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KFZA-BGW-DAK-StressMonitoring bei Lehrern

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Stress <strong>bei</strong>Fachschul-, BerufsschulundWerklehrer/innenErgebnisse einer <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong>-Studieüber den Zusammenhang vonAr<strong>bei</strong>tsbedingungen und Stressbelastungin ausgewählten Berufen


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 2Der Bericht wurde im Auftrag der <strong>BGW</strong> erstellt durch:Hans-Dieter Nolting, Judith Berger, Désirée Niemann und Guido SchiffhorstIGES Institut für Gesundheits- undSozialforschung GmbHWichmannstr. 5, D-10787 Berlin,Tel. 030 - 230 80 90, Fax 030 - 230 80 911,e-mail: iges@iges.deundHartmut O. Genz<strong>BGW</strong> Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienstund WohlfahrtspflegePappelallee 35/3722089 HamburgTel.: 040 - 20207 960; Fax: 040 - 20207 916undMartin Kordt<strong>DAK</strong> Gesundheitsmanagement<strong>DAK</strong> HauptgeschäftsstelleNagelsweg 27 - 3520097 HamburgTel.: 040 - 2396 2649; Fax: 040 - 2396 1550Bezugsquellen für den Bericht:<strong>BGW</strong> Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienstund WohlfahrtspflegeBereich Gesundheits- und MobilitätsmanagementPappelallee 35/3722089 HamburgTel.: 040 - 20207 960; Fax: 040 - 20207 916<strong>DAK</strong> Gesundheitsmanagement<strong>DAK</strong> HauptgeschäftsstelleNagelsweg 27 - 3520097 HamburgTel.: 040 - 2396 2649; Fax: 040 - 2396 1550Mat.-Nr.: W 403-20017


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 3InhaltVorwort ........................................................................................................ 51 Das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring ................................................ 61.1 Ausgangspunkt und Ziele................................................................... 61.2 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.................................. 72 Was ist Stress? .................................................................................. 82.1 Vom Alltagsbegriff zur Stressforschung............................................ 82.2 Stress in der Ar<strong>bei</strong>tswelt................................................................... 113 Ergebnisse Stressreaktionen.......................................................... 123.1 Stress <strong>bei</strong> Fachschul-, Berufsschul- und Werklehrer/innenim Vergleich zur berufstätigen Bevölkerung derBundesrepublik................................................................................. 123.2 Die häufigsten psychosomatischen Beschwerden derFachschul-, Berufsschul- und Werklehrer/innen.............................. 134 Ergebnisse Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen.................................................... 154.1 Stressoren.......................................................................................... 154.1.1 Quantitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung.................................................... 154.1.2 Qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung...................................................... 174.1.3 Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen............................................................. 194.1.4 Umgebungsbelastungen ............................................................. 214.2 Ressourcenfaktoren .......................................................................... 234.2.1 Vielseitigkeit .............................................................................. 234.2.2 Handlungsspielraum .................................................................. 254.2.3 Soziale Rückendeckung ............................................................. 274.2.4 Information und Mitsprache ...................................................... 294.3 Fazit zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen in der Berufsgruppe derFach-, Berufsschul- und Werklehrer/innen................................ 315 Zum Einfluss der Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen aufStressreaktionen ............................................................................ 335.1 Ar<strong>bei</strong>tsintensität und Kontrolle ........................................................ 335.2 Einfluss des Zusammenwirkens von Ar<strong>bei</strong>tsintensität undKontrolle auf psychische Gesundheit und psychosomatischeBeschwerden..................................................................................... 36


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 46 Schlussfolgerungen und Empfehlungen ....................................... 387 Anhang: Methodik und Datenbasis .............................................. 397.1 Methodische Vorgehensweise.......................................................... 397.1.1 Der Fragebogen des Stress-Monitorings.................................... 397.1.2 Befragung von 23 Berufsgruppen und Betriebsarten ................ 397.2 Datenbasis des vorliegenden Berichts über die Fachschul-,Berufsschul- und Werklehrer/innen ................................................. 417.3 Hinweise zur Auswertung, Darstellung und Interpretationder Ergebnisse des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings........................ 427.3.1 Ergebnisse zu den Stressreaktionen........................................... 427.3.2 Ergebnisse zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen..................................... 438 Anmerkungen ................................................................................. 44


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 5VorwortStress kann vielfältige Ursachen haben. Stress kann durch Belastungen imAr<strong>bei</strong>tsalltag oder auch im privaten Bereich entstehen. Ob wir viel oderwenig „Stress haben“, hängt darüber hinaus davon ab, wie wir mit Belastungenumgehen.Eine hohe Stressbelastung hat Einfluss auf die Lebensqualität, kann Krankheitenverursachen und sogar das Unfallrisiko erhöhen.Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege(<strong>BGW</strong>) hat sich daher im Rahmen des Projektes „Prävention ar<strong>bei</strong>tsbedingterGesundheitsgefahren“ mit den Auswirkungen von stressverursachendenAr<strong>bei</strong>tsbedingungen auf die Gesundheit und das Unfallrisiko derBeschäftigten befasst.Zusammen mit der Deutschen Angestellten Krankenkasse (<strong>DAK</strong>) wurdenim Sommer und Herbst 2000 Beschäftigte aus 23 Berufsgruppen bzw. Betriebsartenzu ihren ar<strong>bei</strong>tsweltbezogenen Stressbelastungen befragt.Ziel der Befragung war es, Berufsgruppen bzw. Betriebsarten zu identifizieren,in denen die Beschäftigten unter einem überdurchschnittlichen Stressniveauleiden. Die Gruppe der Fach- und Berufsschullehrer kristallisiertesich im Laufe der Untersuchung als eine der besonders stark belasteten Berufsgruppenheraus.Im vorliegenden Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchungfür die Berufsgruppe Fachschul-, Berufsschul- und Werklehrer/innendargestellt. Die Analyseergebnisse sollen den Betroffenen und Verantwortlichenin den jeweiligen Bereichen als Informationsgrundlage dienen, umPräventionsmaßnahmen abzuleiten und Veränderungsprozesse anzustoßen.Berufsgenossenschaftfür Gesundheitsdienst undWohlfahrtspflege (<strong>BGW</strong>)HamburgDeutsche AngestelltenKrankenkasse (<strong>DAK</strong>)Hamburg


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 61 Das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring1.1 Ausgangspunkt und ZieleDie <strong>BGW</strong> entwickelt im Rahmen eines größeren Projektes neue Konzepteund Maßnahmen, die einen Beitrag zur Umsetzung des gesetzlichen Auftragesder „Prävention ar<strong>bei</strong>tsbedingter Gesundheitsgefahren“ leisten werden.Ein Teilschritt dieses Projekts war die Entwicklung eines Fragebogens zurErmittlung des Ausmaßes von Stressreaktionen sowie der Verbreitung vonstressverursachenden Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen <strong>bei</strong> den Beschäftigten in verschiedenenBerufsgruppen bzw. Betriebsarten. Dieser Fragebogen zurDurchführung von ar<strong>bei</strong>tsweltbezogenen „Stress-Monitorings“ wurde imSommer und Herbst 2000 im Rahmen einer schriftlichen Umfrage in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit der Deutschen Angestellten Krankenkasse (<strong>DAK</strong>) erprobt.Zielgruppen waren Beschäftigte aus 23 Berufsgruppen bzw. Betriebsarten,die unter den Versicherten der <strong>BGW</strong> sowie zum Teil auch der<strong>DAK</strong> besonders stark vertreten sind.Aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchung können Präventionsmaßnahmengezielt entwickelt werden. Die Angebote sollen auf die Bedürfnissein den einzelnen Berufsgruppen bzw. Betriebsarten zugeschnitten sein. Umdies zu erreichen, ist es notwendig, jeweils die spezifischen Bedingungenund Stressauslöser zu kennen. Das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring hat diehierfür erforderlichen Daten geliefert.Die Untersuchungsergebnisse des Stress-Monitorings sollen jedoch nichtnur für interne Entwicklungsar<strong>bei</strong>ten von <strong>BGW</strong> und <strong>DAK</strong> verfügbar sein,sondern auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.Deshalb werden die Ergebnisse in Form von Berichten über einzelne Berufsgruppenbzw. Betriebsarten aufbereitet und publiziert.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 71.2 Zusammenfassung der wichtigsten ErgebnisseDie Befragung von 465 Fach-, Berufsschul- und Werklehrer/innen hat folgendeErkenntnisse über Stressreaktionen und stressrelevante Ar<strong>bei</strong>tsbedingungengeliefert:• Der psychische Gesundheitszustand der Lehrer/innen ist um knapp 9 %schlechter als der Vergleichswert der berufstätigen Bevölkerung derBundesrepublik (<strong>bei</strong> identischer Zusammensetzung nach Geschlecht undAlter).• Lehrer/innen leiden erheblich stärker als die Vergleichsbevölkerungunter psychosomatischen Beschwerden (20,5 % über dem Durchschnitt).• Die häufigsten psychosomatischen Beschwerden sind Rücken- undNackenschmerzen, Grübelei, Mattigkeit und innere Unruhe.• Bei den Ressourcenfaktoren „Vielseitigkeit“ und „Handlungsspielraum“liegen die Lehrer/innen deutlich ungünstiger als die untersuchten Freiberuflerund Selbständigen. Ähnlich sind die Ergebnisse für den AspektInformation und Mitsprache.• Auffällig ungünstig sind die Ergebnisse <strong>bei</strong>m Faktor „Soziale Rückendeckung".• Innerhalb der Gruppe der Lehrer/innen sind Stressreaktionen besondersstark ausgeprägt, wenn folgende Konstellation von Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenvorliegt: Hohe quantitative und qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen sowiehäufige Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen in Kombination mit geringer Aufgabenvielfaltund engem Handlungsspielraum <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t.Die Ergebnisse sind in den Kapiteln 3 „Ergebnisse Stressreaktionen“ 4„Ergebnisse Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen“ und 5 „Zum Einfluss der Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenauf Stressreaktionen “ detailliert dargestellt.Im folgenden Kapitel 2 wird das Phänomen „Stress“ im Alltag und in derAr<strong>bei</strong>tswelt näher erläutert.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 82 Was ist Stress?2.1 Vom Alltagsbegriff zur StressforschungIn der Alltagssprache ist häufig davon die Rede, dass man „Stress hat“,„unter Stress steht“ oder ein bestimmtes Erlebnis „Stress war“. Wenn wirvon Stress reden, dann meinen wir auf jeden Fall einen unangenehmen Zustandoder ein negatives Erlebnis.In der wissenschaftlichen Forschung spielt der Stress-Begriff bereits seitvielen Jahren eine wichtige Rolle. Obwohl es unterschiedliche Theorienund ausgefeilte Modelle zur Entstehung und den Auswirkungen von Stressgibt, stimmen die wissenschaftlichen Definitionen von Stress im Kern mitdem Alltagsverständnis überein: Stress ist gekennzeichnet durch die Empfindungeines „unangenehmen Spannungszustandes“ 1 .Als weiteres kennzeichnendes Merkmal des Phänomens „Stress“ lässt sichfesthalten, dass er häufig im Zusammenhang mit Leistungs- oder Verhaltenserwartungenauftritt, die an uns gestellt werden und die wir als eine vonaußen oder auch innerlich auf uns einwirkende Drucksituation empfinden.Das Gefühl des „unter-Druck-stehens“ kommt dadurch zustande, dass wirein Ungleichgewicht zwischen den an uns gestellten Anforderungen undunseren momentanen Möglichkeiten zur Bewältigung dieser Anforderungenerleben 2 .Stress ist ein übergeordneter Begriff, den man zu Zwecken der wissenschaftlichenAnalyse und Ursachenforschung weiter untergliedert:Als Stressoren bezeichnet man Faktoren der Umwelt, die mit erhöhterWahrscheinlichkeit Stress bzw. die beschriebenen unangenehmen Empfindungenauslösen können. Wenn es darum geht, Stress zu vermeiden oderabzubauen, dann spielt die Frage, durch welche Faktoren Stress ausgelöstoder begünstigt wird eine wichtige Rolle.Als Stressreaktionen bezeichnet man die Folgezustände, die sich einstellenkönnen, wenn eine Person über eine längere Zeit „Stress hat“ bzw. stressverursachendenBedingungen ausgesetzt ist. Man unterscheidet zumeistzwischen kurzfristigen und längerfristigen Stressreaktionen.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 9Kurzfristig führt Stress <strong>bei</strong>spielsweise zu bestimmten körperlichen (erhöhtekardiovaskuläre Aktivität, Ausschüttung von „Stresshormonen“ usw.) undpsychologischen Reaktionen (negative emotionale Befindlichkeit, Verschlechterungder Handlungsregulation mit der Folge abnehmender Leistungund zunehmender Fehlerzahl). Diese kurzfristigen Reaktionen bildensich wieder zurück, wenn der Stress nachlässt und nicht zu lange andauert.Je länger und intensiver man Stress ausgesetzt ist, umso länger dauert dieZurückbildung der kurzfristigen Stressreaktionen (Erholung) und umso ehertreten auch längerfristige Stressreaktionen auf.Mittel- und langfristige Reaktionen können sein:• Dauerhafte Beeinträchtigungen des Wohlbefindens – die sich <strong>bei</strong>spielsweiseals Gefühl der Gereiztheit und Belastetheit 3 ausdrücken können;• psychosomatische Beschwerden und Krankheiten;• herabgesetzter psychischer Gesundheitszustand (z.B. Depressivität);• Zunahme gesundheitsschädlicher Konsumgewohnheiten (Rauchen, Alkohol-,Medikamentenmissbrauch usw.).Stressoren sind die Ursache von Stressempfindungen, die zu kurz- und längerfristigenStressreaktionen führen können – dieses einfache Modell mussnoch um einen wesentlichen Faktor ergänzt werden: Der Mensch ist derEinwirkung von stressverursachenden Umweltfaktoren nicht passiv ausgeliefert,sondern verfügt über unterschiedlich stark ausgeprägte Fähigkeitenund Möglichkeiten zur Bewältigung und Verar<strong>bei</strong>tung von Stress.Dies beginnt bereits mit der Wahrnehmung und kognitiven Verar<strong>bei</strong>tungvon Umweltreizen: Was die eine Person als bedrohlich und damitstressauslösend wahrnimmt, erscheint der anderen als reizvolle Herausforderung.Allgemein gesprochen hängt es von den individuell unterschiedlichen Ressourceneiner Person ab, ob Anforderungen überhaupt als Stressoren wirksamwerden und ob bzw. in welchem Umfang Stressreaktionen auftreten.Wenn man über ausreichende Ressourcen verfügt, dann werden selbstschwierige Umweltanforderungen eher als kontrollierbar erlebt. Bei unzureichendenRessourcen erlebt man sich hingegen als mehr oder wenigerausgeliefert und bedroht, was mit Stress gleichzusetzen ist.Als Ressourcen einer Person kommen - je nach Art der fraglichen Stressoren– unterschiedliche Faktoren in Betracht: Ausbildung und Erfahrung,körperliche Leistungsfähigkeit, Handlungspielräume am Ar<strong>bei</strong>tsplatz oder


