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ELF FREUNDE MÃœSST IHR SEIN, - SSV Fortschritt Lichtenstein

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<strong>ELF</strong> <strong>FREUNDE</strong> MÜSST <strong>IHR</strong> <strong>SEIN</strong>,<br />

UM SIEGE ZU ERRINGEN!<br />

Der <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballsport von Hans Weidauer (<strong>Lichtenstein</strong>, Bergmannsklause 16).<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

1. Über die Geschichte des Fußballsportes<br />

2. Die Entwicklung des Fußballsportes in <strong>Lichtenstein</strong> bis zum Jahre 1945<br />

3. Die Rolle des Deutschen Fußballbundes (DFB) von der Gründung im Jahre 1900 bis zum<br />

2. Weltkrieg und nach dem 2. Weltkrieg bis zum Jahre 2000<br />

4. Die Gründung des Deutschen Fußballverbandes (DFV) nach 1945 in der DDR bis zur<br />

Wende im Jahre 1990<br />

5. Der <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballsport nach 1945 bis zur Gegenwart<br />

6. Anhang und fotographische Darstellung des <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballs<br />

Folgende Unterlagen bzw. Einsichten wurden von mir benutzt<br />

1. <strong>Lichtenstein</strong>er- und Callnberger Anzeiger<br />

2. <strong>Lichtenstein</strong>er- und Callnberger Tageblatt<br />

3. Einsichtnahme im Archiv der <strong>Lichtenstein</strong>er Stadtverwaltung<br />

4. „Körperkultur und Sport“ 1972 Bibliographisches Institut Leipzig<br />

5. Sportblatt des Kreises Glauchau von 1948<br />

6. Sportberichte über den Aufstieg in die Bezirksliga 1964/65 von Rudi Laux und Horst<br />

Rüdigen<br />

7. 100 Jahre Deutscher Fußballbund vom Sportverlag Berlin<br />

8. Chronik von Max Otto<br />

9. Statistisches Material von Rudi Laux<br />

10. Eigene Erlebnisse und Aufzeichnungen<br />

<strong>Lichtenstein</strong>, den 1.1.2001 Hans Weidauer<br />

1


Auszugweise<br />

2. Die Entwicklung des Fußballsportes in <strong>Lichtenstein</strong> bis 1945.<br />

Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts setzte eine starke<br />

Gründungswelle von Fußballvereinen in Deutschland ein.<br />

Auch in unserer Stadt, die damals noch <strong>Lichtenstein</strong>-Callnberg hieß, wurde am 1. Mai 1911<br />

ein Fußballverein gegründet. <strong>Lichtenstein</strong> und Callnberg vereinigten sich am 1. Januar 1920.<br />

Seit dem 1. April 1938 trägt die Stadt den Namen <strong>Lichtenstein</strong>.<br />

In Wirklichkeit soll der Verein, der sich <strong>Lichtenstein</strong>er Ballspielclub nannte, noch weit älter<br />

gewesen sein. Bereits um 1900 und noch früher soll in <strong>Lichtenstein</strong> Fußball gespielt worden<br />

sein. Leider ist aus dieser Zeit nicht mehr viel bekannt. Meistens und fast jede Woche soll<br />

gegen Chemnitzer Fußballvereine gespielt worden sein.<br />

Die Entwicklung vollzog sich sehr langsam, zumal der Fußballsport in der damaligen Zeit als<br />

„roh“ bezeichnet wurde. In dieser Zeit war der Justizsekretär Röhnisch 1. Vorsitzender. Als<br />

Mitglieder sind Ernst Klüglich, Uhrmacher Stemmler und A. Liesenberg bekannt. Der Verein<br />

hatte den Beinamen Fußballclub „Wettei“. Etwas später wurde er Callnberger Ballspielclub<br />

genannt, weil ein großer Teil der Spieler Callnberger waren.<br />

Wie bereits erwähnt, erfolgte die eigentliche Gründung des <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballs am 1. Mai<br />

1911. Der Verein nannte sich damals „Rasensport <strong>Lichtenstein</strong>“. Der Callnberger Ortsteil<br />

stellt auch in diesem Verein die meisten Spieler. Vorerst war es ein kleines Häuflein, doch<br />

von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl der Anhänger. Zu den Gründern des Vereins gehörten der 1.<br />

Vorsitzende Felix Kreißig, Franz Müller und Hans Held. Aus einer alten Chronik geht hervor,<br />

daß die <strong>Lichtenstein</strong>er Mannschaften in den unteren Klassen des Gaues immer eine führende<br />

Rolle gespielt haben, und sogar einmal ein Jahr lang in der 1. Klasse des Gaues erfolgreich<br />

waren. Der Verein hatte schon damals einige vielversprechende Talente, wie z.B. Ernst<br />

Schleicher, der leider im 1. Weltkrieg fiel.<br />

Der verantwortliche Redakteur des „<strong>Lichtenstein</strong>er Anzeiger“, ein Herr Peter, berichtete nur,<br />

daß es erfreulich sei, daß die <strong>Lichtenstein</strong>er Jugend sich des Fußballspielens widmete. Die<br />

Berichterstattung von Fußballspielen und vom Vereinsleben war in dieser Zeit äußert gering,<br />

vor allem in den Jahren von 1911 bis Ende der zwanziger Jahre. In einem ersten Bericht vom<br />

10.11.1911 wird berichtet, das die 1. Mannschaft gegen eine Hohensteiner Elf spielte und mit<br />

4 : 1 gewann. Die <strong>Lichtenstein</strong>er Elf spielte damals in folgender Aufstellung: Vogel, Graf I,<br />

Graf II, Niehoff, Baunack, Lorenz I, Lorenz II, Pakulla, Fritzsche, Zürn und Müller.<br />

Ersatzspieler waren Dietze, Arntz und Lorenz III. Es ist also stark anzunehmen, daß diese<br />

Spieler auch zum großen Teil die 1. Mannschaft bildeten, zum Zeitpunkt der Gründung des<br />

Vereins.<br />

In dieser Zeit von 1911 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges fanden weitere Fußballspiele<br />

statt. So am 24. 4. 1912 gegen einen Oelsnitzer Fußballverein. Es wurde Gesellschaftsspiel<br />

genannt. <strong>Lichtenstein</strong> siegte mit 12 : 4 Toren. Oder am 7. 7. 1912 erzielte man gegen die<br />

Turnerriege von Neudörfel einen 9 : 2 Sieg. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg wurde der<br />

Verein <strong>Lichtenstein</strong>er Ballspielclub „Sportlust“ genannt. Erst nach dem Krieg nannte sich der<br />

Verein „Rasensport“. Nach ersten Aufzeichnungen spielte man auf der sogenannten<br />

Schützenwiese hinter dem <strong>Lichtenstein</strong>er Schützenhaus. Heute stehen dort vier neue Häuser.<br />

Dann siedelte man um auf den sogenannten „Galgenberg“ in der Nähe der Knochenmühle, in<br />

einer Sandgrube. Danach spielte man auf einem Platz neben dem Schützenhaus. Es war<br />

gleichzeitig der Platz für Feldhandballspiele. Auch der Arbeitersportverein spielte Anfang der<br />

20er Jahre dort Fußball. Dieser Platz diente ebenfalls als Gelände für das jährlich<br />

stattfindende Vogelschießen. Später, zur Zeit der DDR, siedelte sich der VEB Wattana dort<br />

an. Heute steht auf diesem Gelände eine riesige Halle. Der heute noch genutzte Fußballplatz,<br />

an der Michelner Straße, entstand 1926.<br />

2


Zum ersten Mal erschien im <strong>Lichtenstein</strong>er Tageblatt eine Voranzeige folgenden Inhalts: „Am<br />

hiesigen Sportplatz am Schützenhaus findet am Sonntag, den 23. 11. 1912, ein<br />

Fußballwettkampf zwischen den Werdauer Ballspielclub und dem <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballclub<br />

statt. Sportfreunde werden hierzu eingeladen.“ Ein Ergebnis dieses Spieles wurde aber dann<br />

nicht mitgeteilt. In dieser Zeit wurden schon öfters Fußballspiele durchgeführt, aber man<br />

veröffentlichte nicht viel. Es fehlte wahrscheinlich in diesen Jahren ein Sportberichterstatter.<br />

Eine Kuriosität fand am Sonntag, den 8. 12. 1912, statt. Die 2. Mannschaft des <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Ballspielclubs hatte die 4. Mannschaft des Glaucher Fußballclubs eingeladen. Beide<br />

Mannschaften spielten mit je 9 Spielern. <strong>Lichtenstein</strong> siegte klar mit 17 : 0. Die Unterschrift<br />

des Berichtes lautete „Ball Heil“.<br />

Anfang des Jahres 1913 hatte der <strong>Lichtenstein</strong>er Verein bereits 3 Männermannschaften sowie<br />

eine Jugendmannschaft. Ostern 1913 spielte die 1. Mannschaft gegen Pleißa 5 : 4. Kurz darauf<br />

trat die 1. und 2. Mannschaft gegen die Mannschaften des 153. Infanterie Regiments aus<br />

Altenburg an. Die erste Mannschaft verlor 2 : 7, die Zweite gewann 7 : 2. Am 5. 8. 1913 fand<br />

in Meerane ein Ausscheidungsspiel statt, daß der <strong>Lichtenstein</strong>er Ballspielclub mit 6 : 1<br />

gewann und nunmehr im Verband Deutscher Fußballer Südwest Sachsen (Sitz Zwickau), in<br />

der 3. Klasse, spielte. Am 10. 8. 1913 spielte man gegen die Mannschaft des Planitzer<br />

Fußballclubs auf dem Sportplatz neben dem <strong>Lichtenstein</strong>er Schützenhaus. Von da an, also ab<br />

1913, wurde der Platz des jährlichen Vogelschießens genutzt. Es gab also schon<br />

Verbandsspiele, heute sagt man Punktspiele.<br />

<strong>Lichtenstein</strong> spielte in der 3. Klasse. Ein Vergleich mit der heutigen Klasseneinteilung ist<br />

nicht machbar. So siegte man damals in Werdau, 3:1. Am 28.09.1992, besiegte man den<br />

Vorjahresmeister Zwickauer Sportklub mit 3:1. In den Herbstspielen gab es für <strong>Lichtenstein</strong> 4<br />

Siege.<br />

Der <strong>Lichtenstein</strong>er Ballspielclub brachte auch am Eckhaus, bei der <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Mohrenapotheke, einen Schaukasten an. Der Schaukasten hing bis nach dem 2. Weltkrieg,<br />

also bis nach 1945, solange bis diese Häuser in den 50er Jahren abgerissen wurden.<br />

Im Herbst 1913 fand noch vor über 500 Zuschauern ein Werbespiel gegen eine Mannschaft<br />

des 8. Thüringischen Infanterie Regiments statt. <strong>Lichtenstein</strong> verlor 7:2.<br />

Bis zum 1. Weltkrieg 1914 gab es in <strong>Lichtenstein</strong> 2 Schüler-, 1 Jugend- und 3<br />

Männermannschaften.<br />

Wie überhaupt die Verantwortlichen des <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballs bis in die Gegenwart, dafür<br />

sorgten, daß immer genügend Nachwuchsmannschaften vorhanden waren......<br />

Der 1. Weltkrieg von 1914-1918 hinterließ in den Reihen der Mitglieder große Lücken. Nach<br />

dem Krieg wurde mit aller Energie der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Das erste große<br />

Spiel nach 4 Jahren fand gegen Hohenstein statt am 15.06.1919. Der Verein hatte wieder 40<br />

Mitglieder.<br />

Man spielte gegen „Simson Oberlungwitz“ und verlor. Die 2. Mannschaft errang in ihrem<br />

ersten Spiel nach dem Krieg gegen Oberlungwitz einen 12:0 Sieg. Im Jahre 1919 gab es<br />

Spiele gegen Chrimitschau, VfB Glauchau, und Meerane, jedoch nur gegen die 2. und 3.<br />

Mannschaften dieser Vereine.<br />

Der 1. Mannschaft gelang es trotz aller Bemühungen nicht die 1. Spielklasse (Liga) zu<br />

erreichen, während die 2. Mannschaft 5 mal nach dem Krieg den Gaumeistertitel in ihrer<br />

Klasse erzielen konnte.<br />

Im Jahre 1925 erhielt der Verein für Rasensport, den Namen „VfL <strong>Lichtenstein</strong> (Verein für<br />

Leibesübungen <strong>Lichtenstein</strong>). Dieser Name blieb bis 1945 bestehen.<br />

Die Platzverhältnisse machten den Verein immer wieder große Sorgen. Dies änderte sich erst<br />

als der <strong>Lichtenstein</strong>er Gastwirtsverein auf dem Gelände hinter dem Schützenhaus eine große<br />

3


Gastwirtschaftsausstellung durchführte. Das Gelände wurde dann dem VfL <strong>Lichtenstein</strong> als<br />

Fußballplatz übergeben. Diese Ausstellung fand 1926 statt. Dies ist wahrscheinlich einer der<br />

Gründe, daß der Verein erst 1927 sein 15. Stiftungsfest feierte. Normalerweise wäre dies 1926<br />

gewesen. Dies genau zu prüfen war jedoch nicht möglich. Höchstwahrscheinlich war der<br />

Ausstellungsplatz der Gastwirte als Fußballplatz 1926 noch nicht fertig, denn der Platz wurde<br />

erst am 1. Mai 1927 eingeweiht. Der Platz war bis in den 2. Weltkrieg hinein mit<br />

Bretterplanken umgeben. Der Eingang war zu dieser Zeit dort wo heute noch das Heizhaus<br />

der Firma Wattana steht.<br />

Nun einiges über die Sportwoche des VfL <strong>Lichtenstein</strong>. Die Sportwoche eine Zeitschrift für<br />

Leibesübungen, schreibt über das Jubiläum.<br />

Hier einige Auszüge: Der VfL <strong>Lichtenstein</strong> kann in diesen Tagen auf ein 15jähriges Bestehen<br />

zurückblicken (eigentlich 16 Jahre). Man feiert e ein Jahr später weil, wie schon erwähnt, der<br />

neue Platz eingeweiht wurde. Dieses Alter ist in der deutschen Geschichte der Vereine zwar<br />

ein sehr niedriges, in der noch so jungen Sportbewegung Deutschlands jedoch ein<br />

beträchtliches Alter. Um so mehr, da es sich um einen Verein aus der „Provinz“ handelt, wo<br />

bekanntlich der Fußballsport erst recht spät Fuß faßte. Der VfL <strong>Lichtenstein</strong> arbeitete sich<br />

rastlos empor und nahm bald eine sehr geachtete Stellung im <strong>Lichtenstein</strong>er Vereinsleben ein.<br />

Auf sportlichem Gebiet konnte er beachtliche Erfolge erzielen und sich einen guten Namen<br />

und Ruf schaffen. Nur der höchste Wunsch eines jeden Sportvereins, in der ersten Klasse<br />

spielen zu können, wurde noch nicht erfüllt.<br />

Gleichzeitig mit der Jubiläumsfeier wurde die Weihe des neuen Platzes hinter dem<br />

Schützenhaus verbunden.<br />

Übrigens blieb das Schützenhaus, welches heute noch steht, bis in den 30er Jahren das<br />

Umkleidelokal für die Fußballer.<br />

Am Abend des 1. Mai fand im Krystallpalast (später: das Lokal Unionhof) ein<br />

Sportwerbeabend statt.<br />

Der Vereinsvorsitzende Felix Kreißig hielt die Begrüßungsrede. Die Festansprache hielt der<br />

Pfarrer Linz aus Gotha. Umrahmt wurde der Sportwerbeabend durch ein abwechslungsreiches<br />

Programm, durch die Vereine der Stadt, Wie z.B. der Gesangsverein Liederkranz, der<br />

