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Die deutsche humanitäre Hilfe im Ausland - Channel Research

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Hierdurch sollen die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung nach akuten Krisengeschaffen werden. Sie umfasst Maßnahmen zur Sicherstellung der Ernährung durchNahrungsmittelhilfe und Ernährungssicherungsprogramme, Schaffung bzw. Wiederherstellungder sozialen und infrastrukturellen Grundversorgung, Stärkung derSelbsthilfekräfte der betroffenen Frauen und Männer und <strong>Hilfe</strong>n für Flüchtlinge. <strong>Die</strong>Projektlaufzeit beträgt in der Regel zwischen sechs Monaten und drei Jahren.<strong>Die</strong>se beiden Bereiche sind Gegenstand der Evaluierung. Weitere Maßnahmen des BMZzum Wiederaufbau (DAC CRS Code 700) kommen hinzu. <strong>Die</strong>se sind unter dem Aspekt derinternen Kohärenz und des LRRD-Konzepts in der vorliegenden Evaluierungmitberücksichtigt und Teil der Darstellung des Portfolios der <strong>deutsche</strong>n HH (siehe Kapitel3.4).Humanitäre Hilfsmaßnahmen des AA umfassen Sofort- und Nothilfe (siehe Kapitel 3.2.3).<strong>Die</strong> ENÜH umfasst <strong>im</strong> Bereich der Ernährungssicherung neben der Nahrungsmittelhilfe, dieunter dem DAC CRS Code 72040 gemeldet wird, auch Ernährungssicherungsprogramme,die unter dem Sektor-Code 52010 (also nicht als HH) berichtet werden.Bewertung durch das Evaluierungsteam<strong>Die</strong> Bundesregierung hat bisher für sich nicht eindeutig definiert, was sie unter HH versteht.<strong>Die</strong> <strong>im</strong> Rahmen der Evaluierung vorgenommene Präzisierung macht deutlich, dass dieDefinition und Abgrenzungen über zwei Ressorts, über mehrere Haushaltstitel (siehe Kapitel3.4) sowie verschiedene Begriffe und Konzepte erfolgen.<strong>Die</strong> Nothilfe, die die Schnittstelle zwischen humanitärer Soforthilfe und Übergangshilfedarstellt, bleibt definitorisch und in der Umsetzung eine „Grauzone“. Beide Ressortsfinanzieren Nothilfe – das AA als verlängerte Soforthilfe, das BMZ als Einstieg in eine stärkerentwicklungsorientierte Übergangshilfe –, ohne dass es ein Referenzdokument gibt, in demder Begriff definiert und das jeweilige Verständnis dahinter dargelegt sind. <strong>Die</strong> Unklarheitenhaben Relevanz in der praktischen Umsetzung der HH, wenn es zum Beispiel um dieZuständigkeiten der beiden Ressorts und um die Gültigkeit der humanitären Prinzipien geht(siehe auch Kapitel 3.2.1).3.2 Strategische Orientierungen der <strong>deutsche</strong>n humanitären <strong>Hilfe</strong>3.2.1 Strategische Grundlagen<strong>Die</strong> Bundesregierung orientiert sich in ihrer HH an einer Reihe von internationalenReferenzrahmen und verfügt <strong>im</strong> jeweiligen Geschäftsbereich des AA und des BMZ übermehrere Konzepte und operative Richtlinien für die <strong>deutsche</strong> HH. Ein ressortübergreifendesKonzept zur <strong>deutsche</strong>n HH gibt es nicht.<strong>Die</strong> <strong>deutsche</strong> HH orientiert sich international an den GHD-Prinzipien und dem EuropeanConsensus for Humanitarian Aid als ihren übergeordneten strategischen Referenzrahmen,an deren Gestaltung sie auch aktiv mitgewirkt hat. 52 Allerdings erkennt das BMZ – anders alsdas AA – den Geltungsbereich der GHD-Prinzipien und der <strong>im</strong> Europäischen Konsensformulierten Prinzipien der HH nur für die Nahrungsmittelnothilfe an, nicht aber für die ENÜH52 AA (2010), S. 1512

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