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 10das Ausmaß der sozialen Unterstützung. Die Ressourcen sind also nicht nurEigenschaften der Person, sondern die sozialen, wirtschaftlichen und beruflichenRahmenbedingungen unter denen man lebt und ar<strong>bei</strong>tet, spielenebenfalls eine wichtige Rolle.Die geschilderten Zusammenhänge zwischen Stressoren, Ressourcen undStressreaktionen sind in Abbildung 1 in einer Grafik zusammengefasst.Abbildung 1:Zusammenhänge zwischen Stressoren, Ressourcen und StressreaktionenUmwelt:Reize, Anforderungen, Erwartungen(= mögliche Stressoren)Person:großRessourcenkleingeringStress/StressreaktionenstarkQuelle:IGES


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 112.2 Stress in der Ar<strong>bei</strong>tsweltStress kann im Zusammenhang mit nahezu allen Lebensbereichen auftreten.Zumindest in der wissenschaftlichen Forschung ist die Ar<strong>bei</strong>tswelt jedochstets ein Schwerpunkt der Beschäftigung mit dem Stress-Phänomen gewesen.Dies hängt damit zusammen, dass sich in der Ar<strong>bei</strong>tswelt zahlreiche Einflüsse,Bedingungen und Faktoren identifizieren und eingrenzen lassen, <strong>bei</strong>denen es unmittelbar plausibel erscheint, sie als Stressoren zu verdächtigen:Lärm, Schichtar<strong>bei</strong>t und ungünstige Ar<strong>bei</strong>tszeiten, Zeitdruck, hohe Konzentrationsanforderungen,schlechtes Betriebsklima, Überforderung durchneue Verfahren und Technologien usw.Die Untersuchung von Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen im Hinblick auf die Frage, obsie <strong>bei</strong> den ar<strong>bei</strong>tenden Menschen zu Stressreaktionen führen können undsomit möglicherweise eine ar<strong>bei</strong>tsbedingte Gesundheitsgefahr darstellen,hat zu einer ganzen Reihe von Erkenntnissen geführt, die sich für die Präventionnutzen lassen:• Zum einen sind für unterschiedliche Ar<strong>bei</strong>tsplätze die jeweils wichtigstenMerkmale und Bedingungen identifiziert worden, die als Stressorenwirken können. Dazu zählen <strong>bei</strong>spielsweise Faktoren wie Zeitdruck,Lärm, quantitative und qualitative Überforderung, unklare oder mangelndeInformationen, ständige Unterbrechungen <strong>bei</strong> einer begonnenenTätigkeit, Rollenkonflikte usw.• Zum anderen liegen auch Erkenntnisse über wichtige Ressourcenfaktorenin der Ar<strong>bei</strong>tswelt vor, von denen es zum erheblichen Teil abhängt,ob Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen zu schädlichem Stress führen oder nicht: DieVielfalt der Ar<strong>bei</strong>tsaufgaben (im Gegensatz zu Monotonie), die Möglichkeit,das berufliche Wissen und Können tatsächlich einzusetzen undsich neue Fähigkeiten anzueignen sowie der Entscheidungsspielraum,<strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t sind als Ressourcenfaktoren zu nennen, die mit der Ar<strong>bei</strong>tsaufgabeund -organisation zusammenhängen. Ferner spielt die sozialeUnterstützung durch Kollegen/innen und Vorgesetzte eine wichtigeRolle.Aufbauend auf den Ergebnissen der Stressforschung wurde das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong>Stressmonitoring entwickelt.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 123 Ergebnisse Stressreaktionen3.1 Stress <strong>bei</strong> Fachschul-, Berufsschul- und Werklehrer/innen im Vergleichzur berufstätigen Bevölkerung der BundesrepublikAbbildung 2 zeigt das Ergebnis des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings für dieBerufsgruppe der Fachschul-, Berufsschul- und Werklehrer/innen (Lehrer/innen):• Der psychische Gesundheitszustand der Lehrer/innen ist um knapp 9 %schlechter als der Vergleichswert der berufstätigen Bevölkerung derBundesrepublik (<strong>bei</strong> identischer Zusammensetzung nach Geschlecht undAlter).• Lehrer/innen leiden erheblich stärker als die Vergleichsbevölkerungunter psychosomatischen Beschwerden (20,5 % über dem Durchschnitt).Abbildung 2:Stressreaktionen in der Berufsgruppe der Fachschul-, BerufsschulundWerklehrer/innen im Vergleich zum Durchschnitt der berufstätigenBevölkerung in der Bundesrepublik50,0%40,0%über dem Durchschnitt30,0%20,0%10,0%0,0%+20,5%Durchschnitt berufstätigeBevölkerung derBundesrepublik 1998+1,5%unter dem Durchschnitt-10,0%-20,0%-30,0%-8,9%PsychischeGesundheitPsychosomatischeBeschwerdenPhysischeGesundheit


