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Friedrich-Ebert-Platz Heidelberg Wettbewerbsergebnisse

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<strong>Wettbewerbsergebnisse</strong><br />

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb als interdisziplinärer Wettbewerb<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> <strong>Heidelberg</strong>


Städtebaulicher Realisierungswettbewerb als interdisziplinärer Wettbewerb<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />

Auslober<br />

Stadt <strong>Heidelberg</strong>,<br />

vertreten durch die <strong>Heidelberg</strong>er Garagengesellschaft mbH<br />

Kurfürstenlage 50<br />

69115 <strong>Heidelberg</strong><br />

vertreten durch den Geschäftsführer Reiner Förster<br />

und das Stadtplanungsamt Palais Graimberg<br />

Kornmarkt 5<br />

69117 <strong>Heidelberg</strong><br />

vertreten durch den Leiter des Stadtplanungsamtes<br />

Diethelm Fichtner<br />

Vorbereitung und Auswertung<br />

ANP — Architektur und Nutzungsplanung<br />

Bergholter/Ettinger-Brinckmann<br />

Architekt BDA undStadtplaner SRL/Architektin BDA und DWB<br />

Hessenallee 2<br />

34130 Kassel<br />

Tel.: 0561/707750<br />

Fax: 0561/7077523<br />

anp-ks@t-online.de<br />

www.anp-ks.de


Vorwort<br />

Marktszene um 1935


Seit dem 19. Jahrhundert gilt <strong>Heidelberg</strong> aufgrund seiner einzigartigen Lage zwischen Wald und Fluss und aufgrund seiner<br />

beeindruckenden Schloss-Ruine als eine der schönsten Städte Europas. Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts<br />

haben <strong>Heidelberg</strong> verschont. Damit ist die Bedeutung der alten Stadt noch weiter gestiegen. Unsere Aufgabe ist es heute,<br />

diese wichtige erbe zu bewahren und die Stadt doch gleichzeitig als modernes Gemeinwesen in die Zukunft zu führen.<br />

Der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> steht modellhaft für die Schwierigkeit und den Reiz dieser scheinbar gegensätzlichen<br />

Anforderungen: Erhalt und Erneuerung. Und doch ist es kein Gegensatz: Das Alte kann nur erhalten werden, indem<br />

es erneuert wird. Unsere Aufgabe am <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> ist es, in einer Tiefgarage mehr Stellplätze zu schaffen und<br />

den <strong>Platz</strong> selbst von parkenden Pkws zu befreien und gestalterisch aufzuwerten. Die Nutzung für den Markt und die<br />

Aufenthaltsqualität sollen gestärkt werden.<br />

Weil die Aufgabe nicht leicht ist, haben wir uns für einen Wettbewerb entschieden. Die Unterschiedlichkeit der Beiträge<br />

und die vielen guten und weniger guten Ideen, die in den Entwürfen stecken, zeigen dass es richtig war, einen Wettbewerb<br />

durchzuführen. Dass es keinen ersten Preis, dafür aber zwei zweite und zwei dritte preise gab, zeigt dass alle Entwürfe<br />

neben Stärken und Schwächen hatten. Inzwischen ist der Gemeinderat dem Vorschlag des Preisgerichts gefolgt und hat den<br />

leicht favorisierten Preisträger Topotek 1 (Martin Rein Cano und Lorenz Dexler, Berlin) mit der Entwurfsplanung beauftragt,<br />

Allerdings wird Topotek 1 seinen Entwurf überarbeiten und die Rampen der Tiefgarage in den <strong>Platz</strong> legen müssen, da die<br />

Idee, sie in die <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage zu positionieren, zu teuer bzw. nicht durchführbar ist.<br />

Mit Spannung verfolgen wir nun, was mit der Kolonnade auf der Nordseite des <strong>Platz</strong>es geschehen wird. Dieses Denkmal<br />

verstellt den Blick auf das dahinter liegende, sehr ansehnliche Chemische Laboratorium von Robert Bunsen. Darf ein<br />

Denkmal entfernt werden, um ein anderes in seiner <strong>Platz</strong>wirkung zu fördern? Wir haben hier noch einen interessanten<br />

Dialog mit dem Landesdenkmalamt, der Rechtsaufsicht und der <strong>Heidelberg</strong>er Bürgerschaft vor uns.<br />