Schwimmverein Stern und der Turnverein 1846. Das Wichtigste in der Jubiläumswoche<br />

waren dennoch die Fußballspiele.<br />

Zum Auftakt spielte die 1. Mannschaft gegen die 1. Mannschaft von VfB Glauchau (Liga),<br />

bei schlechtem regnerischem Wetter. Glauchau siegte 5:0. Gegen den Polizeisportverein<br />

Chemnitz (Liga) verlor man 1:4. Die 1. Knabenelf verlor im Vorspiel gegen Zwickau SC 2:3.<br />

Mit Spannung erwartete man das Pokalspiel am 07.05.1927 gegen Meerane 07 (Liga), mit<br />

dem Bekannten Fußballer Richard Hofmann.<br />

Am Abend vor dem Spiel gegen Meerane fand das eigentliche Vereinsstiftungsfest im<br />

Schützenhaus statt.<br />

Für treue Mitgliedschaft wurden Felix Kreißig, Hans Held und Franz Müller mit der<br />

Vereinsehrennadel ausgezeichnet.<br />

Am 07. Mai 1927 fand nun das Pokalspiel gegen Meerane 07 statt. Die 1. Elf von VfL<br />

<strong>Lichtenstein</strong> hatte das Pech, daß Meerane leider ohne Richard Hofmann in Hochform spielte.<br />

Der Westsachsenmeister, der Meerane 07 war, lieferte ein hervorragendes Spiel. Die Packung<br />

war etwas zu hoch. Mit 9:1 ging das Spiel verloren. Unsere Mannschaft lieferte nicht ihr<br />

schlechtestes Spiel. Die Hintermannschaft war den Meeraner Stürmern nicht gewachsen.<br />

Wenn auch der sportliche Erfolg nicht zustande kam, war die finanzielle Seite desto besser,<br />

denn 1000 Zuschauer säumte das Spielfeld.<br />

Das Jubiläum war kaum vorbei, da wurden die <strong>Lichtenstein</strong>er Anhänger in neue Aufregung<br />

versetzt, denn der Gau (damaliger Spielausschuß) hatte ein Ausscheidungsspiel um die<br />

Meisterschaft der II. Klasse nach Glauchau angesetzt. Die ganze Verantwortung lag nun auf<br />

der<br />

4


1. Mannschaft des VfL. Als bestplatzierte Mannschaft der II. Klasse konnte sie an den<br />

Aufstiegsspielen zur 1. Klasse teilnehmen.<br />

Es mußte unbedingt ein Sieg gegen Wildenfels her, damit endlich der langersehnte Wunsch<br />

des Vereins, in der 1. Klasse zu spielen, in Erfüllung geht. Und es war des VfL`s größter Sieg,<br />

denn mit 4:0 wurde gesiegt.<br />

Der Chronist Max Otto, bekannt als Notar im Kreis Hohenstein-Ernstthal, berichtete über<br />

dieses Spiel: „Zahlreich waren die <strong>Lichtenstein</strong>er Zuschauer nach Glauchau zum Eichamt, wo<br />

dieses Spiel stattfand, gepilgert. Annähernd 200, um ihrer Mannschaft den nötigen<br />

Rückenhalt zu geben. Mit seltener Energie wurde von Anfang bis Ende gekämpft. Der<br />

bekannte Mittelstürmer dieser Zeit, Ewald Pötschke, hatte den Hauptanteil an diesem Erfolg.<br />

Er schoß 3 Tore. Der Sportfreund Günzel schoß das 4. Tor. Dieser Sieg war umso höher zu<br />

bewerten, da nach dem 1. Tor ein Verteidiger des Feldes verwiesen wurde und <strong>Lichtenstein</strong><br />

den Sieg mit nur 10 Spielern errang.<br />

Hier die Aufstellung dieser siegreichen Mannschaft:<br />

• Torhüter Hochmuth (kam vom Arbeitersportverein „Sportlust“ <strong>Lichtenstein</strong>),<br />

• Verteidiger Floss und Zech H.,<br />

• die Läuferreihe (damalig korrekte Bezeichnung) mit Brehmer, Voigt und Gerber,<br />

• Stürmer Günzel, Meyer, Pötschke, Wagner und Zech E..<br />

Bevor die Verbandserie nach der Sommerpause begann spielte die VfL Mannschaft ihr erstes<br />

Freundschaftsspiel in der Liga am 30.06.1927 in Glauchau gegen die 1. Mannschaft von VfB<br />

Glauchau und verlor 8:2.<br />

Am 31.07. begann die Spielzeit wieder. Zu Hause verlor man gegen Hellas Germania<br />

Chemnitz 5:1. Also, keine rosigen Aussichten für die Punktspiele, die am 14.08.1927<br />

begannen. Es wird also bestimmt in der Liga wird es sehr schwer werden, die Klasse zu<br />

erhalten. In dieser Zeit liegen eine Anzahl von Ergebnissen von Mannschaften des VfL<br />

<strong>Lichtenstein</strong> vor. Alle aufzuführen würde zu weit gehen, aber einige sollen genannt werden.<br />

VfB Glauchau 1 Junioren - VfL <strong>Lichtenstein</strong> 1. Junioren 6:1<br />

Chrimitschau 1. Jugend - VfL <strong>Lichtenstein</strong> 1. Jugend 7:0<br />

VfL <strong>Lichtenstein</strong> 1. Knaben - VfB Glauchau 1. Knaben 3:0<br />

VfL <strong>Lichtenstein</strong> 2. Knaben - Grüna 1. Knaben 3:5<br />

VfL <strong>Lichtenstein</strong> 3. Mannschaft - Oelsnitzer BC 3. Mannschaft 5:3<br />

Grüna 1. Jugend - VfL <strong>Lichtenstein</strong> 1. Jugend 0:1<br />

VfL <strong>Lichtenstein</strong> 1. Knaben - Hohndorf 1. Knaben 6:1<br />

Niederlungwitz 2. Mannschaft - VfL <strong>Lichtenstein</strong> II 1:2<br />

Meerane 07 1. Jugend - VfL <strong>Lichtenstein</strong> 1. Jugend 0:4<br />

Die Anzahl der Mannschaften, die der VfL <strong>Lichtenstein</strong> besaß, bewies das der Verein in der<br />

Mitgliederzahl stark gewachsen war und sich außerordentlich um die Nachwuchsarbeit<br />

kümmerte.<br />

Es kam so, wie es eigentlich nicht kommen sollte. Die 1. Mannschaft verlor ihr erstes<br />

Verbandsspiel gegen Zwickau 02 mit 2:1 Toren. Die Aufstellung lautete diesmal: Hochmuth,<br />

Floss, Elling, Brehmer, Voigt, Gerber, Lasch, Günzel, Pöschke, Wagner und Zech.<br />

Die 2. Mannschaft spielte gegen Zwickau 02 1:1. Auch ein Verbandsspiel. Da aber der<br />

Schiedsrichter nicht antrat, wurde es als Freundschaftsspiel gewertet. Damals hieß es<br />

Gesellschaftsspiel.<br />

Ein Nichtantreten von Schiedsrichtern gab es auch schon in früherer Zeit. Auch hier einmal<br />

die Namen der 2. Mannschaft: Otto Hugo, Gabler, Schönfelder, Müller, Hentschel, Zenner,<br />

Otto M., Grass, Fischer und Richter.<br />

5


Im zweiten Verbandsspiel auf eigenem Platz gegen Schneeberg gab es für <strong>Lichtenstein</strong> eine<br />

0:8 Packung. Ohne den guten Torhüter Hochmuth, der vom Arzt aus nicht mehr spielen<br />

durfte, fiel die Niederlage recht hoch aus.<br />

Die Leistung der 1. Mannschaft soll recht kläglich gewesen sein, berichtet Max Otto. Weiter<br />

schreibt er, daß die Schneeberger ihren guten Ruf rechtfertigten und eine erstklassige Leistung<br />

boten. Sie spielten die <strong>Lichtenstein</strong>er in Grund und Boden. Erst als für Torwart Günzel der<br />

Sportfreund Elling ins Tor ging, wurde es etwas besser. Zur Halbzeit stand es schon 0:7.<br />

Wahrscheinlich haperte es auch mit dem Besuch des Trainings, denn Max Otto schreibt<br />

weiter, daß ein Verein ohne Training nicht in der 1. Klasse bestehen kann. Die Niederlage hat<br />

gezeigt, daß die Frage nach einem Torwart die wichtigste Frage ist, daß alles aufgeboten<br />

werden muß, eine starke 1. Mannschaft auf die Beine zu stellen.<br />

Am 04.09.1927 war es soweit. In Werdau holte die 1. Mannschaft durch ein 2:2 den ersten<br />

Punkt. Eine Woche später der erste Sieg. Man schlug den VfL Zwickau 3:1 und hatte<br />

nunmehr 3 Punkte. Damals gab es für ein gewonnenes Spiel 2 Punkte. Doch gleich am<br />

nächsten Sonntag kam die große Klatsche. In Meerane verlor man 8:1. Immerhin hatte<br />

<strong>Lichtenstein</strong> 3 Punkte Vorsprung vor Crimmitschau. In Planitz verlor man 5:1. 3<br />

<strong>Lichtenstein</strong>er Spieler mußten ausscheiden und man spielte nur noch mit 8 Mann. Es wird für<br />

den VfL in der Liga immer knapper. Zum Rückspiel im November 1927 verlor <strong>Lichtenstein</strong><br />

zu Hause gegen Meerane 3:2. Ein sehr knappes Ergebnis. Meerane 07 ohne Richard<br />

Hofmann. In Glauchau verlor der VfL 4:1. In Crimmitschau gab es eine Niederlage von 1:6.<br />

Diese Niederlage hat wohl der 1. Mannschaft die Liga gekostet, also Abstieg. Weitere<br />

Niederlagen reihten sich an, so daß man aus der Liga mit nur 5 erreichten Punkten 1928<br />

wieder abstieg. Interessant sind einmal die Tabellen der Spielzeit 1927/1928.<br />

Welche Spielklassen es gab und welche Mannschaften den Spielbetrieb gestalteten.<br />

I Klasse:<br />

Punktetabelle des Gaues Westsachsen für Fußball<br />

Spielzeit 1927/1928<br />

Verein Spiele Punkte<br />

Meerane 07 18 35:1<br />

VfB Glauchau 18 29:7<br />

Planitz 18 27:9<br />

Zwickauer SC 18 19:17<br />

VfL Zwickau 18 16:20<br />

T.u. B. Werdau 18 14:22<br />

Schneeberg 18 13:23<br />

FC 02 Zwickau 18 13:23<br />

SV Crimmitschau 18 9:27<br />

VfL <strong>Lichtenstein</strong> 18 5:31<br />

Die Tabelle ist insofern gekürzt, als die gewonnenen, unentschiedenen und verlorenen Spiele<br />

nicht mit aufgeführt sind. Ebenso das Torverhältnis.<br />

In der II A Klasse spielten folgende Vereine:<br />

Hartenstein, Vielau, Niederlungwitz, Crossen, Wildenfels, Thurm, Langenbach, Niederhaßlau<br />

und Reinsdorf.<br />

In der II B Klasse spielten folgende Vereine:<br />

Planitz II, VfB Glauchau II, Meerane 07 II, VfL Zwickau II, Zwickauer SC II, FC 02 Zwickau<br />

II und <strong>Lichtenstein</strong> II.<br />

6


In der III A Klasse spielten folgende Vereine:<br />

Planitz III, T.u.B. Werdau III, Zwickauer SC III, Schneeberg III, VfL Zwickau III,<br />

Wildenfels II und Vielau II.<br />

In der III B Klasse spielten:<br />

Meerane 07 III, SSC Meerane I, VfB Glauchau III, Crossen II, Niederlungwitz II und<br />

<strong>Lichtenstein</strong> III.<br />

In der IV. Klasse spielten folgende Mannschaften:<br />

VfB Glauchau V, VfB Glauchau IV, SSC Meerane II und VfL <strong>Lichtenstein</strong> IV.<br />

In den einzelnen Klassen sind von mir die Mannschaften der Reihe nach so beschrieben, wie<br />

es dem Tabellenstand im Spieljahr 1927/1928 entsprach.<br />

Der VfL <strong>Lichtenstein</strong> war also nach dem Spieljahr 1927/1928 aus der 1. Klasse, der Liga des<br />

Gaues Westsachsen, abgestiegen. Es begannen nun wieder die Vorbereitungsspiele. Davon<br />

sollen einige genannt sein.<br />

Gegen das benachbarte Hohendorf verlor man 1:0. Aber das Spiel, so hieß es, wurde<br />

abgebrochen wegen grober Unfairness. Gegen Olympia Grünhain wurde 2:3 verloren.<br />

Saxonia Bernsbach schlug man 7:5. Gegen Sturm Beierfeld wurde ein 2:2 erreicht. Gegen den<br />

SC Niederlungwitz wurde 4:2 gewonnen. Bei Merkur Frankenberg unterlag man 5:1. Sturm<br />

Stollberg konnte mit 1:0 geschlagen werden, aber gegen Meteor Berlin verlor man 3:1.Es ist<br />

außerordentlich interessant zu beobachten, daß der VfL <strong>Lichtenstein</strong> mit vielen Vereinen<br />

sportliche Bande knüpfte. In der damaligen Zeit hielt der Verein jedes Jahr sein Stiftungsfest<br />

ab und am 1. Mai 1928 war es wieder so weit. Trotz des Abstiegs der 1. Mannschaft wurde<br />

wieder groß gefeiert.<br />

So wurde das 16. Stiftungsfest mit einem Klub – Vergleichskampf gegen den Oelsnitzer<br />

Ballspielclub gefeiert.<br />

Den wertvollen Pokal konnte der 1. Vorsitzende Felix Kreißig dem VfL <strong>Lichtenstein</strong><br />

überreichen. An diesem Vergleichskampf nahmen die drei Männermannschaften und die erste<br />

Jugendmannschaft teil. In dieser Festwoche war auch ein weiteres Pokalspiel zwischen<br />

<strong>Lichtenstein</strong> I und Schedewitz Zwickau I angesetzt. Dieses Spiel verloren die <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

mit 4:1. Der Höhepunkt der Festwoche war das Spiel gegen den VfB Glauchau, welches am<br />

7.05.1928 stattfand. Bei diesem Spiel, was mit 3:1 verloren wurde, spielte bei VfB Glauchau<br />

der berühmte englische Trainer Jimmy Hogan mit. Die Mitwirkung des englischen Trainers<br />

hatte natürlich eine große Menge Zuschauer angelockt. Jimmy Hogan hielt eine Woche später<br />

in <strong>Lichtenstein</strong> einen Lehrabend ab, der sehr großen Zuspruch fand.<br />

Die Sommerspielpause wurde dazu benutzt, das gesamte <strong>Lichtenstein</strong>er Spielfeld mit<br />

Bretterplanken einzuzäunen. Ich kann mich erinnern, daß die Bretterplanken bis weit in die<br />

30er Jahre vorhanden waren. Höchstwahrscheinlich sind diese Bretter während des II.<br />

Weltkrieges abgerissen worden. Max Otto schreibt dazu, daß der VfL <strong>Lichtenstein</strong> nun<br />

wirklich ein ideales Spielgelände hatte, was uns nicht gleich ein II A klassiger Verein<br />

nachmachen kann.<br />

Der VfL mußte nun dort wieder beginnen, wo er vor einem Jahr gestanden hatte, nämlich die<br />

Verbandsspiele wieder in der Klasse II A zu bestreiten. Die II A Klasse bestand aus folgenden<br />

Vereinen:<br />

<strong>Lichtenstein</strong>, Niederlungwitz, Wildenfels, Vielau, Thurm, Niederhaßlau (jetzt Wilkau),<br />

Crossen, SC Meerane und Langenbach.<br />

Wir als ehemalige Liga-Mannschaft galten als Favorit. Spielstark war auch Niederlungwitz<br />

und Crossen einzuschätzen. Das erste Verbandsspiel und die ersten Punkte erzielten wir gegen<br />