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 13Die <strong>bei</strong>den untersuchten Indikatoren zeigen somit, dass die Lehrer/innenüberdurchschnittlich unter Stress leiden.Der dritte in Abbildung 2 gezeigte Wert – der physische Gesundheitszustand– ist geringfügig besser als der Bevölkerungsdurchschnitt. Die Abweichungist jedoch so gering, dass man von einem durchschnittlichen körperlichenGesundheitszustand der Lehrer/innen sprechen kann.3.2 Die häufigsten psychosomatischen Beschwerden der Fachschul-,Berufsschul- und Werklehrer/innenAls ein Indikator für Stressreaktionen wurde die Zahl bzw. Stärke von psychosomatischenBeschwerden erhoben. Da<strong>bei</strong> handelt es sich um eine Listevon 24 einzelnen Beschwerden, zu denen jeweils angegeben werden sollte,ob man stark, mäßig, kaum oder gar nicht darunter leidet. Aus der Summeder Angaben zu allen 24 Einzelbeschwerden wurde die Gesamtbelastungdurch psychosomatische Beschwerden errechnet, über die im vorangehendenAbschnitt berichtet wurde.Neben diesem Gesamtwert ist es jedoch auch aufschlussreich, welche Einzelbeschwerdenin einer Berufsgruppe besonders häufig auftreten.Abbildung 3 zeigt die fünf Einzelbeschwerden, unter denen die Lehrer/innenam stärksten leiden. Ausgewiesen sind die Anteile, die auf dieAntwortkategorien stark und mäßig sowie kaum/gar nicht entfallen.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 14Abbildung 3:Die fünf Einzelbeschwerden, unter denen die Fachschul-, Berufsschul-und Werklehrer/innen am stärksten leiden (Anteil Befragte, diestark, mäßig oder kaum/gar nicht unter den genannten Beschwerdenleiden).Kreuz- oderRückenschmerzen46%37%17%Nacken- undSchulterschmerzen49%33%18%Mattigkeit54%35%11%Grübelei55%30%15%Innere Unruhe56%29%16%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%kaum/gar nicht mäßig starkRückenschmerzen sowie Nacken-/Schulterschmerzen stehen an der Spitzeder Beschwerden <strong>bei</strong> den Fachschul-, Berufsschul- und Werklehrern/innen.Damit unterscheidet sich diese Berufsgruppe nicht vom Durchschnitt derberufstätigen Bevölkerung: Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule sindsehr weit verbreitet.Die drei anderen Einzelbeschwerden – Mattigkeit, Grübelei und innere Unruhe– treten häufig als Folge von psychischer Belastung auf.Rückenbeschwerden werden im allgemeinen in erster Linie mit körperlichbelastenden Ar<strong>bei</strong>tstätigkeiten, falschem Sitzen usw. in Verbindung gebracht.Inzwischen ist jedoch nachgewiesen, dass neben solchen ergonomischenFaktoren auch psychische Belastungen am Ar<strong>bei</strong>tsplatz und Ar<strong>bei</strong>tsunzufriedenheitzum Auftreten von Rückenschmerzen <strong>bei</strong>tragen können.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 154 Ergebnisse Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenDie Darstellung der Untersuchungsergebnisse zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenbeschränkt sich in diesem Bericht auf das Hauptthema der Stressbelastung.Das bedeutet: Aspekte der Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen, die keinen direkten undausgeprägten Einfluss auf den ar<strong>bei</strong>tsbedingten Stress haben, werden nichtnäher erörtert.4.1 StressorenAls potenziell stressauslösende Faktoren werden vier Bereiche analysiert:Quantitative und qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen sowie Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungensind die wichtigsten psychischen Stressoren am Ar<strong>bei</strong>tsplatz. Alsvierter Faktor – der teilweise ebenfalls als psychische Belastung wirkt -werden Umgebungsbelastungen betrachtet.4.1.1 Quantitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungDie Erfassung der quantitativen Ar<strong>bei</strong>tsbelastung umfasst zwei Einzelaspekte:• Ich habe zuviel Ar<strong>bei</strong>t• Ich stehe häufig unter ZeitdruckZu diesen <strong>bei</strong>den Fragen wurde die Zustimmung auf einer fünfstufigenSkala erfragt (vgl. den Fragebogen im Anhang). Abbildung 4 zeigt dieAntwortverteilung dieser <strong>bei</strong>den Fragen <strong>bei</strong> den Lehrer/innen. Die dreiAntwortmöglichkeiten „trifft gar nicht / trifft wenig / trifft teilweise zu“wurden da<strong>bei</strong> zu einer Kategorie zusammengefasst. Hervorgehoben sind die<strong>bei</strong>den Kategorien „trifft überwiegend zu“ und „trifft völlig zu“, weil sieden Anteil der Befragten zeigen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 16Abbildung 4:Quantitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, Berufsschul-und Werklehrern/innenHabe zuviel Ar<strong>bei</strong>t72,1%17,7%10,2%Trifft gar nicht/ wenig/ teilweise zu Trifft überwiegend zu Trifft völlig zuStehe häufig unterZeitdruck65,9%18,3% 15,9%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 5:Quantitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,5Ungünstigster Wert: Ärzte4,03,83,5Fachschul-, Berufsschullehrer/innen3,02,53,13,02,4Durchschnitt 23 Berufsgruppen2,01,51,0Quantitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungGünstigster Wert: Friseure


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 17Die <strong>bei</strong>den Einzelfragen lassen sich zu einer Gesamtskala „QuantitativeAr<strong>bei</strong>tsbelastung“ zusammenfassen 4 . Der Skalenwert variiert – wie die einzelnenItems – zwischen dem Wert 1 (trifft gar nicht zu/keine Belastung)und dem Wert 5 (trifft völlig zu/sehr große Belastung). Abbildung 5 zeigtden Skalenwert der Lehrer/innen im Vergleich zum Durchschnittswert aller23 im <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring untersuchten Berufsgruppen sowie inRelation zu den Werten der günstigsten und ungünstigsten Berufsgruppe.Die Lehrer/innen gehören <strong>bei</strong> der quantitativen Ar<strong>bei</strong>tsbelastung zu denetwa durchschnittlich belasteten Berufsgruppen im <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring (Abbildung 5). Dies wird auch deutlich, wenn man die Antwortverteilungenin Abbildung 4 mit den entsprechenden Werten der in dieserHinsicht am höchsten belasteten Berufsgruppen vergleicht:• Auf die Frage, ob sie zuviel Ar<strong>bei</strong>t haben, antworteten etwa 10 % derLehrer/innen mit „trifft völlig zu“. Bei den Ärzten sind es 27 % und <strong>bei</strong>den Altenpfleger/innen knapp 23 %.• Auf die Frage, ob sie häufig unter Zeitdruck stehen, antworteten etwa16 % der Lehrer/innen mit „trifft völlig zu“. Bei den Ärzten sind es43 % und <strong>bei</strong> den Altenpflegern 42 %.4.1.2 Qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungQualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung meint die Überforderung durch Ar<strong>bei</strong>tsaufgaben,die entweder bestimmte Teilleistungsbereiche (z.B. Konzentrationsfähigkeit)über Gebühr beanspruchen oder die insgesamt zu hohe Ansprüchean die Kompetenzen und Fähigkeiten der Ar<strong>bei</strong>tsperson stellen.Die <strong>bei</strong>den diesbezüglichen Fragebogen-Items lauten:• Es werden zu hohe Anforderungen an meine Konzentrationsfähigkeitgestellt.• Bei meiner Ar<strong>bei</strong>t gibt es Sachen, die zu kompliziert sind.Abbildung 6 zeigt die Antwortverteilung dieser <strong>bei</strong>den Fragen <strong>bei</strong> den Lehrer/innen.In Abbildung 7 ist der Skalenwert dieser Berufsgruppe im Vergleichzum Gesamtdurchschnitt sowie in Relation zu den Extremgruppendes <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings dargestellt.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 18Abbildung 6:Qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, Berufsschul-und Werklehrern/innenZu hoheAnforderungen anKonzentrationsfähigkeit81,1% 9,1% 9,8%Trifft gar nicht/ wenig/ teilweise zu Trifft überwiegend zu Trifft völlig zuBei der Ar<strong>bei</strong>t gibt esSachen, die zukompliziert sind93,7%2,0%4,4%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 7:Qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,5Ungünstigster Wert: Ärzte4,03,5Fachschul-, Berufsschullehrer/innen3,02,52,02,52,22,1Durchschnitt 23 Berufsgruppen1,51,01,5Qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungGünstigster Wert: Raum-, Hausratreiniger


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 19Etwa ein knappes Fünftel der Lehrer/innen fühlt sich in seiner Konzentrationsfähigkeitmehr oder weniger überfordert. Insgesamt zu komplizierte Ar<strong>bei</strong>tsaufgabenwerden nur von einem kleinen Teil dieser Berufsgruppe gesehen(6,5 % „trifft völlig/überwiegend zu“).Im Hinblick auf die qualitativen Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen liegen die Lehrer/innenetwa am Durchschnitt aller 23 untersuchten Berufsgruppen.Bei der qualitativen Ar<strong>bei</strong>tsbelastung sind die Unterschiede zwischen denmeisten Berufsgruppen nur gering ausgeprägt: 19 Gruppen weisen Wertezwischen 1,9 und 2,2 auf, liegen also eng um den Gesamtdurchschnittswert.Lediglich an den Polen weichen je zwei Gruppen etwas stärker ab: Ärzte(2,5) und Sozialar<strong>bei</strong>ter (2,3) sowie Raum-, Hausratreiniger (1,5) und Masseure(1,7).4.1.3 Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungenHäufige Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen sind ein Stressfaktor, weil sie einen zusätzlichenpsychischen Regulationsaufwand erforderlich machen. Wennman <strong>bei</strong> einer angefangenen Tätigkeit z.B. ständig durch Telefonanrufe unterbrochenwird, kostet es zusätzliche Kraft und Konzentration, um den Fadenimmer wieder aufzunehmen. Ähnlich verhält es sich auch, wenn manan einem bestimmten Punkt seiner Ar<strong>bei</strong>t nicht weiter kommt, weil einemeine Information oder ein Werkzeug fehlt.Die Belastung durch Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen wurde durch folgende Itemserhoben:• Ich werde <strong>bei</strong> meiner eigentlichen Ar<strong>bei</strong>t immer wieder unterbrochen(z.B. durch das Telefon).• Oft stehen mir die benötigten Informationen, Materialien und Ar<strong>bei</strong>tsmittelnicht zur Verfügung.Abbildung 8 zeigt die Antwortverteilung dieser <strong>bei</strong>den Fragen undAbbildung 9 den Skalenwert der Lehrer/innen im Vergleich zum Gesamtdurchschnittsowie in Relation zu den Gruppen mit dem höchsten und demniedrigsten Belastungswert.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 20Abbildung 8:Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innenHäufigeUnterbrechungen86,3%9,3%4,3%Trifft gar nicht/ wenig/ teilweise zu Trifft überwiegend zu Trifft völlig zuInformationen,Materialien,Ar<strong>bei</strong>tsmittel fehlen86,8%7,8%5,4%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 9:Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,5Ungünstigster Wert: Bürofachkräfte4,03,5Durchschnitt 23 Berufsgruppen3,02,92,52,01,51,02,42,31,8Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungenFachschul-, Berufsschullehrer/innenGünstigster Wert: Raum-, Hausratreiniger


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 21Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungen sind nur für einen relativ geringen Teil der Lehrer/innenein nennenswertes Problem.Die höchsten Belastungswerte erreichen die Bürofachkräfte und Sozialar<strong>bei</strong>ter/innen– vor allem wegen der Häufigkeit der Unterbrechungen – sowiedie Alten- und Krankenpfleger/innen – die neben häufigen Unterbrechungenauch mit mangelnden Informationen und Ar<strong>bei</strong>tsmitteln zu kämpfenhaben.4.1.4 UmgebungsbelastungenUmgebungsbelastungen wurden im Rahmen des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings nur sehr global über folgende zwei Fragen erhoben:• An meinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz sind Räume und Raumausstattung ungenügend.• An meinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz gibt es ungünstige Umgebungsbedingungen wieLärm, Klima, Staub.Abbildung 10 zeigt die Antwortverteilungen der Lehrer/innen <strong>bei</strong> diesen<strong>bei</strong>den Fragen. In Abbildung 11 sind <strong>bei</strong>de Items zu einem Gesamtwert„Umgebungsbelastungen“ zusammengefasst und im Vergleich zu den anderenBerufsgruppen des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings dargestellt.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 22Abbildung 10: Umgebungsbelastungen: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, BerufsschulundWerklehrern/innenRäume undRaumausstattung sindungenügend82,9%9,8%7,4%Trifft gar nicht/ wenig/ teilweise zu Trifft überwiegend zu Trifft völlig zuUngünstigeBedingungen wieLärm, Klima, Staub83,4%8,9% 7,8%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 11: Umgebungsbelastungen: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,5Ungünstigster Wert: Hilfsar<strong>bei</strong>ter4,03,5Fachschul-, Berufsschullehrer/innen3,03,02,52,02,42,2Durchschnitt 23 Berufsgruppen1,51,01,3UmgebungsbelastungenGünstigster Wert: Heilpraktiker