Allen Beteiligten gilt unser herzlicher Dank.<br />

Prof. Dr. Raban von der Malsburg


Anlass und Ziel<br />

Blick nach Norden Blick nach Süden


Der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> liegt in der <strong>Heidelberg</strong>er Altstadt, zwischen Plöck und <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage. Die öffentliche<br />

Fläche wird heute nahezu ausschließlich als Parkplatz genutzt. Dienstags- und Freitagsvormittags fi ndet auf dem <strong>Platz</strong> ein<br />

Wochenmarkt statt, der mit ca. 25 Marktständen belegt ist. In diesem Zeitraum ist die Nutzung als Parkplatz nicht möglich.<br />

Auf den verbleibenden Restfl ächen führt eine ungeordnete Möblierung zu erheblichen Konfl ikten mit dem Stadtbild.<br />

Die heutige Funktion lässt kaum urbane Nutzungen zu, deshalb kann der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> heute als städtischer <strong>Platz</strong><br />

nur sehr eingeschränkt erlebt und wahrgenommen werden.<br />

Das Nutzungskonzept, die Gestaltung, die verkehrliche Organisation mit der Anbindung des <strong>Platz</strong>es an die angrenzenden<br />

Straßenabschnitte sowie das insgesamt defi zitäre Angebot an Stellplätzen in der Altstadt entsprechen nicht mehr den<br />

Anforderungen an eine zeitgemäße, integrierte städtebauliche und verkehrliche Gesamtkonzeption.<br />

Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die Stadt <strong>Heidelberg</strong> - in Kooperation mit der <strong>Heidelberg</strong>er Garagengesellschaft<br />

mbH unter dem <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> eine öffentliche Tiefgarage mit ca. 250 Stellplätzen auf drei Ebenen zu errichten. In<br />

Verbindung mit diesem Vorhaben ist vorgesehen, die oberirdische Gestaltung der <strong>Platz</strong>fl äche neu zu konzipieren, um die<br />

Funktion des <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong>es als Stadtplatz zu reaktivieren und eine harmonische sowie integrierte Gesamtlösung<br />

herbei zu führen. Diese soll gleichermaßen funktional wie ästhetisch überzeugen und neben der baulichen und verkehrlichen<br />

Neuordnung und der Einbindung des <strong>Platz</strong>es in das städtische Gefüge auch die Verzahnung der oberirdischen und<br />

unterirdischen Nutzungen des <strong>Platz</strong>es berücksichtigen. Hierbei bietet die Entwurfsaufgabe auch die Chance, durch<br />

die Einbeziehung der angrenzenden Straßenfl ächen der Plöck und der vielbefahrenen <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage, die<br />

“Ausstrahlung” des <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong>es auszudehnen und ihn insgesamt in das urbane Gedächtnis <strong>Heidelberg</strong>s zurück<br />

zu bringen.<br />

Bei der Konzeption ist die Erhaltung der historischen Kolonnaden auf der Nordseite des <strong>Platz</strong>es zu überprüfen und<br />

darzustellen, inwieweit diese sinnvoll in eine moderne Bespielung integriert werden könnten oder nicht.


Plöck<br />

Hauptstraße (Fußgängerzone)<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong><br />

Plöck


Der Wrede-<strong>Platz</strong> (heute <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong>) nach Norden - um 1920


Der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> heute


Wettbewerbsverfahren<br />

Ausgabe: 10. März 2003<br />

Abgabe: 09. Mai 2003<br />

Die Stadt <strong>Heidelberg</strong>, vertreten durch die <strong>Heidelberg</strong>er Garagengesellschaft (vertreten durch den Geschäftsführer Reiner<br />

Förster) und das Stadtplanungsamt, (vertreten durch den stellv. Amtsleiter Roland Jerusalem) beabsichtigt den Neubau einer<br />

Tiefgarage für ca. 250 Stellplätze auf drei Ebenen unter dem <strong>Friedrich</strong>–<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong>.In Verbindung mit dem Tiefgaragenbau<br />

soll der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> oberirdisch neugestaltet werden. Der Neubau der Tiefgarage mit ihrer verkehrlichen Einbindung<br />

und die Gestaltung der <strong>Platz</strong>fl äche erfordern eine gegenseitige Verzahnung und integrierte Gesamtbetrachtung.<br />