Vielau. Mit 4:0 war der Sieg nie gefährdet. Doch im 2. Punktspiel kam schon die Pleite.<br />

Gegen den Neuling SC Meerane verlor man 4:1. Interessant ist, was Max Otto dazu schrieb.<br />

7


Er bezeichnete die Spieler als Flaschen, denn die beiden verlorenen Punkte könnten glatt die<br />

Meisterschaft kosten. Es herrschte schon ein rauher Ton. <strong>Lichtenstein</strong> verlor auch deshalb,<br />

weil man nur mit 10 Mann spielte. Einer der Spieler war nicht erschienen. Noch einige<br />

Versager in der Mannschaft und die Niederlage war perfekt. Das nächste Spiel fand zu Hause<br />

gegen Crossen statt. Es war ein zerfahrenes Spiel. Die <strong>Lichtenstein</strong>er Elf zeigte nicht viel und<br />

Crossen ging mit 1:0 in Führung. Durch Elfmeter wurde der Ausgleich erzielt. Der<br />

unermüdlich spielende Ewald Pötschke erzielte den 2. Treffer und somit den Sieg. Weitere<br />

Siege gegen Niederhaßlau, die mit 4:2 auf eigenen Gelände geschlagen wurden und ein Sieg<br />

gegen Wildenfels ebenfalls mit 4:2 brachten den 1. Tabellenplatz ein. Doch am anderen<br />

Sonntag wurde gegen den Tabellenletzten nur ein 3:3 erzielt. Hier muß man einflechten, daß<br />

die <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballer bis in die Gegenwart hinein, gegen den Tabellenletzten immer<br />

sehr schwer taten. Meistens wurde verloren.<br />

Der wichtigste Kampf fand am 4. 11. 1928 statt: Niederlungwitz – VfL <strong>Lichtenstein</strong>. 10<br />

Minuten vor Schluß führte man gegen 9 Lungwitzer Spieler mit 3:1. Die gesamte<br />

Hintermannschaft rückte mit auf, sodaß Niederlungwitz noch ein Unentschieden erreichte. Im<br />

Dezember 1928 wurde die Generalversammlung des Vereins durchgeführt. Dabei wurde<br />

erwähnt, daß der Verein auch über eine Handballabteilung verfügte, welche in Ihren Spielen<br />

überaus erfolgreich war. Mit Bedauern wurde in dieser Versammlung mitgeteilt, daß der<br />

bisherige Vorsitzende Felix Kreißig dieses Amt nicht mehr übernehmen kann. Aus dieser Zeit<br />

sind mir nur noch einige Fußballer des VfL namentlich in Erinnerung, wie z. B. Ewald<br />

Pötschke, Herbert und Walter Meyer, Max Otto, Herbert Krauße, die Gebr. Liebmann,<br />

Oswald Franke, Walter Zech und Willy Wohlfahrt.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg haben sich vor allem die Sportfreunde Max Otto, Herbert und Walter<br />

Meyer und Willy Wohlfahrt um den Wiederaufbau des <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballs<br />

außerordentlich verdient gemacht.<br />

.....„Sportlust <strong>Lichtenstein</strong>“, anfangs auf dem Platz neben der „Wattana“, wo auch der VfL<br />

seine Spiele austrug. Auf dem Gelände der Bornwiese, gegenüber dem Holzsägewerk Süß,<br />

wurde 1921 eine alte Ziegelei abgerissen. Die Arbeitersportler, wie sie damals genannt<br />

wurden, sparten Groschen um Groschen und errichteten dort ein Fußballspielfeld, eine<br />

Turnhalle mit Umkleideräumen und eine kleine Gaststätte. Gründer wie Robert Biel, Hugo<br />

Wille, Hans Muschik, Paul Trillitzsch, Arno Schindler und viele Andere setzten Ihre ganze<br />

Kraft für den Sport ein......<br />

Im Jahre 1936 fand das 25jährige Jubiläum des VfL <strong>Lichtenstein</strong> statt.<br />

Nachstehend Auszüge aus der Festschrift:<br />

„Verein für Leibesübungen 1911 e.V. <strong>Lichtenstein</strong> – Callnberg<br />

Vom 09. – 17 Mai 1936 feiern wir in schlichter Weise unser 25jähriges Bestehen. Wir bitten<br />

Sie, von der nachstehenden Veranstaltungsfolge, insbesondere der für<br />

<strong>Lichtenstein</strong>/Callenberger Verhältnisse hervorragenden sportlichen Kämpfe im Rahmen<br />

unserer Jubiläumswoche, Kenntnis zu nehmen. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie nebst<br />

allen Angehörigen und Bekannten durch Ihren Besuch die Bedeutung des deutschen Sportes<br />

in unserem Vaterlande unterstreichen würden. Besonders möchten wir Sie auf das Jubiläums-<br />

Kommers am Sonnabend, dem 9. Mai 1936, und auf das Spiel gegen den deutschen<br />

Altmeister VfB Leipzig am Sonntag, den 10. Mai 1936 aufmerksam machen. G. Richter,<br />

Vereinsführer.“<br />

8


„Festfolge anläßlich des 25jährigen Bestehens des VfL 1911 e.V. <strong>Lichtenstein</strong>/Callnberg.<br />

Sonnabend, den 9. Mai 1936 im neuen Schützenhaus <strong>Lichtenstein</strong>/Callnberg.<br />

Festkommers – 1. Teil<br />

1. In Treue Fest, von Teike Standartenkapelle<br />

2. Ouvertüre aus „Maritana“ von Wallace Standartenkapelle<br />

3. Aufmarsch der VfL Jugend, Prolog VfL – Jugendabteilung<br />

4. Begrüßung und „ 25 Jahre VfL <strong>Lichtenstein</strong>“ Vereinsführer Richter<br />

5. „Geisha“ von Johnes Standartenkapelle<br />

6. Rheinländer Potpourri Gesangsabteilung<br />

7. Darbietung der VfL – Jugendabteilung VfL – Jugendabteilung<br />

8. „In lauschiger Nacht“, Walzer von Ziehrer Standartenkapelle<br />

2. Teil<br />

9. Badenweiler Marsch Standartenkapelle<br />

10. Festansprache<br />

11. VfL Weihestunde, Ehrungen VfL 1911<br />

12. Seid einig, Potpourri von Morena Standartenkapelle<br />

13. Am Wörther See Gesangsabteilung<br />

14. Ballett – Fantasie, von Wiggerl Standartenkapelle<br />

15. Ausklang – Schlußwort VfL 1911 und Standartenkapelle<br />

Der interessante Rivalenkampf<br />

Eintritt frei<br />

VfL – Jubiläums – Sportwoche vom 10. bis 17. Mai 1936<br />

Sonntag, den 10. Mai 1936 16 Uhr<br />

Das große Sportereignis <strong>Lichtenstein</strong>-Callnbergs<br />

VfL 1. - VfB Leipzig Gau – Liga<br />

3facher Deutscher Meister<br />

15facher Meister von Mitteldeutschland<br />

Mittwoch, den 13. Mai 1936 18 Uhr 15<br />

VfL 1. - VfL Hohenstein-E. I Bezirksklasse Chemnitz<br />

Anschließend 20 Uhr großer VfL – Kameradschaftsabend<br />

Sonntag, der 17. Mai 1936 16 Uhr<br />

VfL 1. – VfB Glauchau I Bezirksklasse<br />

während der gesamten Jubiläumswoche Spiele der 2. Elf und Alten Herrenmannschaft, sowie<br />

der Jugend-, 1. und 2. Knabenelf.<br />

9


Sonnabend, den 16. Mai 1936 ab 20 Uhr im neuen Schützenhaus Großer VfL – Festball.<br />

Musik: Tanzsportorchester Hardi Kaufmann<br />

Dies war das gesamte Programm des 25jährigen Fußballjubiläums des <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Fußballs.<br />

Das Fußballspiel am 9. Mai 1936 gegen den deutschen Altmeister VfB Leipzig wurde mit 4:0<br />

verloren. In der 1. Mannschaft spielten im Jubiläumsjahr 1936 folgende Spieler: Göpfert,<br />

Lämmel, Floß, Walter und Herbert Meyer, Landrock, Brunner, Ziebuhr, Franke, Uhlmann,<br />

Fritzsche, Tautenhahn, Krauße, Pötzschke, R. Strietzel und Schleicher.<br />

Mitte der 30er Jahre wurde auf dem Gelände hinter dem Sportplatz an der Michelner Straße<br />

eine Jugendherberge, sowie 2 Häuser erbaut.. Nach 1945 wurden diese dem Sport<br />

zugesprochen und dienen heute als Umkleidekabinen für die Fußballer. Während des 2.<br />

Weltkrieges ist mir bekannt, daß Felix Kreißig und Gerhard Richter die Geschicke des<br />

<strong>Lichtenstein</strong>er Fußball in den Händen hatten. Gerhard Richter legte 1940 nach 6jähriger<br />

Tätigkeit sein Amt nieder. Im Jahre 1943 fanden noch einige Spiele mit einer<br />

zusammengestoppelten Mannschaft (Meinung eines Berichterstatters) statt. So spielten wir in<br />

den Junitagen 1943. Ich selbst hatte gerade Urlaub und wirkte mit gegen den VfB Glauchau,<br />

am Eichamt in Glauchau. Wir siegten 1:0. Auch Karl Haueisen spielte ebenfalls mit. Er wurde<br />

später Trainer in Meerane und <strong>Lichtenstein</strong>.<br />

Noch zwei Spiele sind mir bekannt, und zwar eins im September 1943 gegen eine<br />

Kreisauswahl Hohenstein –E., daß mit 8:1 verloren ging. Das zweite Spiel im Dezember 1943<br />

in Lugau wurde ebenfalls mit 8:1 verloren.<br />

5. Der <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballsport nach 1945 bis zur Gegenwart<br />

.....Als wir auf dem Fußballplatz an der Jugendherberge (Michelner Straße) eintrafen, war die<br />

Spielfläche mit Fahrzeugen der sowjetischen Truppen besetzt. Unser Gebiet war sowjetische<br />

Besatzungszone geworden. Kurz entschlossen marschierten wir nach Hohendorf und führten<br />

das erste Spiel nach Kriegsende auf dem Hohendorfer Platz aus. Der Anfang war gemacht.<br />

Bald fanden sich bewährte ehemalige Fußballer, wie Walter Zech, Hans Schreiter, Hans<br />

Janke, Willi Wohlfahrt, Max Otto, Herbert Meyer und andere ein, um den Fußball in<br />

<strong>Lichtenstein</strong> wieder zu organisieren. Es entwickelte sich der Fußballsport auf kommunaler<br />

Ebene. Die Sportgemeinschaft <strong>Lichtenstein</strong> wurde gegründet..............im Jahre 1948 den Platz<br />

an der Michelner Straße weiter ausbaute.<br />

Bereits im Spieljahr 1946/47 entwickelte sich im Spielkreis Glauchau eine Punktspielserie mit<br />

folgenden Mannschaften: <strong>Lichtenstein</strong>, Waldenburg, Oberlungwitz, Hohenstein, Glauchau,<br />

Meerane, Gersdorf, Heinrichsort, Hohndorf, Niederlungwitz und Kuhschnappel. Im<br />

darauffolgenden Spieljahr 1947/48 spielen die gleichen Vereine im Punktspielbetrieb. Die<br />

Tabelle hat am 17. 4. 1947 folgendes Bild:<br />

1. <strong>Lichtenstein</strong> 11 Spiele 17:05 Punkte<br />

2. Meerane 11 Spiele 16:06 Punkte<br />

3. Glauchau 10 Spiele 15:05 Punkte<br />

4. Hohenstein 11 Spiele 13:09 Punkte<br />

5. Oberlungwitz 11 Spiele 13:09 Punkte<br />

6. Waldenburg 11 Spiele 12:10 Punkte<br />

7. Hohndorf 11 Spiele 10:12 Punkte<br />

8. Gersdorf 11 Spiele 10:12 Punkte<br />

9. Heinrichsort 11 Spiele 08:14 Punkte<br />

10. Kuhschnappel 11 Spiele 04:18 Punkte<br />

11. Niederlungwitz 11 Spiele 02:20 Punkte<br />

10


<strong>Lichtenstein</strong> erreichte am Ende der Saison den 4. Tabellenplatz. Am 12. Juli 1947 kam es zu<br />

einem interessanten Fußballvergleich zwischen den Spielern, die in der Saison 38/39 und den<br />

Spielern, die 1946/47 für <strong>Lichtenstein</strong> spielten.<br />

In der Mannschaft von 1938/39 spielten: Krause, Kunz, Zech, Pötzschke, Schleicher,<br />

Tautenhahn, Haueisen, Beran, Meyer W., Brehmer und Göpfert. Die Mannschaft der Spieler<br />

von 1946/47 bildeten: Reichek, Böhlmann, Adlich, Ahrens, Bachmann, Rößiger, Möckel,<br />

Friedrich, Michael, Schuster und Krüger. Leider wurde kein Ergebnis gemeldet.<br />

Zum Spiel am 26.09.1947 gegen Oberlungwitz waren 2500 Zuschauer anwesend. <strong>Lichtenstein</strong><br />

siegte mit 2:1 Toren. Aufgrund der hohen Zuschauerzahl wurden am Platz, an der Michelner<br />

Straße, einige Veränderungen vorgenommen. Es mußten Traversen aufgeschüttet werden. Am<br />

oberen Teil des Platzes wurde die noch heute bestehende Rundmauer, alles in freiwilligen<br />

Arbeitsstunden, gebaut. Die Bretterplanken um den Platz waren ja schon früher abgebaut<br />

worden. Wie bereits erwähnt, wurde aus den beiden Hitler-Jugendheimen, die<br />

Umkleidekabinen und ein Wohnheim für den Platzwart.<br />

In einem Spiel gegen Grüna im Frühjahr 1948 spielte zum ersten mal Helmut Schubert, Ex-<br />

Nationalspieler kommend von Zwickau Planitz, in <strong>Lichtenstein</strong>. Das Spiel endete<br />

unentschieden 1:1.<br />

Mit dem Spiel 1948/49 kam es zu einer grundlegenden Staffeleinteilung. Es wurde eine<br />

Bezirksklassenstaffel 1 gebildet. Folgende spielstarke Mannschaften bildeten diese Staffel:<br />

Meerane, Stollberg, Chemnitz-West, Chemnitz-Harthau, Chemnitz-Schloß, Chemnitz-<br />

Bernsdorf, Limbach, Glauchau, Thalheim, Gornsdorf und <strong>Lichtenstein</strong>. Im Jahr 1947 wurde<br />

auch die Fußballabteilung in Berndorf gegründet. Da ich zu dieser Zeit in Bernsdorf beruflich<br />

tätig war, konnte ich diese Abteilung mit vielen anderen Sportfreunden ins Leben rufen.<br />

Beteiligt waren u. a. Arnold Pfüller, Heinz Franke, Heinz Schwalbe und Alfred Förster. Die<br />

Abt. Fußball von Berndorf schloß sich 1952 der BSG <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> als<br />

Unterabteilung an. Heute ist sie wieder als TSV Sachsen Hermsdorf/Bernsdorf ein<br />

selbstständiger Verein.<br />

Seit 1948 entstanden die Betriebssportgemeinschaften. In <strong>Lichtenstein</strong> die BSG <strong>Fortschritt</strong>,<br />

die Sektion Fußball nannte sich nicht mehr ISG, sondern spielte in der<br />

Betriebssportgemeinschaft und nannte sich Wismut <strong>Lichtenstein</strong>. Erst im Jahre 1952<br />

verhandelten der damalige BSG-Leiter von Wismut <strong>Lichtenstein</strong>, der Sportfreund Siebdraht,<br />

und der damalige BSG-Leiter von <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>, Sportfreund Pfefferkorn, über<br />

einen Zusammenschluß der Sektionen zum BSG <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>. An der Verhandlung<br />

nahmen auch meine Person, sowie Vertreter der Wismut Sportvereinigung teil. Eine<br />

nochmalige Namensänderung erfolgte erst nach der Wende 1990. Heute heißt unser Verein<br />

<strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>. Wie schon erwähnt spielte unsere erste Mannschaft im Spieljahr<br />

1948/49 in der spielstarken Staffel des Bezirkes. Es muß hier gesagt werden, daß die Sektion<br />

Fußball mit ihren zahlreichen Mannschaften, oftmals mehr als 11, in <strong>Lichtenstein</strong> und darüber<br />

hinaus immer einen guten Fußball spielte. Die Höhepunkte des <strong>Lichtenstein</strong>er Fußballs liegen<br />

in den Spieljahren der Saison 1948/49 und der Saison 1963/64. In dieser Saison gelang der<br />

Aufstieg zur Bezirksliga. Auch in den sauren Apfel des Abstiegs mußte mal gebissen werden.<br />

1975, 1980, 1990 und 2000 stieg man in die Kreisklasse ab. Aber immer wieder schaffte die<br />

erste Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse. <strong>Lichtenstein</strong> war nach dem Krieg immer,<br />

bis auf die genannten Ausnahmen, in der Bezirksklasse vertreten. Die Sektion Fußball wurde<br />

durch ihre hohe Mitgliederzahl innerhalb der Betriebssportgemeinschaft, zur stärksten<br />

Sektion. Die Spiele im Spieljahr 1948/49 gehörten zu den Höhepunkten in der Geschichte des<br />

<strong>Lichtenstein</strong>er Fußballs. Viele Tausend Zuschauer sahen die Spiele auf dem Sportplatz an der<br />

Michelner Straße. Die Spiele boten eine willkommene Abwechslung für die Menschen im<br />

damaligen <strong>Lichtenstein</strong>. Fernsehen gab es noch nicht und auch Radioapparate waren noch<br />

nicht in großer Zahl vorhanden, sodaß der Fußball am Sonntag für unterhaltungsreiche<br />

11


Abwechslung sorgte. Vor Beginn der Punktspielserie weilte der Berliner Meister<br />

Oberschöneweide und der Vizemeister Berlin Wilmersdorf in Westsachsen. Der damalige<br />

Ostzonenmeister Planitz schlug Oberschöneweide mit 2:1. 20000 Zuschauer sahen dieses<br />

Spiel. In Meerane siegte der Vizemeister von Berlin Wilmersdorf mit 2:1 über die dort<br />

spielende Mannschaft. Meerane spielte in folgender Aufstellung: Päßler, Baumgart,<br />

Mühlbecher, Ploch, Werner, Zierold, Bruchinski (2. Halbzeit Böll), Funke, Starke, Richard<br />

Hofmann und Heyne. Ich habe die Aufstellung von Meerane einmal genannt, da auch viele<br />

Sportfreunde aus <strong>Lichtenstein</strong> die Namen dieser Spieler sehr gut kannten. Der Spieler Funke<br />

wurde später Trainer in <strong>Lichtenstein</strong>.<br />

Am Sonnabend den 14.08.1948 kam es zum Spiel <strong>Lichtenstein</strong> gegen den Vizemeister Berlin<br />

Wilmersdorf. Bei <strong>Lichtenstein</strong> liefen folgende Spieler auf: Reichel, Pöhlmann, Fischer,<br />

Ahrens, Bachmann, Schuster, Michael, Freyer, Treml, Blietz und Krüger. Der Spielbericht<br />

über dieses Spiel sagt folgendes aus: „Das unsichere Wetter hat viele vom Besuch dieses<br />

Spiels abgehalten. Trotzdem sahen 2000 Zuschauer den Berliner Vizemeister spielen.<br />

Wilmersdorf hinterließ den erwarteten guten Eindruck, siegte zwar nur knapp, war aber im<br />

ganzen Spielgeschehen in allen Reihen überlegen. Die Mannschaft zog in <strong>Lichtenstein</strong>, im<br />

Gegensatz zum Spiel in Meerane, ein schönes Flachpaßspiel auf. Sie brauchte sich aber auch<br />

nicht sonderlich anzustrengen, um den knappen Sieg unter Dach und Fach zu bringen.<br />

<strong>Lichtenstein</strong>, dessen Abwehr sich gegen den großen Gegner bestens schlug, blieb im Sturm<br />

während des ganzen Spieles recht harmlos und war mehr oder weniger nur auf Durchbrüche<br />

angewiesen. Souverän war die Wilmersdorfer ausgekochte Deckung auf der Hut, ihr ist es<br />

zuzuschreiben, daß der <strong>Lichtenstein</strong>er Sturm ziemlich wirkungslos blieb. Mitte der ersten<br />

Halbzeit kam Wilmersdorf, durch den Halblinken Paul, zu seinem ersten Tor. Es war nach<br />

mustergültiger Kombination ein prächtiger Schuß unter die Querlatte, unhaltbar für Reichel,<br />

der ansonsten in diesem Spiel ausgezeichnete Paraden zeigte. Auf der anderen Seite zeichnete<br />

sich auch der Wilmersdorfer Torhüter Schadebrodt aus und hielt bei <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Torschüssen seine Kasten sauber, als Krüger und Treml sich schön durchgespielt hatten. In<br />

der 35. Minute erhöhte Wilmersdorf auf 2:0. Diesmal ist es Mittelstürmer Zenske, der auf<br />

Vorlage von Rechtsaußen Nieguth aufs Tor schießt. Mittelläufer (heute sagt man Libero)<br />

Bachmann, der Unglücksrabe fälscht den Ball noch ins eigene Tor ab. Eine Minute später<br />

erzielt <strong>Lichtenstein</strong> den Anschlußtreffer. Wilmersdorfs linker Verteidiger, einer der besten<br />

seiner Mannschaft, geht im Strafraum mit der Hand zum Ball. Den fälligen Elfmeter<br />

verwandelt Blietz sicher. Das gab Auftrieb für <strong>Lichtenstein</strong>, die nun bis zur Halbzeit besser<br />

ins Spiel kamen. Die gesamte zweite Halbzeit blieb torlos. Wilmersdorf hat das Spiel fest in<br />

der Hand, spielt aber nicht mit voller Konzentration. Eine Großchance vergibt Freyer durch<br />

zögern und dann ist nochmals die Ausgleichschance für <strong>Lichtenstein</strong> durch Elfmeter nahe, als<br />

der Wilmersdorfer Verteidiger Kohlmeyer den Ball im Strafraum mit der Hand zur Ecke<br />

drückte. Der Schiedsrichter Fankhänel aus Oberlungwitz, der ansonsten fehlerlos pfiff, hatte<br />

dies offensichtlich nicht gesehen. In den letzten Minuten spielte Wilmersdorf wieder stärker,<br />

will das Resultat unbedingt klarer gestalten, doch die Hintermannschaft von <strong>Lichtenstein</strong> steht<br />

gut und zuverlässig und hält das für <strong>Lichtenstein</strong> ehrenvolle Abschneiden gegen den Berliner<br />

Vizemeister aufrecht.“<br />

Vor Beginn der Punktspiele im Spieljahr 1948/49 fand ein Kreisauswahlspiel zwischen den<br />

Kreisen Glauchau und Chemnitz statt. Dieses Spiel war ein großer und schöner Erfolg für<br />

Glauchau. Die Auswahl des Kreises siegte mit 3:1 Toren gegen die spielstarke Vertretung des<br />

Kreises Chemnitz. Die Auswahl stützte sich auf folgende Spieler: Reichel (<strong>Lichtenstein</strong>),<br />

Baumgart (Meerane), Flehmig, Naumann (Glauchau), Ploch (Meerane), Schuster<br />

(<strong>Lichtenstein</strong>), 2. Halbzeit Müller (Callenberg), Heyne, Starke, Funke (Meerane), Treml<br />

(<strong>Lichtenstein</strong>) und Fröhlich (Glauchau).<br />

Noch ein interessanter Bericht vor Beginn der Punktspielserie. Eine IIb Mannschaft, auch<br />

Reservemannschaft von <strong>Lichtenstein</strong> spielte gegen eine Mannschaft aus Rödlitz. Nach einer<br />

12


3:2 Führung von Rödlitz siegte <strong>Lichtenstein</strong> noch mit 3:6. Pöhlmann und Freyer aus der<br />

ersten <strong>Lichtenstein</strong>er Mannschaft waren mit von der Partie. Erwähnenswert und alle Achtung<br />

wert war die Leistung von Walter Zech, der als „Alter“ noch höchst wacker mitspielte und<br />

sogar die ersten beiden Tore für <strong>Lichtenstein</strong> erzielte.<br />

Nun begann das Punktspieljahr 1948/49 mit folgenden Klassen und Mannschaften:<br />

Bezirksliga:<br />

Meerane, Chemnitz-Bernsdorf, <strong>Lichtenstein</strong>, Gornsdorf, Chemnitz-Harthau, Glauchau,<br />

Limbach, Hohenstein, Thalheim, Chemnitz-West, Chemnitz-Schloß und Stollberg<br />

Bezirksklasse<br />

Gersdorf, Oberlungwitz, Chemnitz-Ebersdorf, Hohendorf, Neuwürschnitz, Penig, Burgstädt,<br />

Erfenschlag, Rabenstein, Oberfrohna und Lugau<br />

Kreisklasse:<br />

Heinrichsort, Oberschindmaas, Glauchau-West, Mülsen St. Niclas, Kuhschnappel, Remse,<br />

Waldenburg, Langenchursdorf, Mülsen St. Jacob, Callenberg, Niederlungwitz und Rödlitz<br />

Im folgenden möchte ich von den Spielen in der Bezirksliga im Spieljahr 1948/49<br />

auszugsweise berichten.<br />

Im ersten Spiel am 05.09.1948 gegen Gornsdorf gewann man mit 3:0 Toren. 2000 Zuschauer<br />

kamen zu diesem Spiel zum Sportplatz an die Michelner Straße. In den meisten Fällen spielte<br />

man mit folgenden Spielern: Reischek, Pöhlmann, Fischer, Hadlich, Ahrens, Bachmann,<br />

Michael, Schuster, Blietz, Treml, Freyer, Krüger, Friedrich, Selbmann und Möckel. Im<br />

zweiten Punktspiel verlor man in Chemnitz Bernsdorf mit 1:4 Toren. Nach dem erfolgreichen<br />

Punktspielstart gegen Gornsdorf in der Vorwoche kommt diese Niederlage in Chemnitz-<br />

Bernsdorf doppelt enttäuschend. Es erwies sich in diesem Spiel auch für <strong>Lichtenstein</strong> die<br />

harte Punkspieltatsache, daß auswärts die Trauben allgemein sehr hoch hängen. 2500<br />

Zuschauer waren am 19. 09.1948 Zeuge eines grandiosen Sieges der <strong>Lichtenstein</strong>er Elf über<br />

Hohenstein/ Ernstthal. Mit 6:2 Toren siegte <strong>Lichtenstein</strong>. Hier der Spielbericht: „<br />

Unangefochten und sicherer als anzunehmen war kam <strong>Lichtenstein</strong> in diesem mit besonderer<br />

Spannung erwartetem Rivalenkampf gegen Hohenstein zu einem klaren Sieg. Nur durch zwei<br />

verwandelte Elfmeter kamen die allerdings enttäuschenden Hohensteiner zu Ihren<br />

Gegentoren. <strong>Lichtenstein</strong> erfreute seinen stimmkräftig mitgehenden Anhang durch eine<br />

schöne und geschlossene Mannschaftsleistung. Als ein sehr glücklicher Griff erwies sich die<br />

Einwechslung von Friedrich, der von halblinks aus immer wieder den Sturm ins Feuer<br />

schickte. Sehr gut waren auch wieder die Außenläufer Ahrens und Schuster. Bachmann<br />

bewachte den gefährlichen Welker von Hohenstein sehr erfolgreich. Sicher 3:0 führte<br />

<strong>Lichtenstein</strong> zur Halbzeit. Das erste Tor erzielte Treml, als er einen Freistoß Schusters mit<br />

dem Kopf zum Tor verlängerte. Linksaußen Krüger schoß das 2:0. In der 37. Minute war es<br />

wiederum Treml, der einen von Freyer getretenen Eckstoß in die Maschen setzte. Nach der<br />

Halbzeit erzielte Krüger das 4:0. Danach kam Hohenstein zu seinen beiden Elfmeter-Toren.<br />

In den Schlußminuten machte <strong>Lichtenstein</strong> das halbe Dutzend durch Tore von Treml und<br />

Freyer voll.“<br />

Im nächsten Spiel verlor man in Thalheim 1:3. 1200 Zuschauer und zahlreiche <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Schlachtenbummler sahen eine unglücklich spielende <strong>Lichtenstein</strong>er Elf. Allein 6<br />

Pfostenschüsse, aber nur ein Tor, erzielte <strong>Lichtenstein</strong>.<br />

Nach vier Spieltagen sah die Tabelle folgendermaßen aus:<br />

Spiele Tore Punkte<br />

1. Meerane 4 22:5 8:0<br />

13


2. Chemnitz-West 4 21:6 8:0<br />

3. Stollberg 4 14:7 5:3<br />

4. Chemnitz-Harthau 4 11:8 5:3<br />

5. <strong>Lichtenstein</strong> 4 11:9 4:4<br />

6. Chemnitz-Bernsdorf 4 7:8 4:4<br />

7. Limbach 4 8:11 4:4<br />

8. Gornsdorf 4 7:12 3:5<br />

9. Glauchau 4 12:16 2:6<br />

10. Chemnitz-Schloss 4 6:13 2:6<br />

11. Thalheim 4 10:24 2:6<br />

12. Hohenstein 4 3:13 1:7<br />

Wiederum säumte am 5. Spieltag 2000 Zuschauer in <strong>Lichtenstein</strong> das Spielfeld. Gegen<br />

Limbach wurde ein 4:3 Sieg erzielt. Am gleichen Tage schlug der Tabellenerste Meerane<br />

Chemnitz-West, vor 6000 Zuschauern mit 5:1 Toren. Am nächsten Sonntag mußte<br />

<strong>Lichtenstein</strong> in Meerane spielen. Am 10.10. 1948 steigt in Meeraner der große Kampf.<br />

<strong>Lichtenstein</strong> siegt vor 4000 Zuschauern gegen Meerane auf dem Sportplatz am Karl<br />

Liebknecht Haus 2:0. Dieser Platz in Meerane wurde seinerzeit auch der „Rote Hügel“<br />

genannt. Die zahlreich angereisten Zuschauer erlebten eine technisch und kämpferisch starke<br />

<strong>Lichtenstein</strong>er Elf, aus der Stopper Fritz Bachmann herausragte. Es ließ den guten Meeraner<br />

Mittelstürmer Starke wenig Freiheit. Auch der berühmte Meeraner Linksaußen Heyne wurde<br />

durch den Verteidiger Heinz Pöhlmann „kaltgestellt“. Dieser Sieg brachte <strong>Lichtenstein</strong> den 3.<br />

Tabellenplatz ein. Der zweite Streich erfolgte eine Woche später. <strong>Lichtenstein</strong> bezwang vor<br />

2500 Zuschauern den Tabellenzweiten Chemnitz-West mit 3:2. Im Heimspiel gegen<br />

Chemnitz-Harthau wurde nur ein Unentschieden 1:1 erzielt. Die <strong>Lichtenstein</strong>er Elf spielte<br />

nicht in der guten Form wie bisher. Die gute Harthauer Hintermannschaft konnte von<br />

<strong>Lichtenstein</strong> nicht überwunden werden. Ausgerechnet beim bisherigen Tabellenletzten<br />

