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Studium und Arbeitstechniken der Politikwissenschaft

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3 Was sind politikwissenschaftliche Probleme? 61Lesers als die rationalen Folgen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en mögliche Bearbeitung <strong>der</strong> untersuchtenVorfälle an.Im Rahmen dieses Einführungstextes ist es nicht erfor<strong>der</strong>lich, die logischenProbleme des zitierten Aussagesystems umfassend darzustellen. In einem publizistischenText mögen solche plakativen, bildhaften <strong>und</strong> mit ungeklärten Begriffenoperierenden Thesen akzeptabel sein. In einer wissenschaftlichen Arbeit jedochsollten die Begriffe eindeutig <strong>und</strong> die Wirkungszusammenhängeunmissverständlich bestimmt sein. Dadurch stellen wissenschaftliche Texte beson<strong>der</strong>eAnfor<strong>der</strong>ungen nicht nur an ihre Autoren, son<strong>der</strong>n auch an ihre Leser.Wie man sich politologische Texte erschließen kann, beschreiben wir daher imKapitel 4.In diesem Teil wurde in <strong>der</strong> kritischen Auseinan<strong>der</strong>setzung mit einem Zeitungsberichtdargestellt, dass zwischen <strong>Politikwissenschaft</strong> <strong>und</strong> politischem Journalismusgroße Unterschiede bestehen. Gleichzeitig wurden Kriterien entwickelt, die in politikwissenschaftlichenArbeiten erfüllt werden sollten. Eine politikwissenschaftlicheArbeit, auch schon die erste Hausarbeit, hat sich an den folgenden Standards,die als Kriterien <strong>der</strong> Wissenschaftlichkeit gelten können, zu orientieren:ZusammenfassungAbbildung 8: Kriterien <strong>der</strong> Wissenschaftlichkeit bei HausarbeitenKriterien <strong>der</strong> Wissenschaftlichkeit• Die Wissenschaft bearbeitet ungeklärte empirische o<strong>der</strong> theoretischeProbleme. Eine wissenschaftliche Abhandlung verlangt daher einegenaue Problemdefinition <strong>und</strong> begründete Lösungsstrategien.• Der Stand <strong>der</strong> Wissenschaft, das zu einem Problemkreis existierendegesicherte wissenschaftliche Wissen ist ebenso zu berücksichtigen, wiedie aktuelle wissenschaftliche Diskussion.• Ohne Quellenangaben darf we<strong>der</strong> wörtlich noch sinngemäß zitiertwerden. Es ist darauf zu achten, dass die Quellenangaben vollständig<strong>und</strong> nachprüfbar sind. Empirische Aussagen sind zu belegen.• Aussagen über die Handlungskalküle <strong>und</strong> die Situationsdefinitionen vonMenschen (politischen Akteuren) sind nur indirekt erschließbar; siebedürfen <strong>der</strong> methodischen Absicherung (Verweis auf Quellen <strong>und</strong><strong>der</strong>en Interpretation).• <strong>Politikwissenschaft</strong> ist nicht wertfrei. Doch ist mit Werturteilen sorgsamumzugehen; sie sind zu begründen. Die Bewertungsmaßstäbe sinddarzulegen.• Die Regeln <strong>der</strong> formalen Logik, d. h. vor allem die Sätze <strong>der</strong> Identität (Ableibt in allen Sachlagen <strong>und</strong> Zusammenhängen A; A = A), desWi<strong>der</strong>spruchs (des ausschließenden Gegensatzes zweier Urteile o<strong>der</strong>Begriffe), des ausgeschlossenen Dritten (von zwei entgegengesetztenBehauptungen über einen Gegenstand kann nur eine richtig sein <strong>und</strong>

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