Zur Lösung dieser Aufgabe wurde ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren<br />

als interdisziplinärer Wettbewerb von Architekten, Stadtplanern in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten/<br />

Freiraumplanern und Verkehrsplanern durchgeführt (gemäß GRW 95). Insgesamt wurden 7 Büros/Arbeitsgemeinschaften<br />

zugelassen. Die eingereichten Arbeiten wurden nach folgenden Kriterien beurteilt:<br />

• Städtebauliche Konzeption<br />

• Verkehrliche Konzeption und Erschließung<br />

• Freiraumqualitäten<br />

• Funktionserfüllung<br />

• Wirtschaftlichkeit und technische Realisierbarkeit


Preisgerichtssitzung<br />

Zeit: am 22. Mai 2003 um 9.00– 17.45 Uhr<br />

Ort: in den Räumen des Kunstvereins <strong>Heidelberg</strong>, Hauptstraße 97, <strong>Heidelberg</strong><br />

Fachpreisrichter<br />

• Herr Prof. Dr. Dieter Haberland, Tragwerksplaner, Kassel<br />

• Herr Wolfgang Kessler, Architekt, <strong>Heidelberg</strong><br />

• Herr Prof. Gunter Kölz, Stadt-/Verkehrsplaner, Stuttgart<br />

• Herr Jan Wehberg, Landschaftsarchitekt, Berlin<br />

Sachpreisrichter<br />

• Herr Diethelm Fichtner, Leiter des Stadtplanungsamtes, <strong>Heidelberg</strong><br />

• Herr Reiner Förster, Geschäftsführer <strong>Heidelberg</strong>er Garagengesellschaft, <strong>Heidelberg</strong><br />

• Herr Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Erster Bürgermeister, <strong>Heidelberg</strong><br />

Stellvertretende Fachpreisrichterin<br />

• Frau Heike Roos, Landschaftsarchitektin, Weimar<br />

Stellvertretende Sachpreisrichter<br />

• Herr Roland Jerusalem, stellv. Leiter des Stadtplanungsamtes, <strong>Heidelberg</strong><br />

• Frau Annette Leuckel, Stadtplanungsamt, <strong>Heidelberg</strong><br />

Wettbewerbsmanagement von Seiten ANP, Kassel<br />

• Barbara Ettinger-Brinckmann, Architektin BDA<br />

• Carsten Rüddenklau<br />

• Ulrich Walberg


Ergebnis<br />

Ein zweiter Preis (5.000 EUR)<br />

Arbeit 111<br />

Martin Rein Cano (Landschaftsarchitektur)<br />

Lorenz Dexler<br />

Topotek 1 GmbH<br />

Sophienstraße 18, 10178 Berlin<br />

mit<br />

Gernot Schulz (Architektur)<br />

Sankt-Apern-Straße 10 - 12, 50667 Köln<br />

und<br />

ACS Partner (Verkehr/Tragkonstruktion/Tiefbau)<br />

Gubelstraße 28, 8050 Zürich<br />

Ein zweiter Preis (5.000 EUR)<br />

Arbeit 116<br />

wbp Landschaftsarch.-Ingenieure (Landschaftsarchitektur)<br />

Nordring 49, 44787 Bochum<br />

mit<br />

Schmidt/Schmersahl + Partner (Architektur/Stadtplanung)<br />

Friesenweg 12, 32107 Bad Salzufl en<br />

und<br />

Ing.-Büro Dr. Lessmann, (Verkehrsplanung)<br />

Niederhoffstraße 23, 44137 Dortmund


Ein dritter Preis (3.000 EUR)<br />

Arbeit 110<br />

Klahn + Singer + Partner (Landschaftsarchitektur)<br />

Heinrich-Heine-Ring 125, 76199 Karlsruhe<br />

mit<br />

Anselment, Möller + Partner GmbH (Verkehrsplanung)<br />

Erzberger Straße 117, 76133 Karlsruhe<br />

Ein dritter Preis (3.000 EUR)<br />

Arbeit 113<br />

Kaag + Schwarz (Architektur)<br />

Architekten BDA<br />

Gutbrodstraße 2, 70197 Stuttgart<br />

mit<br />

Knoll Ökoplan (Landschaftsarchitektur)<br />

Kurze Gasse 10 A, 71063 Sindelfi ngen<br />

und<br />

Bung GmbH (Tragwerks- und Verkehrsplanung)<br />

Beratende Ing.<br />

Englerstraße 4, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />

Dritter Rundgang<br />

Arbeit 115<br />

Architektur:<br />

Kahlfeldt Architekten<br />

Petra Kahlfeldt<br />

Prof. Paul Kahlfeldt<br />

Kurfürstendamm 58, 10707 Berlin<br />

Landschaftsarchitektur:<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Kamel Louafi<br />