Chemnitz-Schloß verlor die <strong>Lichtenstein</strong>er Elf mit 2:1. <strong>Lichtenstein</strong> verhalf den Chemnitzern<br />

zum ersten Sieg nach neun Spielen. Es ist gerade das Reizvolle am Fußball, daß jeder Spieltag<br />

neue Überraschungen in sich birgt. Zum Spiel selbst ist nicht viel zu sagen. <strong>Lichtenstein</strong><br />

mußte nahezu eine Stunde lang zu Zehnt das Spiel durchstehen, da Friedrich verletzt<br />

ausscheiden mußte. Er fehlte als Motor und Aufbauspieler des Angriffs. Da es damals noch<br />

keine Einwechselungen gab mußte <strong>Lichtenstein</strong> also mit 10 Spielern zu Ende spielen. Im<br />

vorletzten Spiel in der Herbstserie schlug <strong>Lichtenstein</strong> Stollberg mit 1:0. Im Glauchauer<br />

Sportpark, vor 2000 Zuschauern, kam <strong>Lichtenstein</strong> im letzten Spiel vor der Winterpause zu<br />

einem verdienten 2:0 Sieg. Damit sicherte sich <strong>Lichtenstein</strong> den 3. Tabellenplatz in der<br />

Bezirksliga Staffel 1.<br />

Die Tabelle der Bezirksliga Staffel 1 nach dem Stand vom 14.11.1948:<br />

Spiele gew. unent. verl. Punkte Tore<br />

1. Meerane 11 10 - 1 20:2 45:13<br />

2. Chemnitz-West 10 8 - 2 16:4 38:20<br />

3. <strong>Lichtenstein</strong> 11 7 1 3 15:7 25:17<br />

4. Thalheim 11 7 - 4 14:8 26:32<br />

5. Chemnitz-Berns. 11 6 1 4 13:9 21:20<br />

6. Chemnitz-Harthau 11 4 3 4 11:11 23:22<br />

7. Limbach 11 5 1 5 11:11 22:27<br />

8. Hohenstein 10 3 2 5 8:12 20:28<br />

9. Glauchau 11 3 1 7 7:15 25:32<br />

10. Gornsdorf 11 2 1 8 5:17 23:32<br />

11. Stollberg 11 2 1 8 5:17 22:33<br />

12. Chemnitz-Schloß 11 1 3 7 5:17 13:27<br />

14


Damals zählte ein gewonnenes Spiel 2 Punkte, ein Unentschieden 1 Punkt und eine<br />

Niederlage 2 Minuspunkte. Das Spiel Chemnitz-West gegen Hohenstein lief unter Protest.<br />

Die Liga-Tabelle, zu diesem Zeitpunkt, einmal anders Gesehen: Glauchau war die einzigste<br />

Mannschaft der Bezirksliga, die in der Herbstserie ohne jeden Auswärtserfolg blieb und<br />

Meerane war die einzigste Elf ohne Auswärtspunktverlust. Eine Rückbetrachtung der<br />

Herbstserie bringt diese und andere überraschende Tatsachen ans Tageslicht. Auswärtsspiele<br />

sind Spiele in fremder Umgebung unter ungewohnten Umständen und Verhältnissen. Sie<br />

fordern über das spielerische Können hinaus vor allem Nervenkraft und Selbstvertrauen.<br />

Auswärtserfolge und mißerfolge haben also auch psychologische Ursachen. Man studierte<br />

unter diesen Gesichtspunkten einmal die nachfolgend, nach Heimspielen und Auswärtsspielen<br />

aufgeteilte, Herbstschlußtabelle (Das 3:3 Spiel Chemnitz-West gegen Hohenstein wurde<br />

hierbei mit gewertet):<br />

Heimspiele: Spiele Punkte Tore Auswärtsspiele: Spiele Punkte Tore<br />

1. <strong>Lichtenstein</strong> 6 11:1 18:8 1. Meerane 5 10:0 23:5<br />

2. Meerane 6 10:2 22:8 2. Chemnitz-West 6 8:4 26:13<br />

3. Chemnitz-Berns. 5 9:1 15:8 3. Thalheim 5 6:4 12:13<br />

4. Chemnitz-West 5 9:1 15:10 4. Limbach 5 5:5 10:10<br />

5. Thalheim 6 8:4 14:19 5. <strong>Lichtenstein</strong> 5 4:6 7:9<br />

6. Glauchau 5 7:3 13:8 6. Chemnitz-Harthau 5 4:6 5:10<br />

7. Chemnitz-Harthau 6 7:5 16:14 7. Hohenstein 6 4:8 13:18<br />

8. Limbach 6 6:6 12:17 8. Chemnitz-Berns. 6 4:8 6:12<br />

9. Hohenstein 5 5:5 10:13 9. Gornsdorf 6 3:9 15:17<br />

10. Chemnitz-Schloß 6 4:8 9:13 10. Stollberg 6 3:9 14:17<br />

11. Gornsdorf 5 2:8 8:15 11. Chemnitz-Schloß 5 1:9 4:14<br />

12. Stollberg 5 2:8 8:16 12. Glauchau 6 0:12 12:24<br />

Eine solche Gliederung hat natürlich nur relativen Wert, ein besseres Bild ergibt sich erst nach<br />

Abschluß der zweiten Halbserie. Aber interessant ist es doch. Für die zweite Halbserie der<br />

Bezirksliga sind keine weiteren Spielberichte vorhanden, da die bisherige Zeitung ihr<br />

Erscheinen einstellte. Ebenso die Abschlußtabelle. Für mich als Schreiber dieser Zeilen sind<br />

die Ergebnisse dieser Serie aber von großer Wichtigkeit, da die Spielzeit 1948/49 eine große<br />

Bedeutung für den <strong>Lichtenstein</strong>er Fußball hat. Es waren Spiele die das <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Publikum begeisterten. Die hohen Zuschauerzahlen beweisen das. Als am 06.03. Meerane in<br />

<strong>Lichtenstein</strong> zum Rückspiel antrat, säumten rund 7000 Zuschauer die Traversen.<br />

Nun die Ergebnisse der Rückserie:<br />

12. Dezember 1948:<br />

Meerane - Chemnitz-Berns. 1:3<br />

Chemnitz-West - Thalheim 7:4<br />

Glauchau - Chemnitz-Harthau 2:1<br />

Hohenstein - Limbach 0:2<br />

Gornsdorf - <strong>Lichtenstein</strong> 1:3<br />

Stollberg - Chemnitz-Schloss 1:3<br />

19. Dezember 1948:<br />

Meerane - Hohenstein 3:1<br />

Stollberg - Chemnitz-West 1:10<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Chemnitz-Bernsdorf 2:1<br />

Limbach - Thalheim 8:2<br />

Ch.-Harthau - Gornsdorf 2:2<br />

Ch.-Schloss - Glauchau 1:4<br />

02. Januar 1949:<br />

15


Thalheim - Meerane 0:2<br />

Chemnitz-West - Limbach 3:3<br />

Hohenstein - <strong>Lichtenstein</strong> 4:2<br />

Ch.-Bernsdorf - Ch.-Harthau 2:3<br />

Glauchau - Stollberg 5:1<br />

Gornsdorf - Chemnitz-Schloss 3:2<br />

09. Januar 1949<br />

Meerane - Limbach 5:1<br />

Glauchau - Chemnitz-West 3:4<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Thalheim 1:2<br />

Ch.-Harthau - Hohenstein 1:1<br />

Ch.-Schloss - Ch.-Bernsdorf 3:2<br />

Stollberg - Gornsdorf 5:2<br />

16. Januar 1949:<br />

Chemnitz-West - Meerane 2:1<br />

Limbach - <strong>Lichtenstein</strong> 6:1<br />

Ch.-Bernsdorf - Stollberg 8:3<br />

Thalheim - Chemnitz-Harthau 3:3<br />

Hohenstein - Chemnitz-Schloß 2:0<br />

Gornsdorf - Glauchau 3:0<br />

30. Januar 1949<br />

Chemnitz-West - <strong>Lichtenstein</strong> 4:3<br />

Ch.-Bernsdorf - Gornsdorf 4:0<br />

Meerane - Chemnitz-Harthau 2:1<br />

Limbach - Ch.-Schloß 3:0<br />

Thalheim - Stollberg 4:3<br />

Hohenstein - Glauchau 2:0<br />

06. Februar 1949<br />

Ch.-Bernsdorf - Chemnitz-West 2:1<br />

Ch.-Schloss - Meerane 1:2<br />

Ch.-Harthau - <strong>Lichtenstein</strong> 3:6<br />

Stollberg - Limbach 4:4<br />

Glauchau - Thalheim 3:4<br />

Gornsdorf - Hohenstein 2:1<br />

13. Februar 1949<br />

Meerane - Stollberg 3:0<br />

Chemnitz-West - Ch.-Harthau 6:1<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Ch.-Schloß 6:0<br />

Hohenstein - Ch.-Bernsdorf 1:1<br />

Limbach - Glauchau 1:2<br />

Thalheim - Gornsdorf 1:2<br />

20. Februar 1949<br />

Glauchau - Meerane 1:2<br />

Hohenstein - Chemnitz-West 4:2<br />

Stollberg - <strong>Lichtenstein</strong> 2:5<br />

Ch.-Bernsdorf - Thalheim 3:4<br />

Gornsdorf - Limbach 4:2<br />

Ch.-Schloss - Ch.-Harthau 1:5<br />

27. Februar 1949<br />

16


Meerane - Gornsdorf 2:1<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Glauchau 9:2<br />

Die übrigen Spiele wurden wegen schlechter Bodenverhältnisse abgesagt.<br />

17


06. März 1949<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Meerane 0:5<br />

Gornsdorf - Ch.-West 3:3<br />

Ch.-Schloss - Thalheim 1:5<br />

Ch.-Harthau - Limbach 0:6<br />

Glauchau - Ch.-Bernsdorf 4:2<br />

Stollberg - Hohenstein 1:2<br />

Endstand der Bezirksliga Staffel 1 Spieljahr 1948/49<br />

Mannschaft Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Diff. Punkte<br />

1. Meerane 22 19 -- 3 73:24 +49 38:6<br />

2. Chemnitz-West 22 16 2 4 86:46 +40 34:10<br />

3. <strong>Lichtenstein</strong> 22 13 1 8 63:47 +16 27:17<br />

4. Limbach 22 11 3 8 64:49 +15 25:19<br />

5. Thalheim 22 12 1 9 53:64 -11 25:19<br />

6. Chemnitz-Bernsdorf 22 10 2 10 50:48 + 2 22:22<br />

7. Hohenstein 22 8 4 10 38:46 - 8 20:24<br />

8. Glauchau 22 9 1 12 50:59 - 9 19:25<br />

9. Chemnitz-Harthau 22 6 7 9 45:55 -10 19:25<br />

10. Gornsdorf 22 7 3 12 46:57 -11 17:27<br />

11. Stollberg 22 3 3 16 45:81 -35 9:35<br />

12. Chemnitz-Schloß 22 3 3 16 26:63 -37 9:35<br />

Es wurden pro Spiel 2,9 Tore geschossen, jedoch auch 3,1 pro Spiel hingenommen. Mir zeigt<br />

dies, daß in dieser Zeit mehr das offensive Spiel gepflegt wurde. Bemerkenswert ist zu<br />

erwähnen, daß bei dem Spiel <strong>Lichtenstein</strong>- Glauchau am 27. Februar 1941 trotz einer<br />

Schneedecke von 15cm Höhe gespielt wurde. Außerdem schlug ein Blitz in die Esse der<br />

Ziegelei an der Rümpf ein. Heute befindet sich das „neue“ Stadion an dieser Stelle.<br />

Im Spieljahr 1949/50 wurden neue Staffeleinteilungen beschlossen. <strong>Lichtenstein</strong> spielte mit<br />

folgenden Mannschaften: Glauchau, Hohenstein, Thalheim, Oberlungwitz, Zschopau, Flöha,<br />

Krumhermersdorf, Limbach, Geyer, Baumwollspinnerei Chemnitz-Harthau, Post Chemnitz,<br />

Geringswalde, Oederan und Olbernhau. Die <strong>Lichtenstein</strong>er erste Mannschaft spielte in dieser<br />

Saison meist mit den Spielern: Reichel, Prell, Fischer, Möckel, Petzold, Thümmler,<br />

Selbmann, Friedrich, Pöhlmann, Schuster, Krüger und Treml. In dieser starken<br />

Bezirksklassen-Staffel spielte die Mannschaft von <strong>Lichtenstein</strong> eine überzeugende Rolle.<br />

Nachstehend einige Berichte von diesen Spielen. Zu der Zeit nannte sich <strong>Lichtenstein</strong> noch<br />

Industriesportgemeinschaft <strong>Lichtenstein</strong> (ISG): ISG <strong>Lichtenstein</strong> – Oederan 8:0<br />

23. Oktober 1949<br />

„In einem keine spielerischen Höhepunkte aufweisenden Spiel konnten sich die<br />

Einheimischen endlich einmal einen Punktgewinn sichern. Bekanntlich kann eine Elf nur so<br />

gut spielen wie es der Gegner zuläßt. Da wir nun in der SG Oederan eine Mannschaft sahen,<br />

die durchaus in einer niedrigeren Spielklasse eine bessere Rolle zu spielen im Stande ist, so ist<br />

bereits alles gesagt. Wenn auch in einzelnen Aktionen die Oederaner Spieler den<br />

Einheimischen letzten Einsatz vorm Tor abverlangten, so konnten Sie jedoch den<br />

<strong>Lichtenstein</strong>ern nur in den ersten 45 Minuten gefährlich werden. Nur Ihren Torwart konnten<br />

es die Gäste verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Allerdings hätte bei<br />

etwas mehr Schußvermögen der <strong>Lichtenstein</strong>er weitere Tore fallen müssen. In die Trefferliste<br />

trugen sich die Spieler Prell (5), Krüger (2) und Schuster (1) Tor ein. Trotz der erzielten 8<br />

Tore und des überlegenen Erfolges wollen wir uns nicht täuschen lassen. Die ISG führte über<br />

weite Strecken nur ein gefälliges Spiel, so ist die alte Form noch lange nicht erreicht. Auch<br />

18


der wieder mitwirkende Krüger gab sich die beste Mühe die alte Leistung zu vollbringen. Der<br />

beste Mannschaftsteil war die Läuferreihe, wobei Schuster hervorragend spielte. Der Sturm<br />

zeigte durchschnittliche Leistungen, vor allem Thümmler war hier der Regisseur.“<br />

Ergebnisse in Kurzform aus diesem Spieljahr:<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Post-Chemnitz 5:4<br />

Flöha - <strong>Lichtenstein</strong> 2:1<br />

Limbach - <strong>Lichtenstein</strong> 3:1<br />

Geringswalde - <strong>Lichtenstein</strong> 1:1<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Krumhermersdorf 2:1<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Zschopau 4:2<br />

Mittweida - <strong>Lichtenstein</strong> 4:1<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Thalheim 1:1<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Oberlungwitz 1:0<br />

<strong>Lichtenstein</strong> - Glauchau 0:3<br />

Hier ein weiterer Spielbericht aus dem Spieljahr 1949/50<br />

„Ein grober technischer Fehler bringt dem Gegner den Sieg.“<br />

Olbernhau - <strong>Lichtenstein</strong> 3:1<br />

„Wenn eine Mannschaft 7 Min. vor Schluß mit einem Ergebnis von 1:1 sich schon des<br />

Resultats sicher glaubt, dann ist das für eine Elf wie <strong>Lichtenstein</strong> ein gewaltiger Irrtum. Den<br />

klarsten Beweis hierfür zeigte uns am letzten Sonntag der Punktkampf in Olbernhau gegen<br />

den Tabellenletzten. Wie oft haben wir den Kampfgeist der <strong>Lichtenstein</strong>er Elf kritisiert? Das<br />

wir gerade gegen den Tabellenletzten die Punkte liefern mußten. Nun wie sollte es auch<br />

anders sein. Den Spielverlauf des Kampfes in Olbernhau betrachtend, könnte man allerdings<br />

zu der Überzeugung kommen, daß die <strong>Lichtenstein</strong>er eine Pechsträhne von besonderer Art Ihr<br />

eigen nennt, denn bei aller mittlerer Stürmerleistungen mußte <strong>Lichtenstein</strong> das Punktepaar für<br />

sich buchen. Jedoch scheint sich in den Reihen der <strong>Lichtenstein</strong>er eine besondere chronische<br />