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 23Die Lehrer/innen liegen mit ihrer Beurteilung der Umgebungsbelastungenüber dem Durchschnitt der 23 Berufsgruppen, schneiden also schlechter ab.Der Grund dafür sind die vergleichsweise häufig als negativ beurteiltenRäume bzw. Raumausstattungen.4.2 RessourcenfaktorenVon den Ressourcenfaktoren hängt es in erheblichem Maße ab, ob sich Ar<strong>bei</strong>tsbelastungenals Stressoren auswirken oder ob die betroffene Personüber Möglichkeiten zur Bewältigung der Belastung und damit der Vermeidungvon Stressreaktionen verfügt.Drei mit der Ar<strong>bei</strong>tssituation bzw. dem konkreten Ar<strong>bei</strong>tsplatz zusammenhängendeRessourcenfaktoren werden im Folgenden untersucht: Die Vielseitigkeitder Ar<strong>bei</strong>tstätigkeit und der Handlungsspielraum der Ar<strong>bei</strong>tsperson.Als dritter Faktor wird der soziale Rückhalt am Ar<strong>bei</strong>tsplatz betrachtet.4.2.1 VielseitigkeitDer Aspekt der Vielseitigkeit der Ar<strong>bei</strong>t betrifft nicht nur den Wechsel vonAufgaben bzw. die Abwesenheit von Monotonie. Er umfasst vor allem auchdie Frage, ob man seine vorhandenen beruflichen Kompetenzen auch invollem Umfang einsetzen kann. Drei Einzelfragen wurden zur Vielseitigkeitgestellt:• Können Sie <strong>bei</strong> Ihrer Ar<strong>bei</strong>t Neues dazulernen?• Können Sie <strong>bei</strong> Ihrer Ar<strong>bei</strong>t Ihr Wissen und Können voll einsetzen?• Bei meiner Ar<strong>bei</strong>t habe ich insgesamt gesehen häufig wechselnde, unterschiedlicheAufgabenbereiche.Je stärker die Zustimmung zu diesen Fragen, umso stärker ausgeprägt istdie Ressource „Vielseitigkeit der Ar<strong>bei</strong>t“.Abbildung 12 zeigt die Antwortverteilungen <strong>bei</strong> den Lehrer/innen undAbbildung 13 die Position dieser Berufsgruppe innerhalb des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong>Stress-Monitorings im Hinblick auf die Vielseitigkeit.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 24Abbildung 12: Vielseitigkeit: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, Berufsschul- und Werklehrern/innenUnterschiedlicheAufgabenbereiche52,5%30,5%17,1%Wissen und Könnenvoll einsetzen12,5%40,4%47,1%Neues dazulernen31,0%38,3%30,8%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%sehr/ ziemlich wenig/ etwas ziemlich viel sehr vielAbbildung 13: Vielseitigkeit: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- und Werklehrern/innenim Vergleich5,04,54,6Günstigster Wert: Heilpraktiker4,03,53,93,8Fachschul-, Berufsschullehrer/innen3,02,52,02,3Durchschnitt 23 Berufsgruppen1,51,0VielseitigkeitUngünstigster Wert: Raum-, Hausratreiniger


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 25Bei der Ressource „Vielseitigkeit“ ist die Spannweite der in den 23 Berufsgruppenbeobachteten Werte besonders groß. Die Lehrer/innen nehmen einemittlere Position ein, die jedoch mit einem Wert von 3,9 eindeutig im positivenBereich liegt.Vor allem die Möglichkeit, sein berufliches Wissen und Können voll einzusetzen,ist <strong>bei</strong> den Lehrer/innen ausgeprägt vorhanden.Als besonders vielseitig beschreiben vor allem die selbständig und freiberuflichTätigen ihre Ar<strong>bei</strong>t: An der Spitze liegen die Heilpraktiker, gefolgtvon den Gesundheitssichernden Berufen (Schädlingsbekämpfer), den Ärztenund den Tierärzten. Noch vor den Lehrer/innen liegen auch Friseure,Apotheker und Masseure.4.2.2 HandlungsspielraumNeben der Vielseitigkeit ist der Entscheidungs- und Handlungsspielraum,über den man an seinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz verfügt, als eine zentrale Ressourcezur Verminderung von Stress anzusehen. Wer seine Ar<strong>bei</strong>t selbständig planenund einteilen kann hat viel eher die Möglichkeit, bereits im Vorfeldstresserzeugende Situationen zu vermeiden, als jemand, der durch die Ar<strong>bei</strong>tsorganisationoder durch Anweisungen von Vorgesetzten kaum Spielräumefür eigene Entscheidungen hat.Der Handlungsspielraum wurde folgendermaßen erhoben:• Können Sie Ihre Ar<strong>bei</strong>t selbständig planen und einteilen?• Wieviel Einfluss haben Sie darauf, welche Ar<strong>bei</strong>t Ihnen zugeteilt wird?• Wenn Sie Ihre Tätigkeit insgesamt betrachten, inwieweit können Sie dieReihenfolge der Ar<strong>bei</strong>tsschritte selbst bestimmen?Die <strong>bei</strong>den folgenden Abbildungen zeigen die Ergebnisse für die Berufsgruppeder Lehrer/innen.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 26Abbildung 14: Handlungsspielraum: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innenAr<strong>bei</strong>t selbständigplanen21,6%36,6%41,8%Einfluss auf zugeteilteAr<strong>bei</strong>t57,0%28,9%14,1%Ar<strong>bei</strong>tsschritte selbstbestimmen17,2%43,1%39,7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%sehr/ ziemlich wenig/ etwas ziemlich viel sehr vielAbbildung 15: Handlungsspielraum: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,54,8Günstigster Wert: Heilpraktiker4,03,53,843,77Durchschnitt 23 Berufsgruppen3,02,52,6Fachschul-, Berufsschullehrer/innen2,01,51,0HandlungsspielraumUngünstigster Wert: Hilfsar<strong>bei</strong>ter


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 27Beim Handlungsspielraum erreichen die Lehrer/innen erneut einen Wert amDurchschnitt der 23 untersuchten Berufsgruppen. Den vergleichsweise großenSpielräumen <strong>bei</strong> der Planung und Ausführung der Ar<strong>bei</strong>t steht ein relativgeringer Einfluß auf die „Zuteilung“ der Ar<strong>bei</strong>tsaufgaben gegenüber.Wie <strong>bei</strong> der Vielseitigkeit verfügen auch <strong>bei</strong>m Handlungsspielraum die Berufsgruppender Selbständigen und Freiberufler über die größten Ressourcen.Am unteren Ende der Skala finden sich - mit großem Abstand – dieHilfsar<strong>bei</strong>ter. Ungünstige Werte weisen ferner die Medizinallaboranten/innen,Sprechstundenhelfer/innen und Krankenpflegekräfte auf.4.2.3 Soziale RückendeckungAls soziale Rückendeckung bezeichnet man das Ausmaß der Unterstützungund des Rückhalts, den das soziale Umfeld gewährt. Im vorliegenden Fallwurde nur der soziale Rückhalt am Ar<strong>bei</strong>tsplatz erhoben, also durch Kollegenund Vorgesetzte.Ein guter sozialer Rückhalt ist einer der wichtigsten „Puffer“ gegen ar<strong>bei</strong>tsbedingtenStress. Problematisches Führungsverhalten der Vorgesetzten undein schlechtes Betriebsklima unter den Kollegen/innen sind hingegen selbstein Stressor und verstärken darüber hinaus die negativen Einflüsse andererBelastungen.Bei der Skala „Sozialer Rückhalt“ beschränkt sich der Vergleich auf die 17Berufsgruppen, <strong>bei</strong> denen Fragen nach dem direkten Vorgesetzten Sinn machen.Ausgespart werden somit die Ärzte, Apotheker, GesundheitssicherndeBerufe (Schädlingsbekämpfer), Heilpraktiker, Masseure und Tierärzte, weiles sich <strong>bei</strong> diesen Gruppen ausschließlich oder ganz überwiegend um Selbständigebzw. Freiberufler handelt.Folgende Fragen zumsozialen Rückhalt wurden gestellt:• Ich kann mich auf meine Kollegen verlassen, wenn es <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>tschwierig wird.• Ich kann mich auf meinen direkten Vorgesetzten verlassen, wenn es <strong>bei</strong>der Ar<strong>bei</strong>t schwierig wird.• Man hält in der Abteilung gut zusammen.Die Antworten der Lehrer/innen zeigen Abbildung 16 und Abbildung 17.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 28Abbildung 16: Soziale Rückendeckung: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, BerufsschulundWerklehrern/innenAbteilung hältzusammen37,3%48,1%14,6%Auf Vorgesetzteverlassen49,0%31,8%19,2%Auf Kollegen verlassen48,7%36,1%15,2%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Trifft gar nicht/ wenig/ teilweise zu Trifft überwiegend zu Trifft völlig zuAbbildung 17: Soziale Rückendeckung: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,54,4Günstigster Wert: Friseure4,03,53,03,73,53,2Durchschnitt 17 Berufsgruppen2,5Fachschul-, Berufsschullehrer/innen2,01,51,0Soziale RückendeckungUngünstigster Wert: Raum-, Hausratreiniger(nicht einbezogene Berufsgruppen: Ärzte, Apotheker, Gesundheitssichernde Berufe,Heilpraktiker, Masseure, Tierärzte)


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 29Bei der sozialen Rückendeckung liegen die Lehrer/innen im Vergleich der17 Berufsgruppen mit einem Skalenwert von 3,5 unter dem Durchschnitt.Nur zwei Gruppen haben noch schlechtere Werte: Die Raum- und Hausratreiniger(3,2) und die Pförtner und Hauswarte (3,3).Bei der Analyse der drei Einzelfragen zur sozialen Rückendeckung fällt auf,dass der Anteil von Befragten, der ein eindeutig positives Urteil (trifft völligzu) abgibt, <strong>bei</strong> den Lehrer/innen jeweils sehr niedrig ausfällt: Nicht einmal15 % der Befragten dieser Berufsgruppe stimmen völlig zu, dass manin „ihrer Abteilung“ – also dem unmittelbaren Kollegenkreis – gut zusammenhält. Etwa die Hälfte der Befragten hat mehr oder weniger ausgeprägteZweifel, ob sie sich auf ihre Kollegen und Vorgesetzten verlassen können,wenn einmal Schwierigkeiten <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t auftreten.4.2.4 Information und MitspracheAls eine stressvermindernde Ressource im weiteren Sinne können auch dieFaktoren Information und Mitsprache angesehen werden. Eine offene Informationspolitikdes Betriebes sowie das Aufgreifen von Vorschlägen oderBeschwerden der Beschäftigten tragen zu einer insgesamt positiveren Organisationskulturund höherer Ar<strong>bei</strong>tszufriedenheit <strong>bei</strong>:• Die Leitung des Betriebes ist bereit, die Ideen und Vorschläge der Ar<strong>bei</strong>tnehmerzu berücksichtigen.• Über wichtige Dinge und Vorgänge in unserem Betrieb sind wir ausreichendinformiert.Auch dieser Faktor wurde – wie die soziale Rückendeckung - nur <strong>bei</strong> den17 Berufsgruppen ausgewertet, in denen Ar<strong>bei</strong>tnehmer – d.h. abhängig Beschäftigte- befragt wurden.Die Antworten der Lehrerinnen auf diese <strong>bei</strong>den Fragen sind einzeln inAbbildung 18 und zu einer Skala zusammengefasst in Abbildung 19 dargestellt.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 30Abbildung 18: Information und Mitsprache: Anteilswerte <strong>bei</strong> den Fach-, BerufsschulundWerklehrern/innenLeitung berücksichtigtVorschläge derAr<strong>bei</strong>tnehmer59,0%31,7%9,4%Trifft gar nicht/ wenig/ teilweise zu Trifft überwiegend zu Trifft völlig zuÜber wichtigeVorgänge im Betriebausreichend informiert46,2%43,8% 9,9%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 19: Information und Mitsprache: Skalenwert der Fach-, Berufsschul- undWerklehrern/innen im Vergleich5,04,5Günstigster Wert: Friseure4,04,03,53,02,52,03,33,32,8Fachschul-, Berufsschullehrer/innenDurchschnitt 17 Berufsgruppen1,51,0Information und MitspracheUngünstigster Wert: Raum-, Hausratreiniger


