G L O S S A R - bei Keime für die Zukunft
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Die Gesprächsgestalt<br />
Versuch einer Beschreibung<br />
Die Gesprächsgestalt bildet sich aus Informationen,<br />
Gesprächsfluss, emotionaler<br />
Qualifikation und Führung. In einem Aufbauprozess<br />
wächst sie auf unterschiedlichen<br />
Entwicklungsstufen heran und wird zur gegliederten<br />
Form, ruhend auf dem festen<br />
Boden der Information, belebt vom<br />
Gesprächsfluss, beseelt von Beziehungen<br />
und geleitet von Vorstellungen. Seine wahrnehmbaren<br />
Äußerungen formen sich im Zusammenspiel<br />
von Gesprächs<strong>bei</strong>trägen und<br />
Gesprächsfluss, veranlasst durch innere<br />
seelische Erlebnisse und Vorstellungen.<br />
Jedes Gespräch erhält einen Teil der<br />
Teilnehmerkompetenzen. Das sind Wissen,<br />
geklärte Gedanken, geäußertes inneres Er-<br />
Die Gesprächsgestalt<br />
Gesprächsführung<br />
Qualifikationen<br />
Gesprächsfluss<br />
Gesprächs<strong>bei</strong>träge<br />
leben und Selbstführung. Teilnehmer erleben<br />
unmittelbar, werden tolerant gegenüber<br />
Ansichten, Empfindungen und Intensionen.<br />
Sie beschäftigen sich mit dem privaten<br />
Bereich, mit Wirtschaft, Pädagogik, Ernährung<br />
und Landwirtschaft, Heilung und Forschung.<br />
Damit geben sie dem Gespräch einen<br />
innigen Zusammenhang mit <strong>die</strong>sen Gebieten<br />
und es nimmt deren Substanz auf.<br />
Es wird zum Begleiter in privaten Situationen,<br />
<strong>die</strong> sich als Lebensprüfungen herausstelen.<br />
Für Hilfe-Suchende ist es „der<br />
Fund“. Insbesondere <strong>für</strong> drei solcher Prüfungen<br />
kann der „Begleiter“ hilfreich sein.<br />
Eine erste ist <strong>die</strong>, wenn sich herausstellt,<br />
dass das eigene Selbstbild ins Wanken<br />
gerät, vielleicht sogar einstürzt. Von außen<br />
<strong>Keime</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> - 3/2007<br />
eintreffende Rückmeldungen werden unangenehm,<br />
Konflikte brechen auf, Vorstellungen<br />
werden zunichte gemacht und „urplötzlich“<br />
herscht Ratlosigkeit. Ales Bisherige<br />
scheint voller Irrtümer und Illusionen gewesen<br />
zu sein. Da kann das Gespräch Täuschungen<br />
beseitigen, Vorstellungen korrigieren<br />
und realistische Einschätzungen vornehmen.<br />
Schmerzhafte Stunden, <strong>die</strong> wie Feuer<br />
brennen, gilt es zu überstehen, bevor<br />
neue Hoffnung gefasst wird. Ein anderes Mal<br />
schwindet der innere Halt. Die eigene Meinung<br />
und das sichere Urteil greifen nicht<br />
mehr, von „heute auf morgen“ geht <strong>die</strong> Orientierung<br />
verloren. Rundherum schien alles<br />
„normal“ gewesen zu sein, aber nun ist das,<br />
was Überzeugung war, unter den Füßen weggeschlagen.<br />
Woran soll man sich halten?<br />
Man schwimmt. Das begleitende Gespräch<br />
führt wieder auf festen Grund, indem es<br />
Meinung von Urteil trennt, seelische Qualitäten<br />
bestätigt und an Lebensziele erinnert.<br />
Am Ende steht ein neues Ar<strong>bei</strong>ts- oder<br />
Lebensmotiv, eventuell auch ein begründeter<br />
Glaube an sich selbst. Eine dritte<br />
Prüfungssituation führt fort von jedem Halt.<br />
Hier treten Situationen auf, <strong>die</strong> Geistesgegenwart<br />
und spontane Entscheidungen („Zupackendes“)<br />
verlangen. Weichen müssen<br />
aus „Krisengebieten“ heraus gestelt werden.<br />
Da<strong>bei</strong> ist man vollkommen alleine. Es ist,<br />
als müsse man sein berufliches und privates<br />
Leben in großer Höhe überfliegen, Stärken<br />
und Schwächen entdecken und als<br />
schaute man auf seine Lebensstruktur als<br />
Folge eigener Handlungen. Fehler und Versäumnisse<br />
erscheinen „ungeschminkt“.<br />
Aber gerade ihnen fühlt man sich tief verbunden,<br />
weil man sie selbst verursacht hat.<br />
In <strong>Zukunft</strong> will man das Richtige tun. Auch<br />
hier kann der „Begleiter“ helfen. Er mahnt<br />
nicht nur, sondern weckt benötigte Fähigkeiten.<br />
Das Gespräch ist auch ein Mittel zur Diagnose<br />
und Behandlung von Verhärtungen und<br />
Wucherungen in Schulgemeinschaften. Sie<br />
bleiben im Ursprungsstadium oft unerkannt.<br />
Wucherungen sind gestaltloses Wachstum,<br />
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