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WELTKONGRESS PARISRight-to-die-Societiessollen schlagkräftigerwerdenDie World Federation of Right-todie-Societieshat vom 30. Oktoberbis 1. November ihren alle zweiJahre stattfindenden Weltkongressin Paris abgehalten. Diesem seit1980 bestehenden Dachverband gehören44 Sterbehilfeorganisationenaus 26 Ländern an.Die scheidende Präsidentin, JacquelineHerremans aus Belgien, verwiesin ihrer Ansprache auf die inder Vergangenheit erzielten Erfolgeund rief die Mitglieder dazu auf, derWeltorganisation in Zukunft mehrfinanzielle Mittel zur Verfügung zustellen, um mit mehr Durchschlagskraftwirken zu können.Ein von Rob Jonquiere, Ex-Direktorder holländischen Sterbehilfeorganisation,vorbereitetes Arbeitspapierwurde einstimmig genehmigt.Es sieht vor, dass in den nächstenMonaten eine Arbeitsgruppe (Mitwirkungvon EXIT erwünscht) dieheutige Situation mit einer Weltundeiner Europavereinigung überprüftund Vorschläge über die zukünftigeStruktur, die Ziele und dieFinanzierung macht. Dabei solleneine oder beide der heute bestehendenVereinigungen durch eine neue,unbürokratisch, aber professionellgeführte Organisation ersetzt werden.Turnusgemäss übernahm JuanMendoza, ein Arzt aus Kolumbien,das Präsidium für die nächstenzwei Jahre.Im Mittelpunkt der Tagung standein Informationsaustausch der Mitgliederüber die gesetzliche Regelungin ihren Ländern. Daran nahmauch Laurent Fabius, ehemaligerPremierminister von Frankreich,teil. Er beabsichtigt, zusammenmit Gleichgesinnten im Parlamenteinen neuen Gesetzesentwurf zurSterbehilfe einzubringen.Der nächste Weltkongress wirdvoraussichtlich in Israel in zweiJahren stattfinden.JEAN-CLAUDE DÜBYElke Baezner wirdDGHS-PräsidentinNach dem Weltkongress ist dieVorsitzende der European Rightto-die-Society,die ehemalige EXIT-Präsidentin Elke Baezner, vorzeitigzurückgetreten.Der Grund liegt in der Zusammenarbeitmit dem Weltverband.Dieser sei wenig effizient, und dieeuropäischen Gesellschaften hättenzu wenig von ihm. Zudem ist Baeznerder angestrebten Supra-Strukturgegenüber skeptisch. Im Rücktrittsschreibenruft sie dazu auf, zu deneigenen Wurzeln zurückzukehren(Back to the roots!). Wegen ungünstigerMehrheitsverhältnisse trat sieper sofort vom Amt zurück. DieNachfolge war noch nicht bestimmt.Elke Baezner, die auf 22 Jahre Erfahrungbei EXIT und der Right-todie-SocietyEurope zurückblickt, istnun zur Präsidentin der DeutschenGesellschaft für Humanes Sterbengewählt worden. Die schweizerischdeutscheDoppelbürgerin aus Genfbleibt Mitglied im Patronatskomiteevon EXIT.FRANKREICH STREITET WEITERDer Weltkongress in Paris hatte den katholischen Feiertag Allerseelenzum «Welttag für das Sterben in Würde» ausgerufen. Darob und an derTeilnahme des Ex-Premiers sowie des Pariser Bürgermeisters entzündetesich in Frankreich der politische Sterbehilfestreit erneut. Dieserhatte seinen traurigen Höhepunkt erreicht, als im Frühling 2008 eineFrau mit von Krebs zerfressenem Gesicht Präsident Nicolas Sarkozyvergebens um Sterbehilfe anflehte.Euthanasie-Befürworter und -Gegner unter Frankreichs Parlamentsabgeordnetenkritisierten sich gegenseitig scharf. In die hitzige Debatteschalteten sich Mediziner ein, welche die Einrichtung von Lehrstühlenfür Palliativmedizin forderten.Aktive Sterbehilfe ist in Frankreich (wie auch in der Schweiz) eineStraftat. Ärzte dürfen aber die Behandlung unheilbar Kranker sistieren,wenn der Patient es wünscht.EXIT 4/2008 17

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