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Thema 1

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4. Optimale Kapitalstruktur und Berücksichtigung von Steuern undInsolvenzkosten4.1. Trade-Off-TheorieAls Folge der als realitätsfern kritisierten Modelle der optimalen Kapitalstruktur hat sich mitder neoinstitutionellen Kapitaltheorie die Berücksichtigung von Informationsasymmetrienund Insolvenzkosten etabliert. 45Demnach tritt die Insolvenz eines Unternehmens ein, sobald ein Unternehmen seinevertraglich fixierten Zahlungsverpflichtungen an die Fremdkapitalgeber nicht vollständigleisten kann. 46 Der drohende Zahlungsausfall bzw. die Insolvenzgefahr ist neben dertatsächlichen Eintrittswahrscheinlichkeit der Zahlungsunfähigkeit auch durch die damitverbundene Höhe des Zahlungsausfalls gekennzeichnet. 47In der Literatur werden die Insolvenzkosten häufig in direkt und indirekt unterteilt. Alsdirekte Insolvenzkosten bezeichnet man die Kosten die durch das Insolvenzverfahren selberentstehen. Beispiele hierfür sind Notariatsgebühren, Rechtsanwalts- und Gerichtskosten. 48Indirekte Insolvenzkosten sind nach Miller insbesondere durch den zusätzlichen Zeit- undArbeitsaufwand des Managements und dem schwindenden Vertrauensverhältnis zwischenKunden und dem insolventen Unternehmen gekennzeichnet. 49 Einer wertmäßige Erfassungder indirekten Kosten ist fast unmöglich. 50In den neoinstitutionellen Kapitalstrukturmodellen werden die Insolvenzkosten alsGegengewicht zu den durch Fremdfinanzierung resultierenden Steuerersparnissen gesehen.Als Folge zunehmender Fremdfinanzierung steigen somit die Insolvenzkosten. Einevollständige Verschuldung wie es Modigliani und Miller in Ihrer Modellmodifikation von1963 propagieren, führt demnach unweigerlich zur Insolvenz und ist zu vermeiden. Vielmehrbesagt die Trade-Off-Theorie, dass es keinen optimalen Verschuldungsgrad gibt. Ziel einesUnternehmens sollte ein Konsens zwischen Fremd- und Eigenkapital bzw. zwischen Risikound Rendite sein. 45 Vgl. Peridon et al.(2007), S.48046 Vgl. Kraus/Litzenberger (1973), S.91247 Vgl. Myers (1984), S.58148 Vgl. Peridon et al. (2007), S.50149 Vgl. Miller (1977), S.26650 Vgl. Brealey (2011), S.488

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