Oranienstraße 183, 10999 Berlin<br />

Verkehrsplanung:<br />

VIA Beratende Ingenieure<br />

Kai S. Lorenz<br />

Düsseldorfer Straße 48, 10707 Berlin


Zweiter Rundgang<br />

Arbeit 112<br />

Design, Konstruktion und Pläne Tiefgarage<br />

Planung <strong>Platz</strong>gestaltung<br />

Hill Cannon Partnership<br />

Vollar, Stephen<br />

Rohdes, Glynn<br />

Royal Chambers, Station Parade, HG1 1EP Harrogate (UK)<br />

Verkehrsplanung:<br />

Kind und Rausch<br />

Rausch, Steffen<br />

Görresstraße 2, 36041 Fulda<br />

Koordination, Kostenschätzung Tiefgarage, Übersetzung:<br />

Ingenieurbüro Gehring<br />

Gehring, Michael<br />

Schirrmannstraße 6, 36041 Fulda<br />

Zweiter Rundgang<br />

Arbeit 114<br />

Architekten:<br />

Mahler . Günster . Fuchs<br />

Generalplaner GmbH<br />

Jan Kliebe<br />

Gutenbergstraße 94 A, 70197 Stuttgart<br />

Landschaftsplaner:<br />

Stötzer - Neher<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Talstraße 51, 71069 Sindelfi ngen<br />

Verkehrsplaner:<br />

Ing.-Büro<br />

Pirker - Pfeiffer<br />

Max-Eyth-Straße 10, 72525 Münsingen


Preisgerichtsempfehlung<br />

Das Preisgericht empfi ehlt den Auslobern, mit den Preisträgern Verhandlungen aufzunehmen und dabei den mit den<br />

2. Preisen ausgezeichneten Verfassern Priorität einzuräumen. Für den Fall, dass sich die parallele Erschließung zur<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage technisch und fi nanziell realisieren ließe, hat die Arbeit 111 Vorrang gegenüber den anderen<br />

Arbeiten, da sie das größte städtebauliche Potential bereithält.


2. Preis<br />

Arbeit 111<br />

Landschaftsarchitektur:<br />

Martin Rein Cano<br />

Lorenz Dexler<br />

Topotek 1 GmbH<br />

Sophienstraße 18, 10178 Berlin<br />

Mitarbeiter:<br />

Maria Carlsson<br />

Milena Feustel<br />

Sofi a Petersson<br />

Cord Siegel<br />

Architektur:<br />

Gernot Schulz<br />

Sankt-Apern-Straße 10 - 12, 50667 Köln<br />

Verkehr / Tragkonstruktion / Tiefbau:<br />

ACS Partner<br />

Gubelstraße 28, 8050 Zürich<br />

Lageplan Arbeit 111


Arbeit 111 Perspektive


Beurteilung des Preisgerichts - Arbeit 111<br />

Vorgeschlagen wird ein großzügiger <strong>Platz</strong>raum mit eindeutiger Längsausrichtung. Die Verfasser binden den <strong>Platz</strong><br />

niveaugleich unter Erhaltung der Kolonnaden an und orientieren ihn klar nach Süden, so dass die Hügelkulisse im<br />

Hintergrund geschickt einbezogen wird. Er reduziert sich in den Freiraumelementen auf zwei zu den Hausfronten<br />

parallel verlaufende Baumreihen, welche von – allerdings eher modisch wirkenden - Bänken begleitet werden. Diesem<br />

Prinzip folgt auch die konsequente Ausrichtung des Bushaltepavillons, welche hinsichtlich Praktikabilität zu prüfen ist.<br />

Positiv zu bewerten ist das “Herüberspringen” von zwei Einzelbäumen in die <strong>Friedrich</strong>- <strong>Ebert</strong>-Anlage, was im dortigen<br />

Straßenraum zu einer Akzentuierung mit Hinweis auf den <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Platz</strong> führt. Durch die bewusste Einordnung der<br />