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 31Bei Information und Mitsprache zeigen die Lehrer/innen erneut einen Wertam Durchschnitt der 17 Berufsgruppen, <strong>bei</strong> denen dieser Aspekt untersuchtwurde. Im Hinblick auf die Berücksichtigung von Ideen und Vorschlägender Beschäftigten durch die Leitung urteilen nur ca. 40 % der Befragteneindeutig positiv.Deutlich besser beurteilen die Friseure, Sprechstunden- und Apothekenhelferinnensowie Kindergärtner/innen die Information und Mitsprache in ihrenBetrieben. Erheblich negativer als die Lehrer/innen urteilen neben denRaum- und Hausratreinigern auch die Krankenpflegekräfte und die Medizinallaboranten.4.3 Fazit zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen in der Berufsgruppe der Fach-,Berufsschul- und Werklehrer/innenDie Befragung von 465 Fach-, Berufsschul- und Werklehrer/innen hat folgendeErkenntnisse über stressrelevante Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen geliefert:1. Bei den untersuchten psychischen Belastungsfaktoren (quantitative undqualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung, Unterbrechungen) zeigen die Lehrer/innendurchschnittliche bzw. eher günstige Werte.2. Die Umgebungsbelastungen werden etwas überdurchschnittlich eingestuft,was darauf zurückzuführen ist, dass Räume und Raumausstattungvergleichsweise häufig kritisiert werden.3. Bei den Ressourcenfaktoren „Vielseitigkeit“ und „Handlungsspielraum“liegen die Lehrer/innen deutlich ungünstiger als die untersuchten Freiberuflerund Selbständigen. Gemeinsam mit Berufsgruppen wie den Sozialar<strong>bei</strong>tern/innenoder den Kindergärtner/innen erreichen sie Werte, dieetwa dem Durchschnitt aller hier untersuchten 23 Berufsgruppen entsprechen.Ähnlich sind die Ergebnisse für den Aspekt Information undMitsprache.4. Auffällig ungünstig sind die Ergebnisse <strong>bei</strong>m Faktor „Soziale Rückendeckung“.In diesem Bereich weist das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoringauf ein Problemfeld hin, das im Rahmen eines Präventionskonzepts näheruntersucht werden sollte.Generell ist anzumerken, dass im Rahmen des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings natürlich nicht sämtliche möglicherweise stressverursachendenAr<strong>bei</strong>tsbedingungen der Lehrer/innen berücksichtigt werden konnten. Da essich um eine vergleichende Untersuchung einer großen Zahl sehr unter-


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 32schiedlicher Berufsgruppen handelt, sind Einschränkungen <strong>bei</strong> der Spezifitätund Aussagekraft für jede einzelne Berufsgruppe unvermeidlich.Bei den Lehrer/innen fehlt insbesondere der Aspekt der Belastung durch dieAr<strong>bei</strong>t mit problematischen Schülergruppen.Trotz dieser methodischen Einschränkungen sind durch das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong>Stress-Monitoring Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen erfasst worden, die ganz erheblichenEinfluss auf den ar<strong>bei</strong>tsbedingten Stress haben. Dies soll Im folgenden Kapitelfür die Lehrer/innen konkret demonstriert werden.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 335 Zum Einfluss der Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen auf Stressreaktionen5.1 Ar<strong>bei</strong>tsintensität und KontrolleIn Kapitel 3 des vorliegenden Berichts wurde über das Ausmaß von Stressreaktionenberichtet, das im Rahmen des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings inder Berufsgruppe der Lehrer/innen beobachtet wurde. Kapitel 4 war denAr<strong>bei</strong>tsbedingungen gewidmet, die als Stressoren bzw. als Ressourcenfaktorenwirksam werden können.Die Befunde zu Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Stressreaktionen sollen nunmehrin einen Zusammenhang gestellt werden. Da<strong>bei</strong> nehmen wir Bezug auf einin der wissenschaftlichen Stress-Forschung seit längerem eingeführtes Modellzur Beschreibung und Erklärung von ar<strong>bei</strong>tsbedingtem Stress. DiesesModell stellt eine systematische Ausar<strong>bei</strong>tung des in Kapitel 2 erläutertenZusammenhangs zwischen Stressoren und Ressourcen dar (vgl. Abbildung1) 5 :• Die Stressoren quantitative und qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastung sowie Ar<strong>bei</strong>tsunterbrechungenwerden zu einer Gesamtskala zusammengefasst,die im Folgenden als psychische Ar<strong>bei</strong>tsintensität bezeichnet wird.• Die Ressourcen Vielseitigkeit und Handlungsspielraum werden ebenfallszu einer Skala zusammengefasst, die als Kontrolle (im positivenSinne von „Möglichkeit zur Einflussnahme“) bezeichnet wird.Je nach Ausprägung dieser <strong>bei</strong>den Faktoren lassen sich vier Gruppen vonBeschäftigten unterscheiden: Menschen, deren Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen gekennzeichnetsind durch(a)(b)(c)(d)geringe Ar<strong>bei</strong>tsintensität und geringe Kontrolle,geringe Ar<strong>bei</strong>tsintensität und hohe Kontrolle,hohe Ar<strong>bei</strong>tsintensität und geringe Kontrolle sowiehohe Ar<strong>bei</strong>tsintensität und hohe Kontrolle


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 34Das Modell des Zusammenwirkens von psychischer Ar<strong>bei</strong>tsintensität undKontrolle besagt nun folgendes:Beschäftigte, die unter den Bedingungen von Konstellation (c) ar<strong>bei</strong>ten,sind besonders starkem Stress ausgesetzt. Konstellation (b) ist hingegen mitdem geringsten Stress verbunden. Zwischen (b) und (c) liegen die <strong>bei</strong>denanderen Konstellationen: Die Kombination von geringer Ar<strong>bei</strong>tsintensitätund Kontrolle wird als „passive Ar<strong>bei</strong>t“ und die von hoher Ar<strong>bei</strong>tsintensitätund Kontrolle als „aktive Ar<strong>bei</strong>t“ bezeichnet.In Abbildung 20 ist die Einteilung dieser vier Gruppen graphisch dargestellt.Abbildung 20: Modell des Zusammenwirkens von psychischer Ar<strong>bei</strong>tsintensität undKontrolleKontrolle(Handlungsspielraum, Vielseitigkeit)niedrighochPsychische Ar<strong>bei</strong>tsintensität(quant., qual. Belastung, Unterbrechungen)hoch niedrigpassiveAr<strong>bei</strong>thoherStressgeringerStressaktiveAr<strong>bei</strong>tQuelle: Eigene Darstellung nach Karasek (1979); Karasek & Theorell (1990)Für die folgenden Analysen werden die befragten Lehrerinnen auf der Basisihrer Skalenwerte, die sie <strong>bei</strong> der psychischen Ar<strong>bei</strong>tsintensität und derKontrolle erreichen, in die vier Gruppen eingeteilt. Die Aufteilung geht fol-


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 35gendermaßen vonstatten: Man stellt fest, ob eine Person mit ihrer Ar<strong>bei</strong>tsintensitätzu der Befragtenhälfte mit den höheren oder der Hälfte mit denniedrigeren Werten gehört (sogenannte Medianhalbierung). Genauso verfährtman mit der Kontrolle. Anschließend lässt sich jede befragte Personeiner der vier Gruppen zuordnen.Abbildung 21 zeigt, zu welchen Anteilen sich die Lehrer/innen auf die vierGruppen verteilen.Abbildung 21: Verteilung der Fach-, Berufsschul- und Werklehrer/innen auf die vierStress-Kategorien19,4%32,5%geringer Stresspassiv25,2%aktiv22,8%hoher StressWie aus Abbildung 21 ersichtlich, werden 19,4 % der Lehrer/innen derKategorie „hoher Stress“ zugeordnet.In den folgenden Abschnitten wird der Frage nachgegangen, ob <strong>bei</strong> denPersonen in dieser Kategorie tatsächlich stärkere Stressreaktionen bestehenals <strong>bei</strong> den drei übrigen Untergruppen.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 365.2 Einfluss des Zusammenwirkens von Ar<strong>bei</strong>tsintensität und Kontrolleauf psychische Gesundheit und psychosomatische BeschwerdenAbbildung 22 zeigt die psychosomatischen Beschwerden der Lehrer/innendifferenziert nach den im vorangehenden Abschnitt eingeführten vierStress-Kategorien. Die Darstellung erfolgt wieder in Relation zu den Vergleichswertender berufstätigen Bevölkerung der Bundesrepublik.Die Säule ganz links in Abbildung 22 zeigt das bereits aus Abbildung 2 bekannteErgebnis für die Gesamtgruppe: Bei den psychosomatischen Beschwerdenerrreichen die Lehrer/innen einen Wert, der um 20,5 % über derVergleichsbevölkerung liegt.Abbildung 22: Psychosomatische Beschwerden <strong>bei</strong> Fach-, Berufsschul- undWerklehrer/innen: Abweichungen vom Vergleichswert nach Stress-Kategorie70,0%60,0%58,2%50,0%40,0%32,2%30,0%20,0%20,5%18,1%10,0%0,0%-10,0%-20,0%DurchschnittberufstätigeBevölkerung derBundesrepublik 1998-9,4%-30,0%GesamtgeringerStresspassiveAr<strong>bei</strong>taktive Ar<strong>bei</strong>thoher StressWie die übrigen vier Säulen in Abbildung 22 zeigen, stellt sich die Situationteilweise völlig anders dar, wenn man nach den vier Stress-Kategorien differenziert:Lehrer/innen, die in die Kategorien „passive“ bzw. „aktive Ar<strong>bei</strong>t“eingruppiert werden, erreichen Beschwerdewerte von ca. 18 % bzw.28 % über dem Vergleichswert der Berufstätigen in der Bundesrepublik.Personen in der Kategorie „geringer Stress“ liegen jedoch um 9 % unter


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 37dem Vergleichswert – leiden also unterdurchschnittlich stark unter psychosomatischenBeschwerden.Anders die Kategorie „hoher Stress“: Befragte, die ihre Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenals geprägt durch hohe qualitative und quantitative Belastungen <strong>bei</strong> gleichzeitiggeringem Handlungsspielraum und Vielfalt beschreiben, erreichendie weitaus höchsten Werte <strong>bei</strong> den Stressreaktionen.Die gleichen Wirkungen lassen sich auch <strong>bei</strong>m psychischen Gesundheitszustandbeobachten (Abbildung 23): In der Gruppe, die aufgrund ihrer Angabenzu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen der Kategorie „geringer Stress“ zugeordnetwurde ist die psychische Gesundheit deutlich am besten und <strong>bei</strong> den Beschäftigtender Kategorie „hoher Stress“ liegt sie erheblich unter demDurchschnitt.Abbildung 23: Psychischer Gesundheitszustand <strong>bei</strong> Fach-, Berufsschul- undWerklehrer/innen: Abweichungen vom Vergleichswert nach Stress-Kategorie10,0%5,0%0,0%-5,0%DurchschnittberufstätigeBevölkerung derBundesrepublik 19980,0%-10,0%-8,9%-8,4% -9,1%-15,0%-20,0%-25,0%-24,8%-30,0%GesamtgeringerStresspassiveAr<strong>bei</strong>taktive Ar<strong>bei</strong>thoher Stress


