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G L O S S A R - bei Keime für die Zukunft

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Recht auf Einkommen statt<br />

Recht auf Ar<strong>bei</strong>t !<br />

Der Streit auf ein Recht auf Einkommen ist nicht<br />

neu, aber heute aktueller denn je.<br />

Alfred Groff, unter anderem Initiator des Institutes<br />

<strong>für</strong> Integrale Praxis, Mehr Demokratie und<br />

Soziale Dreigliederung in Luxembourg beschäftigt<br />

sich seit vielen Jahren mit <strong>die</strong>ser Materie.<br />

(mtk.lu/ideeinstitut)<br />

Was nützt uns ein Recht auf Ar<strong>bei</strong>t, wenn<br />

es <strong>für</strong> viele Menschen keine mehr gibt ?<br />

Und wenn es welche gibt, ist sie noch<br />

menschengerecht ? Können wir da<strong>bei</strong> unsere<br />

Potentiale entfalten oder ist es so wie<br />

schon damals Albert Einstein meinte, dass<br />

„ein Recht auf Ar<strong>bei</strong>t“ ein „Recht auf Zuchthaus“<br />

sei.<br />

Warum das bedingungslose Grundeinkommen<br />

<strong>für</strong> alle?<br />

Wir leben nicht mehr in einem Zeitalter von<br />

Selbstversorgung, sondern in einem Zeitalter<br />

der globalisierten Wirtschaft, wo fast alle<br />

Menschen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Andern ar<strong>bei</strong>ten. Wir erschaffen<br />

gemeinsam, auf Grund der kostenlosen<br />

Schätze <strong>die</strong>ser Erde und der Ar<strong>bei</strong>t<br />

der Menschen, einen Reichtum, der<br />

Dank der Innovationen, der Automatisierung<br />

und der Produktivität ständig zunimmt.<br />

Allerdings denken wir aber noch wie in alten<br />

Zeiten. Der zeitgemäße Bewusstseinssprung<br />

lässt <strong>bei</strong> der Mehrheit auf sich warten.<br />

Es ist an der Zeit, Ar<strong>bei</strong>t und Einkommen<br />

zu trennen! Ein erster Schritt dazu ist<br />

das bedingungslose Grundeinkommen, das<br />

folgende Merkmale aufweist :<br />

1. Der Bezug ist ein Bürgerrecht<br />

2. Es gibt keine Bedürfnisprüfung<br />

3. Jedem steht das Recht indivuell zu<br />

4. Es gibt weder Verpflichtung noch Zwang zur Ar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>Keime</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> - 3/2007<br />

Dieses könnte z.B. an einem gewissen Prozentsatz<br />

des Bruttoinlandproduktes festgemacht<br />

werden. Wächst der Reichtum,<br />

profitieren alle davon und <strong>die</strong> Verteilungsschere<br />

nimmt nicht dauernd zu.<br />

Vier Märchen<br />

1. Vollbeschäftigung<br />

Die Produktivität steigt ständig (heute<br />

mindestens <strong>die</strong> achtfache Produktivität gegenüber<br />

den Nachkriegsjahren). Immer weniger,<br />

vor allem wenig qualifizierte, Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

werden benötigt. Milton Friedman<br />

geht davon aus, dass Dank des Fortschrittes<br />

bald nur mehr 20% der Menschen Ar<strong>bei</strong>t<br />

haben werden. Der ehemalige SPD-<br />

Bundesgeschäftsführer Peter Glotz sprach<br />

schon in den 80er Jahren von einer Zwei-<br />

Drittel-Gesellschaft, in der der Einsatz<br />

immer weniger Menschen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Produktivitätsgewinne der modernen Gesellschaft<br />

nötig seien und er nannte das<br />

Gerede über Volbeschäftigung „sinnloses<br />

Geschwätz“.<br />

Götz Werner, der <strong>die</strong> Diskussion über das<br />

bedingungslose Grundeinkommen in<br />

Deutschland so richtig ins Rollen brachte,<br />

meint, Vollbeschäftigung sei ein Mythos,<br />

eine Lüge. Aufgeschlossene Vordenker der<br />

Wirtschaft und der Politik sind sich also in<br />

<strong>die</strong>sem Punkte einig. 1993 fanden Lothar<br />

Späth und der frühere McKinsey-Manager<br />

Herbert A. Henzler heraus, dass eine Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

von fast 40% normal wäre,<br />

wenn man das technisch machbare<br />

Automationspotential ausschöpfen würde.<br />

Vollbeschäftigung ist geschichtlich ein Ausnahmezustand.<br />

Die goldenen sechziger<br />

und siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />

waren auch eine Folge von 60 Millionen<br />

Toten im zweiten Weltkrieg !<br />

Statt einem Umdenken, werden <strong>die</strong> Bürger<br />

weiter konstant mit dem Thema Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

in Angst und Schrecken versetzt.<br />

Wem nützt das? Etwa den Ar<strong>bei</strong>tgebern<br />

(<strong>die</strong> eigentlich Ar<strong>bei</strong>t nehmen !), <strong>die</strong> ein-<br />

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