Tiefgaragenrampen in die <strong>Friedrich</strong>- <strong>Ebert</strong>-Anlage wird der <strong>Platz</strong> vom Verkehrsaufkommen der Tiefgarage freigehalten<br />

und erfährt somit eine besondere Aufenthaltsqualität. Die so hinzugewonnenen Randbereiche des <strong>Platz</strong>es müssten<br />

jedoch in der Praxis vor unerwünschtem Parken geschützt werden. Die verkehrsberuhigten Bereiche im Osten und<br />

Westen der <strong>Platz</strong>anlage heben die Trennung von Fußgänger- und Fahrverkehr auf. Die Reduktion des Verkehrs im<br />

<strong>Platz</strong>raum auf den reinen Anliegerverkehr entspricht der heutigen Situation.<br />

Der Entwurf ersetzen den in die Kolonnaden eingestellten, massiven Baukörper durch einen gläsernen Zugangskubus.<br />

Bei dem Entwurf handelt es sich um eine große zusammenhängende <strong>Platz</strong>fl äche, welche keine Gewichtung bzw.<br />

Bereichsbildung erfährt. Somit ist er für vielfältige städtische Nutzungen offen. Zu Konfl ikten mit der Marktbeschickung<br />

kommt es nicht. Die große Ruhe, die der Entwurf ausstrahlt, wird positiv bewertet.<br />

Großzügigkeit und Ruhe werden erkauft durch die Verlagerung der Tiefgaragenerschließung in den Seitenstreifen der<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage. Das Einfahren in die Tiefgarage und insbesondere das Ausfahren über die <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage<br />

werden jedoch als sehr problematisch angesehen. Die Zufahrt in die Tiefgarage aus der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage lässt


den Austausch mit den bestehenden Parkierungsanlagen<br />

der Altstadt nur in erschwerter Form zu. Außerdem kann die<br />

Anlage in der vorgeschlagenen Form nur von Osten angefahren<br />

werden. Die Anbindung über die <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage lässt<br />

großen technischen und fi nanziellen Aufwand erwarten.<br />

Das gewählte innere Erschließungssystem der Tiefgarage<br />

entspricht den gestellten Anforderungen. Allerdings<br />

erscheinen die Stützenabstände sehr eng und schränken die<br />

Übersichtlichkeit der Garage ein.<br />

1. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 111


2. Preis<br />

Arbeit 116<br />

Landschaftsarchitektur:<br />

Christine Wolf<br />

Rebekka Junge<br />

wbp Landschaftsarch.-Ingenieure<br />

Nordring 49, 44787 Bochum<br />

Mitarbeiter:<br />

U. Aufmkolk<br />

A. Bockhalt<br />

N. Hindemith<br />

J. Köhler<br />

Architektur / Stadtplanung:<br />

F. Schmersahl<br />

F. Biermann<br />

H.J. Prüssner<br />

Schmidt/Schmersahl + Partner<br />

Friesenweg 12, 32107 Bad Salzufl en<br />

Lageplan Arbeit 116


Arbeit 116 Perspektive


Beurteilung des Preisgerichts - Arbeit 116<br />

Der <strong>Platz</strong>raum wird durch Bauwerke im Süden (neuer Glaskubus) und im Norden (Erhaltung Kolonnaden/Integration<br />

neure Glaskubus) gefasst. Positiv ist die einheitliche Belagswahl, die bewusst die tangierenden Straßenräume integriert<br />

und damit selbstverständlich Raumkanten defi niert. Hierdurch entsteht eine räumliche Verknüpfung zur Plöck, der die<br />

Kolonnaden jedoch eher im Wege stehen. Im Süden wird ebenfalls versucht, durch die Materialausweitung Teile der<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>anlage mit einzubinden.<br />

Der Entwurf ist kennzeichnet durch die Ausbildung von Teilräumen, die untereinander gleichwertig sind. Für die<br />

Marktbeschickung sind klare Voraussetzungen geschaffen.<br />

Die räumliche Wirkung des <strong>Platz</strong>es wird durch Querstreifen und effektvolle Leuchtstreifen geweitet, durch Baumgruppen<br />

zoniert und gegliedert. Die Einordnung der Platanenblöcke soll Aufenthaltsqualität an der Zufahrt des <strong>Platz</strong>es/Zufahrt zur<br />