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 386 Schlussfolgerungen und EmpfehlungenDas <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring hat gezeigt, dass die Berufsgruppe derLehrer/innen im Vergleich zur berufstätigen Bevölkerung der Bundesrepubliküberdurchschnittlich ausgeprägte Stressreaktionen aufweist.Innerhalb der Gruppe der Lehrer/innen sind Stressreaktionen besondersstark ausgeprägt, wenn folgende Konstellation von Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenvorliegt: Hohe quantitative und qualitative Ar<strong>bei</strong>tsbelastungen sowie häufigeAr<strong>bei</strong>tsunterbrechungen in Kombination mit geringer Aufgabenvielfaltund engem Handlungsspielraum <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t.Maßnahmen zum Abbau von Stress sollten daher die genannten Faktorenauf jeden Fall mit berücksichtigen. In einem ersten Schritt müsste in einervertiefenden Untersuchung festgestellt werden, welche konkreten Umständeim Ar<strong>bei</strong>tsalltag der Lehrer/innen als besonders hohe quantitative bzw.qualitative Belastungen wahrgenommen werden.Darüber hinaus hat das <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring einen weiteren Hinweisauf ein vermutlich relevantes Problem gegeben: Die Beurteilung dessozialen Rückhalts am Ar<strong>bei</strong>tsplatz fällt <strong>bei</strong> den Lehrer/innen auffallendungünstig aus.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 397 Anhang: Methodik und Datenbasis7.1 Methodische Vorgehensweise7.1.1 Der Fragebogen des Stress-MonitoringsEin Exemplar des Fragebogens ist im Anhang abgedruckt. In den folgendenErläuterungen wird auf die Numerierung der einzelnen Fragen bzw. ItemsBezug genommen.Im Zentrum des Fragebogens steht die Erfassung bzw. Messung von Stressreaktioneneinerseits und von Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen andererseits:• Stressreaktionen werden in Form von psychosomatischen Beschwerden(Frage C 13, „Beschwerden-Liste“ von Zerssen 6 ) und durch den psychischenGesundheitszustand erfasst (Skala „Mentale Gesundheit“ des „SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand“ 7 ). Ferner wird informationshalberauch über den körperlichen Gesundheitszustand berichtet, obwohldiese Größe keine Stressreaktion im engeren Sinne beschreibt(Skala „Physische Gesundheit“ des SF-36, Fragen C 1 bis C 11).• Die Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen wurden über 26 Einzelfragen erfasst, die sichzu elf Aspekten bzw. Skalen zusammenfassen lassen (Frage B 5,„<strong>KFZA</strong> Kurz-Fragebogen zur Ar<strong>bei</strong>tsanalyse“ 8 ). Einige dieser Skalenmessen die Ausprägung von Stressoren bzw. Ressourcen in der jeweiligenAr<strong>bei</strong>tssituation.Darüber hinaus wurden soziodemographische Daten erhoben (Alter, Geschlecht,Schulabschluss) und nach weiteren Merkmalen des Ar<strong>bei</strong>tsplatzes(z.B. Ar<strong>bei</strong>tszeiten, Beschäftigtenzahl im Betrieb usw.) und der Gesundheit(Ar<strong>bei</strong>tsunfälle, Arztbesuche wegen bestimmter Krankheiten, Belastetheit)gefragt.7.1.2 Befragung von 23 Berufsgruppen und BetriebsartenDas Stress-Monitoring wurde von der <strong>BGW</strong> in Kooperation mit der DeutschenAngestellten Krankenkasse (<strong>DAK</strong>) in Auftrag gegeben und vomIGES Institut für Gesundheits- und Sozialforschung durchgeführt. Die Befragungenerfolgten auf postalischem Wege im Sommer und Herbst 2000.Untersucht wurden 23 Berufsgruppen und Betriebsarten (vgl. Tabelle 1),die auf zwei Wegen kontaktiert wurden: Bei elf Gruppen wurden per ZufallAdressen von Betrieben der jeweiligen Berufsgruppe/Betriebsart aus den


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 40Datenbeständen der <strong>BGW</strong> gezogen. Bei zwölf Gruppen (in Tabelle 1 schattiertdargestellt) erfolgte die Stichprobenziehung aus den Datenbeständender <strong>DAK</strong>. Grundlage waren hier die Angaben zur Berufsgruppenzugehörigkeitder <strong>DAK</strong>-Mitglieder 9 .Tabelle 1 zeigt die absolute Zahl der auswertbaren Fragebögen in den einzelnenGruppen. Die Gesamtrücklaufquote betrug gut 30 % 10 .Tabelle 1:Datenbasis des Stress-Monitorings mit korrigierten BerufsgruppenCode Berufsgruppe, Betriebsart BefragteA Ärzte (praktische Ärzte sowie Allgemeinmediziner) 285B Apothekenhelferinnen 381C Apotheker 296D Bürofachkräfte, Kaufleute, Verwaltung 517E Fachschul-, Berufsschul-, Werklehrer 465F Friseure 322G Gesundheitssichernde Berufe (Schädlingsbekämpfer) 189H Heilpraktiker 241J Hilfsar<strong>bei</strong>ter ohne nähere Tätigkeitsangabe 217K Kindergärtnerinnen, Kinderpflegerinnen 622L Köche 294M Krankenschwestern, -pfleger, Hebammen 562N Masseure 258O Medizinallaboranten 373P Pförtner, Hauswarte 356Q Raum-, Hausratreiniger 238R Sozialar<strong>bei</strong>ter, Sozialpfleger, Heimleiter, Sozialpädagogen 577S Sprechstundenhelfer 324T Tierärzte (nur Großtiere) 278U Gefährdetenhilfe (Mitar<strong>bei</strong>ter der Einrichtung) 195V WfB 308W Angest. i. Dialysezentren 456X Altenpfleger 261Gesamt 8.015Schattiert: Stichproben aus den Mitgliederdaten der <strong>DAK</strong>; übrige Stichprobenaus dem Betriebskataster der <strong>BGW</strong>


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 417.2 Datenbasis des vorliegenden Berichts über die Fachschul-, Berufsschul-und Werklehrer/innenDie Berufsgruppe der Lehrer/innen gehört zu den Stichproben, die aus denDatenbeständen der <strong>DAK</strong> gezogen wurden. Das bedeutet: Ausgangspunktwaren Personen, die <strong>bei</strong> der <strong>DAK</strong> krankenversichert und unter dem Berufsgruppenschlüssel874 (Berufsgruppenschlüssel der Bundesanstalt für Ar<strong>bei</strong>t)registriert sind. Aus dieser Gruppe wurde eine Zufallsstichprobe von1.000 <strong>DAK</strong>-Mitgliedern gezogen, die den Fragebogen des Stress-Monitorings zugesandt bekamen 11 .Wie Tabelle 1 zu entnehmen ist, haben 465 Zielpersonen einen Fragebogenzurückgesandt (a. auch Fußnote 8).Die Zusammensetzung der Befragten nach Alter und Geschlecht zeigtTabelle 2. Die Lehrerinnen stellen mit 60 % die Mehrheit. Ferner fällt auf,dass die männlichen Befragten zu mehr als der Hälfte der Altersgruppe derab 50jährigen angehören. Personen unter 30 sind in der Stichprobe fastnicht vertreten.Tabelle 2:Zusammensetzung der befragten Fachschul-, Berufsschul- undWerklehrer/innen nach Geschlecht und Altersgruppenunter 30 J. 30 bis 39 J. 40 bis 49 J. 50 J. u. älter GesamtFrauen 1,8% 21,0% 39,1% 38,1% 60,4% (281)Männer - 10,3% 32,1% 57,6% 39,6% (184)Gesamt 1,1% (5) 16,8% (78) 36,3% (179) 45,8% (213) 100% (465)Quelle:Fragen A5/A6


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 42Abbildung 24 zeigt die Dauer der Beschäftigung in der aktuellen Einrichtung.Abbildung 24: Dauer der Beschäftigung in der gegenwärtigen Einrichtung2%29%18%bis zu 1 Jahrüber 1 bis 5 Jahreüber 5 bis 10 Jahre27%über 10 bis 20 Jahre24%über 20 JahreQuelle:Frage B3Fast 30 % der Befragten gab an, bereits seit mehr als 20 Jahren in der gegenwärtigenEinrichtung (Fach-/Berufsschule usw.) beschäftigt zu sein. DerMittelwert der Beschäftigungsdauer liegt <strong>bei</strong> 14,6 Jahren.7.3 Hinweise zur Auswertung, Darstellung und Interpretation der Ergebnissedes <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings7.3.1 Ergebnisse zu den StressreaktionenDie Stressreaktionen in den 23 Berufsgruppen wurden mit Hilfe von eingeführtenwissenschaftlichen Befragungsmethoden erhoben, die eigens ausgewähltwurden, weil es dafür bundesweite Vergleichsdaten gibt: Sowohlfür die psychosomatischen Beschwerden (gemessen mit der Beschwerden-Liste) als auch für den psychischen und physischen Gesundheitszustand(gemessen mit dem SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand) stehenaktuelle und für die Bundesrepublik repräsentative Vergleichsdaten ausdem Bundesgesundheits-Survey 1998 zur Verfügung.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 43Das bedeutet: Bei jeder einzelnen Berufsgruppe des <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitorings ist es möglich, das beobachtete Ausmaß der Stressreaktionenmit dem Durchschnitt der berufstätigen Bevölkerung der Bundesrepublik zuvergleichen. Bei diesem Vergleich können ferner Besonderheiten der befragtenBerufsgruppen - wie <strong>bei</strong>spielsweise die Zusammensetzung nachGeschlecht und Alter – angemessen berücksichtigt werden.Im Kapitel 3, das sich mit den Stressreaktionen <strong>bei</strong> den Lehrer/innen befasst,werden die Ergebnisse daher direkt unter Bezugnahme auf denDurchschnittswert der Berufstätigen in der Bundesrepublik dargestellt: Eswird jeweils angegeben, um wieviel Prozent das Ergebnis für die Berufsgruppevom Durchschnitt der berufstätigen Bevölkerung nach oben odernach unten abweicht 12 .7.3.2 Ergebnisse zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenFür die Ergebnisse zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen (<strong>KFZA</strong> Kurz-Fragebogenzur Ar<strong>bei</strong>tsanalyse) gibt es keine externen Vergleichsdaten. Bei der Auswertungder einzelnen Berufsgruppen werden daher jeweils Vergleiche mitden anderen im <strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring untersuchten Berufsgruppenbzw. dem Durchschnittswert aller Berufsgruppen angestellt 13 .Generell ist <strong>bei</strong> der Interpretation der Ergebnisse zu den Ar<strong>bei</strong>tsbedingungenfolgendes zu berücksichtigen: Die einzelnen Fragen des <strong>KFZA</strong> Kurz-Fragebogens zur Ar<strong>bei</strong>tsanalyse müssen natürlich berufsgruppenspezifischinterpretiert werden. „Umgebungsbelastungen“ wurden <strong>bei</strong> den Hilfsar<strong>bei</strong>ternund den Apothekern mit dem gleichen Fragebogen-Item erhoben. Beider Interpretation der Ergebnisse zu dieser Frage muss der Leser in Rechnungstellen, dass die Personen aus diesen <strong>bei</strong>den Berufsgruppen <strong>bei</strong> ihrenAntworten an unterschiedliche Belastungsfaktoren gedacht haben.