Krise eingeschlichen zu haben, die nicht abreißen will. Bedenken wir, daß <strong>Lichtenstein</strong> bereits<br />

in der 10. Min. des mit harter erzgebirgischer Entschlossenheit geführten Kampfes, durch<br />

Gottfried Friedrich in Führung ging. Ja, kurz darauf mit einem herrlichen Kopfballtreffer<br />

durch Petzold das 0:2 für <strong>Lichtenstein</strong> erzielten. Doch dieser Treffer wurde angeblich wegen<br />

Abseits nicht anerkannt. Den <strong>Lichtenstein</strong>ern gelang es das 0:1 bis zur 58. Min. zu halten.<br />

Nun plötzlich war Olbernhau einmal durchgebrochen. Die Notbremse wurde gezogen.<br />

Elfmeter für Olbernhau 1:1. Doch noch lange war ein Olbernhauer Sieg nicht nahe, denn<br />

<strong>Lichtenstein</strong> spielte technisch überlegen, aber im Sturm fehlte der Zusammenhang. Minuten<br />

vor dem Abpfiff kam die Wende. Statt nun wenigstens das Unentschieden zu halten, rückte<br />

die Hintermannschaft zu weit auf und schon stand es 2:1 für Olbernhau. Ein nochmaliger<br />

Deckungsfehler ergab das 3:1 für Olbernhau.“<br />

Trotz eifriger Nachforschungen gelang es mir nur eine Tabelle des Spieljahres 1949/50 nach 7<br />

Spieltagen zu ermitteln.<br />

Diese sah so aus: Stand 31.10.1949<br />

Spiele Tore Punkte<br />

1. Glauchau 8 29:7 14:2<br />

2. Gornsdorf 7 27:8 10:4<br />

3. Hohenstein 7 13:6 10:4<br />

4. Flöha 7 14:8 10:4<br />

5. Limbach 8 20:14 10:6<br />

19


6. Oberlungwitz 8 13:11 10:6<br />

7. Thalheim 7 15:11 9:5<br />

8. Geyer 8 18:18 9:7<br />

9. Mittweida 7 16:11 8:4<br />

10. <strong>Lichtenstein</strong> 7 18:15 7:9<br />

11. Krumhermersdorf 7 20:13 6:8<br />

12. Zschopau 7 19:20 6:8<br />

13. Harthau/ Chemnitz 8 11:20 6:10<br />

14. Post Chemnitz 7 9:17 4:10<br />

15. Geringswalde 7 7:15 3:11<br />

16. Olbernhau 8 14:29 2:14<br />

17. Oederan 8 9:48 2:14<br />

Im Spieljahr 1950/51 hatte unsere erste Mannschaft riesiges Pech. Sie wurde aus der<br />

Bezirksklasse durch einen Fehler in der Mannschaftsbesetzung in die Kreisklasse<br />

zurückgestuft. Angeblich sollte ein Spieler unberechtigt gespielt haben. In der Kreisklasse<br />

hatte sich <strong>Lichtenstein</strong> mit folgenden Mannschaften auseinanderzusetzen: Einheit Meerane II,<br />

Heinrichsort I, Gersdorf I, Mülsen St. Niclas I, Webereien Mülsen St. Jacob I, Niederlungwitz<br />

I, Kuhschnappel I, Stangendorf I, Waldenburg I, Hohendorf I, Rödlitz I, Glauchau II und<br />

Callenberg I. Am ersten Spieltag gab es bereits eine riesen Überraschung. <strong>Lichtenstein</strong> spielte<br />

in Kuhschnappel 4:4.<br />

In folgender Aufstellung wurde gespielt. Der Bericht einer Verlegenheitself.<br />

Krauthoff (Torwart)<br />

Glöckner Hadlich (Verteidigung)<br />

Michael Fischer Schuster (Läuferreihe)<br />

Floß Möckel Reichel Thümmler Krüger (Sturm)<br />

So wurde damals die Aufstellung einer Mannschaft niedergeschrieben.<br />

Nun zum gekürzten Spielbericht:<br />

„Mit der obigen Verlegenheitself beginnen die <strong>Lichtenstein</strong>er, die sich jetzt Wismut Vorwärts<br />

<strong>Lichtenstein</strong> nennen, ihr erstes Punktspiel in der Kreisklasse auf dem kleinen Platz in<br />

Kuhschnappel, ziemlich verworren. Darüber hinaus sind die Platzbesitzer durch Ihr hohes<br />

Stoßspiel in den ersten 15 Min. vorwiegend im Spielvorteil. Nur mit großer Mühe gelingt es<br />

den <strong>Lichtenstein</strong>ern sich freizumachen. Wir ahnen bereits, daß dieser erste Punktkampf ein<br />

schwerer Gang zu werden scheint. Im <strong>Lichtenstein</strong>er Mannschaftsgefüge will es zunächst<br />

nicht klappen. Der Gegner kämpfte unverdrossen. Nach und nach wird <strong>Lichtenstein</strong> stärker.<br />

Doch am Ende reicht es nur zum unentschieden. So verlor man auch weitere Spiele. Zum<br />

Beispiel gegen Callenberg 2:3 und gegen Webereien Mülsen 2:5.<br />

Nach dem 7. Spieltag zeigte die Tabelle am 22.10.1950 folgendes Bild:<br />

Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Punkte<br />

1. Webereien Mülsen 7 6 - 1 23:16 12:2<br />

2. Hohndorf 7 5 1 1 31:9 11:3<br />

3. Gersdorf 7 5 0 2 23:11 10:4<br />

4. Niederlungwitz 7 4 2 1 16:9 10:4<br />

5. <strong>Lichtenstein</strong> 7 4 1 2 16:14 9:5<br />

6. Meerane II 7 3 2 2 14:10 8:6<br />

7. Rödlitz 7 3 1 3 24:16 7:7<br />

8. Heinrichsort 7 3 1 3 13:17 7:7<br />

9. Glauchau II 7 2 2 3 18:15 6:8<br />

20


10. Waldenburg 7 2 1 4 15:18 5:9<br />

11. Callenberg 7 2 1 4 14:27 5:9<br />

12. Mülsen St. Niclas 7 1 1 5 9:20 3:11<br />

13. Stangendorf 7 0 3 4 8:21 3:11<br />

14. Kuhschnappel 7 0 2 5 12:34 2:13<br />

Es war also in diesem Spiel noch nichts geworden mit einem Aufstieg in die Bezirksklasse.<br />

Erst im Spieljahr 1951/52 stieg <strong>Lichtenstein</strong> als ungeschlagener Kreismeister, nach einem<br />

Entscheidungsspiel gegen Hohenstein, auf. Ende der 40er Jahre wurden<br />

Betriebssportgemeinschaften (BSG) gebildet. Die Abteilung Fußball schloß sich, nachdem sie<br />

jahrelang unter dem Namen Industriesport Gemeinschaft <strong>Lichtenstein</strong> gespielt hatten, der<br />

BSG „Wismut“ an. Mitte der 50er Jahre verhandelte der damalige BSG Leiter von Wismut,<br />

Sportfreund Eberhard Siebdraht und der Damalige Leiter der BSG <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>,<br />

Sportfreund Pfefferkorn, sowie meine Person als Sektionsleiter den Übertritt der Abteilung<br />

Fußball zur BSG <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>, die zur Gegenwart den Namen <strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong><br />

<strong>Lichtenstein</strong> trägt. In dieser Zeit schloß sich auch die Fußballabteilung von Bernsdorf der<br />

BSG <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> an. Neben der BSG <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> gab es in unserer<br />

Heimatstadt noch die BSG Empor. Diese trat mit ihrer Fußballabteilung, die von Sportfreund<br />

Helfried Wolf geleitet wurde, ebenfalls der BSG <strong>Fortschritt</strong> bei. Die Abteilung Fußball leitete<br />

ich gemeinsam mit Helfried Wolf, der von 1955 bis 1975 eine wertvolle Arbeit für den<br />

Fußballsport in <strong>Lichtenstein</strong> leistete.<br />

Große Sorgen bereitete uns der Fußballplatz an der Michelner Straße, der bereits wie genannt<br />

auf dem Gelände der 1926 stattgefundenen Gastwirtsgewerbe-Ausstellung entstand. Der<br />

Boden der Spielfläche wurde immer härter, da keine Drainage vorhanden war und bei<br />

Regenwetter das Wasser nicht abfließen konnte. Wir beschlossen den Platz aufzureißen, so<br />

daß das Wasser besser absickern konnte. Das wochenlange Steine lesen hatte Erfolg. Nach<br />

vielen Jahren war der Platz wieder eine „Betonpiste“, wie man den Platz humorvoll nannte.<br />

Im Jahre 1975 leisteten die Sportler unzählige freiwillige Arbeitsstunden, denn unter der<br />

Leitung des Bauverantwortlichen, Herrn Martin Landgraf, wurde Drainage verlegt. Noch<br />

heute, nach über 25 Jahren, ist die Spielfläche auch nach starken Regenfällen bespielbar. 1959<br />

wurde mit unseren damaligen Bürgermeister, Herrn Erich Schreier, der sich bekanntlich sehr<br />

viel für den Sport einsetzte, unserem BSG Leiter Heinz Gönzel, dem DTSB Vorsitzenden des<br />

Kreises Hohenstein Siegfried Pfefferkorn und meiner Person als Sektionsleiter<br />

Verhandlungen geführt, die darin endeten, in <strong>Lichtenstein</strong> ein neues Sportstadion zu bauen.<br />

Nach Besichtigung mehrerer schon vorhandener Stadien einigten wir uns, ein ähnliches<br />

Stadion, wie es die Stadt Schneeberg besaß, erbauen zu lassen. Über den Bau des Stadions<br />

berichte ich später.<br />

Ende der 50er Jahre wurde mit dem süddeutschen Verein TSV Eningen in der Schwäbischen<br />

Alb Verbindung aufgenommen. Ostern 1957 spielte unsere erste Mannschaft in Eningen.<br />

Pfingsten 1957 weilte die erste und die Reserve – Mannschaft von Eningen in <strong>Lichtenstein</strong>.<br />

1958 ging es umgekehrt. Eningen spielte zu Ostern in <strong>Lichtenstein</strong> und <strong>Lichtenstein</strong> fuhr zu<br />

Pfingsten nach Eningen. Im Mai 1961 zum 50jährigen Fußball Jubiläum des <strong>Lichtenstein</strong>er<br />

Fußballs, weilten die Eninger wieder in <strong>Lichtenstein</strong>. Dabei trafen wir die Vereinbarung jedes<br />

Jahr einmal gegeneinander zu spielen. Aber es kam leider nicht mehr dazu. Im August 1961<br />

kam es durch das Düsseldorfer Sportverbot zum Abbruch des gesamtdeutschen Sportverkehrs,<br />

ausgelöst durch den Mauerbau des ehemaligen DDR-Staates. Übrigens keine von beiden<br />

Mannschaften konnte bei Begegnungen auf des Gegners Platz einen Sieg erringen. Auch nach<br />

1961 bis in die Gegenwart hielten viele Fußballer, die mit in Eningen weilten, Briefverkehr<br />

und gegenseitige private Besuche aufrecht.<br />

Im Jahr 1960 entstand in <strong>Lichtenstein</strong> ein neuer Stadtteil. Am 24.09.1960 wurde auf dem alten<br />

Ziegeleigelände auf der Rümpf mit dem Bau eines modernen Sportstadions begonnen.<br />

Bürgermeister Erich Schreier und der vorherige Bürgermeister Heinz Hauck vollbrachten den<br />

21


ersten Spatenstich. 500.000 Mark wurden für den Bau des Stadions veranschlagt. Die Sportler<br />

der BSG leisteten bis zur Einweihung des Stadions Tausende von freiwilligen Arbeitsstunden.<br />

Weiterhin sollte, um den Rasenplatz zu schonen, im Vorderfeld ein Übungsplatz mit<br />

Trainingsmöglichkeiten und einem Volleyballfeld entstehen. Außerdem war der Bau einer<br />

Sportgaststätte geplant. Die Geldmittel kamen aus Lotto - und Toto – Geldern. 45.000 qm<br />

Erdmassen wurden bewegt, 5.000 Tonnen Grobschlag, 2.600 Tonnen Kies, 1.500 Tonnen<br />

Schotter, 2.700 Drainagerohre und 500 m Schleusenrohre wurden benötigt, um nur einige<br />

Zahlen zu nennen. Trotz vieler Schwierigkeiten wurde das Stadion nach 9jähriger Bauzeit<br />

1969 eingeweiht.....<br />

........Im Jahre 1961 feierten die Fußballer und viele Gäste das 50jährige Bestehen des<br />

Fußballsports in <strong>Lichtenstein</strong>. Das Jubiläum wurde groß aufgezogen. Es fand eine große<br />

Sportwoche statt, in der alle Mannschaften Spiele durchführten. Ein Kommers mit Gründern<br />

der Fußballvereine in <strong>Lichtenstein</strong> fand in der alten Gaststätte „Golderner Helm“ statt.<br />

Fußballspiele der I. Mannschaft gegen die Oberligamannschaft von Motor Zwickau und<br />

unseren Sportfreunden aus Eningen wurden durchgeführt. 1962 zur 750 Jahrfeier der Stadt<br />

<strong>Lichtenstein</strong> spielte unsere I. Mannschaft gegen Dynamo Hohenschönhausen. Ein weiterer<br />

Höhepunkt im <strong>Lichtenstein</strong>er Fußball war das Spieljahr 1964/65. Unter der Leitung des<br />

hervorragenden Trainers Herbert Schwalbe, erreichte die Elf aus <strong>Lichtenstein</strong> den Staffelsieg<br />

in der 2. Staffel der Bezirksklasse und somit den Aufstieg in die Bezirksliga für die Saison<br />

1965/66. Der Aufstieg in die Bezirksliga wurde mit teilweise nervenaufreibenden Spielen<br />

erkämpft. Woche für Woche waren die zahlreichen treuen Anhänger Augenzeugen des Auf<br />

und Ab`s unserer <strong>Lichtenstein</strong>er Elf, die es am Ende verdient hatte, in die höhere Spielklasse<br />

aufzusteigen. Über 15.000 Zuschauer sahen diese Mannschaft beim Kampf um die<br />

Spitzenposition, die nur an 2 Spieltagen jeweils den 5. Tabellenplatz als schlechtesten<br />

einnahm.<br />

Nachfolgend ein Spielbericht vom letzten Punktspiel in Neuwürschnitz.<br />

Alle Spielberichte in dieser Chronik aus der Spielserie aufzuführen, würde zu weit führen.<br />

26. Punktspiel am 22. Mai 1965 in Neuwürschnitz<br />

Aktivist Neuwürschnitz I - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> I 1:4<br />

Aufstellung :<br />

Pille<br />

Heinig E. Czaja Hammer<br />

Mittag Grimm<br />

Spionek Metzger Siebdraht Voigt Parthey<br />

Schiedsrichter: J. Gerisch (Wismut Aue) Zuschauer: 1.100<br />

Ecken: 5:5<br />

Torfolge:<br />

0:1(9. Min) Siebdraht, 0:2 (39. Min.) Metzger, 1:2 (57. Min.), 1:3 (86. Min.) Spionek, 1:4 (89.<br />

Min.) Parthey<br />

„Fast 900 Zuschauer aus <strong>Lichtenstein</strong> sahen die letzte Auseinandersetzung um die<br />

Tabellenspitze. Man kann sagen, daß die Neuwürschnitzer Sportfreunde noch nie so viele<br />

Zuschauer hatten. Der Gastgeber ging als Absteiger ohne Sorgen in dieses letzte Punktspiel.<br />

