Wir bringen Glas in Form! - Metall
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Seite 1–4<br />
AOT-Oberflächentage<br />
Seite 2<br />
Editorial<br />
Seite 5<br />
Generalversammlung 2011<br />
Seite 6–7<br />
AOT-Nachwuchswettbewerb<br />
Seite 8<br />
Abendempfang<br />
news<br />
der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Oberflächentechnik Ausgabe 2<br />
Ing. Peter Palmanshofer,Henkel<br />
CEE: „Es gibt<br />
nicht e<strong>in</strong>e Vorbehandlung<br />
für alle<br />
Anforderungen.“<br />
Ing. Robert<br />
Melcher, SurTec:<br />
„Multimetall-<br />
Vorbehandlung<br />
mit ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>satztemperatur“<br />
<strong>in</strong>halt<br />
AOT-Oberflächentage<br />
Beim heurigen Herbstsymposium der<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Oberflächentechnik<br />
am 19. und 20. September 2011 stand<br />
erstmals auch das Thema „organische<br />
Beschichtungen“ am Programm.<br />
Im ersten Vortrag lieferte Ing. Peter Palmanshofer<br />
von Henkel CEE e<strong>in</strong>en Überblick<br />
über zeitgemäße Vorbehandlungsverfahren.<br />
Das s<strong>in</strong>d die bekannten und<br />
bewährten Systeme der e<strong>in</strong>fachen Eisenphosphatierung,<br />
der Z<strong>in</strong>kphosphatierung<br />
als Qualitätsstandard bei Stahl und der<br />
Chromatierung bei Alum<strong>in</strong>ium. Palmanshofer<br />
ist aber überzeugt, dass Chromatierungen,<br />
die sechswertige Chromverb<strong>in</strong>dungen<br />
enthalten, verschw<strong>in</strong>den werden.<br />
Als alternative Konversionsschichten für<br />
Alum<strong>in</strong>ium bieten sich zum Beispiel chromfreie<br />
Verfahren auf Basis von Zirkon/Titan-<br />
Polymeren an, die sich im Seriene<strong>in</strong>satz<br />
bereits seit mehr als zehn Jahren bewährt<br />
haben, so Palmanshofer. Im breiten Produktspektrum<br />
von Henkel bef<strong>in</strong>det sich<br />
u. a. mit „Alod<strong>in</strong>e 2040“ e<strong>in</strong> Produkt für die<br />
chromfreie Vorbehandlung von Alum<strong>in</strong>ium<br />
(und Z<strong>in</strong>k), das heute hauptsächlich <strong>in</strong> der<br />
Automobil<strong>in</strong>dustrie als Lagerkorrosionsschutz<br />
Anwendung f<strong>in</strong>det.<br />
Bei den Konversionsbeschichtungen von<br />
Stahl können laut Palmanshofer komb<strong>in</strong>ierte<br />
Entfettungen/Eisenphosphatierungen<br />
durch Zirkoniumfluoridsysteme (wie das<br />
Henkel-Produkt Bonderite CC) ersetzt werden.<br />
Für die Multimetallvorbehandlung<br />
hat Henkel mit „Bonderite NT-1 Nanoceramics“<br />
die passende Lösung. Anwendung<br />
f<strong>in</strong>det Bonderite NT1 etwa im Automobil-<br />
und Landmasch<strong>in</strong>enbereich. Die Vorteile<br />
des Verfahrens s<strong>in</strong>d das Fehlen toxischer<br />
Schwermetalle, der ger<strong>in</strong>gere Spülwasserverbrauch,<br />
Energiee<strong>in</strong>satz und Abfallanfall.<br />
„Die Polemik gegen Chrom(III)-Verb<strong>in</strong>dungen<br />
<strong>in</strong> der Oberflächentechnik trifft<br />
nicht zu“, erklärte Ing. Robert Melcher von<br />
SurTec zu Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>er Ausführungen.<br />
Für die Oberflächentechnik ist und bleibt<br />
Cr2O3 nach wie vor das schwerlöslichste<br />
aller <strong>Metall</strong>oxide. SurTec hat mit dem Verfahren<br />
SurTec 650 e<strong>in</strong> Konversionsverfahren,<br />
das bei Alum<strong>in</strong>iumsubstraten höchsten<br />
Korrosionsschutzansprüchen gerecht wird.<br />
E<strong>in</strong>e Weiterentwicklung dieses Verfahrens<br />
ist als Vorbehandlung multimetallfähig. Das<br />
Verfahren SurTec 609 „ZetaCoat“ ist e<strong>in</strong>e<br />
Vorbehandlung, z. B. für Stahl und feuerverz<strong>in</strong>kte<br />
Oberflächen, mit ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>satztemperatur<br />
von 25 bis 35 Grad. Im Vergleich<br />
zur Z<strong>in</strong>k- oder Eisenphosphatierung<br />
ent stehe kaum Schlamm, die Prozessführung<br />
sei e<strong>in</strong>fach, erklärt Melcher, und das<br />
Verfahren sei phosphatfrei, nickelfrei sowie<br />
frei von Nitrat, Nitrit, Hydroxylam<strong>in</strong> und<br />
Hydroxylammoniumsulfat.<br />
Die Umstellung bestehender Eisen- und<br />
Z<strong>in</strong>kphosphatieranlagen ist möglich, aber<br />
e<strong>in</strong>e sehr gründliche vorherige Re<strong>in</strong>igung<br />
der relevanten Anlagenteile ist notwendig.<br />
Dipl.-Ing. Tobias Distler<br />
von der Kluthe GmbH positionierte<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Referat<br />
über den Stand der Technik<br />
die „Vorbehandlung zwischen<br />
Euphorie und Skepsis“.<br />
Chrom(VI) sieht Distler<br />
nur noch im Fassaden- und<br />
Fensterbau. Für Anwendungen<br />
<strong>in</strong> der Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />
und Elektronik<br />
s<strong>in</strong>d Cr(VI)-freie Verfahren<br />
gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Auch beim Fassaden- und<br />
Fensterbau nehmen alternative<br />
Vorbehandlungsverfahren zu. Für<br />
niedrige Anforderungen gibt es bereits<br />
viele alternative Vorbehandlungsverfahren,<br />
bei höchsten Anforderungen ist Dist-<br />
ler allerd<strong>in</strong>gs skeptisch, was die E<strong>in</strong>haltung<br />
von Qualitätsstandards betrifft. Er sieht vor<br />
allem für Lohnbeschichter<br />
die Z<strong>in</strong>kphosphatierung<br />
weiterh<strong>in</strong> als das bessere,<br />
bewährte Verfahren an.<br />
„Was machen die Energiekosten<br />
– und was machen<br />
Sie?“, fragte Savvas Legidis<br />
von der Schweizer IGP<br />
Pulvertechnik AG zu Beg<strong>in</strong>n<br />
se<strong>in</strong>er Analyse von Energieeffizienz<br />
und E<strong>in</strong>sparungspotenzialen<br />
<strong>in</strong> der Pul-<br />
Dipl.-Ing. Tobias<br />
Distler, kluthe:<br />
„Ich glaube nicht,<br />
dass Anwender<br />
mit der Z<strong>in</strong>kphosphatierung<br />
schlecht fahren.“<br />
Savvas Legidis,<br />
IGP Pulvertechnik:<br />
„Was machen<br />
die Energiekosten<br />
– und was machen<br />
Sie?“<br />
11 | 2011 21