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 448 Anmerkungen12345678910Semmer, N. (1987): Überblick über den Stand der Stressforschung. Referat zur Habilitationam Fachbereich Gesellschafts- und Planungswissenschaften der TU Berlin, Dezember 1987.Zit. nach: Greif (1991, vgl. Anmerkung 2).Greif, S. (1991): Stress in der Ar<strong>bei</strong>t – Einführung und Grundbegriffe. In: S. Greif, E. Bamberg,N. Semmer (Hrsg.): Psychischer Stress am Ar<strong>bei</strong>tsplatz. S. 1-28. Göttingen: Hogrefe.Mohr, G. (1986): Die Erfassung psychischer Befindensbeeinträchtigungen <strong>bei</strong> Industriear<strong>bei</strong>tern.Frankfurt/M.: Lang.Mohr, G. (1991): Fünf Subkonstrukte psychischer Befindensbeeinträchtigungen <strong>bei</strong> Industriear<strong>bei</strong>tern:Auswahl und Entwicklung. In: S. Greif, E. Bamberg & N. Semmer (Hrsg.):Psychischer Stress am Ar<strong>bei</strong>tsplatz. S. 91-119. Göttingen: Hogrefe.Die Skalen werden durch Addition der Einzelitems und Division durch die Zahl der Itemsgebildet.Die Analysen dieses Abschnitts nehmen Bezug auf das "Job-strain-Modell", vgl. Karasek,R.A.: Job demands, job decision latitude, and mental strain: Implications for job redesign.Administrative Science Quarterly, 24, 285-308, 1979. Karasek, R.A. & Theorell, T.: HealthyWork. New York: Basic Books, 1990.Zerssen, D. v. (1976). Die Beschwerden-Liste. Manual. Weinheim: Beltz Test Gesellschaft.Bullinger, M. & Kirchberger, I (1998). SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand. Göttingen:Hogrefe.Prümper, J., Hartmannsgruber, K. & Frese, M. (1995). <strong>KFZA</strong> – Kurz-Fragebogen zur Ar<strong>bei</strong>tsanalyse.Zeitschrift für Ar<strong>bei</strong>ts- und Organisationspsychologie, 39 (3), 125-132.Aus den <strong>bei</strong>den Verfahren resultiert ein wichtiger Unterschied im Hinblick auf die Durchführungder Umfrage: Die Stichproben der <strong>DAK</strong> erhielten den Fragebogen an ihre Privatadressezugesandt. Bei den Stichproben der <strong>BGW</strong> erfolgte die Zusendung an die Adresse des Unternehmens/Ar<strong>bei</strong>tgebers.In sechs Fällen war der Unternehmer selbst Adressat der Befragung(Ärzte, Apotheker, Gesundheitssichernde Berufe, Heilpraktiker, Masseure und Tierärzte). Invier Fällen (Friseure, Werkstätten für Behinderte, Gefährdetenhilfe, Dialysezentren) solltendie Unternehmer den Fragebogen an ihre Beschäftigten verteilen. Die Sendungen enthieltendementsprechend eine größere Zahl von Fragebögen.In fast allen Fällen liegen die Rückläufe <strong>bei</strong> den <strong>BGW</strong>-Stichproben im Durchschnitt niedrigerals <strong>bei</strong> den <strong>DAK</strong>-Stichproben. Dieser Unterschied im Rücklauf dürfte zum erheblichen Teilauf die unterschiedliche Art der Felderschließung zurückzuführen sein: Personen, die denFragebogen an ihre Privatadresse erhalten haben, waren offenbar eher bereit, an der Untersuchungteilzunehmen. Außerdem erhielten die <strong>DAK</strong>-Stichproben im Gegensatz zu den <strong>BGW</strong>-Stichproben ein Erinnerungsschreiben mit Zusendung eines neuen Fragebogens. Ferner ist esnicht auszuschließen, dass Fragebögen, die an Unternehmen geschickt wurden, gar nicht andie Mitar<strong>bei</strong>ter weitergeleitet wurden. Außerdem ist generell zu berücksichtigen, dass eineunbekannte Zahl von ausgesandten Fragebögen an Personen gegangen ist, die zum Zeitpunktder Befragung gar nicht mehr in dem betreffenden Beruf tätig waren oder wo die angeschriebenenEinrichtungen nicht mehr existierten (z. B. <strong>bei</strong> ABM-Projekten).


<strong>BGW</strong>-<strong>DAK</strong> Stress-Monitoring Seite 45Insgesamt ist die Umfrage auch hinsichtlich des Rücklaufs als Erfolg zu werten: Bei 13 Berufsgruppenliegt der Rücklauf über 30 %, zum Teil sogar über 40%, was für eine schriftlicheBefragung einer „unvorbereiteten“ Population ausgesprochen gute Quoten sind. Bei der Berechnungder Rücklaufquote ist folgendes zu berücksichtigen: Von den 1.000 ausgesandtenFragebögen sind die Fehlläufer abzuziehen, d.h. Fragebögen, die mit dem Hinweis zurückgesandtwurden, dass die Zielperson bspw. gar nicht mehr berufstätig ist.Eine genaue Angabe einzelner Rücklaufquoten ist nur näherungsweise möglich. Wie sichherausstellte, waren einige der für eine bestimmte Berufsgruppe angeschriebenen Beschäftigtentatsächlich einer anderen Berufsgruppe zuzuordnen. Dies betraf z.B. Sozialpädagogen,die in Kindergärten ar<strong>bei</strong>ten – sie wurden zunächst in der Berufsgruppe Sozialar<strong>bei</strong>ter geführt,dann aber ihrer eigentlichen Beschäftigung entsprechend zur Berufsgruppe der Kindergärtnergezählt.111213Es sei darauf hingewiesen, dass es sich hier um eine Stichprobe handelt, die nicht unbedingtrepräsentativ für alle Fach- und Berufsschullehrer in der Bundesrepublik sein muss: Da essich um Mitglieder einer gesetzlichen Krankenkasse handelt, ist davon auszugehen, dass beamteteFach- und Berufsschullehrer kaum vertreten sein dürften.Indirekte Standardisierung der Ergebnisse jeder Berufsgruppe nach Geschlecht und vier Altersgruppenauf die entsprechenden Referenzwerte. Die Referenzwerte wurden aus den Datendes Bundesgesundheits-Surveys 1998 errechnet. Berechnet wurden die Skalenwerte der Beschwerde-Listebzw. der <strong>bei</strong>den Subskalen des SF-36 für die berufstätigen Befragten bis zumAlter von 65 Jahren. Die Ergebnisdarstellung erfolgt im Sinne von standardisierten Morbiditäts-Quotienten(SMQ), d.h. der beobachtete Wert wird an dem aufgrund indirekter Standardisierungfür die Berufsgruppe erwarteten Wert relativiert. Die Abweichung des Quotientenvon 1 wird dann als Prozentwert dargestellt.Um zu verhindern, dass Unterschiede in der Altersstruktur der einzelnen Berufsgruppendiesen Vergleich beeinflussen, werden kovarianzanalytisch adjustierte – d.h. um den Einflussder Variable „Alter“ bereinigte – Mittelwerte dargestellt.


Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und GesundheitA1A2A3Welchen Beruf bzw. welche berufliche Tätigkeit üben Sie derzeit aus?bitte eintragen: .....................................................................................................................In was für einer Art von Firma oder Einrichtung sind Sie tätig? (z. B. Arztpraxis, Friseursalon usw.)bitte eintragen: .....................................................................................................................Wie viele Beschäftigte ar<strong>bei</strong>ten in Ihrem Unternehmen etwa? (bitte ankreuzen)unter 515 bis 19220 bis 1993200 bis 199942000 und mehr5trifft nicht zu, da selbständig ohne weitere Beschäftigte6A4In welchem Ar<strong>bei</strong>tsbereich sind Sie tätig (z.B. Büro, Intensivstation, Küche usw.)bitte eintragen: .....................................................................................................................A5 Ihr Geschlecht: männlich1weiblich2A6 Ihr Alter: unter 30130 bis 39240 bis 49350 und älter4A7Welchen höchsten Schulabschluß haben Sie?Keinen Schulabschluß18. Klasse (POS)2Hauptschule/Volksschule3Mittlere Reife/Realschulabschluß/10. Klasse (POS)Abitur/FachhochschulreifeAnderer Schulabschluß456A8Leben Sie mit einem festen Partner/Partnerin in einem Haushalt zusammen?nein1ja2Fragen zu Ihrer Ar<strong>bei</strong>tB1 Wieviele Stunden ar<strong>bei</strong>ten Sie pro Woche? _______ StundenB2 Wieviele Stunden sind davon Überstunden? _______ StundenB3 Wie lange ar<strong>bei</strong>ten Sie schon in Ihrer jetzigen Firma? _______ JahreB4 Mit wievielen Personen ar<strong>bei</strong>ten Sie regelmäßig zusammen? _______ PersonenB5Nachfolgend finden Sie eine Reihe von Fragen zu Ihren Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen. Bitte wählen Sie aus denfünf Antwortmöglichkeiten diejenige aus, die Ihre Situation am besten beschreibt. Bitte lassen Sie keineFrage aus!sehrwenigziemlichwenigetwasziemlichvielsehr vielWenn Sie Ihre Tätigkeit insgesamt betrachten,inwieweit können Sie die Reihenfolge derAr<strong>bei</strong>tsschritte selbst bestimmen?1 2 3 4 5Wieviel Einfluß haben Sie darauf, welche Ar<strong>bei</strong>t Ihnenzugeteilt wird?1 2 3 4 5Können Sie Ihre Ar<strong>bei</strong>t selbständig planen undeinteilen?1 2 3 4 5Können Sie <strong>bei</strong> Ihrer Ar<strong>bei</strong>t Neues dazulernen?1 2 3 4 5Können Sie <strong>bei</strong> Ihrer Ar<strong>bei</strong>t Ihr Wissen und Können volleinsetzen?1 2 3 4 5<strong>BGW</strong> / IGES 2000 1 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W