Unsere Elf mußte wenigstens einen Punkt erzielen. Und gegen Tabellenletzte zu spielen ist<br />

immer so eine Sache. Das Spielgeschehen bestimmte von Anfang an unsere Elf. Es wird aber<br />

zu wenig auf das gegnerische Tor geschossen. In der 9. Min. kommt von rechts eine Eingabe,<br />

der Torwart kann das Leder nicht festhalten, doch Siebdraht ist zur Stelle und erzielt den<br />

22


Führungstreffer. Jubel bei den Zuschauern. 25. Min. : Von links gibt Parthey das Leder über<br />

den Torwart hinweg zu Metzger, dessen Schuß geht aber vorbei. Die Chancen zur Erhöhung<br />

der Torausbeute für uns mehren sich, aber auch Neuwürschnitz kreuzt immer wieder<br />

gefährlich vor unserem Tor auf, sie steckten nicht auf. Endlich dann in der 39. Min. erhält<br />

Siebdraht von Parthey an der Mittellinie das Leder zugespielt, spurtet entlang der Außenlinie,<br />

dem Strafraum zu, bringt einen wunderbaren Flankenball zu Metzger, der in dieser Situation<br />

dem Torwart keine Chance läßt. 2:0 führen wir und sind dem Meistertitel bedenklich nahe.<br />

Jubel über Jubel. Feuerwerk wird abgebrannt. Trotz dieser 2:0 Führung wurde der<br />

gegnerische Torwart nicht ernsthaft genug geprüft. 52. Min.: Parthey hat sich auf links<br />

durchgespielt, sein Hackentrick geht an den Pfosten. Und dann auf einmal schwimmt alles bei<br />

uns. 57. Min.: Hier fällt das Anschlußtor. Keiner bekommt das Leder unter Kontrolle und elf<br />

Gastgeber reißen die Arme hoch. Jetzt haben wir nervöse bange Minuten zu überstehen, und<br />

diese Minuten zusammengezählt ergeben immerhin 26. Denn jetzt kämpft Neuwürschnitz mit<br />

allen Ihnen zu Verfügung stehenden Kräften. Unsere Deckung hat schwere Arbeit, es hagelt<br />

Freistöße über Freistöße, der Gegner wittert eine Chance und unsere Gegenangriffe werden<br />

rarer, alles zieht sich in die eigene Hälfte zurück. Heinig verhindert das fast sichere 2:2 und<br />

auch die Torschüsse von Parthey und Siebdraht in der 64. und 74. Min. können nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, daß wir unter Druck stehen. Der Gastgeber verkauft seine Haut so teuer wie<br />

möglich, daß bekommen wir in den 26 Minuten deutlich zu spüren. Doch dann das 3:1 für uns<br />

– aber Schiedsrichter Gerisch erkennt diesen Treffer von Metzger wegen angeblichen Abseits<br />

nicht an – Fehlentscheidung. Doch 3 Min. später wird das dritte Feuerwerk abgebrannt.<br />

Spionek, diesmal sehr drangvoll auf der rechten Seite, kann eine Ecke von Voigt glashart im<br />

Netz unterbringen, das war die 86. Minute, die uns die Berechtigung zum Aufstieg in die<br />

Bezirksliga brachte. Freudentänze wurden aufgeführt und der Torschütze liegt im Strafraum<br />

unter Spielern und Zuschauern. Das war eine Begeisterung. Und als diese Freude fast verebbt<br />

war, da konnte Parthey in der 89. Min. mit einem unhaltbaren halbhohen Schuß das<br />

Endergebnis herstellen. Der Schlußpfiff ging im Jubel der Schlachtenbummler unter. Viele<br />

Spieler wurden von den treuen Anhängern vom Platz getragen, ein Bild, das wir nicht so<br />

leicht vergessen wollen. Abgestreift waren die Sorgen und das Bangen, manchen aber, traten<br />

in den Kabinen die Tränen in die Augen, es war nicht zu glauben – <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>,<br />

Meister der Bezirksklasse Staffel II und Aufsteiger in die Bezirksliga. Und dann der Empfang<br />

in <strong>Lichtenstein</strong>. Mit Blaskapellenmusik und Feuerwerk begrüßte <strong>Lichtenstein</strong> um 21.30 Uhr<br />

seine Meister – Mannschaft noch am Auto und ließ sie mit einem dreifachen „Sportfrei“<br />

hochleben. In der Sportgaststätte (ehemalige Centralhalle in Callnberg) erfolgten dann noch<br />

die Glückwünsche der BSG – Leitung, des DTSB Kreissportvorstandes und bei froher Laune<br />

und gemütlichem Beisammensein verklang dieser Tag, der doch für die abgelaufene Saison<br />

der wichtigste war. 26 schwere Punktkämpfe liegen hinter den Spielern. Glück und Pech<br />

gaben sich unmittelbar die Hand. Am Ende der Saison 1964/65 wurde die beste Mannschaft<br />

Meister, die Rot – Weißen von <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong>.“<br />

In diesem Meisterschaftsjahr wurden folgende Ergebnisse erzielt:<br />

23.08.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Motor Hohenstein 3 : 2<br />

30.08.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - <strong>Fortschritt</strong> Meerane 0 : 0<br />

06.09.1964 Rotation Crossen - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 2 : 2<br />

13.09.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Martin Hoop Mülsen 3 : 0<br />

20.09.1964 Stahl Lugau - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 0 : 0<br />

27.09.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Aktivist Neuwürschnitz 5 : 0<br />

04.10.1964 Einheit Vielau - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 0 : 2<br />

11.10.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - TSG Wilkau-Haßlau 2 : 0<br />

18.10.1964 Motor Meerane - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 1 : 2<br />

25.10.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - SG Zschorlau 4 : 1<br />

01.11.1964 Motor Lauter - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 1 : 1<br />

23


08.11.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Motor Lößnitz 6 : 1<br />

15.11.1964 Wismut Schneeberg - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 3 : 0<br />

22.11.1964 Motor Hohenstein - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 1 : 1<br />

29.11.1964 <strong>Fortschritt</strong> Meerane - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 0 : 3<br />

06.12.1964 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Rotation Crossen 2 : 1<br />

13.12.1964 Martin Hoop Mülsen - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 1 : 0<br />

21.03.1965 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Einheit Vielau 2 : 1<br />

28.03.1965 TSG Wilkau-Haßlau - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 1 : 1<br />

04.04.1965 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Motor Meerane 5 : 1<br />

11.04.1965 SG Zschorlau - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 4 : 1<br />

16.04.1965 Motor Lößnitz - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 2 : 0<br />

25.04.1965 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Motor Lauter 2 : 0<br />

09.05.1965 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Wismut Schneeberg 2 : 1<br />

16.05.1965 <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Stahl Lugau 6 : 3<br />

22.05.1965 Aktivist Neuwürschnitz - <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 1 : 4<br />

Tabelle im Meisterschaftsjahr 1964/65<br />

Mannschaft Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Punkte<br />

1. <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 26 16 6 4 59:28 38:14<br />

2. Motor Lößnitz 26 14 7 5 58:40 35:17<br />

3. <strong>Fortschritt</strong> Meerane 26 13 8 5 53:31 34:18<br />

4. TSG Wilkau-Haßlau 26 13 7 6 50:35 33:19<br />

5. Motor Hohenstein 26 13 5 8 51:26 31:21<br />

6. Wismut Schneeberg 26 12 6 8 52:33 30:22<br />

7. Martin Hoop Mülsen 26 12 5 9 44:36 29:23<br />

8. Stahl Lugau 26 9 6 11 53:57 24:28<br />

9. Rotation Crossen 26 10 4 12 40:45 24:28<br />

10. Motor Meerane 26 10 4 12 49:56 24:28<br />

11. Motor Lauter 26 8 5 13 44:55 21:31<br />

12. Einheit Vielau 26 6 6 14 34:51 18:34<br />

13. SG Zschorlau 26 7 1 18 34:79 15:37<br />

14. Aktivist Neuwürschnitz 26 2 4 20 35:84 8:44<br />

<strong>Lichtenstein</strong> Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga für das Spieljahr 1965/66<br />

Unter der Leitung des Trainers Horst Schwalbe erkämpften nachstehend folgende Spieler die<br />

Meisterschaft:<br />

Name Einsatz in Spielen<br />

Barthold, Siegfried 7<br />

Czaja, Manfred 25<br />

Grimm, Manfred 26<br />

Hammer, Alfred 23<br />

Heinig, Egon 17<br />

Hille, Dieter 25<br />

Metzger, Gerhard 26<br />

Mittag, Hartmut 18<br />

Möckel, Fritz 24<br />

Parthey, Peter 17<br />

Pfefferkorn, Siegfried 2<br />

Bönisch, Fritz 21<br />

Reers, Bernhard 1<br />

Siebdraht, Karl 20<br />

Spannenkrebs, Gerhard 15<br />

Spionek, Manfred 22<br />

24


Voigt, Frank 16<br />

Wallos, Hartmut 1<br />

Weichel, Horst 11<br />

Nach der Tabelle schoß unsere Mannschaft 59 Tore. Sie wurden geschossen von:<br />

Voigt, Frank 11<br />

Metzger, Gerhard 10<br />

Czaja, Manfred 8<br />

Parthey, Peter 6<br />

Bönisch, Fritz 5<br />

Siebdraht, Karl 4<br />

Weichel, Horst 4<br />

Spannenkrebs, Gerhard 3<br />

Grimm, Manfred 1<br />

Mittag, Hartmut 1<br />

Möckel, Fritz 1<br />

Hinzu kommt ein Eigentor von Wismut Schneeberg<br />

Wie schon erwähnt, besuchten insgesamt über 15.000 Zuschauer die Spiele unserer<br />

Mannschaft. Bei Spielen gegen Hohenstein waren es insgesamt 2.250 Zuschauer und gegen<br />

<strong>Fortschritt</strong> Meerane 2.150 Zuschauer. Nach dem Aufstieg aus der Bezirksklasse zur<br />

Bezirksliga spielte unsere erste Fußballmannschaft von <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 2<br />

Punktspieljahre in der Bezirksliga und danach erfolgte der Abstieg zurück in die<br />

Bezirksklasse.<br />

Im Jahre 1963 fand eine weitere Beratung über den Weiterbau des Stadions statt, da eine<br />

schleppende Bauweise, den Fortgang der Bauarbeiten behinderte. Weitere Geldmittel wurden<br />

Bereitgestellt. Um 1964 die Drainage verlegen zu können, mußten sogar Sprengungen<br />

durchgeführt werden. Insgesamt wurde bis jetzt 1 Mio. Mark verbaut. Über die Wintermonate<br />

des Jahres 1966 wurden erhebliche Mengen von Schotter und anderer Materialien<br />

herangefahren. Ein Jahr später wurde das Spielfeld mit Muttererde überzogen. Außerdem<br />

wurden die Bordsteine an der Laufbahn gesetzt und die Abflußrohre gelegt. Der Schornstein<br />

der ehemaligen Ziegelei mußte am 30.11.1967 weichen. Er wurde gesprengt. Am 05.10.1969<br />

war es soweit, das neue Stadion konnte eingeweiht werden. Die Einweihung nahm der<br />

damalige Bürgermeister Erich Schreier vor. In seiner Rede wies er auf die Schwierigkeiten<br />

beim Bau des Stadions hin. Er lobte aber auch die ehrenamtliche Mitarbeit der Sportler, die<br />

unzählige Arbeitsstunden leisteten. Da der Einweihungstag auf einen Sonntag viel, fand am<br />

gleichen Tag das Punktspiel gegen Annaberg statt, das vor 1500 Zuschauern 2:2 endete. Das<br />

Stadion erhielt zunächst den Namen „20. Jahrestag der DDR“ und wurde nach der<br />

Wiedervereinigung in „Friedrich-Ludwig-Jahn“ umbenannt. Erwähnenswert ist noch, daß<br />

unser unvergessener Heinz Müller, er war seinerzeit ehrenamtlicher Stadtrat, sich viele<br />

Verdienste um den Bau erwarb.<br />

In den Jahren bis zum Spieljahr 1972/73 belegte die erste Mannschaft die unterschiedlichsten<br />

Tabellenplätze in der Staffel II der Bezirksklasse. Mit Beendigung der Saison 1972/73 stieg<br />

unsere erste Mannschaft in die Kreisklasse ab. Doch die Mannschaft blieb zusammen und<br />

schaffte nach nur einem Jahr Spielzeit in der Kreisklasse den Wiederaufstieg in die<br />

Bezirksklasse, nachdem die Aufstiegsspiele gegen Lokomotive Glauchau 2:3 und 1:1 und<br />

gegen Geringswalde 3:0 und 0:0 endeten. Dies bedeutete den 2. Platz der Aufstiegsrunde.<br />

Nach dem darauf folgenden Spieljahr 1974/75 mußten die <strong>Lichtenstein</strong>er erneut in die<br />

Kreisklasse absteigen. In der Saison 1975/76 wurde von der ersten Mannschaft der 1.<br />

Tabellenplatz in der Kreisklasse erkämpft. Das hatte zur Folge, daß man 1976/77 wieder in<br />

der Bezirksklasse spielte. In den Aufstiegsspielen für das Punktspieljahr 1976/77 belegten wir<br />

25


in der Gruppe 4 den ersten Platz, Chemie Glauchau wurde Zweiter und <strong>Fortschritt</strong> Lunzenau<br />

Dritter.<br />

Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre spielte unsere Mannschaft oftmals in<br />

Freundschaftsspielen gegen Mannschaften aus der benachbarten Tschecheslowakei. So z.B.<br />

gegen Lokomotive Cheb (Eger) oder auch Banik Zbuch. Solche freundschaftlichen<br />

Beziehungen gab es auch zwischen den Schüler- und Juniorenmannschaften. Ende der 60er<br />

Jahre lockerten sich die Beziehungen im gesamtdeutschen Sport. So spielte unsere<br />

Juniorenmannschaft gegen eine Auswahl der Junioren aus Köln. Diese Kölner<br />

Juniorenmannschaft war später Gast zum Turn- und Sportfest in Leipzig.<br />

Im Juni 1971 fand eine Festwoche zum 20jährigen Bestehen der Betriebssportgemeinschaft<br />

und zum 60jährigen Fußballjubiläum statt. Dabei wurden folgende Spiele ausgetragen:<br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - die ehem. Bezirksliga Elf von <strong>Lichtenstein</strong> 2:5<br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Lokomotive Cheb (CSSR) 1:3<br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> - Chemie Glauchau (ehemalige DDR-Liga) 0:2<br />

Im gleichen Jahr wurde unsere BSG mit dem Ehrentitel „Vorbildliche Sportgemeinschaft des<br />

deutschen Sportbundes" in Berlin ausgezeichnet.<br />

Erwähnenswert zur Geschichte des Fußballplatzes an der Michelner Straße sind die<br />

langwierigen Verhandlungen, vor allem in der Nazizeit, zwischen den Vereinsvorsitzenden<br />

des VfL Gerhard Richter, dem Schützenverein und der Stadtverwaltung, um die Benutzung<br />

des Platzes und Abschluß eines Pachtvertrages. Ein solcher Vertrag kam aber nicht zu Stande.<br />

Erst am 02. Dezember 1949 beschloß die Stadtverwaltung den Fußballplatz an der Michelner<br />

Straße ab 01.01.1950 der Sportgemeinschaft kostenlos zur Verfügung zu stellen.<br />

1986 feierte die Fußballabteilung ihr 75jähriges Bestehen. Die Feier fand aber nur im kleinen<br />

Rahmen statt. Als Ehrengast war der berühmte Trainer von Dynamo Dresden Walter Fritzsch<br />

anwesend, der einige Zeit auch die Fußballer von <strong>Lichtenstein</strong> trainierte und leider viel zu<br />

früh verstarb. Nicht unerwähnt möchte ich an dieser Stelle den Sportfreund Rudi Laux lassen,<br />

der in den Jahren von 1961- 1987 die Fußballberichte für die Zeitung und die Schaukästen<br />

schrieb. Er hinterließ dabei umfangreiches statistisches Material. In der Zeitung<br />

veröffentlichte er einen Artikel mit dem Kompliment der Woche. Hier heißt es: „ Sie hält die<br />