Tiefgarage bieten, welche qualitativ zu hinterfragen ist. Denn die bewusste Bündelung der Tiefgaragen-Rampen an der<br />

Ostseite bietet zwar stadträumliche Vorteile, führt jedoch auch zu hoher Lärmbelastung auf dem <strong>Platz</strong>, da Umfahrung<br />

notwendig.<br />

Eine halbhohe Wasserwand von 60 m Länge erzeugt eine neue Raumkante im Osten des <strong>Platz</strong>es. Das “Verstecken” der<br />

Tiefgaragenrampe hinter dieser Wand erscheint zunächst intelligent, ist jedoch hinsichtlich Dimension und Raumwirkung<br />

nochmals separat zu prüfen.<br />

Auch in Bezug auf die Sichtbeziehungen stellt die Kolonnade im Norden einen städtebaulichen Nachteil dar, auch wenn<br />

der eingestellte Baukörper abgebrochen und durch einen gläsernen Baukörper ersetzt ist. Die Fassaden des westlichen<br />

<strong>Platz</strong>randes werden durch die Baumgruppen verdeckt, zugleich werden die östlichen Fassaden der Randbebauung durch<br />

den Entwurf freigestellt. Der Blick nach Süden ist durch ein neues– ebenfalls gläsernes – Bauwerk geprägt, wozu der


Entwurf jedoch keine genaueren Angaben macht.<br />

Die Glaskuben beherbergen die notwendigen Verkehrs- und<br />

Funktionsfl ächen. Ihre identische Ausbildung in Material und<br />

Kubatur erscheint unverständlich.<br />

Die Anordnung beider Rampen auf der östlichen Seite des<br />

<strong>Platz</strong>es ist aus verkehrstechnischer Sicht gut gelöst. Allerdings<br />

ist bei der Zufahrt in die Tiefgarage sowohl die westliche, als<br />

auch die nördliche <strong>Platz</strong>seite (Plöck) zu umfahren. Deshalb<br />

entspricht die Trennung von Fußgänger und Fahrverkehr<br />

diesem konzeptionellen Ansatz.<br />

Durch die ebene Gestaltung des <strong>Platz</strong>bereiches ist die<br />

Andienung an Markttagen gut gewährleistet. Die innere<br />

Erschließung der Tiefgarage ist funktional gut gelöst und lässt<br />

in ihrer Überschaubarkeit eine hohe Akzeptanz erwarten.<br />

Dies gilt auch für die vorgeschlagene Konstruktion der Anlage,<br />

die einerseits eine Übersichtlichkeit besitzt und gleichzeitig<br />

eine wirtschaftliche Bauweise erwarten lässt.<br />

1. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 116


3. Preis<br />

Arbeit 110<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Klahn + Singer + Partner<br />

Heinrich-Heine-Ring 125, 76199 Karlsruhe<br />

Mitarbeiter:<br />

Peter Neideck, Architekt<br />

Harold Scholl, Architekt<br />

Jeanette Schmalbach<br />

Verkehrsplanung<br />

Klahn + Singer + Partner<br />

Heinrich-Heine-Ring 125, 76199 Karlsruhe<br />

Mitarbeiter:<br />

Dr.-Ing. Johannes Möller<br />

Gerhard Brettnacher<br />

Werner Gehringer<br />

Lageplan Arbeit 110


Arbeit 110 Perspektive


Beurteilung des Preisgerichts - Arbeit 110<br />

Der Entwurf nimmt sich insgesamt sympathisch zurück und zeigt eine großzügige Geste und Öffnung zur Plöck. Im<br />

Süden erfolgt ein starker räumlicher Abschluss mit einem neuen Bauwerk. Insgesamt handelt es sich um einen ruhigen<br />

Gesamtraum, welcher sich nach Süden verjüngt.<br />

Mit der Reduzierung der Freiraumelemente auf zwei perspektivisch laufende/wirkende Baumreihen (“bleach”) inszenieren<br />

die Verfasser den freien Blick auf das Institut. Diese Inszenierung wird jeweils unterstützt durch die Einordnung der<br />

