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Das Magazin der Jesuitenmission

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BolivienLernprozess <strong>der</strong> Kirche<strong>Das</strong> zweite Vatikanum spricht von <strong>der</strong>Kirche als Volk Gottes. <strong>Das</strong> war einegroße Revolution. <strong>Das</strong> Volk Gottes istdie Kirche und nicht die Hierarchie.Durch die Taufe werden wir Teil diesesVolkes Gottes und es gibt keine Christenerster o<strong>der</strong> zweiter Klasse. Auchan<strong>der</strong>e religiöse Traditionen werdenals Samen des Wortes anerkannt. Dielateinamerikanischen Bischofskonferenzenhaben die Texte des zweitenVatikanums vertieft. In Medellín 1968sprechen sie von einer Kirche <strong>der</strong> Armenund <strong>der</strong> Existenz von Strukturen<strong>der</strong> Sünde, die das Leben verletzen.1978 in Puebla verurteilen sie dieMilitärregimes, die sich in Lateinamerikaetabliert hatten. Sie sprechenvom Antlitz Christi, das sich in denunterdrückten Völkern zeigt. 1992in Santo Domingo sprechen sie voneiner Inkulturation des Evangeliums.Die Werte <strong>der</strong> indigenen Völker sollenangenommen, geläutert und gesteigertwerden. Zum ersten Mal entschuldigtesich die hierarchische Kirche bei denindigenen Völkern für ihre Mittäterschaftmit den herrschenden Mächten.2007 in Aparecida bestätigen sie, dass<strong>der</strong> Arme im Mittelpunkt christologischerReflexion steht. Man wird nichtChrist, indem man bestimmte Doktrinen,Prinzipien o<strong>der</strong> Traditionen wie<strong>der</strong>holt.Man wird Christ, indem manJesus Christus nachfolgt.Eine gute Nachricht für jedes VolkDurch die Lektüre dieser kirchlichenDokumente komme ich zu demSchluss: Es ist möglich, Jesus Christusnachzufolgen, ohne seine kulturelleund religiöse Identität aufzugeben.Jesus muss eine gute Nachricht seinfür jedes Volk, das den Glauben an ihnaufnimmt. Die Frohe Botschaft Jesumuss die schlechten Dinge läutern,aber gleichzeitig muss sie die Kraftschenken, um die Gegenwart Gotteszu erkennen, die es in je<strong>der</strong> Kulturgibt. Deshalb brauchen wir in Bolivieneine indigene Theologie, die unserlaubt, eine Kirche <strong>der</strong> Quechua aufzubauen,damit wir unseren eigenenGlauben an Jesus formulieren können,<strong>der</strong> gekommen ist, um in unserer Seelezu wohnen.UramantaP. Enrique Zabala SJPater Zabala ist Pfarrer <strong>der</strong> Gemeinde Santa Vera Cruz im Süden<strong>der</strong> Stadt Cochabamba. Dort leben Indígenas, die meistenvon ihnen in Armut und völlig am Rande <strong>der</strong> Gesellschaft.Um mit ihnen gemeinsam einen pastoralen und sozialen Weg<strong>der</strong> Entwicklung und Selbsthilfe zu gehen, hat er das Projekt„Uramanta“ mit aufgebaut. Uramanta ist Quechua und bedeutet„von unten“. Von unten, vom Süden Cochabambas,aus dem Blickwinkel <strong>der</strong> Ärmsten soll die Arbeit für indigeneKin<strong>der</strong>, Jugendliche und Frauen stattfinden. Ein Projekt für beson<strong>der</strong>sgefährdete Kin<strong>der</strong> haben wir gerade mit 30.000 Euroaus dem Alfred-Welker-Kin<strong>der</strong>fonds unterstützt.weltweit 15

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