trifft garnicht zutrifftwenig zutrifftteilweisezutrifftüberwiegendzutrifftvöllig zuBei meiner Ar<strong>bei</strong>t habe ich insgesamt gesehen häufigwechselnde, unterschiedliche Aufgabenbereiche.1 2 3 4 5Bei meiner Ar<strong>bei</strong>t sehe ich selber am Ergebnis, ob meineAr<strong>bei</strong>t gut war oder nicht.1 2 3 4 5Meine Ar<strong>bei</strong>t ist so gestaltet, daß ich die Möglichkeithabe, ein vollständiges Ar<strong>bei</strong>tsprodukt von Anfang bisEnde herzustellen.1 2 3 4 5Ich kann mich auf meine Kollegen verlassen, wenn es<strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t schwierig wird.1 2 3 4 5Ich kann mich auf meinen direkten Vorgesetzten verlassen,wenn es <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t schwierig wird.1 2 3 4 5Man hält in der Abteilung gut zusammen.1 2 3 4 5Meine Ar<strong>bei</strong>t erfordert enge Zusammenar<strong>bei</strong>t mit anderenLeuten im Betrieb.1 2 3 4 5Ich kann mich während der Ar<strong>bei</strong>t mit verschiedenenKollegen über dienstliche und private Probleme unterhalten.1 2 3 4 5Ich bekomme von Vorgesetzten und Kollegen immerRückmeldung über die Qualität meiner Ar<strong>bei</strong>t.1 2 3 4 5Bei meiner Ar<strong>bei</strong>t gibt es Sachen, die zu kompliziertsind.1 2 3 4 5Es werden zu hohe Anforderungen an meineKonzentrationsfähigkeit gestellt.1 2 3 4 5Ich stehe häufig unter Zeitdruck.1 2 3 4 5Ich habe zuviel Ar<strong>bei</strong>t.1 2 3 4 5Oft stehen mir die benötigten Informationen,Materialien und Ar<strong>bei</strong>tsmittel nicht zur Verfügung.1 2 3 4 5Ich werde <strong>bei</strong> meiner eigentlichen Ar<strong>bei</strong>t immer wiederunterbrochen (z.B. durch das Telefon).1 2 3 4 5An meinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz gibt es ungünstigeUmgebungsbedingungen wie Lärm, Klima, Staub.1 2 3 4 5An meinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz sind Räume undRaumausstattung ungenügend.1 2 3 4 5Über wichtige Dinge und Vorgänge in unserem Betriebsind wir ausreichend informiert.1 2 3 4 5Die Leitung des Betriebes ist bereit, die Ideen undVorschläge der Ar<strong>bei</strong>tnehmer zu berücksichtigen.1 2 3 4 5Unsere Firma bietet gute Weiterbildungsmöglichkeiten.1 2 3 4 5Bei uns gibt es gute Aufstiegschancen.1 2 3 4 5B6Was trifft auf Sie persönlich zu?trifft garnicht zutrifftwenig zutrifftteilweisezutrifftüberwiegendzutrifftvöllig zuAlles in allem bin ich mit meiner Ar<strong>bei</strong>t sehr zufrieden.1 2 3 4 5<strong>BGW</strong> / IGES 2000 2 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W


B7B8Wieviele Kinder haben Sie? ...................... Anzahl: ______ Alter: von _______ bis _______ JahreSind Sie alleinerziehend?nein1ja2Fragen zu Ihrem BefindenC1Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand im allgemeinen beschreiben?ausgezeichnet1sehr gut2gut3weniger gut4schlecht5C2Im Vergleich zum vergangenen Jahr, wie würden Sie Ihren derzeitigen Gesundheitszustandbeschreiben?derzeit vielbesser1derzeitetwasbesser2etwa wievor einemJahr3derzeitetwasschlechter4derzeit vielschlechter5C3Im folgenden sind einige Tätigkeiten beschrieben, die Sie vielleicht an einem normalen Tag ausüben. SindSie durch Ihren derzeitigen Gesundheitszustand <strong>bei</strong> diesen Tätigkeiten eingeschränkt?Wenn ja, wie stark?ja, stark eingeschränktja, etwas eingeschränktnein, überhauptnichteingeschränkt... anstrengende Tätigkeiten, z.B. schnell laufen, schwereGegenstände heben, anstrengenden Sport treiben1 2 3... mittelschwere Tätigkeiten, z.B. einen Tisch verschieben,staubsaugen, kegeln, Golf spielen1 2 3... Einkaufstaschen heben und tragen1 2 3... mehrere Treppenabsätze steigen1 2 3... einen Treppenabsatz steigen1 2 3... sich beugen, knien, bücken1 2 3... mehr als 1 Kilometer zu Fuß gehen1 2 3... mehrere Straßenkreuzungen weit zu Fuß gehen1 2 3... eine Straßenkreuzung weit zu Fuß gehen1 2 3... sich baden oder anziehen1 2 3C4Hatten Sie in den vergangenen 4 Wochen aufgrund Ihrer körperlichen Gesundheit irgendwelcheSchwierigkeiten <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause?janeinIch konnte nicht so lange wie üblich tätig sein.1 2Ich habe weniger geschafft, als ich wollte.1 2Ich konnte nur bestimmte Dinge tun.1 2Ich hatte Schwierigkeiten <strong>bei</strong> der Ausführung.1 2<strong>BGW</strong> / IGES 2000 3 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W


C5Hatten Sie in den vergangenen 4 Wochen aufgrund seelischer Probleme irgendwelcheSchwierigkeiten <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause(z.B. weil Sie sich niedergeschlagen oder ängstlich fühlten)?janeinIch konnte nicht so lange wie üblich tätig sein.1 2Ich habe weniger geschafft, als ich wollte.1 2Ich konnte nicht so sorgfältig wie üblich ar<strong>bei</strong>ten.1 2C6Wie sehr haben Ihre körperliche Gesundheit oder seelischen Probleme in denvergangenen 4 Wochen Ihre normalen Kontakte zu Familienangehörigen, Freunden, Nachbarn oder zumBekanntenkreis beeinträchtigt?überhaupt nicht1etwas2mäßig3ziemlich4sehr5C7Wie stark waren Ihre Schmerzen in den vergangenen vier Wochen?keineSchmerzen1sehrleicht2leicht3mäßig 4stark5sehrstark6C8Inwieweit haben die Schmerzen Sie in den vergangenen 4 Wochen <strong>bei</strong> der Ausübung IhrerAlltagstätigkeiten zu Hause und im Beruf behindert?überhaupt nicht1ein bißchen2mäßig3ziemlich4sehr5C9In diesen Fragen geht es darum, wie Sie sich fühlen und wie es Ihnen in den vergangenen 4 Wochengegangen ist.Wie oft waren Sie in den vergangenen 4 Wochen ...immermeistensziemlichoftmanchmalseltennie... voller Schwung?1 2 3 4 5 6... sehr nervös?1 2 3 4 5 6... so niedergeschlagen, daß sie nichts aufheitern konnte?1 2 3 4 5 6... ruhig und gelassen?1 2 3 4 5 6... voller Energie?1 2 3 4 5 6... entmutigt und traurig?1 2 3 4 5 6... erschöpft?1 2 3 4 5 6... glücklich?1 2 3 4 5 6... müde?1 2 3 4 5 6C10Wie häufig haben Ihre körperliche Gesundheit oder seelischen Probleme in den vergangenen4 Wochen Ihre Kontakte zu anderen Menschen (Besuche <strong>bei</strong> Freunden, Verwandten usw.) beeinträchtigt?immer1meistens2manchmal3selten4nie5<strong>BGW</strong> / IGES 2000 4 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W


C11Inwieweit trifft jede der folgenden Aussagen auf Sie zu?trifft ganzzutrifft weitgehendzuweißnichttrifft weitgehendnicht zutrifft überhauptnicht zuIch scheine etwas leichter als andere krank zu werden.1 2 3 4 5Ich bin genauso gesund wie alle anderen, die ich kenne.1 2 3 4 5Ich erwarte, daß meine Gesundheit nachläßt.1 2 3 4 5Ich erfreue mich ausgezeichneter Gesundheit.1 2 3 4 5C12Nun geht es darum, wie Sie sich normalerweise am Feierabend, nach Beendigung IhrerHauptbeschäftigung fühlen.Wie oft kommt es vor, daß ... häufig manchmal selten nie... Ihnen die Tagesar<strong>bei</strong>t nicht aus dem Kopf geht, so daßSie noch Stunden daran denken müssen?1 2 3 4... Sie sich am Feierabend müde und erschöpft fühlen?1 2 3 4... Sie sich am Feierabend unbefriedigt und bedrücktfühlen?1 2 3 4... Sie am Feierabend das Bedürfnis haben, früh zu Bettzu gehen und zu schlafen?1 2 3 4C13Wie stark leiden Sie unter folgenden Beschwerden? (Bitte lassen Sie keine Frage aus!)stark mäßig kaum gar nichtKloßgefühl, Engigkeit oder Würgen im Hals1 2 3 4Kurzatmigkeit1 2 3 4Schwächegefühl1 2 3 4Schluckbeschwerden1 2 3 4Stiche, Schmerzen oder Ziehen in der Brust1 2 3 4Druck- oder Völlegefühl im Leib1 2 3 4Mattigkeit1 2 3 4Übelkeit1 2 3 4Sodbrennen oder saures Aufstoßen1 2 3 4Reizbarkeit1 2 3 4Grübelei1 2 3 4Starkes Schwitzen1 2 3 4<strong>BGW</strong> / IGES 2000 5 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W


Wie stark leiden Sie unter folgenden Beschwerden?stark mäßig kaum gar nichtKreuz oder Rückenschmerzen1 2 3 4Innere Unruhe1 2 3 4Schweregefühl bzw. Müdigkeit in den Beinen1 2 3 4Unruhe in den Beinen1 2 3 4Überempfindlichkeit gegen Wärme1 2 3 4Überempfindlichkeit gegen Kälte1 2 3 4Übermäßiges Schlafbedürfnis1 2 3 4Schlaflosigkeit1 2 3 4Schwindelgefühl1 2 3 4Zittern1 2 3 4Nacken- und Schulterschmerzen1 2 3 4Gewichtsabnahme1 2 3 4C14Hatten Sie in den letzten 12 Monaten einen Unfall <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>t?(Gemeint sind auch kleinere Unfälle, wie z.B. Schnittverletzungen, Umknicken, Stürze usw.)nein1ja2Falls ja, waren Sie wegen dieses Unfalls ... ja nein... 4 Tage oder länger ar<strong>bei</strong>tsunfähig krankgeschrieben?1 2... einen bis höchstens 3 Tage ar<strong>bei</strong>tsunfähig krankgeschrieben?1 2... überhaupt nicht krankgeschrieben?1 2C15Waren Sie wegen der folgenden Krankheiten in den letzten 12 Monaten in ärztlicher Behandlung?ja nein ja neinAsthma1 2Magen-, Darmkrankheit1 2Chronische Bronchitis1 2Leber-, Gallenerkrankung1 2Rheuma, Gelenkkrankheiten1 2Nieren-, Blasenleiden1 2Kreuz- und Rückenleiden1 2Diabetes (Zuckerkrankheit)1 2Bluthochdruck1 2Krebserkrankung1 2Erhöhtes Cholesterin (Blutfette)1 2Allergie1 2Herzschwäche/Herzinsuffizienz1 2Andere Krankheiten, und zwarHerzinfarkt, koronare Herzkrankheit1 2__________________________1 2Hartnäckige Hauterkrankungen(Neurodermitis, Ekzeme)1 2__________________________1 2Depressionen1 2__________________________1 2Vielen Dank für Ihre Mitar<strong>bei</strong>t!<strong>BGW</strong> / IGES 2000 6 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W


<strong>BGW</strong> / IGES 2000 7 Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen und Gesundheit W

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