Lichtbänke als ein alternatives Sitzangebot, welche untergeordnet den Stadtraum prägen. Konsequent sieht der Entwurf<br />

den Abriss der Kolonnaden vor.<br />

Durch die Anhebung des <strong>Platz</strong>niveaus wird der Blick auf den gegenüberliegenden Berghang gelenkt, opfert dafür jedoch<br />

die Barrierefreiheit. Es entsteht ein “<strong>Platz</strong> auf dem <strong>Platz</strong>” mit teilweise indifferenten Randbereichen. Der <strong>Platz</strong> bietet viel<br />

Spielraum für städtische Nutzungen, verzichtet auf Festlegung, was positiv bewertet wird. Nachteilig sind die schwierige<br />

Erschließung für die Marktbeschicker und die deutliche abfallende Aufenthaltsqualität im südlichen <strong>Platz</strong>bereich.<br />

Die Einordnung des südlichen Bauwerkes fasst den Raum zwar neu, es ist jedoch in Dimension und Proportion zu<br />

hinterfragen. Dieses Gebäude wird als Neuinterpretation der Kolonnaden verstanden und erhält eine schwebende<br />

Stahlbetonscheibe, die Wartemöglichkeit bietet und den Treppenabgang und den Abluftschacht beherbergt. Die Jury<br />

bezweifelt allerdings die “schwebende Wirkung” einer 45 cm starken Scheibe.<br />

In der Nordostecke des <strong>Platz</strong>es entsteht anstelle der Kolonnaden ein zweigeschossiges Zugangsbauwerk mit Treppe und<br />

Aufzug (Marktleiter im OG?) sowie dem Zuluftschacht. Die Sichtbetonbaukörper sind aus Kuben und Scheiben (Süden)<br />

bzw. wie aus einem Block geschnitten (Norden) gestaltet. Großformatige Glasfl ächen kontrastieren mit der geschlossenen<br />

Betonoberfl äche.


Die Erschließung der Tiefgarage über getrennte Zu- und<br />

Abfahrtsrampen an den <strong>Platz</strong>seiten ist grundsätzlich<br />

gelöst. Allerdings ist die Einfahrtsrampe sehr dicht an den<br />

Straßenrand gelegt und dadurch in ihrer Orientierung und in<br />

der Stauraumlänge nur eingeschränkt nutzbar. Der Austausch<br />

mit den benachbarten Parkierungsschwerpunkten ist möglich.<br />

Die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereiches an der<br />

Westseite des <strong>Platz</strong>es erscheint problematisch.<br />

Die Schrägaufstellung entspricht der Vorgabe. Allerdings ist<br />

das gewählte innere Erschließungssystem kompliziert und<br />

beeinträchtigt die Akzeptanz der Tiefgarage. Durch das innere<br />

System entstehen zudem durch vier gewählte Parkgeschosse<br />

in einigen Bereichen unwirtschaftliche Geschosshöhen.<br />

1. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 110


3. Preis<br />

Arbeit 113<br />

Architektur<br />

Kaag + Schwarz<br />

Architekten BDA<br />

Gutbrodstraße 2, 70197 Stuttgart<br />

Mitarbeiter:<br />

T. Rösch<br />

S. Eisele<br />

A. Norden<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Knoll Ökoplan<br />

Kurze Gasse 10 A, 71063 Sindelfi ngen<br />

Mitarbeiter:<br />

A. Peyker<br />

Tragwerks- und Verkehrsplanung<br />

Bung GmbH<br />

Beratende Ing.<br />

Englerstraße 4, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />

Lageplan Arbeit 113


Arbeit 113 Perspektive


Beurteilung des Preisgerichts - Arbeit 113<br />

Der Entwurf sieht eine <strong>Platz</strong>fl äche mit unterschiedlichen Zonen vor. Der Abschluss des <strong>Platz</strong>es nach Süden wird durch ein<br />

spektakuläres Torbauwerk gestaltet. Zur Plöck hin ist der Entwurf offen, die bestehenden Kolonnaden sind entfernt.<br />

Der Verfasser orientiert den <strong>Platz</strong> klar auf das Institutsgebäude. Er schafft Aufenthaltsschwerpunkte im Übergang zur<br />

Akademiestraße, was positiv zu bewerten ist. Die Einordnung der Tiefgaragen-Rampen erfolgt nach der in der Auslobung<br />

wiedergegebenen Konzeption und wird intelligent mit Freiraumelementen (Baumriegel und Wasserbecken) gefasst. Im<br />

Norden und Süden des <strong>Platz</strong>es sind aufgeständerte, gläserne Zugangsbauwerke vorgesehen.<br />

