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Download Ausgabe! - Exit

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EDITORIALEXIT und die FinanzkriseJetzt reden alle vom Geld. Dabei gibt es ja weiss Gott wichtigere Dinge im Leben, zumBeispiel Vertrauen, Respekt, Liebe und Ehre. Die kann man nicht kaufen, doch sie spielenbei der Arbeit von EXIT die grössere Rolle als das Geld. Trotzdem, am Geld, ob manes nun hat oder nicht hat, kann man sich genauso die Finger verbrennen. Darum will ichein paar finan zielle Aspekte, die gelegentlich zu Missverständnissen Anlass geben, erläutern.GemeinnützigkeitEXIT ist als gemeinnützige Institution steuerbefreit bei der Arbeit für die Patientenverfügung,nicht aber bei den Freitodbegleitungen. Gemeinnützig bedeutet nicht, dass die Mitarbeitergratis arbeiten. Sie erhalten einen normalen Lohn. Zwar wird die reine Vorstandstätigkeit gratisgeleistet. Soweit der Vorstand aber operativ tätig ist, wird er für seine Arbeit bezahlt, undzwar pauschal auf der Basis eines bescheidenen Stundenhonorars. Das gilt auch für die GPKund ist statutenkonform. Die Freitodbegleiter erhalten eine angemessene Spesenpauschale proFall. Die Ärzte arbeiten auf eigene Rechnung und verlangen dafür höchstens den normalenArzttarif.Gesetzliches Verbot der SelbstsüchtigkeitEine Freitodbegleitung ist für EXIT-Mitglieder kostenlos. Beihilfe beim Suizid gilt dann alsselbstsüchtig, wenn sich der Helfer dabei bereichert. EXIT handhabt das Verbot sehr streng.Hingegen nimmt EXIT als Verein gerne Spenden und Legate entgegen. Solche Vergabungensind zulässig und werden – ohne Nennung des Gebers – in der Jahresrechnung aufgeführt.Keine gewerbsmässige SterbehilfeNicht verboten, aber als anrüchig gilt die «gewerbsmässige Sterbehilfe». Dabei ist nicht immerklar, was unter diesem Begriff überhaupt zu verstehen ist. Wir verstehen das so, dass wederdie einzelnen Sterbehelfer noch EXIT als Organisation an den Freitodbegleitungen so verdienendürfen, dass sie umso mehr Gewinn machen, je mehr Menschen sterben. Bei EXIT sinddie Suizidbegleitungen für Mitglieder gratis. Die durchschnittlichen Vollkosten pro Begleitungbetragen aber zwischen 5000 und 6000 Franken und werden finanziert durch Mitgliederbeiträgeund Spenden.FinanzkriseEXIT braucht etwa 2.6 Mio. Franken für den laufenden Betrieb. Die vielen Mitglieder aufLebens zeit haben eine einmalige Zahlung gemacht, die in unserer Bilanz zurückgestellt wird,um daraus die zukünftigen jährlichen Kosten zu finanzieren. Zusammen mit den liquidenMitteln für den Betrieb und den Rückstellungen für Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit undRechtsverfahren haben wir ein beträchtliches Kapital anzulegen. Ein Drittel davon steckt inunserer vorsichtig bewerteten Geschäftsstelle in Zürich. Vom Rest sind etwa 40 Prozent insoliden Aktien angelegt, die allerdings im Zuge der Finanzkrise einen grossen Teil ihres Wertesverloren haben. Da unsere Liquidität gesichert ist, besteht kein Grund, diese unterbewertetenAktien zu verkaufen, auch wenn die Buchverluste beträchtlich sind. Wir machen nicht mit beider Börsenhysterie; wir haben Zeit.Die anstehende politische Arbeit im steifen Gegenwind, die vermehrte Beratungstätigkeitvor allem für Patientenverfügungen und die zunehmende Nachfrage nach Suizidbegleitungenveranlassen den Vorstand, der Generalversammlung eine massvolle Erhöhung des Mitgliederbeitragszu beantragen.HANS WEHRLI, PRÄSIDENT EXITEXIT 4/2008 3

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