall</strong>bauer ist mit den Vorbereitungen zur EN-1090-Zertifizierung<br />

im Verzug. Der Zertifizierer Bureau Veritas sieht deshalb kommende<br />

Engpässe bei den Prüfverfahren.<br />

In wenigen Monaten – ab Juli 2012 – dürfen tragende Bauteile aus Stahl beziehungsweise<br />

Alum<strong>in</strong>ium nur noch dann <strong>in</strong> Verkehr gebracht werden, wenn sie nach den<br />

Vorgaben der EN 1090 mit der CE-Kennzeichnung versehen s<strong>in</strong>d. Etwa zwei Drittel<br />

der 5000 heimischen <strong>Metall</strong>bauer und Schlosser müssen sich deshalb zwecks EU-konformer<br />

Produktzulassung bis 1. Juli 2012 e<strong>in</strong>er Zertifizierung unterziehen. Konkret<br />

schreibt die entsprechende Euronorm e<strong>in</strong>e verpflichtende Überprüfung der werkseigenen<br />

Produktionskontrolle (WPK) vor, die von eigens akkreditierten Zertifizierungsstellen<br />

durchgeführt wird. „Zeit also, sich vorzubereiten. Denn konkret heißt dies, dass<br />

bis dah<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Unternehmen e<strong>in</strong>e Art Qualitätssicherungssystem für die Produktionskontrolle<br />

e<strong>in</strong>gerichtet werden muss und von e<strong>in</strong>er unabhängigen Stelle zu überprüfen<br />

ist“, erklärt Dr. Peter Jonas, Director Certification bei Austrian Standards plus, und<br />

ergänzt: „Wer rechtzeitig das Zertifikat hat, hat sicher e<strong>in</strong>en Wettbewerbsvorsprung.“<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Pichler,<br />

Österreich-Geschäftsführer<br />

des <strong>in</strong>ternational tätigenZertifizierungsunternehmens<br />

Bureau Veritas,<br />

ortet allerd<strong>in</strong>gs Säumigkeit<br />

unter den Herstellern.<br />

„<strong>Wir</strong> schätzen, dass<br />

mehr als die Hälfte der<br />

rund 3500 betroffenen<br />

Unternehmen sich noch<br />

nicht mit der Aufgabe<br />

beschäftigt hat!“ Pichler<br />

Dr. Peter Jonas, Austrian<br />

Standards plus: „Zeit, sich<br />

vorzubereiten“<br />

Rudolf Pichler, Bureau<br />

Veritas: „Engpass bei<br />

Prüfungskapazitäten“<br />

spricht von dr<strong>in</strong>gendem<br />

Handlungsbedarf vor<br />

allem bei den Kle<strong>in</strong>- und<br />

Mittelbetrieben (KMU),<br />

die den erforderlichen<br />

Aufwand offenbar unterschätzen würden: „Der Prüfungsprozess ist vor allem für die<br />

vielen kle<strong>in</strong>en Betriebe e<strong>in</strong>e große Herausforderung“, warnt Pichler. Die Zeit dränge<br />

umso mehr, weil bei so manchem Schlosserbetrieb noch zusätzlich Personal geschult<br />

oder WPK-Strukturen e<strong>in</strong>gezogen werden müssten, um „CE-reif“ zu werden.<br />

Engpass bei Prüfanstalten<br />

Zu Problemen könne es auch angesichts der derzeit noch ger<strong>in</strong>gen Zahl an prüfungsberechtigten<br />

Zertifizierungsunternehmen kommen, so Pichler. Denn die Prüfanstalten<br />

müssen zunächst selbst e<strong>in</strong>en Akkreditierungsprozess durchlaufen, um e<strong>in</strong>e Prüfungsberechtigung<br />

für die werkseigene Produktionskontrolle bei Stahlbauunternehmen<br />

zu erlangen. Je näher die Frist rückt, umso größer werde der Andrang bei den<br />