Dresse der Spieler in Schuß! Das Kompliment der Woche spricht heute Rudolf Laux im<br />

Namen der Sektionsleitung Fußball und der Spieler der 1. Mannschaft von <strong>Fortschritt</strong><br />

<strong>Lichtenstein</strong> der unermüdlichen Traudel Glaser aus. Seit über 25 Jahren ist sie die gute Seele<br />

der Fußballer, denn genauso lange wäscht und flikt sie die Spielerdresse des Kollektivs der<br />

Mannschaft. Die Kicker von <strong>Fortschritt</strong> bedanken sich und wünschen ihrer Traudel weiter<br />

alles Gute.“<br />

Im Jahre der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten lief der Fußballsport und somit<br />

auch die Punktspiele in den einzelnen Spielklassen ungehindert weiter. Jedoch unsere erste<br />

Mannschaft stieg wieder einmal in die Kreisklasse ab, schaffte aber 1991 den sofortigen<br />

Wiederaufstieg in die Bezirksklasse. Die beiden Kreisfachausschüsse Hohenstein und<br />

Glauchau schlossen sich zum Kreisverband Chemnitzer Land zusammen. Ab den Jahren<br />

1989/90 war es nun mehr auch möglich ins westliche Ausland zu reisen. Dies nutzte unsere<br />

erste Mannschaft, die sich jetzt <strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> nannte und fuhr mit dem Bus<br />

nach Spanien. Dazu folgender Bericht:<br />

„ Die erste Fußballmannschaft von <strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> nahm an einem vom<br />

Veranstalter gut organisierten Fußballturnier teil. Ostersonnabend früh langten wir in Calella<br />

an, 60 km von Barcelona entfernt, an. 16 Männermannschaften aus Spanien, Frankreich,<br />

Italien, Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Dänemark und Tschechei gaben ihre Meldung<br />

ab. Dies ergab eine große internationale Besetzung des Turniers. Gleichzeitig wurden Spiele<br />

der Nachwuchsmannschaften durchgeführt. In der A-Jugend mit 8 Mannschaften, darunter die<br />

von Empor Glauchau, in der B-Jugend mit 9 Mannschaften, der D-Jugend mit 4<br />

26


Mannschaften und in der C-Jugend mit 8 Mannschaften der o.g. Länder. In der Gruppe C<br />

spielten folgende Männermannschaften gegeneinander:<br />

<strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> I, Postsportverein Chemnitz I, Vigersted Fodbold II aus Dänemark<br />

und Vitesse Mayence, eine Mannschaft mit italienischen Spielern aus Deutschland.<br />

Am 19.04.1992 fand, beim Fußballverein FC Racing Blanes in einer großen Sporthalle vor<br />

2000 Zuschauern, die feierliche Eröffnung des Turnieres statt. Sportliche Darbietungen<br />

wechselten mit tänzerischen Einlagen. Besonders gefielen den Teilnehmern die spanischen<br />

Nationaltänze. Die Fußballer waren von Darbietungen begeistert. Bereits am Ostersonntag<br />

begannen die Gruppenspiele. Unsere erste Mannschaft traf auf den Postsportverein Chemnitz,<br />

der in der Bezirksklasse Staffel 3 einen der vorderen Tabellenplätze einnimmt. Durch einen<br />

Treffer von Fank Groß, in der 2. Halbzeit erzielt, siegte <strong>Lichtenstein</strong> verdient. Dabei hätte der<br />

Sieg weit höher ausfallen können, aber einige Torschüsse an den Pfosten verhinderten ein<br />

besseres Ergebnis. Am Ostermontag um 14.00 Uhr war Vigersted Fodbold II unser zweiter<br />

Gegner. Bei Wärmegraden um die 30 Grad erzielte unsere Elf einen nie gefährdeten 6:0 Sieg.<br />

Je 3 Tore erzielten Wohlfahrt und Grimm. Bei 2x 25 Min. Spielzeit fielen die 6 Tore, die in<br />

regelmäßigen Abständen hervorragend herausgespielt worden. Im letzten Gruppenspiel,<br />

gegen die italienischen Sportfreunde aus Mainz, ging es darum, ein Unentschieden<br />

herauszuspielen, damit der Gruppensieg erzielt werden konnte. Diese Mannschaft war die<br />

spielstärkste aus der C-Staffel. Wenn auch unsere Mannschaft in diesem Match die größeren<br />

Spielanteile hatte, so reichte aber auch das erzielte 0:0 zum verdienten Gruppensieg. Nach<br />

Abschluß der 3 Gruppenspiele, sah das Ergebnis in der Staffel C wie folgt aus:<br />

1.<strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> 7:0 Tore 5:1 Punkte<br />

2.Videsse Maience 3:1 Tore 5:1 Punkte<br />

3.Vigarsted II 3:9 Tore 2:4 Punkte<br />

4.Post Chemnitz 1:4 Tore 0:6 Punkte<br />

Folgende Mannschaften erreichten in den anderen Gruppen den Staffelsieg:<br />

Gruppe A FC Racing Blanes (Spanien),<br />

Gruppe B EK Bratislava (CSSR)<br />

Gruppe D Textima Chemnitz (Deutschland).<br />

Unser Halbfinalgegener hieß Textima Chemnitz, der durch einen Protest zum Gruppensieger<br />

erklärt wurde, da Vigersteds erste Mannschaft einen Spieler in der ersten und zweiten<br />

Mannschaft mitwirken ließ. Nun galt es im Halbfinale den Weg, für den Turniersieg zu ebnen.<br />

Anstoß wiederum 14.00 Uhr. Es war das 4. Spiel innerhalb von 4 Tagen, immer auf einem<br />

Hartplatz und immer bei 30° im Schatten. In der ersten Halbzeit beherrschte unsere Elf den<br />

Gegner. Doch Tore blieben aus, denn einige Großchancen wurden leichtsinnig vergeben. Man<br />

merkte es beiden Mannschaften an, daß 4 Spiele hintereinander etwas an die Substanz gingen.<br />

In der 2. Halbzeit machte unsere Mannschaft, trotz der herrschenden Wärme noch mehr<br />

Druck. So war es Schmiedel, der einen wuchtigen Kopfballstoß ins Tor setzte und damit einen<br />

herrlich getretenen Eckstoß von Frank Roß verwandelte. Dieses 1:0 gab unserer Mannschaft<br />

einen ungeheuren Auftrieb, so daß es eine Frage der Zeit war, bis sich weitere Torerfolge<br />

einstellten. Farnk Roß erzielte den 2. und 3. Treffer zum 3:0 Endstand für <strong>Lichtenstein</strong>. Der<br />

<strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> erreichte damit das Finale. Wer wird wohl unser Endspielgegner<br />

sein? Die spanische Mannschaft von Racing Blanes gewann ihr Halbfinalspiel und stand<br />

somit als Endspielgegner fest. Das Finalspiel fand, diesmal auf einem Rasenplatz, der jedoch<br />

etwas holprig war, um 17.15 Uhr statt. Übrigens fanden alle Spiele in Lloret de Mar (15 km<br />

von Calella entfernt) statt. Das Finalspiel hatte es in sich. Die ersten 10 Minuten stürmte<br />

unsere Elf druckvoll. Das Ergebnis war vier bis fünf Großchancen. Aber nur eine konnte von<br />

Wohlfahrt in der 10. Min. genutzt werden. Dann ließ unsere Mannschaft etwas nach und das<br />

nutzten die Spanier promt aus. Ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz erzielte durch<br />

27


ein Kopfballtor den 1:1 Ausgleich. Durch einen Fangfehler unseres Torwarts, der sonst eine<br />

ausgezeichnete Partie bot, führte Racing Blanes plötzlich 1:2. Zu dieser Zeit lag der<br />

Turniersieg in weiter Ferne. Bei einem Dieser wurde Frank Roß im gegnerischen Strafraum<br />

gefoult. Der spanische Schiedsrichter zögerte erst ein wenig, zeigte aber dann auf den<br />

Elfmeterpunkt. Mario Schneider ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte den<br />

Elfmeter sicher zum 2:2 Ausgleich. Den viel umjubelten dritten Treffer für unsere Elf erzielte<br />

A. Körner. War das schon der Turniersieg? Racing Blanes setzte nun alles auf eine Karte und<br />

unsere Mannschaft hatte alle Hände voll zu tun den Sieg über die Zeit zu retten. Sie schaffte<br />

den Turniersieg in diesem internationalen Fußballturnier von 16 Mannschaften, mit einem<br />

schwer umkämpften 3:2 Sieg im Finale gegen Racing Blanes. Am anderen Tage fand in der<br />

Sporthalle in Blanes die Siegerehrung statt. Stolz und glücklich nahmen unsere <strong>SSV</strong> Fußballer<br />

die Glückwünsche der Turnierleitung und unter tosenden Beifall der Anwesenden und<br />

Beteiligten insgesamt 45 Fußballmannschaften den Siegerpokal entgegen. Am letzten Tage<br />

des Aufenthaltes in Spanien besichtigten die Fußballer von <strong>Lichtenstein</strong> die Olympiastadt<br />

Barcelona. Dabei sahen sie das Fußballstadion des FC Barcelona, das Olympiastadion und<br />

viele weitere Sehenswürdigkeiten. Eine ereignisreiche Sport- und Urlaubsreise ging ihrem<br />

Ende entgegen. Den Sportfreunden wollen wir Dank sagen für die Vorbereitung der Fahrt und<br />

die Durchführung der Spiele. Besonderer Dank gilt dem Mannschaftsleiter und Organisator<br />

der Fahrt, Werner Gruner, dem Trainer Hans Gerd Pöhlmann und auch dem Fahrer von<br />

Schödel-Reisen Stefan Prandel, der sich wie ein echter Sportfreund zeigte und uns jegliche<br />

Unterstützung zu teil werden ließ. Für die Statistik: Beim Turnier wurden folgende Spieler<br />

eingesetzt: Schettler, Klemm, Schmiedel, Süflow, Gruner, Groß, Grimm Mario, Wolny,<br />

Stiegler, Schneider, Wohlfahrt, Woelki und Grimm Manfred. Die Tore erzielten: Wohlfahrt –<br />

4, Groß – 3, Grimm Mario – 3, Schmiedel, Schneider und Körner jeweils 1 Tor. Nach der<br />

Veröffentlichung dieses Sportberichtes von mir gratulierte der Bürgermeister Herr Sedner,<br />

allen Beteiligten zu diesem schönen Erfolg und wünschte weiterhin gutes Gelingen bei<br />

sportlichen Wettkämpfen.“<br />

Diese Reise nach Spanien und die Teilnahme an dem großen Fußballturnier war für die<br />

Fußballer vom <strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> ein unvergeßliches Erlebnis.<br />

Nach dem Aufstieg der ersten Fußballmannschaft waren die 90er Jahre von wechselhaftem<br />

Erfolg gezeichnet. Anfangs wurden gute Tabellenplätze belegt, doch im Spieljahr 1999/2000<br />

erfolgte wiederum der Abstieg in die Kreisliga. Der Einsatz von vielen jungen Kräften in der<br />

ersten Mannschaft, machte sich nicht so positiv bemerkbar wie erwartet. Das dauert eben<br />

seine Zeit. Der Wunsch von vielen Fußballanhängern, bald wieder den Aufstieg in die<br />

Bezirksliga zu schaffen sollte sich die erste Mannschaft zum Ansporn nehmen, um dieses Ziel<br />

so schnell wie möglich zu erreichen. Zur Zeit (2003) besitzt die Abteilung Fußball eine erste<br />

Männermannschaft (1.Kreisliga), eine zweite Männermannschaft (2.Kreisliga), eine dritte<br />

Männermannschaft (2. Kreisklasse), eine A-Junioren Mannschaft (Kreisklasse), eine B-<br />

Junioren (Kreisklasse), eine C-Junioren (Kreisklasse), eine D-Junioren (Kreisklasse), zwei E-<br />

Junioren (Kreisklasse) und eine F-Junioren (Kreisklasse). Diese Mannschaften nehmen alle<br />

am Punktspielbetrieb teil. Außerdem besteht noch eine AH Mannschaft und eine<br />

Freizeitmannschaft die aber nur Freundschaftsspiele austragen. Für eine Stadt wie<br />

<strong>Lichtenstein</strong> ist die Abteilung Fußball, mit ihren zahlreichen Mannschaften, ziemlich stark<br />

vertreten.<br />

Ende Oktober 2000 wurde am Sportplatz an der Michelner Straße, durch den Bürgermeister<br />

Herrn Sedner und dem Präsidenten der <strong>SSV</strong> <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> Sportfreund Mike Körner<br />

eine neue Flutlichtanlage eingeweiht. Die AH-Mannschaft von <strong>Fortschritt</strong> <strong>Lichtenstein</strong> spielte<br />

gegen die AH-Mannschaft von Mülsen St. Niclas und spielte somit als Erste unter Flutlicht<br />

auf diesem Platz. In über 600 Arbeitsstunden haben die Fußballer der <strong>SSV</strong>, einige Hobby-<br />

Fußballer und Vertreter der Wohnsportgemeinschaft den Platz hergerichtet. Die Bauleistung<br />

von 60.000 DM wurde zur Hälfte durch das Land Sachsen gefördert. Der Verein erbrachte<br />

28


neben den baulichen Eigenleistungen zusätzlich noch 10.000 DM. Den Restbetrag gab die<br />

Stadtverwaltung <strong>Lichtenstein</strong> dazu. Die Stadtverwaltung hat darüber hinaus in den 90er<br />

Jahren viel für den Fußballsport getan. So wurden im Stadion die Umkleidecontainer<br />

aufgestellt und der Sportplatz an der Michelner Straße auf der gesamten linken Hälfte mit<br />

einer Netzwand versehen.<br />

Die gute Entwicklung des Fußballsports in unserer Heimatstadt <strong>Lichtenstein</strong>, ist nur möglich<br />

gewesen, da sich zahlreiche Spieler und ehrenamtliche Helfer als Übungsleiter, Funktionäre<br />

und Trainer zur Verfügung stellten. Ich möchte versuchen, sie an dieser Stelle zu nennen:<br />

Robert Biel, Hugo Wille, Paul Trillitzsch, Hans Muschik, Hans Schreiter, Walter Schmidt,<br />

Rudi Rosenlöcher, Arno Schindler, Felix Kreißig, Gerhard Richter, Walter Zech, Hans Janke,<br />

Bruno Voigt, Karl Haueisen, Herbert Meyer, Walter Meyer, Willy Wohlfahrt, Heinz Müller;<br />

Helfried Wolf, Karl Pfeifer, Günther Kalbskopf, Heinz Günzel, Rudi Selbmann, Siegfried<br />

Pfefferkorn, Hans Weidauer, Horst Rüdiger, Rudi Laux, Horst Mehnert, Werner Fiebiger,<br />

Roland Mönnich, Erich Weiß, Gerd Mehnert, Alfred Schmidt, Dieter Lasch, Hans Neitz,<br />

Rainer Schmalfuß, Mike Körner, Hans Diering, Roland Richter, Max Otto, Richard Bergert,<br />

Martin Riedel, Herbert Krauße, Herbert Liebmann, Edgar Müller, Rudi Böttcher, Rudi<br />

Krauße, Wolfgang Otto.<br />

Als Übungsleiter und Trainer mochte ich hier folgende Sportfreunde nennen:<br />

Willy Exner, Walter Fritz von Dynamo Dresden, Karl Haueisen, Gerhard Fröhlich, Heinz<br />

Funke, Horst Schelbe, Erlfried Krauthoff, Robert Wunderlich, Konrad Reichel, Fritz Bönisch,<br />

Sockel Mittag, Walter Dubbert, Hans-Gerd Pöhlmann, Uwe Kellermann, Manfred Grimm,<br />

Sepp Beran, Harry Rößiger.........<br />

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