Das neue Bauwerk im Süden soll den neuen räumlichen Abschluss gegenüber der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-Anlage bilden und<br />

“rahmt” den Blick nach Norden. Dimension und Ausbildung des Bauwerkes werden allerdings als nicht angemessen<br />

eingeschätzt, die torartige Geste wirkt überinstrumentiert. Eine sinnvolle Nutzung des Brückengeschosses scheint<br />

zweifelhaft, zumal es nicht barrierefrei erschlossen wird.<br />

Die Gestaltung des “<strong>Platz</strong>es auf dem <strong>Platz</strong>” mittels bewussten Höhenunterschieden zwischen Fußgänger- und<br />

Fahrverkehr wirkt überinstrumentalisiert. Auch hier gerät der Entwurf in Konfl ikt mit der gewünschten Barrierefreiheit:<br />

der städtische <strong>Platz</strong> muss allen Stadtnutzern zur Verfügung stehen. Durch das Anheben des <strong>Platz</strong>bereiches werden<br />

außerdem die Andienung an Markttagen und die Nutzbarkeit der Flächen sehr erschwert. Die <strong>Platz</strong>fl äche selbst ist<br />

einheitlich ausgeprägt.<br />

Die Erschließung der Tiefgarage über getrennte Zu- und Abfahrtsrampen an den östlichen und westlichen <strong>Platz</strong>seiten ist<br />

generell gelöst. Dies gilt auch für die Trennung von Fußgänger- und Fahrverkehr.<br />

Das Stützen- und Unterzugssystem innerhalb der Tiefgarage mit den engstehenden Mittelstützenreihen erschwert die<br />

Übersichtlichkeit der Parkgeschosse und damit die Akzeptanz der Gesamtanlage.


Tiefgarage<br />

Arbeit 113


3. Rundgang<br />

Arbeit 115<br />

Architektur<br />

Kahlfeldt Architekten<br />

Petra Kahlfeldt<br />

Prof. Paul Kahlfeldt<br />

Kurfürstendamm 58, 10707 Berlin<br />

Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Rüdiger Semang<br />

Dipl.-Ing. Torsten Förster<br />

Landschaftsarchitektur<br />

Kamel Louafi<br />

Oranienstraße 183, 10999 Berlin<br />

Mitarbeiter:<br />

Dörte Eggert<br />

Günter Maser<br />

Verkehrsplanung<br />

VIA Beratende Ingenieure<br />

Kai S. Lorenz<br />

Düsseldorfer Straße 48, 10707 Berlin<br />

Lageplan Arbeit 115<br />

1. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 115


Arbeit 115 Perspektive


2. Rundgang<br />

Arbeit 112<br />

Tiefgarage/<strong>Platz</strong>gestaltung<br />

Hill Cannon Partnership<br />

Vollar, Stephen<br />

Rohdes, Glynn<br />

Royal Chambers, Station Parade, HG1 1EP<br />

Harrogate (UK)<br />

Verkehrsplanung<br />

Kind und Rausch<br />

Rausch, Steffen<br />

Görresstraße 2, 36041 Fulda<br />

Mitarbeiter:<br />

Christian Leinberger<br />

Torsten Raab<br />

Koordination, Kostenschätzung<br />

Ingenieurbüro Gehring<br />

Gehring, Michael<br />

Schirrmannstraße 6, 36041 Fulda<br />

Lageplan Arbeit 112<br />

1. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 112


Arbeit 112 Perspektive


2. Rundgang<br />

Arbeit 114<br />

Architektur<br />

Mahler . Günster . Fuchs<br />

Generalplaner GmbH<br />

Jan Kliebe<br />

Gutenbergstraße 94 A, 70197 Stuttgart<br />

Landschaftsplaner<br />

Stötzer - Neher<br />

Landschaftsarchitekten<br />

Talstraße 51, 71069 Sindelfi ngen<br />

Verkehrsplaner<br />

Ing.-Büro<br />

Pirker - Pfeiffer<br />

Max-Eyth-Straße 10, 72525 Münsingen<br />

Sonderfachleute<br />

CAD: Katrin Kern<br />

Modell: Christian Schmid<br />

Lageplan Arbeit 114<br />

1. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 114


Arbeit 114<br />

2. UG Tiefgarage<br />

Arbeit 114

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