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Apostolisches Schreiben 'Evangelii gaudium', Papst Franziskus

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38. Es ist wichtig, die pastoralen Konsequenzenaus der Konzilslehre zu ziehen, die einealte Überzeugung der Kirche aufnimmt. Vor allemist zu sagen, dass in der Verkündigung desEvangeliums notwendigerweise ein rechtes Maßherrschen muss. Das kann man an der Häufigkeitfeststellen, mit der einige Themen behandeltwerden, und an den Akzenten, die in derPredigt gesetzt werden. Wenn zum Beispiel einPfarrer während des liturgischen Jahres zehnmalüber die Enthaltsamkeit und nur zwei- oder dreimalüber die Liebe oder über die Gerechtigkeitspricht, entsteht ein Missverhältnis, durch das dieTugenden, die in den Schatten gestellt werden,genau diejenigen sind, die in der Predigt und inder Katechese mehr vorkommen müssten. DasGleiche geschieht, wenn mehr vom Gesetz alsvon der Gnade, mehr von der Kirche als von JesusChristus, mehr vom <strong>Papst</strong> als vom Wort Gottesgesprochen wird.39. Ebenso wie der organische Zusammenhangzwischen den Tugenden verhindert, irgendeinevon ihnen aus dem christlichen Ideal auszuschließen,wird auch keine Wahrheit geleugnet.Man darf die Vollständigkeit der Botschaft desnicht seinetwegen, sondern unseretwegen und des Nächstenwegen; denn er bedarf unserer Opfer nicht, sondern will, dasssie ihm dargebracht werden um unserer Hingabe und um desNutzens des Nächsten willen. Deshalb ist das Erbarmen, durchdas wir dem Elend der anderen zu Hilfe kommen, ein Opfer,das ihm wohlgefälliger ist, weil es dem Nutzen des Nächstennäher kommt.«37

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