Prüfstellen, was wiederum mangels Kapazitäten zu Verzögerungen über den Stichtag<br />

h<strong>in</strong>aus führen kann, betont Pichler. „Me<strong>in</strong>e Sorge ist, dass die Unternehmen zu lange<br />

warten und dass es dann zu e<strong>in</strong>em Engpass bei den Prüfungskapazitäten kommt.“ E<strong>in</strong><br />

Versäumen des Stichtages 1. Juli 2012 könne <strong>in</strong> der Folge auch negative Auswirkungen<br />

auf diverse Produktionsketten haben, me<strong>in</strong>t Pichler, weil die Stahlbauer Tragwerke<br />

zumeist für die Verarbeitung <strong>in</strong> Bauobjekten fertigen.<br />

Für die Überprüfung der werkseigenen Produktionskontrolle hat Bureau Veritas e<strong>in</strong><br />

eigenes Auditorenteam aus spezialisierten Statikern und Schweißfach<strong>in</strong>genieuren für<br />

Stahlbauprodukte zusammengestellt. Dieses stellt den Vorgaben entsprechend fest, ob<br />

die Berechnung von Konstruktionen normgemäß erfolgt, ob die erforderliche Hard-<br />

und Software und geeignetes Personal vorhanden s<strong>in</strong>d. Weiters wird die Normkonformität<br />

von Schweißkonstruktionen sowie der werkseigenen Produktionskontrolle <strong>in</strong>sgesamt<br />

geprüft.<br />

www.as-plus.at/certification<br />

www.bureauveritas.at<br />

NEWSLINE<br />

Aktuell<br />

Siemens stattet Alu-Werk<br />

<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a aus<br />

Siemens VAI Metals Technologies hat<br />

von der Southwire Company, Carrollton,<br />

Georgia, USA, den Auftrag erhalten, Ausrüstungen<br />

für e<strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>ium-Drahtwalzwerk<br />

zu liefern. Endkunde ist die ch<strong>in</strong>esische<br />

Beauty Sun Hold<strong>in</strong>gs Ltd. Die<br />

neue Anlage wird <strong>in</strong> Yix<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z<br />

Jiangsu errichtet und soll im ersten Quartal<br />

2012 <strong>in</strong> Betrieb gehen. Siemens VAI<br />

ist verantwortlich für die Projektierung,<br />

Fertigung und Inbetriebnahme von Ausrüstungen<br />

der Walzl<strong>in</strong>ie und des Haspels<br />

für das Southwire-Walzwerk. Das Werk<br />

soll Alum<strong>in</strong>iumdraht für Anwendungen <strong>in</strong><br />

der Leistungsstromleitung produzieren<br />

und umfasst elf Walzgerüste. Pro Stunde<br />

können 15 Tonnen Draht mit Durchmessern<br />

von 9,5 mm, 12 mm und 15 mm<br />

gewalzt werden. Zum Auftrag gehören<br />

auch e<strong>in</strong>e Schere im E<strong>in</strong>laufbereich, der<br />

Zufuhrrollgang und e<strong>in</strong> Zwill<strong>in</strong>gshaspel.<br />

Beauty Sun betreibt am selben Standort<br />

e<strong>in</strong> Southwire-Walzwerk für Kupferdraht,<br />

das ebenfalls von Siemens VAI ausgerüstet<br />

wurde.<br />

www.siemens.com/metals<br />

Renovierter Festsaal im<br />

Ingenieurhaus<br />

Nach zweijähriger Renovierung hat der<br />

Österreichische Ingenieur- und Archi-<br />

tekten-Vere<strong>in</strong> (ÖIAV) se<strong>in</strong>en Festsaal im<br />

„Ingenieurhaus“ <strong>in</strong> der Wiener Eschenbachgasse<br />

feierlich wiedereröffnet. Die<br />

gesamte Beletage präsentiert sich nunmehr<br />

als modernes Veranstaltungszentrum<br />

<strong>in</strong> historischem Ambiente. Mehr<br />

als 200 hochrangige Gäste aus Wissenschaft,<br />

Bau<strong>in</strong>dustrie, den Behörden sowie<br />

befreundeten Verbänden waren der E<strong>in</strong>ladung<br />

zum Festakt gefolgt.<br />

11 | 2011 11

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