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GvO Bochum 2 2013_Umschlag RZ _RZ - Gesundheit vor Ort

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<strong>GvO</strong> <strong>Bochum</strong> LokalWenn der Mensch von digitalenMedien beherrscht wirdMehr als 500.000 Menschen in Deutschland gelten als medienabhängig, dasheißt abhängig <strong>vor</strong> allem von Internet- und Computerspielen. Die exzes siveNutzung von Online-Spielwelten, Cybersex und sozialen Netzwerken geht häufigmit Depressionen, sozialen Ängsten oder Störungen von Auf merksamkeit undAktivität einher.Hilfe ist rar; Medienabhängigkeit giltoffiziell nicht als Krankheit, obwohldie Fälle seit Jahren zunehmen. LWL-Experte PD Dr. Bert te Wildt: „Im Ge -gensatz etwa zu Berlin, Hamburg,Köln oder Hannover mangelt es be -sonders im Ruhrgebiet eklatant anTherapieangeboten für medienabhängigeErwachsene.“ Seit dem vergangenenHerbst gibt es im Revier eineneue Anlaufstelle für Betroffene: dieMedienambulanz in der Klinik für Psy -chosomatische Medizin und Psycho -therapie des LWL-Universitätskli ni -kums <strong>Bochum</strong> im Landschaftsver -band Westfalen-Lippe (LWL) unterLei tung von Oberarzt PD Dr. Bert teWildt.Hilfe tut not, wenn bei Betroffeneneine Vernachlässigung der Körper -pfle ge, Ernährung und <strong>Gesundheit</strong>,soziale Probleme im persönlichenUmfeld sowie ein Leistungsabfall inSchule, Ausbildung und Beruf auftre-ten. „In unsere Ambulanz könnenmedienabhängige Erwachsene ab 18Jahren kommen, die infolge einerunkontrollierten Mediennutzung einpsychisches Leiden entwickelt ha -ben“, so te Wildt. „Wir möchten unserenPatientinnen und Patienten jenseitsder virtuellen Welt Wege in einerfülltes Leben in der konkretenRealität aufzeigen.“ In der Ambulanzkönnen sich aber auch Angehörigemedienabhängiger Menschen <strong>vor</strong>stellen,die zumeist unter einem nichtminder großen Leidensdruck stehen.Zum Angebot der Mediensprech -stunde gehört neben einer ausführlichenUntersuchung und Diagnose -stellung die Beratung von Probandenund Angehörigen über verschiedeneBehandlungsmöglichkeiten, gegebenenfallsauch eine Weitervermittlungan andere Facheinrichtungen. Prof.Dr. Stephan Herpertz, Direktor derKlinik für Psychosomatische Medizinund Psychotherapie im LWL-Univer -sitätsklinikum <strong>Bochum</strong>, freut sichüber die Erweiterung des Klinikan -gebots: „Mit Dr. te Wildt haben wireinen fachkompetenten Kollegen ge -wonnen, der mit seinem Spezialgebietden Bedarf der Zeit trifft.“ Dank derAnbindung an die Universität und entsprechenderForschungskapazitätenwird es möglich sein, die bislang nochwenigen Studien zum ProblemfeldMedienabhängigkeit, das sich auch inanderen westlichen Ländern ausweitet,wissenschaftlich zu untermauern.“Experte te Wildt ist Mitbegründer undVorsitzender des 2008 gegründetenFachverbands Medienabhängigkeit.In diesem sind rund 120 Forscherund Praktiker aus dem europäischenFoto: Fotolia: ClassedesignenVI <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 2|<strong>2013</strong>

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